Erste Botschaft an die Welt von heute
Lieber Mitbruder!
Schreibe! Fürchte dich nicht! Ich bin Pater Pio. Es lebe Jesus, der
König, der Herr des Weltalls! Vom Thron meiner Herrlichkeit sende ich
dir mein Wort, der du im stürmischen Meer dieses Lebens bist, das im
Schlamme jeglichen Unrates versunken ist.
Ich, Pater Pio, Liebhaber
des Gekreuzigten, lebendiges Abbild
seines gekreuzigten
Lebens, darf dir bekanntgeben, was mir unmittelbar nach meinem Tod
begegnet ist. Der gerechteste, liebenswürdigste, allmächtige Gott hat
es gefügt, dass meine Seele, nach meinem Hinscheide, noch drei Tage zu
Füßen des Tabernakels weilen sollte, um alle Ehrfurchtslosigkeiten zu
sühnen, die meinetwegen vor dem Allerheiligsten begangen wurden. Diese
drei Tage der Anbetung zu Füßen des Tabernakels haben die Heiligkeit,
die mir die ewige Heiligkeit, die mir die ewige Güte Gottes verliehen
hat, nicht beeinträchtigt.
Im Augenblick meines
Heimganges habe ich im Lichte Gottes die Notwendigkeit eines einzigen,
vollkommenen Sühneaktes erkannt, als Genugtuung für alle Mängel an
Verehrung, die während vieler Jahre die Seelen meinetwegen in
Gegenwart des Allerheiligsten begangen haben. Die gottliebende Seele
erkennt dies im Lichte der ewigen Sonne, und sie stürzt sich von
selbst in einen letzten Akt der Liebe und Sühne. Daher die
Notwendigkeit der drei Sühnetage! Zur selben Zeit bin ich gewürdigt
worden, Christus ähnlich zu sein bis zum Eintritt in die leuchtende
Herrlichkeit, die mir zugedacht war. Ist nicht auch Jesus drei Tage
und drei Nächte im Grab gelegen? Und ist nicht der unbefleckte Leib
unserer lieblichsten Mutter drei Tage und drei Nächte auf Erden
geblieben? Unerforschlicher Rat Gottes, den der Mensch nur schwer zu
erkennen vermag!
Doch während die heilige
Seele Jesu die beseligende Herrlichkeit seiner Gottheit im Schoße des
himmlischen Vaters genießen durfte, waren die drei Tage zu Füßen des
Tabernakels für mich schmerzvoll. Dann aber erhob sich meine Seele zur
Anschauung des allerheiligsten Gottes empor, von Stufe zu Stufe. Dann
durcheilte ich die letzte Stufe, wo sich meine Seele in die
Geheimnisse des himmlischen Reiches ergoss.
Durch überreichen Lohn für
die vielen durchgestandenen Schmerzen will ich nicht erwähnen. Wäre es
mir möglich gewesen, hätte ich es vollzogen, bis zum Ende der Welt auf
Erden zu weilen, um die Beleidigungen gegenüber einer so großen
Majestät zu sühnen und um noch andere Seelen zu retten.
Ihr gleichgültigen Seelen,
bereichert doch euer Dasein! Sammelt Schätze für das ewige Leben!
Meine Mission wird
fortdauern. Ich werde nicht untätig bleiben. Ich werde die mir
anvertrauten, liebgewonnenen Seelen weiterhin führen. Die
Glaubensschwachen werde ich stützen. Ich werde solange bei euch sein,
wie es Gottes Wille fügen wird!
In schweren Anliegen ruft
mich an in diesem stürmischen Tränental. Ich werde euch helfen und
beistehen, damit euer Glaube nicht wanke und ihr Gott, der euch aus
dem Nichts erschaffen hat, die Ehre gebt!
Im Himmel stehe ich in
ständiger Zwiesprache mit Gott für das Heil der Seelen. Vor allem rufe
ich die Königin des Himmels und der Erde an: zusammen mit U.L. Frau
erfülle ich meine Mission. Auf Erden herrscht heute große
Verdorbenheit. Es ist aber auch die Zeit einer großen Barmherzigkeit
Gottes, der immer darauf wartet, dass Jesu unendliche Verdienste
ausgewertet werden.
FEGFEUER und
HIMMEL
Ich habe dir gesagt, dass
ich das Fegfeuer zu Füßen des Tabernakels abgebüßt habe. So hat es
Gott gefallen. Ich hätte noch mehr und noch anders leiden können. Mein
Fegfeuer habe ich auf Erden abgebüßt. Durch die Wundmale des
Gekreuzigten gezeichnet, stand meine Seele in ständiger Qual, ähnlich
derjenigen, die Jesus am Kreuz gelitten hat. Nur durch den Beistand
des Herrn habe ich solange leben können! Möchtest du wissen, wie groß
meine Verherrlichung ist? Du wirst dir nur eine schwache Vorstellung
davon machen können!
Es gibt Himmelsfreuden,
die stets neu entdeckt werden und die die Seele immerfort entzücken!
Doch nicht allen ist die gleiche Herrlichkeit zugedacht. Die Seele,
die mehr geliebt, mehr gelitten und sich in echter Reinheit bewährt
hat, diese Seele ist fähig, das herrliche Geheimnis des himmlischen
Jerusalems zu erkennen. Ich befinde mich an der Seite meines lieben
Vaters Franziskus, von Seraphim und Cerubim umgeben, im Jubelsang der
Liebe und Verherrlichung.
Auf Erden lebt man ohne
Glauben oder nur mit einem schwachen Glauben.
Wer immer dem Herrn nahe
ist, sollte mehr wirken für das Heil der Seelen und seine Seele mit
Verdiensten schmücken. Selig die Seelen, emsigen Bienen gleich, die
die ewige Herrlichkeit erlangen, geschmückt mit der Krone des Lebens!
Statt dessen will man das
Leben genießen, und man sündigt drauflos! Und doch gibt es
unerbittliche göttliche Drohungen. Der ganze himmlische Hof fleht
anbetend die göttliche Allmacht an, sich zu sänftigen. Darum betet
auch ihr und bringt Opfer!
DIE MACHT des GÖTTLICHEN LEBENS
Alle sagen: Pater Pio ist
tot! Doch wie kann von Tod gesprochen werden, wenn jemand das wahre
Leben erlangt hat? Die unsterbliche Seele verlässt ihre Hülle, um die
wahre Glückseeligkeit zu genießen. Tot sind jene, die fern von Gott
leben, ohne das wahre Leben zu besitzen, die göttliche Gnade. Die
Seele, die der Gnade abgestorben ist, lebt in der Finsternis! Das
göttliche Leben durchwirkt Leib und Seele. Daher ist das Wort "Tod"
für die wahren Jünger falsch. Man sollte von einem "Übergang" von
"einer Reise ins Vaterhaus" reden!
