Siehe auch:
Vergebung
1. Allgemeines, warum leiden, es
annehmen, Gott ist nahe, zum Segen machen
Der Grund
des Leidens:
Das Leid ist ein Punkt, den wir gerne missverstehen. Eines vorweg:
es kommt nicht von Gott! Das
ist sehr wichtig sich im Bewusstsein zu bewahren. Doch der liebe Vater lässt
es zu. Niemand bleibt vom Leid verschont, betrachten wir Jesus und Maria,
beide ohne Schuld und doch, wer hat so gelitten wie Jesus, wer so wie Maria?
Niemand! Unser Leid, wäre auch noch so heftig oder groß, nie könnte es das
Ausmaß dessen erreichen, wie diese beiden liebenden Herzen gelitten haben.
Jesus dazu noch körperlich. Und das alles unserer Sünden wegen und
unschuldig, denn diese beiden sind ohne eigene Schuld geblieben. Siehe auch das
Leiden Jesu und Maria
und
Jesu Leiden am Ölberg.
Warum das Leid?
Und das ist der Grund des Leides: Die Sünde. Dadurch
gibt es das Leid und Gott lässt es zu doch es ist nicht so, dass der, der
mehr sündigt, mehr zu leiden hat und umgekehrt! Das Leid trifft den Menschen
unterschiedlich. Es heißt:
"...meint
ihr,
dass nur sie Schuld
auf sich geladen hatten". Das sagt klar aus, dass Schuld etwas
universelles ist: Der eine trägt mehr, der andere weniger, doch der, der
mehr sündigt muss nicht unbedingt mehr leiden!
Deshalb begleitet uns das Leid,
einmal mehr, einmal weniger. Wir sind alle auf dem Weg zu Gott, zu seiner
Herrlichkeit. Dieser Weg ist wie eine Schule mit mehreren Klassen und
verschiedenen Prüfungen. Das Leid ist so eine Prüfung.
Annehmen oder rebellieren?
Und jetzt kommt es auf uns an: Wie
reagieren wir auf ein Leid, das uns trifft? Tragen wir es im Sinne
Gottes oder rebellieren wir? Klar, wir sind schwache Menschen, aber Gott
weiß das (wie könnte es auch anders sein, aber ich schreibe es hin, weil es
uns auch klar sein muss!). Wachsen können wir im Gebet und auch im Leid. Das
Leid in Ergebung in den Willen Gottes zu ertragen, ist gar nicht so einfach
und oft rebellieren wir: warum ich, warum dies, warum das? Oder gar gegen
Gott: warum lässt du das zu... . Es ist unumgänglich, dass solche Gedanken
in uns aufkommen ABER so sollten wir sie nicht hochkommen lassen, denn dann
haben sie uns im Griff und wir fallen. Gott hilft uns dann aber schon wieder
auf, keine Angst.
Gott ist
uns gerade im Leid nahe
BESSER wäre es, diesen Gedanken mit
innigem Gebet und Hingabe und
Vertrauen in Gott den Vater
entgegenzuwirken. Im Leid sehen wir die Liebe Gottes nicht mehr oder spüren
sie nicht. Gott liebt uns aber immer, deshalb immer wieder zu sich sagen:
Gott liebt mich, Gott du liebst mich... und
nie daran zweifeln, sonst hat dich der Satan erwischt. Das ist ja das
Gemeine: Satan, der gefallene Engel, ist unserer Menschennatur immer
überlegen und er greift uns an der SCHWÄCHSTEN STELLE an, dieser gemeine
Plagegeist. Er ist eben Meister des Hasses, der Lüge und der Bosheit. Doch
Gott weiß das und Gott ist genau das Gegenteil: Die vollkommene Liebe, die
immer verzeiht, die dir die Hand entgegenstreckt, wenn du fällst, er ist der
Arzt, der immer heilt, immer wieder, wenn du es nur zulässt.
