Helene Nägeli: Es geschah am 10. Juli 2002 in Napoli. Ich bewegte mich mit
geschlossenen Augen im Meer und fühlte mich im Wasser sehr geborgen.
Die Sonne schien auf mich herunter und das Rauschen des Meeres löste in
mir das Gefühl der völligen Freiheit aus. Ich dachte: so muss es in der
Ewigkeit sein! – Und dann kam sie plötzlich: die Vision, die mein
ganzes Leben noch einmal völlig auf den Kopf stellen sollte:
Im Geist wurde ich zurückversetzt in den Sommer des Jahres 1961.
Ich war damals zwanzig Monate alt und spielte gerade hinter unserem
kleinen Häuschen in Kirgisien mit Steinchen im Staub. Ich hatte auch ein
kleines Eimerchen dabei, welches mit Wasser gefüllt war. Es war im
August und ziemlich heiss. An diesem ereignisvollen Samstag hatte ich
mein schönstes Kleidchen an. Es war mit Abstand das schönste
Kleidungsstück, das ich je besessen hatte. Meine Grosstante Helene
schenkte den Stoff zu meiner Geburt und meine Mutter nähte mir daraufhin
das Kleid.
Todeserlebnis im Alter von 20 Monaten
Mein Bruder Peter, damals knapp sechs Jahre alt, spielte auch in
der Nähe. Anna, damals vier Jahre alt, kam angelaufen und spielte auch
ein Weilchen mit mir zusammen. Als ich den Eimer mit Wasser nehmen
wollte, wurde sie plötzlich böse auf mich, zerrte mich am Ärmel meines
Kleides, zog ganz fest daran und meinte: „Ich will nicht, dass du da
bist. Mama hat jetzt für mich nicht mehr so viel Zeit. Und du hast das
schöne Kleid an, ich will auch so eines haben. Schau doch das meinige
an, es ist ganz kaputt! Warum bist du überhaupt noch da?“
Ich fing an zu weinen. Daraufhin schubste mich Anna ohne zu
überlegen in eine sandige Grube, die in unmittelbarer Nähe war. In
dieser befand sich selbst im Hochsommer eiskaltes Wasser aus unserem
Bach, der von den hohen schneebedeckten kirgisischen Gipfeln gespiesen
wurde, die man in der Ferne erblicken konnte. Damals wurde das dort
gesammelte Wasser zum Giessen des Gartens und auch zum Bauen gebraucht.
Nach dem Stoss, den Anna mir versetzt hatte, landete ich mitsamt
meinem schönen Kleidchen, mit dem Kopf nach unten in diesem eiskalten
Wasser. Leider konnte ich nicht aus eigener Kraft meinen Kopf hochheben,
sonst hätte ich es mit Bestimmtheit getan, da das Wasser nicht allzu
tief war. Ich bekam jedoch plötzlich keine Luft mehr, obwohl ich
verzweifelt versuchte zu atmen. Stattdessen schluckte ich das Wasser
mitsamt dem Sand, der auf dem Boden des Tümpels war. Und weil das Wasser
für meine Empfindung so furchtbar kalt war, hatte ich das Gefühl, als
ob ich mit 1000 Nadelstichen gestochen würde. Ich spürte nur noch den
Schmerz.
Dann aber passierte plötzlich etwas mit mir: Mein Geist hatte
sich von meinem Körper getrennt. Ich fror überhaupt nicht mehr und auch
meine Schmerzen waren nicht mehr da. Dafür sah ich auf einmal von oben
herab auf meinen kleinen Körper. Ich sah, wie dieser auf dem Wasser
schwamm, mit dem Köpfchen nach unten. Mein schönstes Kleidchen hatte
sich im Wasser aufgebauscht. Aus der Ferne sah ich meinen Bruder Peter
am Loch stehen: Er bewegte seine Arme rauf und runter und murmelte
leise: „Dann kam sie hoch, dann ging sie runter. Dann kam sie hoch, dann
ging sie runter...“ – Von meiner Schwester Anna weit und breit keine
Spur.
Im Himmel bei Jesus
Plötzlich stand ein wunderschöner Mann mit hellen Kleidern und
zehn Flügeln an seinen Schultern vor mir. Dieser Mann war ein Engel
Gottes und sehr gross von Gestalt. Er sah kräftig aus, nahm mich auf
seinen Arm und wir flogen zusammen – so schnell wie ein Pfeil – nach
oben. Er sagte kein Wort zu mir. Aber ich hatte irgendwie zu ihm
Vertrauen gefasst, denn er lächelte mir liebevoll zu. Ich spürte gar
keine Angst, sondern vielmehr einen tiefen Frieden, der mich von allen
Seiten umhüllte. Um mich herum war der Himmel tiefblau und ohne Ende.