In der Welt wird viel
gereist, wobei die Seele in der armseligen Hülle herumgeführt wird. Es
sind also die geistigen Kräfte der Seele wirksam. Wehe denen, die
nicht wissen, was es heißt, von der Erde zum ewigen Leben einzugehen!
Man empfindet große Angst,
weil man wirklichkeitsfremd lebt; dadurch wird dem Menschlichen zu
große Bedeutung eingeräumt, und man fristet ein Leben voller
Halbheiten!
Liebt das wahre Leben, das
euch zu Christus führt! Das Fleisch soll als Werkzeug dienen, um den
Weg zur Ewigkeit wertvoll zu gestalten. Seid furchtlos! Wer recht zu
pilgern versteht, wird zum Triumphe gelangen. Es ist der Triumph der
unsterblichen Seele über die sterbliche Hülle, die einst glorreich
auferstehen wird, um die himmlische Seligkeit zu genießen.
Je mehr man den Leib im
Zügel hält durch Abtötung der sinnlichen Triebe, desto mehr dient er
dem Guten und um so herrlicher wird er erstrahlen
in der seligen Ewigkeit.
Der Tod ist kein Tod für den, der das Leben Christi gelebt hat,
sondern Leben. Die Seele ist der lebensspendende Mittelpunkt des
ganzen menschlichen Seins. Kaum vom Leibe getrennt, fliegt sie einem
Pfeile gleich zu Gott, zur Quelle des Lebens, um ein Leben ohne Ende
zu beginnen. Angesichts dieser Wirklichkeiten sollten die im Stande
der Gnade lebenden Seelen keinen Schrecken empfinden beim Herannahen
der letzten Stunde, die sie vor Gottes Angesicht führt, und beim
Gedanken an die Begegnung mit ihrem Schöpfer.
RICHTET NICHT!
Viele haben mich als
vierschrötigen, zornmütigen Menschen gehalten.
Hier der Grund! Wie viele
Kämpfe musste ich bestehen gegen den Feind der Demut, der mir hart
zusetzte, so dass ich bisweilen heftig reagieren musste. Man darf
daher einen Menschen, der in Demut lebt und alles zur Ehre Gottes tut,
nicht leichtfertig richten.
ZUM UNBEFLECKTEN HERZEN EMPOR!
Mein lieber Bruder in
Christus und mit Christus! Ich empfehle dir in der
gegenwärtigen Stunde, die
Verehrung der hehren Mutter Gottes und unserer Mutter immer stärker zu
fördern! Wärest du im Himmel, wo du das Unreine im Herzen des Menschen
erkennen kannst, das die göttlichen Pläne umstürzen möchte, die durch
die Erlösung und Mitwirkung des Unbefleckten Herzens Mariens offenbar
wurden, dann würdest du, wenn es dir möglich wäre, dich auf die Erde
stürzen, um die unfehlbare Wahrheit des menschgewordenen Wortes Gottes
zu offenbaren, das im reinsten Schoß Mariens, unter Mitwirkung des
heiligen Geistes, Fleisch geworden ist. Selbst wenn du das, was immer
auf Erden vorgeht, erkennen würdest, könntest du es dennoch nicht ganz
erfassen, da dir das ewige Licht Gottes noch nicht leuchtet. Welch
angstvolle Bestürzung - menschlich gesprochen - bewirkt in uns die
göttliche Gerechtigkeit, die handeln möchte angesichts der Verachtung
und Verhöhnung der ewigen Majestät!
Du, mein Bruder, möchtest
erkennen, wie die Seligen zugleich glücklich und angstvoll bestürzt
sein können. Da wir selige Himmelsbewohner sind, wisse, dass wir, um
uns verständlicher machen zu können, uns gleichsam vermenschlichen
müssen. War nicht auch das Wort Gottes gezwungen, Mensch zu werden, um
die Menschen zu retten? Es ist daher nicht zu verwundern, wenn wir
Gefühle des Schmerzes kundtun und wenn wir erschüttert sein werden
angesichts des großen, furchtbaren Unheil, das die ganze in Schuld
versunkene Menschheit treffen und wovon es kein Entrinnen geben wird.
Nehmen nicht auch die
Engel, obwohl sie reine Geister sind, menschliche Gestalt an, wenn sie
euch erscheinen? Bei Gott ist alles möglich! Wie die Erlösung Gott
Opfer gekostet hat, wird auch das Unheil schmerzvoll sein, damit der
Mensch der Abscheu bewusst werde, die Gott beim Anblick der
menschlichen Schuld empfindet. Wenn am blauen Himmel die Sonne lacht,
freut sich der Mensch, da er ungehindert seiner Arbeit nachgehen kann;
ist aber ein Gewitter im Anzug, dann sucht er einen Unterschlupf ....,
so er will.
Wie viele
verabscheuungswürdige Unzucht wird getrieben! Die Bösen möchten ihre
Verdorbenheit dadurch tarnen, dass sie die Gebote und die
Eigenschaften Gottes verwischen und oder verleugnen. Doch die Welt
wandelt in Finsternis!
Es gibt keinen Ausweg
mehr. Sie sollte noch schlimmer als Sodom und Gomorrha bestraft, ja
vernichtet werden! Säume nicht, etwas Himmelslicht in die Seelen zu
tragen! Dieses Licht sollten in erster Linie die gottgeweihten Seelen
empfangen - die modernisierten -, die das himmlische Manna mit
Tierfutter verwechseln!
DIE GOTTGEWEIHTEN VORAN!
Was wird in der Welt
geschehen? Unsere himmlische Seligkeit wird schmerzlich erschüttert,
denn wir alle haben liebe Angehörige auf Erden. Beeile dich! Die Zeit
zum Überlegen ist vorbei! Schreibe, rede, rüttle die Herzen auf, die
im Schmutz versinken!
Es sind vor allem die
geweihten Mitbrüder, die das "Brot des Lebens" verbittern, denn ihr
Verhalten geht in Verwesung über! Welch traurige Zuversicht! Welch
babylonische Verwirrung!
Die Stunde ist äußerst
ernst! Und sie werden die ersten sein, die vom Unheil ereilt werden,
denn durch sie geschieht so viel Böses in der Welt!