Deshalb ist es entscheidend:
1. das Leid anzunehmen, nicht verbittern,
(Gefahr
depressiv
zu werden)
2. sich der Liebe Gottes
auch im Leid bewusst zu sein und den
Versuchungen Satans, der möchte, dass wir daran zweifeln, durch wiederholen
von: Gott du liebst mich Gott du... entgegenzuwirken (auch Maria anrufen)
3. Gebet. Viel Gebet, Geduld und Ausdauer.
Wenn möglich, lass auch für dich beten, denn es übersteigt gerne deine Kraft
und du wirst verbittert,
Das Leid zum Segen machen
Wenn du so reagierst, dann wird
das Leid zum Segen und das ist sehr wichtig: Das Leid ist im Grunde ein
Segen! Verbunden mit einem starken Gottvertrauen, einer starken Hoffnung und
Liebe zu Gott, wenn man sie im Leid auch nicht spürt, wird das Leid
fruchtbar und zum Segen für sich und andere. Es reinigt dich und führt dich
Gott näher, es stärkt dein Vertrauen in ihm.
Und das ist der
Sinn des Leides:
Dass Seelen zur
Rettung finden und dass der, der leidet näher zu Gott rückt und gereinigt
wird, schon auf dieser Welt. Dass das Reich Gottes schon diesseits
verwirklicht wird, wie wir im "Vater unser" beten.
Herr, lehre mich den tieferen Sinn des Leidens erkennen. Du hilfst es
tragen. Dein Name sei gepriesen. Amen.
Das Leiden Jesu, die Qualen Mariens
Siehe auch
Jesu Leiden am Ölberg.
Wie furchtbar hat Jesus in Anbetracht
seiner Leiden gelitten, wie furchtbar die psychischen Leiden. Dazu
kam noch seine Gottheit, in der er es schon im voraus sah und erschauderte.
Hier war seine Gottheit eine "Last", da er es ja in allen Einzelheiten schon
sah, wie er verspottet würde, gepeinigt, gequält, am Kreuz die Arme aus den
Schultern gerissen, Knöchel und Hand durchgeschlagen usw. Auch das Leid
seiner geliebten Mutter! Das alles sah Jesus am Ölberg. Er sah auch mit
Wehmut auf Jerusalem, diese schöne Stadt, die seinen Gott nicht erkannte und
er weinte über ihre Verstocktheit, über ihre Zerstörung als Folge des
bevorstehenden, furchtbaren Gottesmordes. Dann Judas, den er drei Jahre in
Liebe ertrug und sogar schützen musste, denn die anderen Jünger rebellierten
gegen ihn, Jesus musste immer wieder abwinken, ertragen, leiden und nochmals
leiden, leiden über den verlorenen Sohn, denn auch das konnte ihm als Gott
nicht verborgen bleiben. Welch ein Bemühen, welch ein Hoffnung trotz aller
Hoffnungslosigkeit, trotz der Gewissheit, dass er verloren geht. Und am
Gründonnerstag kommt er und mit dem Zeichen der Liebe, einem Kuss, und
überliefert, verrät ihn. Alle Worte, alles Bemühen schien hier sinnlos, auch
die Nähe Mariens, er WOLLTE sich mehr und mehr ÜBER Jesus stellen und nicht
seinen Weg gehen.
Dann die Schmerzen der Mutter, oh
welche Schmerzen! Schon bei
der Geburt begann es, denn ihr konnte das Wort vom "Mann der Schmerzen"
nicht verborgen sein. Dann die ganze Ablehnung in seinem öffentlichen Leben,
wie gerne kam Jesus zu seiner Mutter zurück, um Ruhe zu finden im Hass der
Welt, der ihm immer mehr entgegenschlug. Dann der Abschied am
Gründonnerstag, wie litt doch da die Mutter... Dann die Verurteilung und die
Verspottung, immer litt die Mutter in ihrem Inneren mit, furchtbar hat sie
gelitten, doch sie hat sich NIE gegen Gott aufgelehnt, sondern alles
ertragen in einem uns viel zu wenig bewussten, inneren Leiden. Dann der
Kreuzweg und die Kreuzigung: die arme Mutter, doch sie blieb auch hier die
Magd des Herrn, in diesen so furchtbaren Stunden. Ihr ja blieb ein ja,
ergeben, demütig, wie nur sie es sein konnte. Und dann ist sie unterm Kreuze
unser aller Mutter geworden, dies war der Wille des Vaters, dass wir auch
eine Mutter haben, da wir uns mit Ihm oft schwer tun. Welch ein Geschenk,
nie können wir Gott genug dafür danken! Dann die Schmerzensmutter, als sie
den leblosen, kalten und zerschlagenen Körper ihres Sohnes im Schoße hielt
und furchtbar gequält wurde, dieses Leid können wir uns nie und nimmer im
gesamten Ausmaße vorstellen! Die geöffnete Herzwunde, welch ein Schmerz da
ihr Herz durchdrang, ein Schmerz, den ich unwürdig bin hier zu beschreiben,
denn das kann man nicht... Dann die Grablegung und die Verlassenheit, sie
musste allein die Hoffende sein, die Glaubende, die nicht zweifelte wie die
anderen, welch lange Stunden der Qualen bis zur Auferstehung! Wir denken,
nur 36 Stunden. Aber im Leid ist das eine schier endlose Zeit! Denken wir
daran! Das alles war für uns und hat unsere Sünde verursacht. Denken wir
daran, wie schwer Jesus und Maria gelitten haben, wie teuer wir erkauft sind
und lieben wir die Mutter, lieben wir sie, sie führt uns zu Jesus, ganz
sicher. Denken wir in unserem Leid, sei es körperlich oder psychisch, auch
an das Leiden Jesu und Mariens, es ist sehr heilsam.
