Die
Wiederkunft Christi
steht an! (1)
So wie die Juden damals auf den Erlöser warteten und Ihn dann vielfach nicht erkannten, so warten wir auf die Wiederkunft Jesu!
So wie damals ermüdet aber das Warten oder man nickt ein und glaubt
nicht mehr daran... Der Engel hat bei der Himmelfahrt Jesu gesagt, dass
Jesus so
(sichtbar) wiederkommen werde und Jesus selbst nannte die Zeichen, wenn die Zeit dafür reif ist und diese Zeichen scheinen sich in diesen Zeiten
zu erfüllen oder sind schon erfüllt. Jesus sagt im Werk "Der
Gottmensch" am Ende, als er den Sinn dieses Werkes erklärt, unter
anderem: "...Nehmt, nehmt dieses Werk und 'versiegelt es nicht',
sondern lest es und lasst es lesen, "denn die Zeit ist nahe, und wer heilig ist, heilige sich noch mehr".
Die Gnade eures Herrn Jesus Christus sei mit allen, die in diesem Buch mein baldiges Kommen erkennen und die, auf dass es sich erfülle zu ihrer Verteidigung, darum bitten mit dem Ruf der Liebe: "Komm, Herr Jesus!".
In dieser verwirrten Endzeit tauchen auch viele falsche Propheten und Botschaften auf, die Verwirrung, die Kriege und Katastrophen nehmen zu, dann wird der Antichrist auftauchen und die Menschen verführen und versklaven... Dann aber tönt das "GENUG" und Jesus kommt wieder! Und daraufhin sollen wir sehen und uns nicht verwirren lassen! Das Reich des Friedens kommt mit Christus in unsere Mitte, das Böse wird für eine Zeitlang verbannt! FREUEN WIR UNS, denn alles mögliche wird heute prophezeit, wenig aber wird über die effektiv anstehende Wiederkunft Christi, wie es in der Offenbarung geschrieben steht, berichtet. Dabei ist genau dies das entscheidende: DIE WIEDERKUNFT CHRISTI bahnt sich an!
Ich würde aber sehr vorsichtig mit plötzlich auftauchenden Botschaften sein, wie heute leider oft der Fall, die verwirren meist nur und spielen mit der Neugier und Angst des Menschen. Zuerst bitte in der Schrift lesen! Unten folgen Auszüge daraus. Dann folgen einige Aussagen aus glaubwürdigen Quellen wobei man bitte immer etwas abwägen sollte!
Jesus zu Schwester Faustina: "... Ich möchte, dass die Priester meine große Barmherzigkeit allen sündigen Seelen verkünden.
Sie sollen keine Angst haben, sich mir zu nähern. Die Flammen meiner
Barmherzigkeit versengen mich. Ich möchte sie über die Seelen
ausbreiten. Das Misstrauen der Seelen zerreißt mir das Herz, aber das Misstrauen einer auserwählten Seele tut mir noch mehr weh... Bevor ich als gerechter Richter kommen werde, komme ich zuerst als König der Barmherzigkeit..."
INHALT
Was uns die Hl. Schrift darüber berichtet
Apostel. 1,9-11: Und als er das gesagt
hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.
Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer
in weißen Gewändern. Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum
Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen,
wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.
Wir können also aus dieser Textstelle entnehmen, dass Jesus mit den Wolken, als wirkliche
Person und vor allem sichtbar wiederkommen wird.
Offenbarung 1,7: Siehe, er kommt mit
den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen und alle, die ihn durchbohrt haben, und es
werden wehklagen um seinetwillen alle Geschlechter der Erde. Ja, Amen.
Wir können also aus dieser Textstelle entnehmen, dass Jesus mit den Wolken, als wirkliche
Person und vor allem sichtbar wiederkommen wird
1. Thessalonicher 4,16: Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme
des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden
die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen.
1.
Thessalonicher 4,16.17: Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl
ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes
erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in
Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben
und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in
die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein
allezeit.
Zuerst werden die
Toten, die Jesus als ihren persönlichen Erlöser angenommen haben, auferstehen. Sie werden
bei dieser Auferstehung einen unverweslichen Körper erhalten, der dem
verherrlichten Körper Jesu gleich sein wird:
2. Thessalonicher 2,8-12: Der Böse aber wird in der Macht des Satans auftreten mit großer Kraft
und lügenhaften Zeichen und Wundern und mit jeglicher Verführung zur Ungerechtigkeit bei
denen, die verloren werden, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, daß sie
gerettet würden. Darum sendet ihnen Gott die Macht der Verführung, so daß sie der Lüge
glauben, damit gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glaubten, sondern Lust hatten
an der Ungerechtigkeit.
Diese Stelle lässt ganz klar vermuten, dass Satan die Menschen kurz vor der Wiederkunft Jesu
mit Zeichen und Wundern verführen wird. Jesus selbst warnte uns Menschen vor diesen
Verführungen:
Matthäus 24,23-27: Wenn dann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist der Christus! oder: Da!, so sollt ihr's nicht glauben.
Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und
Wunder tun, so daß sie, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten verführten. Siehe, ich
habe es euch vorausgesagt. Wenn sie also zu euch sagen werden: Siehe, er ist in der Wüste!,
so geht nicht hinaus; siehe, er ist drinnen im Haus!, so glaubt es nicht.
Jesus warnt uns davor, dass viele sich als Christus ausgeben werden.
Matthäus 24,36: Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern
allein der Vater.