Entfalte dein Programm:
1. Künde der Welt die
Unversehrtheit der allerseligsten Jungfrau Maria:
2. Künde, dass die
gottgeweihten Seelen, die nicht den Weg der Keuschheit und der
jungfräulichen Enthaltsamkeit beschreiten wollen, nicht würdig sind,
den Dienst Gottes am Tabernakel zu versehen.
Sie müssen viel beten,
Buße tun, mehr die Nähe des eucharistischen Heilands pflegen, mehr
Einsatz und Hingabe an den Tag legen!
Es braucht Opferseelen,
die Sühne leisten, Seelen, die ganz Hostie, ganz rein sind. Die Leiden
reiner Seelen dringen in den Himmel.
Die Gläubigen sollten
nicht schlafen! Sie sollen die Interessen ihres Schöpfers vertreten!
Die sinnlosen Zerstreuungen sollten sie meiden! Das lange Sitzen vor
dem Fernsehen! Entbehrungen tun not! Buße und Eifer für die Ehre
Gottes!
Wandelt in Gottes
Gegenwart!
Ich
empfehle dir, der Welt noch zwei weitere Anliegen bekanntzugeben, die
für die himmlische Seligkeit von grosser Bedeutung sind.
1.
Wenn es uns möglich wäre, auf Erden zurückzukehren. möchten wir
jene kleinen und grossen Zeitversäumnisse ausfüllen, die ihr durch
Zeitverschleiss verursacht. Gott hat den Menschen nicht erschaffen,
damit er sich in der Zeit verliert, sondern damit er sich in und durch
die Zeit retten und heiligen möge im Hinblick auf die himmlische Heimat,
die uns allen verheissen ist. Die In der Sünde verlorene Zeit ist es,
die nach und nach zur Hölle führt.
2. Das
zweite Anliegen: Zeige die Notwendigkeit, in Gottes Gegenwart zu leben !
Der Herr selber sprach zu Abraham, als er ihn zum Vater einer grossen
Nachkommenschaft machte: · Wandle in meiner Gegenwart und
sei vollkommen! Josef, Sohn des Jakob, als er im Hause Putiphars
zum Bösen versucht wurde, widerstand entschieden mit den Worten
· Wie sollte ich in Gottes Gegenwart Böses tun können? · In
der Folge wurde er verleumdet und in den Kerker geworfen. Doch der Herr
war mit Josef und er belohnte ihn, indem er ihn beim Kerkermeister Gnade
finden liess, der ihm die Häftlinge anvertraute, die seinen Befehlen
gehorchten. Zudem schenkte ihm der Herr die Gabe der Prophezeiung
und so konnte er befreit und Vizekönig Ägyptens werden.
Die
keusche Susanna, zur Sünde gereizt, antwortete mit einem entschiedenen
Nein, da sie wusste, · Gott sieht mich! Die enttäuschten
Versucher verleumdeten sie und verlangten die Todesstrafe. Der Herr aber
belohnte sie und sandte den Propheten Daniel, der die Verleumdung
aufdeckte. So wurden die Verleumder bestraft, sie aber freigesprochen.
Diese
von Skandalen schwangeren Letztzeiten schaffen äußerst ernste Zustände!
Man lebt, wie wenn Gott nicht existieren würde, und jene, die vom
göttlichen Dasein Kenntnis haben, suchen dem Auge Gottes zu entfliehen,
damit sie in ihrer sündhaften Freiheit nicht gestört werden. Wie viele
Seelen weiden sich an dem, was ich in San Giovanni Rotondo gewirkt und
gesagt habe; sie ziehen aber nicht die notwendigen Folgerungen daraus!
Der
Tabernakel:
Quelle des Lebens!
Ich
bitte dich, dränge auf die Liebe, damit die Ganzhingabe Jesu an die
Seelen in diesen ein lautes Echo finden möge! Vor allem eine dankbare,
gelebte Liebe zum eucharistischen Heiland!
Der Tabernakel ist die Quelle des Lebens! Ist
Stütze , Friede, Hilfe, Trost für die niedergebeugten Seelen. Man soll
mit lebendigem Glauben zu Jesus gehen, nicht bloss gewohnheitsmässig,
sonst entschwindet er gleich wieder unserm Bewusstsein. Aus dem Glauben
leben, so dass dieser lebendige Glaube die Seele zu himmlischen Dingen
emporträgt und sie den irdischen entzieht.
Die
Welt ist ein Übergang. Man soll kämpfen, um sich allem Vergänglichen zu
entwinden. Wenn sich die Seelen nicht oft dem eucharistischen Feuer
nahen, bleiben sie ausgemergelt, ohne Eifer, lau und schmucklos. Wie
sollte Jesus von diesen Seelen getröstet werden können, da sie sich
nicht über die geschaffenen Dinge zu erheben vermögen?
Man
muss sich immer wieder bewusst werden, wie man Gott lieben und ihm
dienen kann. Wenn doch die Seelen die grosse Gabe Gottes, durch die er
lebendig unter uns wohnt, kennen und schätzen würden! Wie ganz anders
würde man leben! Vom Tabernakel wird uns jeder Schatz zuteil! Die Seele
ist beglückt und lebt in Gott verwandelt! Wer keinen Hunger, keinen
Durst nach dem lebendigen Gott empfindet, lebt ein leeres, dunkles
Leben, das keinen Auftrieb erfährt!
Öffnet ihm die
Herzenstür!
Man
schreibt mir Wunder, Prophezeiungen, Bilokationen, Wundmale usw. zu.
Doch ich war nichts weiter als ein unwürdiges Werkzeug des Herrn. Ohne
himmlischen Regen bringt die Erde nur Disteln und Dornen hervor. In
irgendeiner Form muss sich Jesus irgendeiner Seele bedienen, um der Welt
sein Dasein und seine Allmacht zu beweisen. Vielen Seelen hat der Herr
viele Gnaden gewährt; dann aber hat er sie zurückgenommen, denn er will,
dass man sich ihrer würdig erweist. Der Same muss spriessen. Das
Erdreich muss fruchtbar sein.
Man
muss Gott, der anklopft, hereinlassen. Wenn man Ihm aber die Herzenstür
nicht grossmütig auftut.., geht er vorüber..., wird er nicht Wohnung
nehmen. Man muss Bereitschaft zeigen Das ist Pflicht. Alles übrige tut
er, und er tut es gut. Die Seele aber, die von Gott heimgesucht werden
will, muss sich vom Lärm der Welt zurückziehen. Der liebe Gott hat mich
gefunden... in der Einsamkeit und im Gebet. Er hat an meiner Herzenstür
geklopft, und ich habe ihn aufgenommen, überzeugt, dass es meine Pflicht
sei, Gott, der mich erschaffen hat, zu empfangen.