Das helle Licht des Engels umgab mich wie ein Schutzmantel. Nach einer
nicht enden wollenden Reise wurde das Licht immer heller und heller. Es
war so hell wie die Sonne, aber es blendete mich nicht. Es war eine sehr
angenehme, sehr sanfte Helligkeit. Und dann sah ich, woher dieses
Leuchten kam. Ich sah ein Wesen, das dermassen viel Licht ausstrahlte,
dass es die ganze Umgebung mit Helligkeit überflutete. Der Engel brachte
mich zu diesem Lichtwesen. Das Wesen bückte sich zu mir hinunter und
sah mir direkt in die Augen. Es lächelte mich an. Ich sah so viel Liebe
in seinen Augen, dass ich vor Ergriffenheit anfing zu weinen. Ich wusste
in meinem Herzen, dass es Jesus war. Er nahm mich in Seine Arme,
liebkoste mich so lange, bis ich ganz in seine Liebe eingetaucht war. Er
hatte es nicht eilig. Jesus nahm sich Zeit für mich. Sehr viel Zeit.
Nachdem er dann meine Tränen abwischte, stellte er mich auf einer grünen
Wiese ab, nahm mich an der Hand und dann gingen wir zwei zusammen
spazieren.
Ich sah einem Löwenpaar mit ihren Kleinen zu und sah auch
Kinder, die mit ihnen auf einer grünen, saftigen und frischen Wiese
spielten. Diese Kinder sahen so friedlich und zufrieden aus! Ich
beobachtete sie und sah, dass sie keinen Mangel litten. Sie waren so
voller Liebe und mit so viel Freude dabei. Wie sie untereinander und mit
den Tieren spielten! Ich konnte sehen, dass dort keine Eifersucht, kein
Egoismus oder Rechthaberei herrschten. Es gab auch keinen Streit
zwischen den Kindern. Und die Löwen, mit denen sie spielten, waren
ebenfalls sehr friedliebend. Diese kleinen Menschlein hatten nicht nur
keine Angst vor den Tieren, sie unterhielten sich auch mit ihnen. Sie
waren so sehr in ihr Spiel vertieft, dass sie uns gar nicht bemerkten.
Am liebsten hätte ich mich zu den spielenden Kindern gesellt. Denn ich
war wahrhaftig im Himmel!
Aber Jesus nahm mich wieder liebevoll an seiner Hand und dann
gingen wir auf der saftig grünen Wiese, die voll der schönsten Blumen
war, weiter. Jetzt kamen wir zu einem Garten, wo es die wunderbarsten
Obstbäume gab. Ich sah, wie die Kinder das Obst pflückten und assen.
Einige lachten dabei und bespritzten sich mit kristallklarem Wasser aus
einem Bach, welcher in der Nähe hindurch floss. Andere pflückten Blumen
und flochten die schönsten Haarkränze daraus. Als sie Jesus erblickten,
liefen einige ihm entgegen und bespritzten auch ihn mit Wasser. Ein
kleines Mädchen, sie war etwa in meinem Alter, legte Jesus einen
Blumenkranz auf sein Haupt. Jesus herzte diese Kinder, tanzte mit ihnen
und alle waren einfach glücklich und froh. Ich stand eine Zeitlang da
mit offenem Mund und konnte nur staunen, wie Jesus sich mit den Kindern
abgab. Aber als ich auch eine Frucht pflücken und essen wollte, nahm er
mich wieder an der Hand, so dass ich gar nicht dazu kam. Anscheinend
hätte ich die Frucht erst essen dürfen, wenn ich mich definitiv dazu
entschlossen hätte, im Himmel zu bleiben. Und das war noch nicht der
Fall. Als er meine Hand nahm, fragte er mich, ob ich in diesem Paradies
bleiben wolle. Ich verstand diese Frage vorerst überhaupt nicht.