Die Bibel macht eine ganz klare Aussage darüber, dass niemand das Datum
der Wiederkunft Jesu weiß oder wissen kann. Selbst Jesus wusste es
nicht, als er hier auf Erden war, sondern allein der Vater.
Matthäus
24,42-44: Darum wachet; denn ihr wißt nicht, an welchem Tag euer Herr
kommt. Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausvater wüßte, zu welcher
Stunde in der Nacht der Dieb kommt, so würde er ja wachen und nicht in
sein Haus einbrechen lassen. Darum seid auch ihr bereit! Denn der
Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint.
Da wir den genauen Zeitpunkt der Wiederkunft nicht wissen, sollen wir wachen und beten:
1. Thessalonicher 5,1-5: Von den Zeiten und Stunden aber, liebe Brüder, ist es nicht nötig,
euch zu schreiben; denn ihr selbst wißt genau, daß der Tag des Herrn kommen wird wie ein
Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen werden: Es ist Friede, es hat keine Gefahr -, dann wird
sie das Verderben schnell überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden
nicht entfliehen. Ihr aber, liebe Brüder, seid nicht in der Finsternis, daß der Tag wie ein
Dieb über euch komme. Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind
nicht von der Nacht noch von der Finsternis.
Jesus kommt wie ein Dieb in der Nacht - aber nur für die Ungläubigen. Wenn wir Jesus, dem
Licht der Welt (vgl. Johannes 8,12), nachfolgen, so sind wir Kinder des Lichts. Wenn wir nun
Kinder des Lichts sind, so wird Jesus für uns nicht wie ein Dieb in der Nacht kommen, sondern
nur für die Ungläubigen, die nicht wachen. Weil wir dem Gebot
Jesu folgen wollen, so wachen wir über den Ereignissen der Zeit, damit wir erkennen, dass Jesus
sehr bald wiederkommen wird.
Das neue Jerusalem kommt von Himmel herab, mit Jesus in ihrer Mitte:
Offb 21,1: Dann
sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel
und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr.
2 Ich
sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel
herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann
geschmückt hat.
3 Da
hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung
Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden
sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein.
4 Er
wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr
sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist
vergangen.
5 Er,
der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu. Und er sagte:
Schreib es auf, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr.
6 Er
sagte zu mir: Sie sind in Erfüllung gegangen. Ich bin das Alpha und das
Omega, der Anfang und das Ende. Wer durstig ist, den werde ich umsonst
aus der Quelle trinken lassen, aus der das Wasser des Lebens strömt.
7 Wer siegt, wird dies als Anteil erhalten: Ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein.
8 Aber
die Feiglinge und Treulosen, die Befleckten, die Mörder und
Unzüchtigen, die Zauberer, Götzendiener und alle Lügner - ihr Los wird
der See von brennendem Schwefel sein. Dies ist der zweite Tod.
Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus
(Hermanus Cornelis Voorhoeve)
Das zweite Kommen Christi auf die Erde
Die
Prophezeiungen des Alten Testaments reden immer wieder, und zwar in der
bestimmtesten Sprache, von der Errichtung eines herrlichen
Friedensreiches hienieden, in welchem der Fluch hinweggetan sein und der
Sohn Davids als König über Israel und über die ganze Erde herrschen
soll. Von Zion wird Seine Herrschaft ausgehen und sich erstrecken über
alle Enden der Erde. Wählen wir aus der großen Menge der vorhandenen
Stellen einige der deutlichsten aus.
Psalm 2, 1–9:
„Warum toben die Nationen und sinnen Eitles die Völkerschaften? Die
Könige der Erde treten auf, und die Fürsten beraten miteinander gegen
den Herrn und gegen seinen Gesalbten: „Lasset uns zerreißen ihre Fesseln
und von uns werfen ihre Seile!“ – So weit hat sich die Prophezeiung
schon bei dem ersten Kommen Christi erfüllt (vergl. Apostelgeschichte 4).