Gott zu
lieben ist die höchste Lebenspflicht! Und das habe ich schon als Kind
verstanden, wie es auch heute noch Kinder verstehen, die die Welt noch
nicht verdorben hat. Die Familien sind es, die dem Licht der Sonne die
Tür verschliessen. Es sind die zeitverschleissenden Eltern um das
Fernsehen herum, umgeben von ihren Kindern! Sie sind nur mehr auf
interessante Sendungen erpicht und kümmern sich nicht um ihre Kleinen,
die soviel Gift in ihre unschuldigen Herzen aufsaugen..., und so geht
der Herr vorüber!
Das ist
unsere heutige Zeit! Vorübergang Gottes, dem man die Freiheit des
Rastens verwehrt! Und
dann..., arme Familien, die aus ihrem Haus eine Hütte der Revolte
machen. Ich habe durch Gottes Gnade meine Lebenstage ausgefüllt, und ich
glaube, meine Pflicht erfüllt zu haben, indem ich der Ewigen Liebe all
das gegeben habe, was sie auf dem Kreuzweg mir geschenkt hat.
Wenn
man nur wüsste, wie Gott jede kleinste Liebestat hundertfach belohnt!
Wallfahrten verpflichten
zum Apostolat!
Die
vieltausend Personen, die trotz aller Unbill und Opfer mich in San
Giovanni Rotondo besucht haben, frage ich: Habt ihr euer Verhalten
geändert? Welche Früchte habt ihr reifen lassen durch die Begegnungen
mit einem armseligen Diener Gottes ? Wenn ihr euch geändert hättet,
hättet ihr der Welt das Licht gebracht. Eure Begegnungen mit mir haben
wenig Früchte gezeitigt, ansonst die Welt sich nicht ständig
verschlimmern würde! Bedenkt: wenn der Same unter der Erde nicht stirbt,
treibt er keine Wurzeln. Wenn der Mensch nicht allen Gelüsten des
Fleisches abstirbt, kann er das Leben nicht besitzen.
Die Folgen der Erbsünde
Im
irdischen Paradies haben Mann und Frau dem teuflischen Kampf des Stolzes
nicht widerstanden, und sie wurden besiegt und fielen in die Krallen
Satans. Ihre Sünde kam über die ganze Nachkommenschaft bis zum Ende der
Weit. Somit lebt der Kampf, durch die Sünde verursacht, immer neu auf.
Wie ein
entarteter Vater, der ein schändliches Leben führt, durch sein
schlechtes Beispiel auch seine Kinder entartet, so hat Adam die Welt
entartet, so hat Adam die Welt entartet!
Was ich
dir nun mitteile, lieber Bruder, magst du unbehindert verbreiten, denn
es ist höchste Zeit, dass die Menschheit erwache und nicht weiterlebe im
Schlamm der Schuld dass sie die Allmacht des dreimal heiligen Gottes
anerkenne und dass aus ihrem Herzen Milch und Honig fliesse und nicht
Groll! Der Mensch ist es, der die Strafgerichte auf sich herabzieht
durch seine Rebellion gegen den Allerhöchsten! Der Mensch, von Gott sich
selbst überlassen, schreitet zum Abgrund der Verlorenheit.
Mein Vermächtnis!
Schreibe
auch dieses!
Man erwägt
zu wenig die grosse Bedeutung der Seele, wenn sie vor der unendlichen
Majestät des Richtergottes erscheinen muss! Selbst Heilige wurden,
obwohl sie einen hohen Heiligkeitsgrad erreicht hatten, für einige
Augenblicke von der ewigen Herrlichkeit zurückgehalten wegen gewisser
Dinge, die dem menschlichen Auge als ein Nichts gelten. Jede Seele muss
nach den vom Herrn empfangenen Talenten wirken !
Mein
Bruder, ich übergebe dir dieses Vermächtnis: das Kruzifix, die
Eucharistie, das Unbefleckte Herz Mariens und die zu rettenden Seelen !
Zweite Botschaft an die Welt in Verfall
Lieber
Mitbruder, schreibe !
Der Herr
will sich zuerst meiner und dann deiner bedienen. Sein Wille soll durch
mich kundgetan werden und du musst ihn der heidnisch gewordenen Welt
weitergeben. Ihr alle, ihr Männer und Frauen, ihr Jugendlichen, erkennt,
dass die Erde dem Willen des Schöpfers und seinen Gesetzen Folge
leistet. Indessen seufzt und trauert die Erde, fühlt sich erschüttert
und zertreten ob ihrer Bewohner, die gegen ihren Schöpfer und Erlöser
rebellieren. Alles habt ihr, was ihr zum Leben und zur Entfaltung eures
menschlichen Daseins benötigt. So sorgt Gott für euch ! Ihr aber, statt
dankbar zu sein, zeigt eurem Wohltäter die kalte Schulter und verwünscht
durch euer schlechtes Verhalten den Herrn des Himmels.
Merkt ihr nicht, dass ihr düstere und furchtbare Tage durcheilt, wo
Todesschatten euer von Lust erfülltes Verlangen einhüllen ? Wollt ihr
nicht die Augen öffnen, um euer böses Tun sonnenklar zu erkennen ?
Warum wollt ihr den himmlischen Botschaften keinen
Glauben schenken, da sie euch, verirrte Schäflein, zurückrufen
wollen ?
Ich habe euch gesagt,
euer Schöpfer lasse euch an nichts mangeln. Daher steht mir Red und
Antwort:
Gleicht
euer Leib etwa einem Lasttier, das nur unter den Peitschenhieben eines
unbarmherzigen Herrn gehorcht? Worin besteht denn euer irdisches Leben ?
Und was wird aus eurem Geistesflug, mit dem ihr jedem Wagnis trotzend
die Himmel zu erforschen euch erkühnt ?...
Und was für einen Nutzen zieht eure Seele aus diesen von
einer unbesonnenen, verwegenen Menschheit begeistert bejubelten
wissenschaftlichen Unternehmungen ?
Der Herr
hat euch viele Möglichkeiten zur Verfügung gestellt, um gut zu leben.
Vor allem aber hat er euch kostbare Hilfen zur Rettung eurer Seele
bereitgestellt. Eure Intelligenz müht sich ab, Erfindungen auszuwerten;
nur für die Seele, die für die Ewigkeit erschaffen wurde, findet sie
keine Schwingen, um sich zu ihrem Schöpfer und Erlöser emporzuheben.
