Nächstenliebe - DAS Gebot!
Über die Nächstenliebe gäbe es viel zu schreiben. Sie ist etwas vom wichtigsten
und wird leider vielfach unterschätzt oder falsch verstanden. Ich möchte anhand
einiger Aussagen darlegen, worauf es bei der Nächstenliebe, der Liebe zum
Anderen, ankommt. Vor allem geht es darum, aus der eigennützigen, egoistischen
Liebe zu einer selbstlosen Liebe zu gelangen.
INHALT
Zur
Nächstenliebe gehört auch das lernen
richtig zu vergeben.
1.
Allgemein
Wir
wissen:
DU
SOLLST DEN HERRN, DEINEN GOTT, LIEBEN MIT GANZEM HERZEN, MIT GANZER SEELE UND
MIT ALL DEINEN GEDANKEN. DAS IST DAS WICHTIGSTE UND ERSTE GEBOT. EBENSO WICHTIG
IST DAS ZWEITE: DU SOLLST DEINEN NÄCHSTEN LIEBEN WIE DICH SELBST.
Und diese
Umsetzung der Liebe zum Nächsten im alltäglichen Leben ist alles andere als
einfach. Nehmen wir dieses Gebot ernst, werden wir sehen, dass wir bald an
unsere Grenzen kommen doch es nützt nichts, diese Liebe, die den Anderen
annimmt, so wie er ist, ist unsere Lebensaufgabe.
Jesus hat nicht nur von Nächstenliebe
gesprochen, er hat sie
vorgelebt.
Denn
oft ist es so,
DASS
WIR NUR DIE LIEBEN, DIE AUCH UNS LIEBEN, DOCH IST DAS DIE WAHRE NÄCHSTENLIEBE?
„Das tun auch
die Heiden“.
DENN DER NÄCHSTE, DER ANDERE, IST NICHT NUR DER, DER UNS MAG!
Der Andere
ist auch der Unangenehme bis hin zu dem, der uns hasst, verfolgt, verleumdet. Naturgemäß
ist es unsere nähere Umgebung, mit der wir uns schwer tun:
Familie, Arbeit, Nachbarschaft, Umfeld:
Mein Kind, das mir frech antwortet,
meine Frau, die heute gereizt ist und Vorwürfe macht,
mein Mann,
der später nach Hause kommt,
das Kind, das
andere Wege geht,
trinkt
und spät nach Hause kommt…
mein
Vorgesetzter, den ich nicht
mag,
der die Schuld auf mich schiebt, der Arbeitskollege, der Karriere machen will,
die Kollegin, die mich nervt,
der Kunde,
der
schon wieder anruft,
der Kollege, der zu spät kommt,
die Kollegin, die wieder krank ist…
der Nachbar,
der alles beobachtet,
der
laute Musik hört,
der seinen Hund in meinen Garten lässt,
der sein Auto vor meiner Tür parkt,
der sein Rad
ins Treppenhaus stellt,
die Nachbarskinder, die den Ball in meinem Garten stoßen, laut sind…
die Geschäftsfrau, die alles wissen will,
der Lehrer, der mein Kind tadelt,
der Priester, der nicht gut predigt,
das junge Paar, das nur zusammenlebt,
die Frau, die fleißig zur Kirche geht,
doch abfällig über andere redet und urteilt,
usw.
Sie alle gilt es zu lieben
trotz ihrer Fehler und trotz ihres anderen Verhaltens und gerade dann gilt es
sie zu lieben, wenn sie uns widerstehen oder wenn wir uns schwer tun, sie so
wie sie sind zu lieben.
Die
Sünde dürfen wir nicht lieben, doch es muss uns stets bewusst sein, dass auch
wir Sünder sind und immer wieder der Barmherzigkeit bedürfen, also seien auch
wir barmherzig!
Siehe
Selig die Barmherzigen.
Dann erst zeigt sich unsere Liebe zum Anderen, in der
Liebe zu ihrer Seele und in der
Barmherzigkeit. Das verändert die Welt! Nicht endloses Geschwätz und
Diskussionen, die wir heute zur Genüge haben, sondern die
Liebe zu Gott und zum anderen,
dann wäre das Reich Gottes unter uns!
Das ist die wahre Nächstenliebe, die den anderen annimmt. Wir
können nicht in den Himmel eingehen wenn wir den anderen nicht wahrhaft
lieben! Strebe danach in immer vollkommeneren Maße,
mach aus der Eigenliebe eine
selbstlose Liebe.