Der Inhalt der folgenden Verse aber muss noch erfüllt werden: „Der im
Himmel thront, lacht, der Herr spottet ihrer. Dann wird er zu ihnen
reden in Seinem Zorn, und in seiner Zornglut wird er sie schrecken.“ Das
wird geschehen in den Gerichten, die dem zweiten Kommen Christi
vorangehen werden. Dann lesen wir weiter: „“Habe ich doch meinen König
eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berg!“ … Fordere von mir, und ich
will dir die Nationen zum Erbteil geben und die Enden der Erde zum
Besitztum. Mit eisernem Zepter wirst du sie zerschmettern, wie ein
Töpfergefäß sie zerschmeißen.“
Psalm 110:
„Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich
deine Feinde hinlege als Schemel für deine Füße! Den Stab deiner Macht
wird der Herr aus Zion senden; herrsche inmitten deiner Feinde! Dein
Volk wird voller Willigkeit sein am Tag deiner Macht; in heiliger
Pracht, aus dem Schoß der Morgenröte wird dir der Tau deiner Jugend
kommen … Der Herr zu deiner Rechten zerschmettert Könige am Tage Seines
Zorns. Er wird richten unter den Nationen, er füllt alles mit Leichen;
das Haupt über ein großes Land zerschmettert er.“
Jesaja 11, 1–12:
„Und ein Reis wird hervorgehen aus dem Stumpf Isais, und ein Schössling
aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen. Und auf ihm wird ruhen der
Geist des Herrn … Und Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein,
und die Treue der Gurt seiner Hüften. – Und der Wolf wird sich bei dem
Lamm aufhalten, und der Leopard beim Böckchen lagern; und das Kalb und
der junge Löwe und das Mastvieh werden zusammen sein, und ein kleiner
Knabe wird sie treiben. Und Kuh und Bärin werden miteinander weiden,
ihre Jungen zusammen lagern; und der Löwe wird Stroh fressen wie das
Rind. Und der Säugling wird spielen am Loch der Otter, und das entwöhnte
Kind seine Hand ausstrecken nach der Höhle der Viper. Man wird weder
Böses tun noch Verderben anrichten auf meinem ganzen heiligen Berg; denn
die Erde wird voll Erkenntnis des Herrn sein, wie die Wasser den
Meeresgrund bedecken. – Und es wird geschehen an jenem Tag: der
Wurzelspross Isais, der dasteht als Banner der Völker, nach ihm werden
die Nationen fragen; und seine Ruhestätte wird Herrlichkeit sein. – Und
es wird geschehen an jenem Tag, da wird der Herr noch ein zweites Mal
seine Hand ausstrecken … Und er wird den Nationen ein Banner erheben und
die Vertriebenen Israels zusammenbringen, und die Zerstreuten Judas
wird er sammeln von den vier Enden der Erde.“
Jesaja 24, 23:
„Und der Mond wird mit Scham bedeckt und die Sonne beschämt werden,
denn der Herr der Heerscharen herrscht als König auf dem Berg Zion und
in Jerusalem, und vor seinen Ältesten ist Herrlichkeit.“
Jeremia 23, 5.6:
„Siehe, Tage kommen, spricht der Herr, da ich David einen gerechten
Spross erwecken werde; und er wird als König regieren und verständig
handeln und Recht und Gerechtigkeit üben im Land. In seinen Tagen wird
Juda gerettet werden und Israel in Sicherheit wohnen; und dies wird sein
Name sein, mit dem man ihn nennen wird: Der Herr, unsere
Gerechtigkeit.“ (vergl. auch Jeremia 33, 14–16)
Hesekiel 43, 2.7:
„Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten her; und
ihr Rauschen war wie das Rauschen großer Wasser, und die Erde leuchtete
von seiner Herrlichkeit … Und Er sprach zu mir: Menschensohn, dies ist
der Ort meines Thrones und der Ort meiner Fußsohlen, wo ich in Ewigkeit
inmitten der Kinder Israel wohnen werde. Und das Haus Israel wird meinen
heiligen Namen nicht mehr verunreinigen.“
Daniel 2, 44:
„Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein
Königreich aufrichten, das in Ewigkeit nicht zerstört und dessen
Herrschaft keinem anderen Volk überlassen werden wird; es wird alle jene
Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber in Ewigkeit
bestehen.“
Daniel 7, 13.14:
„Ich schaute in Gesichten der Nacht: Und siehe, mit den Wolken des
Himmels kam einer wie eines Menschen Sohn; und er kam zu dem Alten an
Tagen und wurde vor ihn gebracht. Und ihm wurde Herrschaft und
Herrlichkeit und Königtum gegeben, und alle Völker, Völkerschaften und
Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die
nicht vergehen wird, und sein Königtum ein solches, das nie zerstört
werden wird.“
Micha 4, 7: „Und der Herr wird König über sie sein auf dem Berg Zion, von nun an bis in Ewigkeit.“
Lukas 1, 33: „Und er wird über das Haus Jakobs herrschen in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.“
Alle diese und eine große Zahl ähnlicher Prophezeiungen sind noch
nicht erfüllt. Der herrliche Friedenszustand, der nach ihnen während der
Regierung Christi auf Erden herrschen soll, ist weder jemals dagewesen,
noch heute da. Die Stämme Israels sind noch über die ganze Erde hin
zerstreut. Das gelobte Land ist noch verwüstet. Die Stadt und der Tempel
werden noch von den Heiden zertreten, und der König Israels ist dem
Auge noch verborgen. Die Erfüllung dieser Prophezeiungen ist also noch
zukünftig, denn die Verheißungen Gottes sind „Ja und Amen“. Was Er
verheißen hat, muss geschehen. Und da sie unmöglich erfüllt werden
können, ohne die persönliche Anwesenheit Jesu auf der Erde, so muss der
Herr zum zweiten Male den Himmel verlassen und auf diese Erde kommen.
Dieses zweite Kommen Christi wird uns daher auch, wie zu erwarten
stand, im Neuen Testament deutlich angekündigt. Wir wollen die darauf
bezüglichen Stellen der Reihe nach anführen und, wenn nötig, erläutern.
Wir übergehen dabei die Stellen, in denen von dem Kommen Christi zur
Aufnahme Seiner Braut gesprochen wird, weil Sein Kommen auf die Erde, um
hienieden Sein herrliches Reich aufzurichten, ganz verschieden ist von
Seinem Kommen in die Luft, um die Versammlung abzuholen und ins
Vaterhaus zu führen.
Die erste neutestamentliche Ankündigung der Wiederkunft Christi auf die Erde finden wir in Matthäus 23, 37–39.
Nachdem Jesus von den Juden verworfen worden war, vernehmen wir aus
Seinem Munde jene rührenden Abschiedsworte an Jerusalem, in welchen
sich, trotz der Hartnäckigkeit und Bosheit des Volkes, Seine Gnade in so
herrlicher Weise offenbarte: „Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die
Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine
Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter
ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus wird euch öde
gelassen; denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht
sehen, bis ihr sprecht: „Gepriesen sei, der da kommt im Namen des
Herrn!“ Obwohl der Herr mit diesen Worten das Urteil über Sein Volk
spricht, verheißt Er ihm doch zugleich, dass Er einmal wiederkommen, und
dass das Volk Ihn dann annehmen und Ihm das „Hosanna“ zurufen werde.