Ihr lebt
ein vollendetes Heidentum, weil euer Herz käuflich, ichsüchtig ist.
Jeder liebt sich selbst zum Schaden seines Bruders, weil ihr den Weg der
wahren Gottesliebe verlassen habt. Denkt ernstlich darüber nach. Der
Herr vermag euren Stolz, eure Anmassung, euer in der Sunde versteinertes
Herz nicht mehr zu ertragen.
Eure ganze
Lebenshaltung erschöpft sich in Unzucht und Hoffart der Welt. Ihr steht
am Rande des Abgrundes und gebt euch darüber keine Rechenschaft.
Wacht auf!
Erhebt euch von eurem Taumel und lasst euch von eurem höllischen
Feind nicht betören, der euch schon sehr in Besitz genommen hat und der
seinen pestilenzialischen Einfluss immer mehr verstärkt. Es bleibt nur
mehr wenig Zeit, die Furchen eurer Seelen zu glätten. Tut etwas Busse!
Verbannt alle verderblichen Vergnügungen am Tag und bei Nacht. Wenn
ihr nicht reumütig zu Gott zurückkehren werdet, werden Todesschatten
euch auf Schritt und Tritt verfolgen.
Ehrfurcht im Heiligtum
Es naht die
Sommerszeit und da werden die Kirchen entweiht durch die nachlässige
Haltung schlapper und neuerungssüchtiger Priester. Sie wachen nicht über
die Ehrfurcht
und Schamhaftigkeit, die dem im Heiligtum lebendig gegenwärtigen Gott
entgegengebracht werden soll.
Der Herr
hat für sein Kommen eine Zeit gewählt, da in Palästina die Frauen das
Haupt immer bedeckt hielten und die Männer die Tunika und einen Überwurf
trugen. Die himmlische Königin zeigt euch das auf allen ihren Bildern
langes Kleid und bedecktes Haupt. Daher, im Namen Gottes, nichts
Unschickliches soll das Heiligtum betreten. Die Diener Gottes sollen
ihre Feigheit überwinden. Sie sollen mit offenen Augen über die
Gläubigen wachen, In allem sollen sie die Ehre Gottes suchen und mit
väterlicher Bestimmtheit sollen sie das Volk führen, um dadurch den Zorn
Gottes zu besänftigen, denn er hat schon allzulange Geduld geübt.
An die Frau
Die Frau ist von Natur
aus zart und sie soll ihr Zartgefühl ausstrahlen durch ein
liebenswürdiges Wesen. Ihr Benehmen, das jenes des Mannes an Zartheit
übertrifft, sollte sich durch Reinheit und persönliche Zurückhaltung
auszeichnen. Nun aber verführen viele Frauen die Menschheit, die
Gesellschaft, die Familie, die Unschuld, die sie umgibt, da sie die
Ordnung Gottes umstürzen. Ihr Frauen, füllt nicht die Strandbäder mit
eurem sündhaften Benehmen! Ihr trübt das Auge des Mannes, statt es zu
erhellen. Euer Vorbild sei die Schönheit, der Tugendglanz und die Reinheit
der himmlischen Jungfrau. Verschreibt euch nicht Satan, diesem
unheilvollen, frechen Verderber.
Kleidet
euren Leib nicht leichtfertig. Eines Tages wird er zum Abscheu selbst
der Totengräber werden.
Lebt klug und weise,
nicht als Gedankenlose ! Wiederholt oft die Anrufung -
O Maria, ganz schön, ganz rein, ganz
heilig bist du ! Hilf mir meine arme Seele retten !
Nur eines
ist notwendig!
Eine
zweifache Begierde treibt in dieser letzten Zeit den Mann in den
Abgrund; die Geldgier und die Vergnügungssucht; die Frau aber die totale
Ausschweifung.
Das
Leben des Mannes auf Erden sollte auf die Eroberung des ewigen Lebens
ausgerichtet sein, indem er gegen die bösen Leidenschaften kämpft. Mit
wieviel Kampfesgeist sucht man auf dem stürmischen Meer des Lebens seine
Position zu verbessern, sich gegen Misserfolge zu schützen, seinen guten
Ruf zu sichern und jeden Konkurrenten niederzuhalten. Habt ihr denn
vergessen, dass jeder Seele jenes ewige Wort Gottes eingeprägt wurde:
Lasst
uns den Menschen nach unserem Bild und Gleichnis machen. Daher sollte
der Mensch, der eine Frucht der unendlichen Liebe Gottes ist, der wahren
Wirklichkeit leben, sich mit dem Ewigen verbinden. Das erreicht man aber
nur durch das Gebet. Jesus hat uns das Beispiel gegeben. Er zog sich
selbst von den Aposteln zurück, um zu beten. Darum hat er seinen
Auserwählten, den Aposteln gesagt:
Wachet
und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet. Wer betet, wird
gerettet, wer nicht betet, wird verdammt ! Man hat den Weg verloren.
Warum wollt ihr nicht ein wenig Zwiesprache mit Gott pflegen? Das Beten
ist euch lästig geworden. So sehr seid ihr von der Welt in Beschlag
genommen, dass ihr kein Bedürfnis mehr nach Gott spürt. Ihr findet nur
mehr Zeit, in todbringender Entspannung, unheilvolle Abende vor dem
Fernsehapparat zu fristen, der euren Geist immer mehr verdunkelt und
durch die vielen unheilvollen Revolten verseucht.
Denkt
ernstlich darüber nach, dass die Seele der wahre Reichtum eures Lebens
ist, denn sie wurde erschaffen und erhöht durch Gott, den Schöpfer des
Weltalls. Ausserhalb dieser Wirklichkeit ist alles wertlos. Sät ihr
nicht für die Ewigkeit, so lebt ihr in einem leeren Raum, indem ihr die
eigene Würde, eure Seele zertretet.
Erweckt
euren Glauben Betet, und ihr werdet euch retten !
Denkt an die Hochherzigkeit vieler Märtyrer für
die Rettung ihrer eigenen Seele. Und ihr, was werdet ihr tun, eure Seele
zu retten?
Gilt
denn das Lasttier mehr als sein Herr ? Und wenn eure Seele einen
unendlichen Wert hat, warum zertretet ihr sie und behandelt sie gleich
einem Lasttier? Ist denn die Seele euer Eigentum?