Eigentlich macht
das Gott in dir, du musst Ihn nur darum bitten. Aus uns heraus können wir
nicht vollkommen lieben.
Selig ist wer trotz Ablehnung wahrhaft liebt, barmherzig ist und nicht vom Weg
Jesu abweicht.
Und wer wahrhaft
liebt, der kann auch wahrhaft vergeben! Das ist auch enorm wichtig! Denn
vergeben und wahrhaft vergeben ist ein großer Unterschied! Siehe
wahrhaft vergeben,
erst kürzlich hinzugefügt wegen der Wichtigkeit der gründlichen Vergebung.
Ohne
wahre Vergebung keine wahre Nächstenliebe!
und ohne
wahre Nächstenliebe keine wahre GOTTESLIEBE!
Siehe auch
Ich und mein Nächster
Im Zeugnis der Frau Polo steht: Und ich habe ihnen
(den Kindern)
nicht beigebracht, wie man
den Nächsten liebt. Denn es ist doch einfach so:
Wenn ich
meinen Mitmenschen nicht liebe, werde
ich auch mit Unserem Herrgott nichts zu tun
haben; und wenn ich selbst kein
Mitleid und keine Barmherzigkeit
habe und in der Praxis verwirkliche, dann kann ich auch
nicht mit Gott sein; und kann so auch
GOTT niemanden näher bringen oder den Glauben weitergeben. Denn
Gott ist die Liebe…
2.
Achtung vor Arroganz, Verurteilung, Drohung
Um Jesu Liebe und Zuwendung würdig zu sein, gilt es die
Gebote Seines Vaters einzuhalten. Obwohl wir von Zeit zu Zeit ins Wanken
geraten können, müssen wir uns zu jeder Zeit bemühen, dem Gebot der Liebe
zu folgen. "Liebt einander und stellt die Bedürfnisse eures Nächsten über
eure eigenen Bedürfnisse." Dann wird alles Andere in Ordnung kommen.
Jene, die sich als Anhänger Jesu bezeichnen, müssen
hinsichtlich der Art und Weise, wie sie Sein Heiligstes Wort verbreiten, sehr
vorsichtig sein. Wenn sie in die Falle der Arroganz tappen, wenn sie
selbstgefällig sind oder wenn wir andere in Seinem Namen verurteilen,
verletzen wir Jesus sehr.
Niemals anderen mit den Strafen drohen, die sie
unserer Meinung nach von Ihm erwarten können. Niemals jemand anderem sagen,
dass Jesus ihn bestrafen werde, weil wir, aus welchem Grund auch immer, böse
auf ihn sind. Denn wenn wir so was tun, machen wir uns schuldig, Jesus
verleugnet zu haben, weil wir die Wahrheit verdreht haben, damit sie
unseren eigenen Vorstellungen entspricht.
Fühlen wir uns nie anderen überlegen, nur weil wir den
Vorteil haben (oder glauben ihn zu haben!), die Wahrheit zu kennen. Jesus
liebt alle Seine Kinder, selbst dann, wenn sie sich verirren und vom Weg
abkommen. Hier machen leider viele Menschen den Fehler, auf andere
hernieder zu schauen und so wie der Zöllner im Tempel zu sagen (denken): Gut
dass ich nicht wie der da bin... (Siehe das
Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner)
Denn für diese gilt es zu beten gerade dann, wenn wir den
Anspruch erheben, wahre Anhänger Jesu zu sein. Unter allen Umständen muss aber
die Wahrheit gesagt werden und Jesu tiefe Liebe zu all Seinen Kindern.
Aber wir dürfen niemals über sie
richten. Niemals anderen sagen, dass sie wegen ihrer Sünden oder wegen
dem, was wir für Sünden halten, auf irgendeine Art und Weise von Ihm bestraft
werden denn dazu haben wir kein Recht. Jeder von uns hat nämlich selbst
immer wieder Vergebung notwendig.
Die Botschaft ist einfach. Wenn wir Jesus lieben und
in Seinem Namen sprechen, dann dürfen wir uns deswegen niemals selbst erhöhen.
Wir dürfen unseren Brüdern oder Schwestern niemals in Seinem Namen drohen oder
in Seinem Namen abfällige Bemerkungen über sie machen. Halten wir uns
vor Augen: Weil wir Seine Anhänger sind, werden wir gerade wegen unseres
Glaubens vom Betrüger ins Visier genommen.