In Matthäus 24, 30
lesen wir: „Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel
erscheinen; und dann werden alle Stämme des Landes wehklagen, und sie
werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit
Macht und großer Herrlichkeit.“ (siehe auch Markus 13, 26 und Lukas 21, 27.)
Einen anderen Beweis für das persönliche Kommen des Herrn, um hienieden Sein Reich aufzurichten, finden wir in Lukas 19, 11–15.
Die Jünger waren der Meinung, dass das Reich Gottes alsbald erscheinen
sollte. Um diesen Irrtum betreffs der Zeit der Errichtung des Reiches zu
berichtigen, zeigte ihnen der Herr in einem Gleichnis, dass diese
Herrschaft noch nicht alsbald geoffenbart werden würde, sondern dass Er
erst zu Seinem Vater zurückkehren müsse, um das Reich zu empfangen. Dann
werde Er zurückkehren, um jenes Reich in Macht und Herrlichkeit
aufzurichten. „Ein gewisser hochgeborener Mann zog in ein fernes Land,
um ein Reich für sich zu empfangen und wiederzukommen.“
Auch in Apostelgeschichte 1, 11
wird uns eine sehr deutliche Prophezeiung betreffs des Kommens Christi
als König gegeben. Als die Jünger den Herrn, in welchem sich alle ihre
Erwartungen vereinigten, und der jetzt gen Himmel fuhr, vor ihren Augen
verschwinden sahen und nun voll Erstaunen ihre Blicke nach oben
gerichtet hielten, standen plötzlich zwei Männer in weißen Kleidern bei
ihnen, welche sagten: „Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht
hinauf zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel
aufgenommen worden ist, wird ebenso kommen, wie ihr ihn habt auffahren
sehen in den Himmel.“ Der Herr wird also auf dieselbe Weise
zurückkommen, wie Er weggegangen ist. In einer Wolke fuhr Er auf zum
Himmel, und auf den Wolken wird Er wiederkommen. Der Ölberg war die
Stätte, von wo aus Er gen Himmel fuhr, und der Ölberg wird auch wieder
die Stätte sein, auf der Seine Füße stehen werden, wenn Er zur Rettung
des bedrängten Überrestes von Israel und zur Vernichtung Seiner Feinde
erscheinen wird (vergl. Sacharja 14,4.).
In seiner Ansprache an das jüdische Volk, gelegentlich der Heilung
des Lahmen, sagt Petrus: „So tut nun Buße und bekehrt euch, damit eure
Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom
Angesicht des Herrn und er den euch zuvor verordneten Christus Jesus
sende, den freilich der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der
Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund Seiner
heiligen Propheten von jeher geredet hat.“ (Apostelgeschichte 3, 19–21).
Gott wird also den Herrn Jesus Christus zum zweiten Mal auf die Erde
senden, und dann wird die Wiederherstellung aller Dinge, wovon die
heiligen Propheten von jeher geredet haben, stattfinden.
Die Briefe von Paulus, in denen wir so herrliche Offenbarungen über
die Aufnahme der Kirche oder Versammlung gefunden haben, enthalten auch
klare Aussprüche über das Kommen Christi auf die Erde und über Sein
herrliches Reich hienieden. In 1. Korinther 15, 23–25
sagt der Apostel z. B.: „Jeder aber in seiner eigenen Ordnung: der
Erstling, Christus; dann die, die des Christus sind bei seiner Ankunft;
dann das Ende, wenn er das Reich dem Gott und Vater übergibt, wenn er
weggetan haben wird alle Herrschaft und alle Gewalt und Macht. Denn er
muss herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat.“
Doch vor allem behandelt Paulus diesen Gegenstand in den beiden
Briefen an die Thessalonicher. Nachdem er im 4. Kapitel des 1. Briefes
die Offenbarung des Herrn bezüglich der Aufnahme der Versammlung
mitgeteilt hat, fährt er im 5. Kapitel fort: „Was aber die Zeiten und
Zeitpunkte betrifft, Brüder, so habt ihr nicht nötig, dass euch
geschrieben wird. Denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn so
kommt wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen: Frieden und
Sicherheit!, dann kommt ein plötzliches Verderben über sie, wie die
Geburtswehen über die Schwangere; und sie werden nicht
entfliehen.“ – „Der Tag des Herrn“ ist ein Ausdruck, der sehr oft im
Alten Testament vorkommt, und der immer mit der Ausübung des Gerichts
über die Erde und ihre Bewohner in Verbindung steht. Dieses Gericht wird
durch den Herrn persönlich ausgeführt werden, wie dies zahlreiche
Stellen beweisen. Auch in 2. Thessalonicher 1, 6–8
wird die Erscheinung des Herrn mit dem Gericht in unmittelbare
Verbindung gebracht. Es heißt dort: „Wenn es denn bei Gott gerecht ist,
denen, die euch bedrängen, mit Drangsal zu vergelten, und euch, die ihr
bedrängt werdet, Ruhe mit uns zu geben bei der Offenbarung des Herrn
Jesus vom Himmel her, mit den Engeln seiner Macht, in flammendem Feuer,
wenn er Vergeltung gibt denen, die Gott nicht kennen, und denen, die dem
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nicht gehorchen“. Während der
Herr Jesus daher, wenn Er kommt, um Seine Braut heimzuholen, die Erde
nicht betritt, sondern die Braut Ihm in die Luft entgegengerückt wird,
und während Er bei dieser Wiederkunft von Seinen Feinden nicht gesehen
werden wird, erscheint Er bei Seiner zweiten Ankunft allen sichtbar:
„jedes Auge wird ihn sehen“. (Offenbarung 1, 7).