Die
Wahrheit lässt sich nicht leugnen. Ihr habt eine lebendige Seele, die
euch belebt. Wenn sie sich vom Leib trennt, um in die Ewigkeit
einzugehen, wird der Leib leblos und fällt der Verwesung anheim. Dennoch
seid ihr ganz und gar nicht besorgt um dieses so grosse Geheimnis, als
ob euch auf Erden das ewige Leben beschieden wäre.
Der
wissenschaftliche Fortschritt zieht euch ganz in seinen Bann. Das Wissen
um göttliche Dinge und die göttliche Tugend der Liebe, die euer ganzes
Leben durchwirken sollte, wird immer mehr verschmäht.
Dieser
wissenschaftliche Fortschritt! Welch ein Unheil für so viele törichte
Seelen ! Man kann sagen, die moderne Wissenschaft ist die Bibel des
Teufels.
Jede
Erfindung, jede Ausbeutung der Naturgesetze, die Weltraumfahrt, all das
sollte euch Gott näher bringen, der euch durch den Verstand befähigt, in
so viele herrliche Geheimnisse dieser Welt einzudringen. Der Mensch
hingegen, das kleine Atom im Wellall, verliert sich in seinem
Grössenwahn. Er wähnt sich gross, weil er forscht und sich in das
Weltall wagt, dabei aber sein ewiges Ziel, seinen Schöpfer, vergisst.
Der Mensch denkt nur an die Zelt und ist von seiner Wissenschaft ganz
eingenommen. Doch der Glaube, der die wahre Wissenschaft ist, überragt
die menschliche Wissenschaft.
In der
Welt ist alles begrenzt. Gott allein kennt keine Grenzen, weder der
Vergangenheit, noch der Zukunft. Er ist der Unerschaffene, der
Allmächtige, Allwissende, der unendliche Abgrund, der nicht auszufüllen
ist.
Daher
könnt ihr seinem Blick nicht entfliehen. Er sieht alles und wird euch
mit jenem Zeitmass messen, mit dem ihr ihm gemessen haben werdet. So
werdet ihr bestimmt gemessen werden am letzten Tag, wenn er in seiner
unendlichen Majestät, mit Vaterrechten über alle Völker, euch sagen
wird: << Weicht, ihr Verfluchten, ins ewige Feuer ! Ich kenne
euch nicht. >>
Diese
meine Ermahnungen sind unermessliche Gnaden, die euch Gott verleiht,
denn ich rede zu euch in seinem Namen, damit ihr euch einer wahren
Erneuerung befleisst. Wenn ihr diese aber nicht vollziehen werdet und
ihr weiterhin taube Ohren habt, werdet ihr der göttlichen
Gerechtigkeit nicht entgehen.
Ihr
habt viele Mittel zur Rettung, vor allem das Gebet, um Gott näher zu
kommen. Die Kirchen sind entvölkert. Ihr zeigt keinen Eifer mehr, ihn
aufzusuchen, der immer auf der Suche nach dem verlorenen Schäflein ist.
Und jene, die noch in die Kirche gehen, mit welcher Eile und
Ehrfurchtslosigkeit stehen sie in der Gegenwart Gottes, der wirklich und
lebendig in den Tabernakeln weilt. Einige betreten gewohnheitsmässig mit
solcher Andachtslosigkeit, Lieblosigkeit und Schamlosigkeit im Benehmen
das Gotteshaus, dass die heilige Stätte entweiht wird. Ich wiederhole es
euch: Geizt nicht mit der Zeit dem lieben Gott, noch eurer Seele
gegenüber, sondern bedenkt ihren Wert, behütet sie und führt sie
geradewegs zu eurem Schöpfer.
Ihr
wisst doch, dass ihr plötzlich vor dem Richterstuhl Gottes stehen könnt.
Gewisse jähe Todesfälle sind Zeichen göttlicher Strafe, da man
gottvergessen lebt.
Der
Herr ist überaus barmherzig, aber auch unerbittlich in seiner
unendlichen Gerechtigkeit. Selig, wer das Ziel kennt, wofür er
erschaffen worden ist! Aber es sind wenige.
An
die
Gottgeweihten
Die
Priester !... Welch grosse
Würde ist ihnen verliehen! Und mit welcher Torheit entwürdigen sie sich
! Hört mich an, ihr Gottgeweihten !
Gott,
der die wesentliche Reinheit ist, hat sich auf Erden eine makellose
Familie erwählt. Die intime Familie Gottes wird durch die von ihm
erwählten jungfraulichen Seelen gebildet. Wo immer eine reine und
jungfräuliche Seele lebt, da ist Gottes Tempel.
Eure
Herzen, ihr Priester, sind Altare Gottes, wo er sich opfert. Selig, wenn
ihr göttliche Gnade ausstrahlt, Blumenbeeten, Glaubenstempeln,
Priesteraltären gleich !
Die
Werke der reinen Seelen sind frei von Bitterkeit und voller
Lieblichkeit, denn die Reinheit ist in Gott beheimatet. Euch, ihr
geweihten Seelen, ist ein besonderer Schutz zugesichert, denn ihr seid
jene, die das Eheband des Herrn unbefleckt erhalten.
Die
jungfräuliche Seele ist ein Opfer, das sich für die Mutter Kirche
verzehrt. Die jungfräulichen Priester sind jene, die mit ihren Lippen
das Leiden Christi preisen und verherrlichen, und indem sie im Leibe das
Leiden Christi tragen, sind sie die duftenden Lilien der Kirche.
Wie das
klare Wasser die Sonne widerspiegelt, so widerspiegelt die reine und
keusche Seele das Bild Gottes, das sich dem reinen und unbefleckten
Herzen offenbart. Prägt es eurem Gedächtnis ein: der schönste und
kostbarste Schmuck der Priester ist die jungfrauliche Reinheit. Die
Reinheit steigt über die Himmel empor und vermittelt die Schau und die
Erkenntnis erhabener Dinge. Sie ist ein Widerschein der Klarheit Gottes,
vermittelt Sinn und Geschmack für alles, was heilig ist, hat ein
besonderes Gespür für geistliche Dinge, schafft das Heldentum der Tugend
und des Martyriums und verleiht feurige Hingabe für das Heil der Seelen.
Was
werdet ihr tun, liebe Brüder, um euch inmitten so vieler Gefahren einer
verführerischen und trügerischen Welt rein und unbefleckt zu bewahren ?
Durch Abtötung der äußeren Sinne, vorab der Augen und der Ohren, durch
Vermeidung gefährlicher Vertraulichkeiten, die das Grab der Reinheit
sind.
Ja, um
die jungfräuliche Reinheit werdet ihr selbst von den Engeln beneidet.