Nur einen winzigen Augenblick später konnte ich auf die Erde
hinunter sehen. Ich sah wieder unser Haus. Ich sah auch, wie mein Opa um
mein Leben kämpfte (nachdem die Mutter meinen toten Körper aus dem
Wasser herausgeholt hatte, sprang mein Opa vom Dach herunter und begann
sofort mit den Erste-Hilfe-Übungen). Ich konnte sehen, wie Opa
verschiedene Turnübungen mit mir machte und wie er den ganzen Körper in
Bewegung hielt. Meine Mutter und die Geschwister sah ich ebenfalls. Sie
standen neben meinem Grossvater und schauten der ganzen Rettungsaktion
zu.
Kurze Zeit später sah ich wieder Jesus und er klärte mich auf,
dass man mich auf der Erde zurückhaben möchte. Für mich stand wieder
diese bedrohliche Frage im Raum, ob ich zurückgehen wolle. Aber Jesus
hatte Geduld mit mir. Ich sah plötzlich verschiedene Ausschnitte aus
meinem Leben – es war wie ein Film im Kino – wo ich auch schon als
Erwachsene mit meinem Mann und meiner Tochter Jesus bezeugte. Und ich
sah, dass durch unseren Dienst viele Menschen für die Ewigkeit gerettet
würden. (Ich schreibe nicht alles auf, was ich gesehen habe. Denn sehr
vieles liegt noch in der Zukunft.) Jesus sagte mir, dass ich zur Rettung
vieler Menschenseelen beitragen würde, wenn ich bereit sei, den Himmel
und die damit verbundene Herrlichkeit wieder zu verlassen und zurück auf
die Erde zu gehen. Ich fragte ihn: „Warum müssen die Menschen denn
gerettet werden?“ Dann erklärte er mir seinen Heilsplan, zeigte mir
seine Wundmale an den Händen und sagte: „Die
Menschen, welche mich zu ihren Lebzeiten auf der Erde nicht als ihren
persönlichen Erretter annehmen werden, müssen in der Hölle leiden. Für
sie gibt es keine zweite Chance.“ Ich wusste jedoch mit meinen 20
Monaten nichts von einer Hölle und wollte sie sehen, um anschliessend
die Menschen in der richtigen Weise warnen zu können.
In der Hölle
Daraufhin stand plötzlich wieder der Engel neben mir, nahm mich
auf seinen Arm und wir flogen hinunter in die Tiefe. Es wurde zusehends
immer dunkler um mich herum. Mich beschlich ein Angstgefühl und ich
bekam Gänsehaut wegen der furchterregenden Atmosphäre, die mich von
allen Seiten umgab. Der Engel stellte mich dann plötzlich auf festem
Boden ab. Und jetzt standen wir zu zweit vor einer glitschigen Treppe,
die sehr steil hinunter führte. Es kamen noch drei genauso schöne grosse
Engel hinzu und umringten mich von allen Seiten. Dank diesen Engeln
fühlte ich mich trotz der mich umgebenden Dunkelheit geborgen. Je tiefer
wir die Treppen hinunterstiegen, desto dunkler und stickiger wurde es.
Zuerst kam ein Schwefelgeruch in meine Nase. Die Luft wurde so stickig,
dass es mir die Kehle zuschnürte. Ich hatte Mühe zu atmen. Aber es ging
noch viel tiefer den Abgrund hinunter. In dieser schrecklichen
Dunkelheit und Tiefe vernahm ich Menschenschreie, vermischt mit
Hohngelächter.
Als sich meine Augen an diese Dunkelheit gewöhnt hatten, sah ich
plötzlich, wie einige furchterregende Wesen eine Frau quälten. Diese
galt auf der Erde als eine vorbildliche, fromme Frau. In Wahrheit
heuchelte sie jedoch allen etwas vor und pflegte heimlich
Männerkontakte. Soeben packte ein Dämon sie am Arm und meinte: „Du
scheinheilige Hure, das mochtest du ja so gern. Und jetzt zeigen wir
dir, wie es bei uns zugeht!“ Wie auf Kommando packten vier Dämonen diese
Frau brutal an ihren Händen und Füssen, hoben sie in die Luft und
fingen an, sie mit eklig stinkendem Speichel zu bespucken und mit ihren
spitzen Krallen zu kratzen. Zahlreiche andere Dämonen fingen zudem an,
sie zu misshandeln und zu vergewaltigen. Diese Frau schrie aus voller
Kehle und versuchte sich mit aller Kraft zu wehren. Aber je mehr sie
schrie, umso mehr kamen die furchterregenden Dämonen in Rage.