Er kommt dann vom Himmel auf die Erde herab, um an Seinen Feinden Rache
zu nehmen, oder mit anderen Worten, um den Tag der Rache, von dem
Jesaja im 61. Kapitel seiner Prophezeiungen spricht, herbeizuführen.
In dem 2. Kapitel des 2. Briefes an die Thessalonicher redet der
Apostel noch genauer über dieses Kommen des Herrn auf die Erde. Nachdem
er seinen ersten Brief geschrieben hatte, waren Lehrer zu den
Thessalonichern gekommen, die sie in Verwirrung bringen wollten, indem
sie sagten, der Tag Christi sei schon da. Gegen diese bösen Lehrer
wendet sich Paulus mit den Worten: „Wir bitten euch aber, Brüder, wegen
der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unseres Versammeltwerdens
zu ihm hin,“ – oder mit anderen Worten: Wir bitten euch, Brüder, da ihr
ja an die Aufnahme der Versammlung glaubt, da ihr ja wisset, dass der
Herr kommen wird, um uns zu sich zu versammeln, – „dass ihr euch nicht
schnell in der Gesinnung erschüttern noch erschrecken lasst, … als ob
der Tag des Herrn da wäre … Denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn,
dass zuerst der Abfall komme und offenbart werde der Mensch der Sünde,
der Sohn des Verderbens.“ Und dann lässt er einige Verse weiter die
Worte folgen: „Und dann wird der Gesetzlose offenbart werden, den der
Herr Jesus verzehren wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten
durch die Erscheinung seiner Ankunft.“ Zuerst also wird die Braut zu
Christus hin versammelt werden, zuerst wird der Morgenstern am Horizont
erglänzen, zur Freude aller derer, die auf Ihn warten, und dann erst
wird der Sohn des Menschen als die Sonne der Gerechtigkeit erscheinen,
um alle Gesetzlosen und Feinde wie Stoppeln zu verbrennen (Mal 4, 1.2) und um, wie wir hier lesen, den Menschen der Sünde, den Antichristen, zu vernichten durch den Hauch Seines Mundes.
Wenn wir uns jetzt zu dem Buch der Offenbarung wenden, so werden wir
dort die Ereignisse beschrieben finden, die dem Tag des Herrn
unmittelbar vorangehen werden. In Kap. 1, 7 lesen wir: „Siehe, er kommt
mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, die ihn
durchstochen haben, und wehklagen werden seinetwegen alle Stämme des
Landes. Ja, Amen.“ Doch die belangreichsten Mitteilungen bezüglich
unseres Gegenstandes enthält das 19. Kapitel jenes wunderbaren Buches.
Dort wird das Kommen des Herrn Jesus auf die Erde folgendermaßen
beschrieben: „Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes
Pferd, und der darauf saß, genannt „Treu und Wahrhaftig“, und er richtet
und führt Krieg in Gerechtigkeit. Seine Augen aber sind eine
Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Diademe, und er trägt einen
Namen geschrieben, den niemand kennt, als nur er selbst; und er ist
bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewand, und sein Name heißt: das
Wort Gottes. Und die Kriegsheere, die in dem Himmel sind, folgten ihm
auf weißen Pferden, angetan mit feiner Leinwand, weiß und rein. Und aus
seinem Mund geht hervor ein scharfes, zweischneidiges Schwert, damit er
die Nationen damit schlage; und er wird sie weiden mit eiserner Rute, und er tritt
die Kelter des Weines des Grimmes des Zornes Gottes, des Allmächtigen.
Und er trägt auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte einen Namen
geschrieben: König der Könige und Herr der Herren. Und ich sah einen
Engel in der Sonne stehen, und er rief mit lauter Stimme und sprach zu
allen Vögeln, die inmitten des Himmels fliegen: Kommt her, versammelt
euch zu dem großen Mahl Gottes, damit ihr Fleisch von Königen fresst und
Fleisch von Obersten und Fleisch von Starken und Fleisch von Pferden
und von denen, die darauf sitzen, und Fleisch von allen, sowohl von
Freien als Sklaven, sowohl von Kleinen als Großen. Und ich sah das Tier
und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um den Krieg zu
führen mit dem, der auf dem Pferd saß, und mit seinem Heer. Und das Tier
wurde ergriffen und der falsche Prophet, der mit ihm war, der die
Zeichen vor ihm tat, womit er die verführte, die das Malzeichen des
Tieres annahmen und die sein Bild anbeteten – lebendig wurden die zwei
in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt. Und die Übrigen
wurden getötet mit dem Schwert dessen, der auf dem Pferd saß, dem
Schwert, das aus seinem Munde hervorging; und alle Vögel wurden von
ihrem Fleisch gesättigt.“ (Verse 11–21)
Man kann unmöglich diese Stellen lesen, ohne klar zu erkennen, dass
der Herr Jesus ein zweites Mal den Himmel verlassen wird, um, nachdem Er
alle Ärgernisse und Unreinigkeiten aus Seinem Reiche hinweggetan und
alle Seine Feinde vernichtet haben wird, das herrliche Friedensreich,
das so genannte Tausendjährige Reich, aufzurichten. Die Reihenfolge der
Ereignisse tritt in Offenbarung 19 und 20
so deutlich wie möglich vor unsere Blicke. Nachdem das Gericht über die
Feinde vollzogen ist, wird Satan für 1000 Jahre in den Abgrund
geworfen. Die während der Zeit der großen Drangsal um ihres Glaubens
willen getöteten Zeugen Jesu werden auferweckt, und das Tausendjährige
Reich beginnt. Die Meinung einiger, dass das Tausendjährige Reich vor
dem Kommen des Herrn errichtet werden würde, ist daher durchaus falsch.