Bedenke also, du,
der du dies liest und leidest, körperlich oder seelisch, nie kann jemand
dermaßen leiden wie die beiden gelitten haben, unschuldig gelitten, und das
nicht für sich, sondern für dich und mich.
Herr, dein Wille geschehe. Amen.
Dein Leiden wird sich in Freude verwandeln
(Br. Ephraim-Gem. der
Seligpreisungen)
Wir
sind
in einem Jahrhundert, wo man schrecklich leidet, wo aber niemand leiden will,
oder besser gesagt, niemand leiden kann. Das Leiden ist unvermeidlich. Wie
können wir im Leiden einen Sinn finden? Ob es sich jetzt um ein physisches,
moralisches oder geistiges Leiden handelt. das Leiden trägt in sich etwas
Göttliches, wenn es mit dem Kreuz verbunden ist. Das Leiden Christi ist der
absolute Beweis der göttliche Liebe. Und
unser eigenes Leiden darf uns nicht dazu führen, in uns selbst zurückzuziehen,
sondern soll uns dazu führen, wahrhaft zu lieben.
Ich
würde es nicht wagen, mit jemanden zu sprechen, der leidet, wenn ich nicht ein
Jünger Jesu, des Schmerzensmannes wäre. Aber für mich ist das Leiden etwas, was
mich mitreißt, und verwandelt. Ohne
Leiden ist es unmöglich, aus sich selbst herauszugehen und den anderen zu
lieben. Ich versuche nicht, das Leiden zu rechtfertigen, ich versuche nur,
Realist zu sein.
Ich
zögere nicht, vom Leiden zu sprechen, denn ich weiß aus eigener Erfahrung in
schrecklichem Leid, dass diejenigen, die Kranke besuchen von allem sprechen,
außer vom Leiden. In Bezug auf das Leiden steht da eine Mauer wie ein
Schutzschirm, eine Scheu, eine Angst. Es ist so leicht, dieses Problem des
Leidens, der Krankheit und des Todes zu evakuieren, um die Dinge nur so zu
sehen, wie die Welt sie sehen möchte. Das ist ein allzu billiger Optimismus,
hinter dem sich die Realitäten des Lebens verstecken
Mutter
Teresa lebte mit Menschen, die leiden und sterben, ohne dass die Medizin ihnen
helfen konnte. Aber se wird ihnen auf spirituelle und menschliche Weise
geholfen, durch das Strahlen dieser kleinen Schwestern in weiß und blau. Wenn
sie auf positive Weise vom leiden sprach, wie das auch die Kirche, die
Kirchenväter, die Mönche, die Heiligen, die geistlichen Menschen und die
Theologen bis vor nicht allzu langer Zeit gatan haben, wurde ihre Rede nicht
mehr angehört. Manche Ärzte und Krankenschwestern, die sich um Schwerkranke
kümmern, haben sich selbst empört gegen die Vorschläge von Mutter Teresa.
Man
kann sich tatsächlich fragen: "Wie kann man das Schlechte gut nennen, und wie
kann dieses Gefühl des körperlichen Schmerzes, dieses quälenden Schmerzes, der
uns so sehr beeinträchtigt, auf positive Weise betrachtet werden?