Es waren zwar sehr viele menschliche Kreaturen um die Frau
herum, aber es beachtete sie niemand. Jeder war mit sich selbst
beschäftigt. Die Erwachsenen und auch die Kinder sassen ganz apathisch
auf dem ekelerregenden Boden, welcher mit schleimiger und stinkiger
Masse vollgeschmiert war. Sie waren hoffnungslos, denn sie wussten
keinen Augenblick, wann diese Peiniger auf sie losgehen würden. In
dieser Menschenmasse entdeckte ich plötzlich eine mir bekannte Frau, die
auch mit dieser stinkigen Substanz besudelt war. Ich fragte sie, ob sie
mich kenne. Da ich vorerst keine Antwort erhielt, sagte ich ihr, dass
ich ihre Tochter kennen würde. Und ob ich der Tochter einen Gruss oder
etwas ausrichten könne. Sie meinte nur mit ihrer krächzenden Stimme, ich
solle ihrer Tochter ausrichten, dass es nur eine Rettung für sie gäbe,
nämlich Jesus Christus als ihren persönlichen Retter anzunehmen. „Wenn
die Tochter das nicht macht, wird sie ewig lang von den unzähligen
Biestern gepeinigt werden. Für mich selbst jedoch gibt es keine Hoffnung
mehr. Es ist für mich zu spät. Zu spät! Zu spääääät!!!“
Diese Worte schrie sie voller Verzweiflung in diese Dunkelheit
hinaus. Dann begann sie plötzlich fürchterlich an zu jammern. Ich
schaute ihr ins Gesicht und sah, dass ihre Augäpfel vor Furcht fast
herausfielen. Ihr Gesicht und der ganze Körper verzerrten sich vor
Anspannung und grosser Angst und dann erkannte ich den Grund dafür: Etwa
zehn Dämonen stürmten mit verschiedenen Foltergeräten auf sie zu und
begannen sie auszupeitschen. Weil auch ich jetzt panische Angst bekam,
begannen die Dämonen, sich mit ihrem Können zu protzen. Dabei fletschten
sie ihre Zähne und gaben Laute von wilden Tieren von sich. Dann zeigten
sie ihre Muskeln und schrien mir zu: „Satan ist der König des
Universums! Satan ist der König des Universums!“
Etwas später sah ich, wie einige Dämonen einen Selbstmörder, der
sich kürzlich die Schlagadern aufgeschnitten hatte, begrüssten. Sie
begannen ihn zu verhöhnen und meinten: „Du dachtest vor deinem Tod wohl,
dass nun endlich Ruhe in dein stürmisches Herz einkehren würde, aber da
täuschst du dich gewaltig. Wir werden dich jetzt ewig quälen, das wirst
du ab sofort merken!“ Ein Dämon bestaunte seine Pranken mit einem
selbstzufriedenen Blick und dann stiess er diesem Selbstmörder seine
spitzen Krallen mit voller Wucht in den Arm hinein und zerfetzte diesen
so sehr, dass das Blut sofort aus den Adern heraus spritzte und ich
hören konnte, wie die Knochen zersplitterten. Der Selbstmörder brüllte
aus vollem Leib, so stark waren seine Schmerzen, aber einer der Dämonen
meinte nur: „Das, mein Freundchen, ist erst der Anfang!“
Plötzlich standen um mich herum noch mehr Engel, die mich
beschützten. Wir stiegen die Treppen noch weiter hinunter. Die
Atmosphäre wurde jetzt ganz bedrohlich, sie war mit den verschiedensten
Lauten geschwängert. Es hörte sich an wie ein Chor, der keinen Gesang
zustande brachte. Alle Stimmen schrien durcheinander und ich vernahm
wieder die verschiedensten Klagen. Auch die Luft wurde hier noch
stickiger, so dass mir das Atmen noch schwerer fiel. Aber ein Engel
legte mir seine Hand auf die Nase und ich konnte augenblicklich frische
Luft einatmen.
Der Feuersee
Dann wurde es auf einmal brennend heiss. Erst als ich einzelne
Feuerherde sah, wusste ich, woher dieser glühende Hauch kam. Diese
furchtbare Hitze stieg bis zu mir hinauf und nur dank dem Schutz der
Engel konnte mir die Hitze nichts anhaben. Nach besserem Hinschauen
jedoch sah ich, dass diese Feuer alles in allem einen brennenden See
darstellten. Dieser bestand nicht aus Wasser, sondern aus einer
Pechmasse, die so heiss war, dass es an der Oberfläche brodelte. Dank
den Feuerzungen, die da hinauf loderten und ein wenig Licht gaben,
konnte ich die entsetzlichste Realität sehen, die es im Universum gibt.
