Die 4
Apokalyptischen
Reiter
Wenn sich die systematisch zerstörte und missbrauchte Natur gegen den Menschen
wendet (Von Christa Meves)
Christa Meves
legt hier ihre Vorstellung der 4 Reiter in der
Offenbarung des Johannes dar. Etwas schleierhaft erscheint mir der 1.,
siegreiche Reiter,
die 3 anderen sind an und für sich selbsterklärend: Krieg, Teuerung, Tod. Ich bin auch der
Meinung, dass es der Mensch entschieden zu weit getrieben hat und dass auch die
Natur zurückschlägt, dass Abtreibung, Sexismus, Habgier zum Himmel schreien und
dass Gott derweilen "zusieht". Das heißt, er lässt - wie im Alten Bund - den
Dingen für eine bestimmte Zeit ihren Lauf. Aber klar scheint, dass wir in einer
sehr kritischen Phase unserer Pilgerschaft auf Erden angelangt sind denn allzu
viele Seelen gehen verloren. Seien wir also bereit, weil wir weder den Tag noch die Stunde kennen..."
Wer Zeitungen liest oder Nachrichten hört,
erschrickt: Hiobsbotschaft reiht sich an Hiobsbotschaft:
Skandale, Verbrechen, Kriege, Attentate, Krisen, wohin
man schaut. Und nirgends erkennbare Auswege – ein
apokalyptisches Szenario.
Da liegt es nahe, auf die Enthüllungen der Weisheiten des versiegelten
Buches, die im Kapitel 6 der Offenbarung des Johannes beginnen, zu schauen. Sie
sind allerdings verschlüsselt, die beschriebenen Ereignisse in Symbolen
ausgedrückt. Sie bedürfen der Entschlüsselung. Das mag den Tiefenpsychologen
legitimieren, die gleichnishaften Bilder- in unsere Alltagssprache zu
übersetzen. Mit den Bildern der Erscheinungen von vier Reitern als Einleitung
des Gerichts soll das in diesem Beitrag versucht werden. In Kapitel 4 der
Apokalypse haben wir zunächst erfahren, dass der in einem himmlischen Festakt
dargestellte allmächtige Gott ein Buch mit sieben Siegeln in der Hand hält, das
er Jesus Christus übergibt. Dieser delegiert mit Hilfe eines Engels den Fortgang
der Ereignisse an vier Lebewesen – sie stellen die Natur in der Schöpfung dar:
an vier Reiter auf verschiedenfarbigen Pferden. Drei von ihnen beschreiben einen
Niedergangsprozess ohnegleichen. Eindrucksvoll ist dabei: Vorab wird – wie eine
positive Verheißung – das endgültig Sieghafte aller folgenden Vorgänge
dargestellt, wie eine riesige Ermutigung für uns, all die folgenden Schrecken
ertragen zu können.
Um es vorwegzunehmen: Der erste Reiter bringt den Sieg, der zweite den Krieg,
der dritte die Teuerung, der vierte den Tod für den vierten Teil der
Erdbevölkerung.
Wörtlich heißt es: „Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf
saß, hatte einen Bogen; und ihm ward gegeben eine Krone, und er zog aus sieghaft
und dass er siegte. Und da es das andere Siegel auftat, hörte ich das andere
Tier sagen: Komm! Und es ging heraus ein anderes Pferd, das war rot; und dem,
der darauf saß, ward gegeben, den Frieden zu nehmen von der Erde, und dass sie
sich untereinander erwürgten; und ihm ward ein großes Schwert gegeben. Und da es
das dritte Siegel auftat, hörte ich das dritte Tier sagen: Komm! Und ich sah,
und siehe, ein schwarzes Pferd. Und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner
Hand. - Und ich hörte eine Stimme unter den vier Tieren sagen: Ein Maß Weizen um
einen Groschen und drei Maß Gerste um einen Groschen; und dem Öl und Wein tue
kein Leid! Und da es das vierte Siegel auftat, hörte ich die Stimme des vierten
Tieres sagen: Komm! Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd; und der darauf
saß, des Name hieß Tod, und die Hölle folgte ihm nach. Und ihnen ward Macht
gegeben, zu töten den vierten Teil auf der Erde mit dem Schwert und Hunger und
mit dem Tod und durch die Tiere auf Erden.“ Was besagen diese Bilder? Was bahnt
sich hier an? Ich meine, dass die Bilder dieser vier apokalyptischen Reiter
wesentliche Aussagen über Gottes Gericht in der Endzeit machen. Gehen wir
zunächst von den Farben der Pferde aus: Weiß ist die Farbe der Reinheit und des
Lichts. Feuerröte, wie das zweite Pferd, das Zeichen feuriger
Zerstörungsprozesse, von Aggressionen also. Schwarz ist die Farbe der
Dunkelheit, der Unüberschaubarkeit und der seltene Ausdruck „fahl“ für ein
aschgraues Pferd ist ein Merkmal des Abgestorbenen, Leichenhaften. Die
Tiergestalt Pferd kennzeichnet außerdem die gebändigte, gottgehorsame natürliche
Lebenskraft. Zunächst wird durch die vier Pferde eine Unterscheidung vollzogen:
der eines ersten lichten, gekrönten, siegenden Reiters und den drei folgenden,
die von dunklem, bedrängendem, tötendem Element sind. Diese vier Reiter weisen
auf die notwendige Unterscheidung zwischen Gut und Böse hin, machen auf die
Getrenntheit zwischen Sieg und Untergang aufmerksam, kennzeichnen Gott als den
entscheidenden, den gerechten Richter.