Annehmen oder
revoltieren?
Die
Familienangehörigen von Krankenhauspatienten kennen das gut. Es gibt zwei
Haltungen im Leiden: das Annehmen oder
das Revoltieren. Es gibt Kranke, die
durch das leiden verbittert sind und andere, die durch das Leiden verwandelt
sind, von denen man sagen möchte: "Selig, die keine Gewalt anwenden, denn sie
werden das Land erben" (Mt. 5,5).
Manche
sagen, dass man das Leiden nicht akzeptieren darf. Ich finde das schlimm, denn
diese Haltung der Ablehnung, der Revolte, die die Mutter aller Bitterkeit ist,
bringt schlimmere und tiefere Leiden mit sich. Der Mensch in der Revolte leidet
doppelt so viel, und hat nicht das Recht, die Revolte gegen das Leiden zu
lehren. Das Leiden ist wie eine Person, die eines Tages bei uns vorbeikommt:
Werden wir kämpfen mit diesem unerwünschten Gast und alles zerschlagen in
unserer Wohnung? - in unserem Innern? Der Kampf ist völlig ungleich und richtet
auf das Böse aus.
Wer
das Böse in einem Geist des Sichüberlassens annimmt, wie ein kleines, krankes
Kind, das weiß, dass die Krankheit nicht siegen wird, weil seine Mama an seiner
Seite ist, ist keine gute Beute für das Böse. Jesus selbst hat die Passion
gelebt, indem Er Seinen Blick auf die Auferstehung gerichtet hielt. Er hat die
Nacht gelebt, mit dem festen Blick auf die Morgenröte. Der schwierigste
Augenblick war sicherlich jener, als Er in Getsemani Blut schwitzte und die
Verbindung zwischen Seinem Leiden und der Auferstehung nicht mehr sah. Deshalb
hat Gott ihm einen Engel gesandt. Dieser Engel hat Ihm den Himmel gezeigt. Das
ist es, was Jesus getröstet hat.
Kämpen wir ...
Es
gibt einen falschen Ausdruck: "Gegen die Krankheit kämpfen". Man kämpft nicht
gegen die Krankheit, gegen den Tod, sondern man
kämpft für das Leben, für die Hoffnung, für die Freude, für die Liebe,
für den Himmel. Man kämpft nicht gegen das, was grauenhaft ist, was uns
übersteigt.
Man muss das Leben
anschauen und das, was positiv ist.
Im
Bereich der moralische Leiden, die aus unserer Sensibilität kommen, sagen
manche: "Ich bin zu sensibel, ich muss mich abschirmen". Das ist ein Irrtum. Man
darf nicht gegen die Sensibilität kämpfen; man muss kämpfen, damit
das innere Leben wächst, und damit wir
schließlich, wenn wir all das fühlen, was uns verletzt, diese Fähigkeit
erlangen, alles Gott zu schenken und Ihm unsere Verletzungen zu überlassen. In
diesem unaufhörlichen Spiel des "Wer verliert, gewinnt" tauschen wir das Böse,
das uns geschieht, in Gutes um: das ist das
Evangelium, das ist diese Nicht-Gewalt der Liebe, das ist nichts anderes
als die Lehre Jesu. Hier berühren wir das Herz der Frage, die man richtigerweise
das Mysterium des Leidens nennen sollte.
Das ist eine Dimension, die wir nicht im ganzen Ausmaß verstehen können, und die
auf die eine oder andere Weise mit dem Heil der Welt in Beziehung steht. Das
Leiden ist der Adelstitel desjenigen, der leidet. Man hat nicht das Recht, ihm
den Sinn dessen, was er lebt, zu rauben.
Das Kreuz umarmen in
der Erwartung der Erlösung
Wer sagt:
" Wenn Gott gut ist, warum gibt es dann das Leiden?", riskiert, seine Seele zu
verlieren. Manche sagen, dass das Leiden eine Illusion ist, gegen die man
kämpfen muss, indem man sich von den Empfindungen und der Realität abschneidet.
Das ist das Gegenteil des Christentums. Man entflieht seiner Menschheit, man
entflieht dem Wesentlichen.