Ich sah Menschen, die in Ketten gebunden waren. Sie wurden von Dämonen
mit Hohngesichtern und Augen voller Hass, die Peitschen in ihren Pfoten
hatten, von kleinen Inseln aus in diesen See hineingetrieben. Die
Gesichter dieser Menschen sahen wie Fratzen aus. Sie waren bereits
dermassen entsetzlich verstümmelt, dass nichts Menschliches an ihnen
mehr sichtbar war. Es war ein Bild des Schreckens! Kaum hatten diese
gejagten Menschen ihren Fuss in den See gesetzt, stank es sofort
fürchterlich nach verbranntem Fleisch. Die Dämonen prügelten sie jedoch
noch weiter in die heisse Masse hinein. Diese hilflosen Kreaturen gaben
keine menschlichen Laute mehr von sich, sie klangen vielmehr tierisch.
Sie konnten sich jedoch trotz diesen entsetzlichen Schmerzen nicht in
eine Ohnmacht hinein flüchten, denn all diese Qualen mussten sie bei
vollem Bewusstsein erleiden. Ich fragte in den Raum hinein, was genau
für Menschen das denn seien, die eine derartig schlimme Strafe erleiden
müssen? Ein sehr grosser Dämon mit gewaltigen Hörnern meinte zu mir: „Es
sind die heuchlerischen und religiösen Leiter und Lehrer, die sich vor
den Menschen als sehr fromm und gottesfürchtig gaben, aber in
Wirklichkeit dienten sie nur sich selbst und ihrem Ego. Es war pure
Heuchelei, was sie predigten und lebten! Es sind blinde Blindenführer,
für welche dieser schlimmste Ort bestimmt ist.“
Diese bemitleidenswerten Kreaturen schrien gierig nach einem
einzigen Schlückchen Wasser, aber sie bekamen es nicht. Mit der Zeit
hörten die Dämonen auf, die Menschen zu quälen. Sofort versuchten diese
dem Feuermeer zu entfliehen. Sobald sie aus dieser Pechmasse auf die
kleinen Inseln, die mitten in diesem Feuersee lagen, hinaufkletterten,
stanken sie fürchterlich. Endlich gönnten die Dämonen ihnen ein wenig
Ruhe, damit sie ihre Wunden pflegen konnten. Denn es erwarteten sie noch
ganz andere Grausamkeiten.
Ihre Wunden waren kaum verheilt – und dies passierte sehr
schnell – da gingen auch schon die nächsten Peiniger auf sie los. Aber
jetzt waren es die verstorbenen Mitmenschen aus den Kirchen und
Gemeinden, die ihre Leiter traktierten. Ich hörte einen jungen Mann
voller Verzweiflung schreien: „Du warst Pfarrer an meinem Wohnort und in
der Sonntagspredigt sagtest du, dass es keine Hölle gibt. Es genüge,
ein anständiges Leben zu führen, dann sei Gott schon zufrieden. Doch das
war eine Lüge. Nur wegen dir muss ich jetzt immer qualvoll leiden! Es
gibt keine Liebe, keine Ruhe, keine Geborgenheit und auch keine Hoffnung
an diesem gottverlassenen Ort. Wegen dir bin ich für ewig hier
verdammt. Ich werde dich immer hassen, weil du mir nicht die Wahrheit
gesagt hast!“ Er stürzte sich zusammen mit anderen auf eine Gruppe
dieser Heuchler und liess – schlagend und tretend – seine ganze Wut an
ihnen aus.
Über all dem Entsetzlichen, das ich mir hier ansehen musste,
fing ich bitterlich an zu weinen. Das, was sich hier vor meinen Augen
abspielte, war zu schrecklich für mich. Ich konnte an diesem
Wahnsinnsort keine Sekunde länger bleiben. Ich bat die Engel, mich aus
dieser Hölle hinauszubringen. Weil die Treppen jedoch zu glitschig und
zu steil waren, um sie selber zu besteigen, nahm mich der Engel, der
mich die ganze Zeit begleitete, auf seinen Arm und in Sekundenschnelle
waren wir wieder zurück bei Jesus.