Der „weiße“ Reiter und seine Krone zeigen die Macht des reinen Geistes an,
sein Bogen kennzeichnet die Zielhaftigkeit von Gottes Schöpfungsplan. Dieser ist
zielsicher, kämpferisch und absolut sieghaft. Deshalb wird das erste Siegel
durch den Löwen, also den König der Tiere eröffnet. Das heißt: Die gesamte Natur
huldigt ihrem Schöpfer. Erst mit dem Reiter auf dem feuerroten Pferd vollzieht
sich das Gericht im Symbol der Aggressivität, des Krieges, ja besonders des
Bürgerkrieges. Der Reiter auf dem schwarzen Pferd mit der Waage in seiner Hand
zeigt ein Überborden der Habgier, der Machtanmaßung und des Egoismus an. Und das
hat Geldentwertung und damit Verarmung der Menschen zur Folge, wie es im Text ja
gesagt wird. Der Reiter auf dem fahlen Pferd beschreibt den Tod durch
Überhandnehmen zerstörerischer Aktivitäten, was Krankheit, epidemische Seuchen
und Aussterben zur Folge hat. Dass die vier Tiere an Gottes Thron von Christus
den Auftrag erhalten, die Siegel mit den vier Reitern zu öffnen, kann man
tiefenpsychologisch wohl so interpretieren: Die Gott anbetenden „Tiere“ – also
die Teile unserer gesunden, gewissermaßen gottgehorsamen Natur, die unsere
Lebensgrundlage ausmachen – bekommen im Gerichtsvollzug des Herrn einen Auftrag:
Die Natur selbst hat das Gericht an den Gott ungehorsamen Aktivitäten der
Menschen zu vollziehen, die bösen Missbrauch der Natur in Gottes Schöpfungswerk
betrieben haben. Das Bild der drei richtenden Reiter auf den drei verschieden
farbigen Pferden kennzeichnet also die Art, in der sich Gottes Gericht
vollziehen wird:
Im Bild des feuerroten Pferdes und seines Reiters mit einem Schwert im Mund
wird verdeutlicht, dass die gesunde Triebkraft zu Gemeinschafts-,Bindungs- und
Konsensfähigkeit verloren gegangen ist. Das heißt: Wer durch
Grenzüberschreitungen, Ungehorsam gegen die Schöpfungsordnung Gott missachtet,
handelt sich eine allgemeine Unverträglichkeit ein – Streitsucht gewissermaßen –
und damit Kampf aller gegen alle, bis hin zu Bürgerkriegen. Es sind rohe
Naturkräfte, die dann das Feld zu beherrschen beginnen, sodass Menschenleben in
Massen dabei zugrunde gehen. Wer Gottes Werk außer Acht lässt und z.B.
Kleinkindern durch Kollektivierung ihre Mütter raubt, enthebt sich den
konstruktiven Naturgesetzen, die Bindungsfähigkeit hervorrufen und einem
stabilen Lebensaufbau dienen. Der Mensch überschreitet so die Grenzen, die Gott
gesetzt hat. Der solchen Schaden hervorrufende Mensch muss dann erleben, dass
sich die Natur selbst im Namen Gottes empört, was letztlich Krieg und damit
Lebenseinbuße in Massen zur Folge hat.
Nun zum Reiter auf dem schwarzen Pferd: Wer das Bedürfnis nach Autonomie,
nach Macht und Besitz nicht begrenzt, beschwört egomanen Kapitalismus und
Bankenkrisen herauf. Verarmung bis zur Geldentwertung sind die Folge.