Indem Gott
uns Seinen Sohn gesandt hat, hat er uns die Schönheit und die Größe der Realität
offenbart, selbst wenn diese Realität an der Grenze des Tolerierbaren ist. Das
ist die Erfahrung der Schwerkranken. Entweder bleiben sie in der Haltung: "Alles
ist absurd, ich leide, weil ich krank bin" oder aber "All das hat einen Sinn,
den ich nicht verstehe, und dieser Sinn ist Jesus, der Erlöser der Welt, der
Befreier, jener, der uns eines Tages von allem Bösen erlösen wird." In ihm heißt
mein Leiden "Mysterium" und wird, wie es
Theilhard de Chardin sagt: "die Schwester einer geistigen Kraft", eine Quelle
der Freude, die ich selbst nicht verstehen kann, aber es ist die Wahrheit, es
ist eine Realität, die man nicht erfinden kann.
Das Leiden
hat mich in die Arme Jesu geworfen. Es hat mir erlaubt, das Kreuz zu umarmen,
vom Kreuz zu leben und schließlich von dort her die Realität zu segnen, die
Augen zu öffnen für eine Welt, die im Leiden steht und in der Erwartung der
Erlösung. Die Entdeckung des Leidens in Gott bringt uns die Freude.
Christus werden
Jemanden, der
leidet, kann ich nur wünschen, dass er eine entscheidende Begegnung mit Christus
erlebt und mit der Heiligen Jungfrau, die die Mutter des Mitleidens, die Mater
Dolorosa, die Mutter der Schmerzen ist. Mit ihnen treten wir ein in ein
Mysterium der Liebe, in eine Intimität, deren Intensität über den Schmerz
hinausgeht.
Ich würde
sogar sagen, je tiefer der Schmerz ist, desto mehr erlaubt er uns, in das
Mysterium der Liebe, die sich
ausliefert, einzutreten. Es ist ein wahrer Stachel, der uns in die Tiefen Gottes
eintauchen lässt, der uns ermöglicht, uns gerade in jenen Augenblicken in Ihn zu
versenken, wenn wir meinen, keinen Augenblick länger aushalten zu können. Diese
Engpässe, die uns weite Täler eröffnen und "grüne Weideplätze", wie es David
sagt, "Gott führt uns dorthin, um unsere Seelen zu erneuern" (Ps 23).
Das Leiden reinigt uns, wie ein
Weinstock beschnitten wird, damit wir mehr Frucht tragen, und entäußert uns auf
schmerzvolle Weise von allem, an dem wir hängen: der Unabhängigkeit, dem
Eigenwillen. und es zeigt uns diesen Gott, der lebt. je mehr wir Ihn erkennen,
desto mehr werden wir fähig zu leiden, desto weniger wird uns das Leiden
abschrecken und desto erträglicher wird das Leiden
Man muss
sogar noch weiter gehen mit den Heiligen, die nach dem leiden verlangten. Ihr
Leiden enthüllt uns Gott, wirft uns in Seine Arme und vereint uns mit Seinem
Willen, der darin liegt, alle Menschen zu lieben und es ihnen durch seine
Passion zu beweisen.
Am Leiden Gottes
leiden
Es gibt
einen Augenblick in langen Leiden, wo alles sich verwandelt. wir leiden nicht
mehr an unserem Leiden, wir leiden am Leiden Gottes für die Menschen, für die
anderen. Unser Leiden ist nicht mehr der Ausdruck für unser eigenes Leiden, wir
wissen selbst nicht mehr, wann wir leiden, und wann wir nicht leiden, denn wir
sind über den Schmerz hinausgegangen. Wer das nicht erfahren hat, kann ungläubig
und in der Revolte bleiben. Diese Anhaftung an den leidenden Christus aber wird
Sein Kreuz, das wir gelernt haben zu umarmen, in ein Liebesbett verwandeln.
Selig,
die in Christus leiden, die ihrem leiden einen liebenden Sinn gegeben haben,
denn es wird sich in Freude verwandeln. Es ist schon Freude, Gott kommt, um jede
gute Sehnsucht zu befruchten, jeden Durst zu stillen, besonders wenn dieser
Durst selten ist, denn nur wenige akzeptieren diesen Weg.
All jenen,
die leiden, sagt Jesus: "Ich liebe euch",
das heißt: "Ich leide mit euch".
Herr, lass mein Leiden fruchtbar werden, dein Wille geschehe. Amen.