Daher müssen wir
genau aufpassen, dass er uns nicht mit List und Tücke dazu bringt, gegen
unsere Brüder oder Schwestern zu sündigen.
Wir müssen stark bleiben. Diese Worte sollten uns
anleiten, auf dem richtigen Weg zu Jesus zu bleiben und zu gehen.
Nächstenliebe – Gebet für jene, die dessen bedürfen
Die wahre Nächstenliebe ist alles
andere als einfach umzusetzen und wir werden wohl ein Leben lang daran
arbeiten oder besser gesagt: daran arbeiten lassen.
Bevor das aber geschehen kann,
müssen wir frei werden, frei von Arroganz und Selbsterhöhung,
von Egoismus und Stolz, der
in jedem Menschen in irgendeiner Form vorhanden ist, auch unbewußt.
Und von Vorurteilen, denn
damit urteilen wir schon im Vornhinein und das steht uns nicht zu. Und nicht
selten führen diese Vorurteile zu Abneigung und Abneigung kommt vom Stolz.
Alles was dieser Mensch tut, schreibt haben wir schon vor dem Lesen
beurteilt (verurteilt)!
Die Demut und das Dienen
muss unser Ziel sein, das sich erniedrigen, wie Jesus im Evangelium
spricht, das verachtet werden, das dienen. Nur wer seine Ohnmächtigkeit
anerkennt, der erfährt Barmherzigkeit. Und der wird auch seinerseits ein Gefäß
der Barmherzigkeit für die anderen. „Selig die Barmherzigen; denn sie
werden Erbarmen finden (Mt 5, 7)“.
Die wahre Nächstenliebe führt dazu,
dass die Anliegen des Geliebten unsere Anliegen werden, seine Sorgen
unsere Sorgen. Bei zwei verliebten Menschen ist es genauso. Und nicht von
ungefähr sagt man: „Liebe macht blind“. So blind ergeben sollten wir uns auch
Gott dem Vater übergeben: Er ist unser geliebter Vater, wir sind seine
geliebten Kinder. Oder Jesus, unserem Erlöser, der zum Vater führt.
Jesus leidet furchtbar in dieser
Zeit. Warum? Weil diese Zeit den Gipfel der Apostasie erreicht hat. Und
Jesus leidet, da er alle retten möchte. Viele aber erreichen das Ewige
Leben nicht. Wenn wir Jesus lieben, muss sein Anliegen unser Anliegen
werden – wenn er wirklich unser Geliebter ist - und sein Anliegen ist
Seelen zu retten. Wenn wir uns selbst genügen, lieben wir nicht wirklich.
Wenn wir die Anrufe des Himmels ignorieren – was ja seine Anrufe sind -
genauso wenig.
Üben wir Barmherzigkeit am
Nächsten, beten wir für jene, die sie heute sehr dringend brauchen und
sehr viele bedürfen heute unseres Gebetes. Wir erwarten doch auch
Barmherzigkeit von Gott. Und wenn wir vorgeben Gott zu lieben, dann kommen wir
nicht um die Verantwortung – was die Nächstenliebe fordert – für den Nächsten
herum. Denn ALLE sind Kinder des Einen Vaters!
Es wäre Unterlassung und
lieblos, Arroganz und Egoismus an den Zeichen der Zeit
vorüberzugehen oder sie abzulehnen. Wenn wir das Leiden Jesu heute
nicht sehen, dann stehen wir Ihm nicht wirklich nahe oder wir genügen
oder belügen uns selber. Das ist dann keine Nächstenliebe und schon gar
nicht Gottesliebe.
Herr und Gott, lieber Vater, wir bitten dich um eine große Liebe zu dir, erst
dann können wir den Nächsten richtig lieben, für ihn beten, denn du möchtest
alle einmal um dir versammelt haben. Wir bitten dich hier auch für jene, die
nicht lieben können, verletzt sind und sich deshalb deiner Liebe nicht öffnen
können: Gib ihnen die Gnade der Heilung damit sie innerlich geheilt werden,
damit sie dich und die Seelen richtig zu lieben vermögen. Amen.
Weiterführende
Themen:
Die Barmherzigkeit
/
Die Demut
/
Ich und mein Nächster /
Das
Leid-Verletzungen-Depressionen /
richtig vergeben
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