Schließlich zum Reiter auf dem fahlen Pferd: Wer durch allein Lust suchenden
Sex gesunde Fortpflanzungsimpulse ausschaltet, wer durch Verhütung und
millionenfache Abtreibung gar dem Tod direkt dient, handelt sich den Verlust der
Ehefähigkeit, auch der konstruktiven Kraft zur Halt gebenden Familie ein. Er
erzeugt durch Geburtenschwund den Tod der Zukunft. Aber auch, wer durch
massenhafte Verschmutzung Boden, Luft und Wasser verpestet, betreibt ein Spiel
mit dem Tod. Es ist Missachtung Gottes, wenn – von hemmungsloser Gewinnsucht
getrieben – Flüsse und Meere durch Industrieabfall verseucht werden. Das Gericht
darüber wird dadurch vollzogen, dass der Fluss als Lebensquelle unbrauchbar, ja
seine Fische giftig werden. Oder auch im Einzelnen: Der Mensch, der die
Naturgesetze seines Leibes missachtet, das gesunde Maß bei der Nahrungsaufnahme
nicht einhält, gar durch Genussgifte verseucht, wird von Krankheiten befallen
und ein zu früher Tod wartet auf ihn. Das bedeutet die Öffnung der Siegel durch
die vier Lebewesen im Auftrag Jesu Christi: Die Natur selbst vollzieht die
Strafe durch den Verlust einer gesunden Natur im Menschen, durch Einbuße der
lebensnotwendigen natürlichen Lebenskraft also. Fortgesetzte
Grenzüberschreitungen sind ein fatales Vergehen gegen die Schöpfungsordnung. Zu
einem unumgänglichen Akt wird es jedoch erst, wenn die Gottlosigkeit jedes Maß
überschreitet – gewissermaßen als letztes, durch das Übermaß der Sünden
unausweichlich gewordenes Gericht. Zur Freude Gottes gereicht ein solcher
Abstieg gewiss nicht. Deshalb ist dieses Buch des Schöpfers versiegelt, und der
Zeitpunkt für ein solches Gericht liegt allein in Seiner Hand; denn unser Gott
ist der Schöpfer des Lebens und hat in Jesus Christus Seine unermessliche Liebe
für all Seine Geschöpfe kundgetan. Deshalb hat Er in der Geschichte der Menschen
die Unaufgebbarkeit eines Gerichts durch Grenzüberschreitungen der Menschen
immer wieder hinausgezögert und einzelne „gerechte“ Menschen wie Noah oder
Abraham gefunden, die Gerichtsaufschub ermöglichten. Findet Er einen solchen
„Gerechten“ unter uns Christen heute? Das ist eine bange Frage. Reißt diese
Einsicht jeden von uns hoch angesichts der Wahrscheinlichkeit, dass wir jetzt
einmal mehr an dieser Stelle der Weltgeschichte stehen? Noch einmal: Ist es
nicht Grenzüberschreitung, Atomreaktoren an einer Stelle zu bauen, an der
Kontinentalverschiebungen unvorhersehbare Naturgewalten entfesseln können? Ist
es nicht Sündenwahnsinn der Grenzüberschreitung, von Gott geschaffene Kinder zu
Tausenden als Ware an eine internationale Kinderschänderindustrie auszuliefern?
Und diese Reihe ließe sich in schrecklicher Vielfalt verlängern. Wie wagt es
doch heute eine überheblich gewordene Menschheit, den Schöpfer aller Dinge zu
leugnen! Damit ist der Mensch dabei, das Strafgericht unumgänglich zu machen –
jedenfalls, wenn keiner hört!
Die zerstörte Natur um uns und in uns beherrscht die Szene. Materialismus,
Aggression, Machtanmaßung, Habgier – so zeigen die drei düsteren Reiter – machen
die Menschen bereits heute unglücklich. Nach der Wirrsal eines aggressiven
Gegeneinanders, nach wirtschaftlichem Niedergang sterben solche Gesellschaften
eben einfach aus! In diesen Bildern ist das Unglück, das Elend, die seelische
Not umschrieben, die entstehen, wenn der Mensch sich als gottferner
„Menschen-Macher“ einem egomanen Alleingang seiner Lebensformen verschreibt. Ist
uns klar, dass wir jetzt in so einer Situation stehen? Ist durch Umkehr, durch
Gottes geduldige Barmherzigkeit und das Flehen der Himmelskönigin Gottes Gericht
noch aufschiebbar? Für uns Christen bleibt allemal der große Schluss der Bibel
die letztgültige Wahrheit: Wer jetzt gläubig ausharrt, dem wird für alle
Ewigkeit zuteil, dass Christus siegt und den Frieden aller in einer neuen
Schöpfung herstellt.
Lieber Vater, bitte
hilf uns in den kommenden Zeiten, Du verlässt uns nicht, Du bleibst bei uns.
Gib uns einen starken Glauben, eine starke Hoffnung und eine große,
vertrauende Liebe zu Dir, dem gütigen, liebenden Vater. Amen.
Weiterführende
Themen:
Medjugorje
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