4. Zeugnis - Erfahrung eines psychischen
Leidens - innere Verletzung - Depressionen / Esoterik - Selbstmord - Kriege
Zeugnis einer
inneren Verletzung:
Beim Schreiben über das Leid fiel mir eine Begebenheit auf, die lange
zurückliegt: Ein Mann, den ich gut kenne, kommt beim Gespräch des öfteren auf
eines zu sprechen, nämlich auf eine Freundin, die er vor seiner Frau hatte und
die ihn von heute auf morgen vor die Tür setzte und sogleich mit einem anderen
Mann zusammen
war. Ich horchte zu und erwiderte, dass sich ja im nachhinein alles zu seinem
besten entwickelt hätte: eine wunderbare Frau, die zu ihm passt, Kinder, Haus,
Arbeit...
Mir schien, dass gerade durch diese Trennung alles besser wurde. Doch ich
hatte eines übersehen: der Mann hat diese Freundin sehr geliebt! Hier wurde
die Seele dieses Mannes, dem das nicht gleichgültig war, im Inneren sehr
verwundet, schwer verletzt. Dafür sprach auch das immer wiederkehrende
Gespräch über dieses Thema. Das muss wohl wie eine Amputation gewesen sein.
Hier war etwas in ihm zerbrochen. Der innere Friede war dahin, das Vertrauen.
Innere Verletzungen
bedürfen der Heilung:
Diese Verletzung bedarf der Heilung, damit sie
nicht Bosheit oder Schwermut
(Verbitterung)
nach sich zieht. Verletzungen im zwischenmenschlichen Bereich sind sehr heikel
und delikat und auch wenn es scheint, man komme leicht darüber, dem ist nicht
so: die Wunden brechen auf, wenn sie nicht richtig geheilt werden. Man kann
diese Verletzungen überspielen, geheilt
sind sie dadurch aber nicht.
Hier ist es wichtig Gott diese Verletzung zu übergeben, denn er heilt sie und
verwandelt sie in Liebe. Freilich kann das ein langes Unterfangen sein. In
richtiger Weise geführt, gelangt man aber "näher" zu Gott. Nicht vor sich her
schieben, sondern heilen lassen und darum beten.
Dieser Mann
z.B. könnte, wenn er gläubig ist, dahin sterben, dieser Frau von Herzen zu
verzeihen, was eine hohe Stufe der
Nächstenliebe wäre denn
in diesem Fall war das wahrscheinlich nicht einfach. Somit hat die Bosheit keine
Chance. Auch für sie gilt zu hoffen, dass sie diese anscheinend unüberlegte
Handlung nicht gleichgültig ließ sondern in sich ging und darüber nachdachte und
damit vielleicht auch Zugang zu Gott fand.
Wenn aber
dieser Mann nicht gläubig wäre, dann könnte er
boshaft werden mit seiner jetzigen Frau, weil er darin diese Freundin
sieht und die würde unschuldig darunter leiden. Oder er würde
verbittert und zieht sich zurück,
bemitleidet sich selbst und findet schwerlich zum Heil, zu Gott. Im schlimmsten
Fall kann er gar depressiv werden.
Generationenkonflikt
Hier sieht
man, wie die Sünde auf andere Generation
übergehen kann! Nur die LIEBE setzt dem
entgegen, die Liebe zu Gott und dem Nächsten, diese überwindet, heilt
diese Verletzungen.
Depression/Esoterik/Reinkarnation
Diese Verbitterung kann
dann auch zu Depressionen führen, wenn der Mensch länger darin verweilt oder
sich abkapselt oder nicht bei Gott Heilung sucht. Depressionen sind nichts
anderes als die Folgen solcher Verletzungen die nicht "behandelt werden", der
Mensch gibt sich selber auf und es geht ihm dann im Grunde immer schlechter,
statt besser. Deshalb müssen Verletzungen geheilt werden oder besser
ausgedrückt: man muss sie heilen lassen. Jesus ist der Arzt, er allein kann
heilen. Bitten, den der Depressive muss zuallererst
SELBST HERAUSWOLLEN, sonst geht gar
nichts! (siehe das Zeugnis:
Heilung meiner Depression).