Dass diese Annahme verkehrt ist, geht schon daraus hervor, dass wir,
laut den klaren Aussprüchen der Schrift, während des Zeitabschnittes,
der zwischen der apostolischen Zeit und der Ankunft des Herrn liegt,
nicht etwa eine Verbesserung der Welt, sondern nur eine Verschlimmerung
ihres Zustandes zu erwarten haben. Sie schreitet von Schlimmem zu immer
Schlimmerem fort, bis endlich die göttliche Langmut erschöpft ist und
ein gerechtes Gericht die Welt trifft.
Die Gleichnisse in Matthäus 13,
über die wir bereits sprachen, lehren uns dies deutlich. Das Unkraut
und der Weizen sollen auf dem Acker der Welt zusammen weiter wachsen,
bis der Sohn des Menschen kommt, um das Unkraut in Bündel zu binden und
zu verbrennen. Solange das Unkraut auf dem Acker steht, ist ein Zustand
allgemeiner Glückseligkeit unmöglich. In Römer 8, 19–23, verglichen mit 1. Johannes 3, 1.2,
finden wir dieselbe Wahrheit. „Denn das sehnliche Harren der
Schöpfung“, sagt Paulus, „wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes.
Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden, (nicht
freiwillig, sondern dessentwegen, der sie unterworfen hat), auf
Hoffnung, dass auch die Schöpfung selbst freigemacht werden wird von der
Knechtschaft des Verderbens zu der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder
Gottes.“ Die Schöpfung wird also in ihrem traurigen Zustand (der
Nichtigkeit unterworfen) bleiben, bis die Kinder Gottes geoffenbart
werden. Wann aber wird diese Offenbarung stattfinden? „Wenn der Herr
selbst geoffenbart wird“, antwortet Johannes. Die Schöpfung wird also
bis zu der Ankunft des Herrn in ihrem alten Zustand bleiben und erst
durch diese Ankunft die Veränderung erfahren, die das Tausendjährige
Reich kennzeichnet. Doch was jedem Zweifel in dieser Beziehung ein Ende
macht, ist das Wort des Herrn in Lukas 17, 26–30:
„Und wie es in den Tagen Noahs geschah, so wird es auch in den Tagen
des Sohnes des Menschen sein: Sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie
wurden verheiratet, bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging, und die
Flut kam und brachte alle um. Ebenso wie es in den Tagen Lots geschah:
Sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie
bauten; an dem Tag aber, als Lot aus Sodom herausging, regnete es Feuer
und Schwefel vom Himmel und brachte alle um. Ebenso wird es an dem Tag
sein, da der Sohn des Menschen offenbart wird.“ (Siehe auch Matthäus 24, 37–39).
Statt dass man die Schwerter zu Pflugmessern und die Speere zu
Winzermessern schmieden, und kein Volk mehr den Krieg lernen wird (Jesaja 2, 4),
wird „auf der Erde Bedrängnis der Nationen sein in Ratlosigkeit bei dem
Tosen und Wogen des Meeres; indem die Menschen vergehen vor Furcht und
Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen, denn die Kräfte der
Himmel werden erschüttert werden“ (Lukas 21, 25.26)
Die Erwartung vieler Christen, dass nach und nach die ganze Welt das
Evangelium annehmen und sich der Herrschaft Christi freiwillig
unterwerfen werde, ist daher ganz und gar irrig. Gottes Wort sagt
vielmehr, dass erst dann, „wenn seine Gerichte die Erde treffen, die
Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit lernen“ werden (Jesaja 26, 9). Und in Zephanja 3, 8.9
lesen wir: „Denn mein Rechtsspruch ist, die Nationen zu versammeln, die
Königreiche zusammenzubringen, um meinen Grimm über sie auszugießen,
die ganze Glut meines Zorns; denn durch das Feuer meines Eifers wird die
ganze Erde verzehrt werden. Denn dann werde ich die Lippen der Völker
in reine Lippen verwandeln, damit sie alle den Namen des Herrn anrufen
und ihm einmütig dienen.“ Die gegenwärtige Predigt des Evangeliums hat
den Zweck, die Glieder der Kirche Christi, der Versammlung Gottes, aus
der Welt herauszuholen. Sie wird aber keineswegs die Bekehrung der Welt
und die Errichtung des Reiches auf der Erde zur Folge haben. Im
Gegenteil, statt dass die Welt, wie man erwartet, immer mehr einen
evangelischen Charakter annähme, und das Evangelium, wie man fälschlich
behauptet, alles durchsäuerte, verhärtet sich die unter die Predigt des
Evangeliums gebrachte Welt je länger je mehr, und der Geist des
Antichristen offenbart sich immer deutlicher in ihr. Das schließt nicht
aus, dass wir berufen sind, allen das Evangelium der Gnade zu
verkündigen. Aber so verkehrt es sein würde, das Evangelium nicht zu
verkündigen, weil man weiß, dass doch nicht alle bekehrt werden, ebenso
verkehrt ist es, danach zu trachten, ein Reich des Evangeliums
aufzurichten, das nach der ausdrücklichen Erklärung Gottes erst kommen
wird, nachdem die himmlische Braut Christi von dieser Erde weggenommen
und die Welt durch furchtbare Gerichte gereinigt sein wird. Es ist dem
Herrn wohlgefällig, dass wir für Ihn arbeiten und Seelen für Ihn zu
gewinnen trachten. Es ist Ihm aber nicht wohlgefällig, dass wir Dinge zu
erreichen suchen, von denen Er bestimmt gesagt hat, dass sie nicht
eintreten werden. Alle Anstrengungen, die Welt zu verchristlichen,
werden sich einmal als Torheit erweisen, und die damit ausgefüllte Zeit
wird man als verlorene betrachten müssen. Möge darum unser aller Streben
dahin gerichtet sein, den einzig wahren, durch Gott vorgezeichneten Weg
zu gehen und keine Erwartungen zu hegen, die nach Seinen Erklärungen
unmöglich in Erfüllung gehen können!