Sie
verleiht dem Auge und eurer Erscheinung Glanz. Die Reinheit stammt vom
Himmel. Man muss sie unaufhörlich vom Herrn erbitten und achtgeben, dass
sie nicht getrübt werde. Man muss der irdischen Begierlichkeit die Türen
schliessen, wie wenn man Fenster und Türen verrammelt, damit niemand
eindringen kann.
Die
Schau der Allmacht und Hoheit Gottes möge euch entzücken und lasse euch
das himmlische Leben schon hienieden geniessen. Die Gläubigen mögen sich
merken: Man soll heute in den Pfarreien oder wenigstens zu Hause jeden
Donnerstag eine Gebetsstunde für die Heiligung der Priester halten.
Was Gott verbunden hat...
Du,
mein lieber Bruder, du bittest mich um eine Botschaft betreffend die
Ehescheidung.
Meine
Botschaft aber wird nach so vielen öffentlichen Ärgernissen keine Kraft
haben.
Ehescheidung ?.. Nicht bloss
Ehescheidung Es ist sündhafter Ehebruch, was die Verfolger der Kirche in
Italien einführen wollen! Wie kann wohl mein Wort die schmachvolle,
sündhafte Auflehnung gegen das grundlegende göttliche Gesetz beseitigen
?...
Welch
einen Spiegel wird man einem so heidnischen und leidenschaftlich
berauschten Volke vorhalten können ? Die Anhänger Satans haben ihr Reich
in der Welt. Wieviel Feuer glimmt unter der Asche, das immer mehr zu
einer Explosion drängt!
Botschaften ! Was kann meine Botschaft fruchten, da man den Botschaften
wenig Glauben schenkt, sie gar unterschlägt? Überdies... Nun ist es
schon zu spät ! Dennoch schreibe:
Die
Ehescheidung ist das Schandmal der letzten Zeiten, gesellschaftliche und
familiäre Verwirrung, schauderhafte Verwaisung dieser Welt!
Man
halte sich den Alarmruf der Bitternis und des Schmerzes des Herzens
Gottes gegenwärtig! Doch die Menschen sind zum Spielball der höllischen
Abgründe geworden. Wie soll man die Trümmer wieder aufrichten ? Nur ein
machtvolleres Gebet und die Leiden der Guten, verbunden mit dem Gebet,
können einige Funken Licht in die verfinsterten Köpfe bringen.
Wenn
ich mich auch in der ewigen Herrlichkeit befinde, vermag ich dank der
Liebe, die mich mit der heiligen Mutter Kirche und mit euch durch ein
einziges Band verbindet, im Namen Gottes und mittels meines Bruders mein
feuriges Wort an euch zu richten, das vom Himmel ausgeht, um euch im
Sturm der Welt zu erreichen.
Besonders richte ich mich an alle jene, die mich leibhaftig gesehen und
mit einer innigeren Liebe zu Gott meine Glaubensgesinnungen geteilt
haben.
Treu zu
Christus! Treu zur Kirche!
Hört
mir aufmerksam zu!
Der Tag
hat sich geneigt und es wird schon Nacht im Leben der Welt. Die Flut des
Bösen breitet sich immer mehr aus und beherrscht das Feld. Die
Menschheit rast immer schneller dem Abgrund zu, der die Seelen der
kleinen Zahl Guter und Glaubensstarker bestürzt und sie In tiefe Trauer
und Trostlosigkeit versenkt.
Ein
Hilferuf und tiefe Bitternis steigt auf aus dem schmerzerfüllten Herzen
der Kirche, des Stellvertreters Christi und seiner Getreuen. Sammelt
euch noch einmal um mich. Hört auf den Schrei meines beschwörenden
Wortes!
Ihr
Seelen, die ihr im Glauben noch standhaft seid, hebt euer
Friedensbanner, euer Liebesbanner, euer Glaubensbanner für Christus und
mit Christus empor, um eure persönlichen Rechte nach den vom
Allerhöchsten bestimmten und in der Lehre der Kirche enthaltenen
Grundsätzen zu verteidigen. Mobilisiert euer Heer gegen den Strom des
Bösen!
Euer
Pater Pio wird euch beistehen.
Erklärt
null und nichtig und weist ab die beklagenswerte Formel
<<Ehescheidung
. — Unzucht.>>
Die
Ehescheidung ist der Triumph des eigenen Fleisches und des eigenen
Blutes, herabgewürdigt zu einem Leben unreiner Tiere, in Gegenwart des
Himmels und unter den Augen des Schöpfers des Weltalls.
Welch
unverzeihliche, verabscheuungswürdige Verblendung vor Gottes Angesicht!
Ehescheidung heisst, das Mass der Verdammung, die Gott über die Erde und
das Menschengeschlecht ausgesprochen hat, voll machen. Verteidigen wir
die Wahrheit, die Unauflöslichkeit der von Gott gesegneten Ehe, der
gesagt hat: Was Gott verbunden hat, soll der Mensch nicht trennen.
Der
durch die Schuld verblendete Mensch will sich mit Satan verbrüdern, denn
die Ehescheidung steht im Zeichen der Rebellion gegen Gott und die
Kirche.
Unser
Herr, Vater von allen, nachdem er sein heiliges Leben um den Preis
seines Blutes hingegeben hatte, sprach, ehe er die Welt verliess:
Ich
werde euch nicht als Waisen zurücklassen. Ich werde bei euch sein bis
zum Ende der Welt.
Die
grausamen und törichten Menschen fordern das Gegenteil:
Wir
wollen die Ehescheidung! Wir schaffen Familien von Waisen! Wir vermehren
die Skandale und beschleunigen den Zerfall der Welt.....
Seht
die mit Satan entfesselte Rebellion !
Ihr
niederträchtigen Menschen, bedenkt und erwägt diese düsteren und
verheerenden Folgen die Zerstörung der Familien und das bittere Los so
vieler unschuldiger Kinder, Opfer der Ehescheidung.
Der
Herr hat die Ehe gesegnet, indem er die Erbsünde tilgte, um euch die
ewige Seligkeit zu verleihen. Und dies wollt ihr rückgängig machen. Die
Familien dürfen nicht der Gefahr der Auflösung erliegen. Die Irrlehren
müssen nichtig erklärt werden. Ihr dürft nicht die Zersetzung fördern.
Ihr habt den Begriff der wahren Lebenskultur verloren. Die Ehescheidung
führt zu einem katastrophalen Leben.