Die Gefahr besteht auch, dass er sich der
Esoterik
und diesem Zeug zuwendet, die Heilung versprechen, abkassieren, aber
Heilung geschieht dort KEINE, denn
heilen kann nur Gott, niemand anderer! Bei diesen Techniken geht es um die
Selbsterlösung,
die es nicht gibt. Siehe auch
Esoterik - Reinkarnation.
Die Gefahr hierin besteht, dass der Mensch durch solche Techniken noch tiefer in
die Depression schlittert. Gloria Polo sagt (Die
Hinterlistigkeit des Teufels): "Es wurde mir
immer schwerer zu beten. Klar, ich hatte dem Bösen die Tür geöffnet, er war mit
aller Macht in mein Leben eingetreten".
Selbstmord
Im Extremfall
können solche unbehandelte Verwundungen sogar bis zum Selbstmord führen. Der
Mensch schlittert immer mehr in die Depression oder in Selbstmitleid und sieht
nur mehr sein Not. Er kapselt sich immer mehr ab und es treibt ihn bis zur
Verzweiflung die ihn schließlich zum Gedanken an den Tod bringt. Und dann wird
es gefährlich, denn einmal diesen Gedanken gefasst, ist es bis zum Selbstmord
nicht mehr weit. Dabei ist das Leben ein Geschenk Gottes an dich, liebe Seele,
dass du einmal bei ihm leben darfst, welche Berufung! Kinder Gottes, was uns
hier oft so wenig sichtbar erscheint, sind wir und werden wir dann in Ewigkeit
sein. Lass dich also
heilen, falls du in Gefahr bist oder verwundet bist. Jesus liebt dich,
dessen kannst du dir 100% sicher sein.
Kriege und Unfrieden - Folge innerer Verletzungen
Und wenn wir heute in die
Welt schauen: Wie viele Trennungen,
gescheiterte Beziehungen, verletzte
Kinderseelen... schauerlich, grausam, die
Abtreibungen, die vielfach in solchen
Depressionen enden, da die Frau damit nicht fertig wird, nicht geheilt wird. Sie
spürt ihr Unrecht, wendet sich jedoch nicht zu Jesus, der sie allein heilen
könnte. Tiefe Depressionen stellen sich ein. Oder andere Verbitterungen durch
den Verlust eines lieben Menschen, durch Rufmord, wenn eine Person öffentlich
schlecht gemacht wird, alles innere
Verletzungen, die so nicht sichtbar sind, aber tiefe Spuren hinterlassen und der
Heilung bedürfen. Eine abfällige Bemerkung kann den anderen derart
treffen, dass er sehr darunter leidet, sehr betrübt ist, eingeschüchtert wird
und dazu führen, dass auch er dann die Folgen dieser Verletzung weitergibt. Zum
Beispiel kann eine Feindseligkeit in der Nachbarschaft über Generationen
bestehen bleiben... oder der ist schlecht weil er vor 30 Jahren... Abhilfe
schafft hier Heilung und die wahre Nächstenliebe.
Es sind dann
all diese unbehandelten, oft tiefen Verletzungen, die man äußerlich nicht sieht,
die aber dann in der Menschheit zum Vorschein kommen und Kämpfe und Bosheit zur
Folge haben: Gewalt und Kriege haben hier ihren
Ursprung!
Heilung der Lebensgeschichte
"Mein
Gott.
Schmerz und Leid gehören zu
meinem Leben.
Sie haben ihre Spuren
hinterlassen.
Ich übergebe dir die Krisen und
schmerzlichen Ereignisse meines Lebens.
Befreie mich von aller
Verbitterung,
aller Resignation,
allen negativen
Lebenseinstellungen,
die daraus entstanden sind.
auch von jeder Auflehnung gegen
Dich.
Lehre mich,
in rechter Weise um Menschen zu
trauern,
die ich verloren habe.
Lass mich auf das Kreuz deines
Sohnes
Jesus blicken und seine Nähe spüren
so dass ich mein eigenes Kreuz
annehmen kann.
Ich will jetzt neu
"JA"
sagen zu meinem ganzen Leben
mit all seine glücklichen und leidvollen Stunden. Amen.
siehe auch
das
:
Gebet an Gott Vater
siehe auch: Vergebung
Weiterführende Themen:
Nächstenliebe
/
Esoterik /
Krebs - warum ich? / Sterbestunde
Gott liebt dich
/
Bekehrung Weltfrau
/
Gebet an Gott Vater
----