Fassen wir das Gesagte noch einmal kurz zusammen, so ist das Ergebnis
unserer Untersuchung folgendes: Wenn die Welt in ihrer Gottlosigkeit so
weit fortgeschritten ist, dass ihr Zustand dem der Menschen vor der
Sündflut und dem der Bewohner von Sodom und Gomorra gleich geworden ist,
wird der Sohn des Menschen Seinen Platz zur Rechten des Vaters
verlassen und auf den Wolken des Himmels erscheinen mit Macht und großer
Herrlichkeit. Wie die Jünger Ihn gen Himmel haben auffahren sehen, so
wird Er wieder auf die Erde kommen, und dann werden Seine Füße auf dem
Ölberg stehen. Er wird die Völker, die gegen Jerusalem versammelt sind,
vernichten, den Antichristen, und die ihn anbeteten, durch den Hauch
Seines Mundes beseitigen, als der ohne Hände losgerissene Stein wird Er
das Bild Nebukadnezars zermalmen und schließlich alle Feinde zum Schemel
Seiner Füße legen. Der auf diese Weise aus der Hand Seiner Feinde
errettete treue Überrest Israels wird Ihn als seinen König-Jehova
aufnehmen und Ihn begrüßen mit dem: „Hosanna, gepriesen sei, der da
kommt im Namen des Herrn!“ Nachdem der Herr dann durch das Gericht der
Lebendigen (Matthäus 25, 31
ff.) alle Ärgernisse aus Seinem Reich hinweg getan und alles für Seine
Regierung vorbereitet hat, wird Er als der König Israels über die ganze
Erde regieren und das herrliche Friedensreich anbrechen lassen, in
welchem Gerechtigkeit herrschen und die Erkenntnis des Herrn die ganze
Erde erfüllen wird, wie die Wasser den Meeresgrund bedecken.
Es bleibt jetzt noch eine Frage zu beantworten übrig, die von der
größten Wichtigkeit für uns ist. Es ist diese: Wird der Herr Jesus
allein kommen, wenn Er als Richter und König allen sichtbar erscheinen
wird? Die Antwort der Schrift auf diese Frage ist ebenso deutlich wie
die Erklärungen über die bisher behandelten Gegenstände. Die folgenden
Stellen werden uns zeigen, dass Jesus nicht allein, sondern mit Seinen
himmlischen Heiligen wiederkommen wird.
„Wenn der Christus, unser Leben, offenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbart werden in Herrlichkeit.“ (Kol 3, 4)
„Um eure Herzen zu befestigen, dass ihr untadelig seid in Heiligkeit,
vor unserem Gott und Vater, bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit
allen seinen Heiligen.“ (1. Thes 3, 13)
„Es hat aber auch Henoch, der Siebte von Adam, von diesen geweissagt
und gesagt: „Siehe, der Herr ist gekommen inmitten seiner heiligen
Tausende, um Gericht auszuführen gegen alle ....“ (Jud 14.15)
„Und kommen wird der Herr, mein Gott, und alle Heiligen mit dir.“ (Sach 14,5)
Außer diesen Stellen, die ausdrücklich über das Kommen Christi mit
den Seinigen reden, gibt es noch verschiedene andere, in denen von dem
Richten und Herrschen der Gläubigen mit Christus gesprochen wird, so z.
B.
1. Korinther 6, 2: „Oder wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden?“
Ferner 2. Timotheus 2, 12: „Wenn wir ausharren, so werden wir auch mitherrschen“; und Offenbarung 5, 10: „Sie werden über die Erde herrschen.“
Aus diesen Stellen folgt, dass, weil Christus auf der Erde richten
und herrschen wird, die Seinigen mit Ihm da sein, also mit Ihm vom
Himmel gekommen sein müssen.