Gebt
euch Rechenschaft über euer Tun. Frevelt nicht weiter gegen das Werk
Gottes, das euren Seelen eingeprägt ist. Handelt nicht weiter als
Rebellen ! Ihr habt eure persönliche Würde zu sehr erniedrigt, da ihr
vom Weg der göttlichen Würde abgeirrt seid.
Ihr
solltet euch eurer Würde, eurer Vollmacht und Gewalten bewusst werden.
Das
Gegenteil geschieht: die Frau habt ihr brutal zu einem schamlosen
Gegenstand der Lust erniedrigt.
Ehescheidung... Unzucht... Man lässt und nimmt nach Lust und Laune...
Die Unzucht, der Ehrgeiz und die Gier haben euch zu Sklaven der Welt
gemacht. Alle politischen Mächte sind dem Bösen verfallen. Doch der
Hochmut wird von Gott verabscheut. Öffnet die Augen! Man braucht nicht
Pessimist zu sein. Schaut euch um und ihr werdet feststellen, wie alles
zugrunde geht! Wie schmerzlich bedrückend ist all das! Beachtet die
Ursachen! Erforscht eure Haltung ! Bedenkt, dass jeder Augenblick eures
Lebens eine vor Gott begangene Schuld ist.
Kehrt
zu einem normalen, gesunden, tadellosen, von der Gnade getragenen Leben
zurück. Seid nicht mehr Übertreter des vollkommenen Gesetzes Gottes !
Ihr sollt seinen väterlichen Zorn nicht mehr herausfordern ! Vermindert
die Übel ! Werdet nicht mitschuldig! Beendet den Kampf gegen Gott, gegen
den Papst, den Stellvertreter Christi. Ihm steht jegliche Entscheidung
zu, was immer es sein mag. Er wird als wachsamer Fährmann das von
Stürmen hin und her gepeitschte Schifflein sicher führen. Der Papst ist
der liebevolle Wächter der sittlichen Zukunft der Menschheit.
Lasst
euch nicht mitreissen von der Gewalt der Strömung, die alles vernichten
will. Habt eine hohe Auffassung von Gott und verliert nicht
viel Zeit für die menschliche Wissenschaft, wobei ihr letzten Endes doch
leer ausgehen werdet.
Baut
nicht immer auf Irdisches, sondern baut auf Gott In eurem Sein, das
keinen Untergang kennt.
Wirket,
ehe es zu spät ist!
Die
Seele wird ernten, was sie gesät hat. Bedenkt dies gut ! Strebt einem
edlen, fruchtbaren, unvergänglichen Ziel entgegen und verabscheut nicht
das Leiden, das euren Lebensweg begleitet, um euch zu läutern. Um ein
bequemes Leben zu fristen, um dem Vergnügen nachzujagen, um alles
geniessen zu können, verliert ihr den Frieden und die Ruhe, und ihr
gerät in einen Sog, der alles zu verschlingen droht. Verzichtet auf
unerlaubte und überflüssige Dinge. Das Leiden ist es, was das Leben
verdienstvoll macht. Je mehr man das Leben schätzt, desto mehr gilt es.
Doch keine bloss menschliche Bewertung, die nur das schätzt, was den
Sinnen front, sondern eine Bewertung, die euch Gott finden lässt in
einem Leben des Glaubens, der Liebe zu Gott und zu den Menschen. Nähert
euch oft den von Gott selbst eingesetzten Sakramenten !
Es
spricht zu euch jener, der auf Erden das Leben eines Gekreuzigten lebte,
eines Märtyrers des Leibes und des Geistes, um Seelen zu Christus zu
führen.
Und ihr
wollt ein genussreiches Leben führen, unbekümmert um das wichtigste Ziel
eures Lebens, die Rettung eurer Seele.
Wendet
euch eurem Schöpfer zu ! Tretet euren Gegnern kühn entgegen
! Macht die
diabolisch aggressiven Mächte und Kräfte wirkungslos ! Seid Verfechter
der Unauflöslichkeit der Ehe!
Es gibt
nur ein wahres Gesetz : Gott. die Kirche, die Gesellschaft in ihren
konkreten Beziehungen.
Meine
Botschaft möge Vertrauen wecken. Nehmt sie nicht leicht! Dankt Gott, der
sich freut, in eurer Mitte zu sein, um euch zu ermutigen. Seitdem ich
von der Erde geschieden bin, ist bis auf den heutigen Tag ein grosser
Schritt zum Schlimmeren gemacht worden. Finsternis bedeckt das ganze
Angesicht der Erde. Ich will euch daran erinnern. wie euer Verhalten
nach eurem Verderben ruft. Ihr beschleunigt die Zeit der Strafgerichte.
Statt die göttliche Gerechtigkeit zu entwaffnen, legt ihr ihr die Waffen
in die Hand für die entscheidende Schlacht.
Ich wiederhole es euch von neuem Betet! Betet! Betet ! Geht zu eurem
Heiland, der am Kreuze hängt, ganz verwundet und blutüberströmt für eure
Rettung, für euer Heil. Macht seine unendlich kostbaren Verdienste
fruchtbar. Lasst allen Undank, alle Gefühllosigkeit ! Entzündet in euren
Herzen die Flamme der wahren Liebe zu Christus! Liebt ihn, der euch
liebt! Zerreisst die Ketten der Sünde, die euch fesseln und knebeln.
Erweckt einen Glauben, einen tiefen, echten Glauben, der euch zu einem
Handeln anleitet, das eines wahren Lebens würdig ist. Verwerft alles,
was euch von Gott, von der Kirche, von den Sakramenten entfernt. Werft
euch vertrauensvoll zu Füssen und in die Arme des himmlischen Vaters! Er
wird euch aufnehmen. Eine reumutige Seele weist er nie zurück. Sagt ihm
aus ganzem Herzen:
Herr. was willst du, dass Ich tue ?
Dabei
wird das Unbefleckte Herz Marieris euch eine grosse Hilfe sein. Maria
ist der letzte Rettungsanker für ihre verlorenen Kinder. Wie klagt und
blutet ihr mütterliches Herz, euch fern von Jesus zu sehen. Eilt
vertrauensvoll zu ihr, damit sie euch zu Jesus zurückführe. Sie wird
euch zum Heile führen.
Vergesst nicht, wie ihr mich In San Giovanni Rotondo besucht habt, und
handelt nach meinen vielen Ratschlägen. Mein sichtbar gekreuzigtes Leben
rühre euer Herz für die Rettung der Seelen.
Ich
bete für alle und segne alle.
Euer
Pater PIO
Hl. Pater Pio:
Bitte für uns
und die Gottgeweihten. Amen.