In Offenbarung 19
wird uns dieses Kommen der Heiligen mit Christus auch deutlich
vorgestellt. Die vierundzwanzig Ältesten, das Bild der himmlischen
Heiligen, erscheinen im Anfang dieses Kapitels zum letzten Male vor
unseren Blicken. Dann findet die Hochzeit des Lammes statt. Die Braut
Christi, die schon im 4. und 5. Kapitel im Himmel gesehen wurde, wird
die Frau des Lammes, um jetzt mit ihrem Geliebten Herrschaft und Reich,
ja alles was Sein ist, zu teilen. Ihr Platz ist jetzt an Seiner Seite,
wenn Er auszieht, um Seine Feinde zu richten und Seine Herrschaft
anzutreten. Darum, wenn gleich darauf Christus, auf einem weißen Pferde
sitzend, den Himmel verlässt, so folgen Ihm „die Kriegsheere, die in dem
Himmel sind, auf weißen Pferden, angetan mit feiner Leinwand, weiß und
rein“. Die letzten Worte lassen uns klar erkennen, wer diese Kriegsheere
sind; denn „die feine Leinwand sind die Gerechtigkeiten der Heiligen“
(Vers 8). Und im 4. Vers des 20. Kapitels, beim Beginn der Herrschaft
Christi, lesen wir: „Und ich sah Throne, und sie (nämlich die
himmlischen Heiligen, die mit Ihm auf die Erde gekommen sind) saßen
darauf, und es wurde ihnen gegeben, Gericht zu halten.“
Wenn daher der Herr Jesus kommt, um als König auf der Erde zu
herrschen, so wird Seine Braut, die Frau des Lammes, mit Ihm geoffenbart
werden in Herrlichkeit. Nirgends lehrt die Schrift, dass Christus über
die Kirche oder Versammlung herrsche oder herrschen werde, wie viele
Christen meinen. Die Gläubigen der gegenwärtigen Zeit (von dem großen
Pfingsttage an bis zum Kommen des Herrn) stehen in einem ganz anderen
Verhältnis zu Christus. Er ist ihr Heiland, ihr Bräutigam, ihr Herr, das
Haupt des Leibes, an dem sie Glieder sind usw.; nicht aber ihr König,
obwohl sie Ihn selbstverständlich in allen Seinen königlichen Rechten
anerkennen. Christus ist König im Blick auf Israel und die Welt, und
zwar heute ein verworfener König, der Seine Herrschaft noch nicht
angetreten hat. Wenn letzteres geschieht, dann wird Seine Braut mit Ihm
auf dem Thron Seiner Herrlichkeit sitzen, denn der Platz der Frau ist an
der Seite ihres Mannes. Zugleich sind wir Kinder Gottes; „wenn aber
Kinder, so auch Erben – Erben Gottes und Miterben Christi“ (Römer 8,17).
So wie Eva einst an der Herrlichkeit Adams teilhatte und mit ihm über
die Schöpfung herrschte, so wird die Kirche, als die Frau des zweiten
Menschen, des letzten Adam, an Seiner Herrlichkeit teilhaben und mit Ihm
über das ganze Weltall regieren.
Was sollen wir hierzu sagen, geliebter Leser? Wahrlich, unergründlich
ist Gottes Gnade, unendlich Gottes Liebe! Da wo Jesus ist, werden auch
wir sein auf immerdar. Dem Bild des Sohnes, des Erstgeborenen vieler
Brüder, gleichgestaltet (Römer 8, 29), denselben Leib der Herrlichkeit tragend wie Er (Phil 3, 21),
Gebein von Seinen Gebeinen und Fleisch von Seinem Fleisch, werden wir
Seine Herrlichkeit mit Ihm teilen und mit Ihm auf Seinem Thron sitzen (Offenbarung 3, 21),
zur Verherrlichung Gottes, des Vaters, dessen wunderbare
Gnadenratschlüsse dann erfüllt sein werden. Auch im Blick auf uns wird
dann das Wort wahr sein: „Der Herr, dein Gott … freut sich über dich mit
Wonne, er schweigt in seiner Liebe, frohlockt über dich mit Jubel.“ (Zeph 3, 17). Und es wird zur Wahrheit werden, was wir hienieden so oft gesungen haben:
Kron’ und Zepter wirst Du teilen Dort mit Deiner sel’gen Braut; Ewig wird sie bei Dir weilen, Die hier glaubend Dir vertraut. Schauend ihre Füll’ und Habe, Preist sie Dich ohn’ Unterlass; Doch dass Du bist ihre Gabe, Bleibt der Freude höchstes Maß.
(*)Hermann:
Diese Ausführung scheint mir sehr gut zu sein, wenn ich auch in einigen
Punkten nicht sicher bin, ob es auch die Kirche genaus so lehrt. Aber wer kann
schon genau sagen, wie das ablaufen wird! Sicher ist, dass die Vorboten dieser Wiederkunft da sind, siehe auch die Auszüge aus glaubwürdigen(!) Quellen (es wird leider auch viel Unfug damit betrieben) im 2. Teil:
Die Wiederkunft Christi (2)
Betet, betet, betet!
Nach Aussagen mancher Propheten der heutigen Zeit werden wir bald durch ein
"Feuer" in dieses "Neue Pfingsten" hinein gehen. In dieser Zeit ist tatsächlich
der Aufruf der Muttergottes zum Gebet das Wichtigste. Immer wieder sagt sie:
"Betet, betet, betet! Im Gebet wird euch alles klar werden."
Betende Menschen ...
- erkennen die Führung Gottes, werden nicht in aussichtslose Angst
- verfallen, werden die Freude nie verlieren.
- werden das Evangelium im Wort und Leben bezeugen, werden nicht mutlos,
- sind immer voll Zuversicht, sind offen für den Anruf Gottes,
- erkennen die Zeichen der Zeit, haben den Mut, die Wahrheit zu
- verkünden, erkennen das Böse in jeder Gestalt, meiden die Sünde,
- sind geborgen in der Hand Gottes!
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