Zurück im Himmel bei Jesus
Dort hob ich meine Augen zu ihm auf und sah einen wunderschönen
König vor mir. Jesus hatte ein weisses leuchtendes Gewand an und auf
seinem Haupt sass eine wunderschöne Krone. Diese Krone war voller
Diamanten und auch verschiedene auserlesene Edelsteine glänzten
wunderschön auf seinem Haupt. Seine Augen waren wie Feuer. Er strahlte
eine Autorität aus, die mir vor Ehrfurcht die Sprache verschlug. Ich
brachte in seiner Gegenwart zuerst keinen Ton hervor. Vor mir sah ich
den verehrungswürdigsten König, den es gibt. Mich ergriff eine tiefe
Ehrfurcht, so dass ich mich kaum zu bewegen wagte. Er jedoch legte meine
Hand in die seine und schaute mich so liebevoll an, dass mein Herz vor
Liebe zu ihm fast zersprang. Die fast gegensätzliche Mischung aus seiner
Liebe und dieser enormen Ehrfurcht kann man kaum beschreiben. Ich
schaute dann auf seine Hand, die meine kleine Mädchenhand hielt und
erblickte einen wunderschönen goldenen Ring an einem seiner Finger. In
der Mitte des Ringes war ein grosser Edelstein, von dem Tausende von
farbigen Strahlen ausgingen.
Jetzt schmiegte ich mich an Jesus, denn das, was ich in der
Hölle sah, kam mir plötzlich wieder in den Sinn. Und auch die Angst vor
dem, was ich in der Hölle sah, sass erneut wieder tief in meinen
Knochen. Aber Jesus, dieser mächtige König, tröstete mich und sagte mit
einer ganz sanften Stimme zu mir: „Du brauchst keine Angst vor der Hölle
zu haben, denn dein Name steht schon lange in meinem Buch geschrieben
und du gehörst für immer mir.“
Das Himmlische Jerusalem
Als Jesus mich weiterführen wollte, sah ich auf den Boden hinunter
und merkte, dass dieser aus Gold war. Der ganze Weg, den wir gingen,
war aus purem Gold. In der Ferne sah ich eine Stadt, auf die wir nun
zugingen. Ihr Gold glänzte und sie sah wie eine Märchenstadt aus. Ihre
Schönheit kann man nicht beschreiben. Je näher wir zu der Stadt kamen,
umso ergriffener wurde ich. Ich wollte unbedingt sehen, wie dieser Ort
von innen aussah. Schliesslich kamen wir zu einem der vielen Stadttore.
Von aussen sah dieses Tor durchsichtig-goldig aus, mit vielen
Verzierungen geschmückt. Aber als Jesus das Tor öffnete, war ich
sprachlos. Denn ich sah an der Torinnenseite so viele schöne, glitzernde
Diamanten. Ich war überwältigt von dieser herrlichen Pracht. Diese
unermessliche Schönheit hatte mir fast den Atem geraubt. Die Edelsteine
sahen genauso überwältigend prachtvoll aus und funkelten in allen
Farben, so wie die auf der Krone von Jesus, waren jedoch noch viel
zahlreicher. Je näher ich zu den Diamanten kam, desto mehr glitzerten
sie. Aus ihnen kamen Tausende von verschiedenen Farben heraus.
Nun wollte ich unbedingt in diese Stadt hineingehen, aber Jesus
hielt mich zurück. Er fragte mich einmal mehr, ob ich auf die Erde
zurückgehen wolle. Erst jetzt traute ich mich Jesus zu sagen, dass es zu
schlimm war, was ich in der Hölle gesehen hatte. Er antwortete mir, dass es das Schicksal für all diejenigen sei, die ihn nicht als ihren persönlichen Erretter annehmen.Und
dann fragte er mich ein drittes Mal, diesmal aber ganz konkret: „Bist
du bereit, in dein Leben zurückzugehen und all diese himmlische
Schönheit zu verlassen, um mir auf der Erde zu dienen?“ Dann sagte er
weiter: „Meine liebe Helene, ich werde dich niemals loslassen. Meine
liebende Hand wird dich lebenslang halten, auch wenn du durch sehr viele
Schwierigkeiten hindurchgehen wirst. Und eines werde ich in dein Herz
hinein meisseln, nämlich dass meine Hand dich niemals loslassen wird.“
Zurück auf der Erde
Schweren Herzens entschloss ich mich, zurück auf diese Erde zu
gehen. Diese Entscheidung fiel mir nicht leicht, aber mit den
wunderbaren Verheissungen von Jesus gewappnet, wollte ich es wagen.
Plötzlich sah ich mich wieder im ewigen Blau, in den Armen eines Engels,
der mich zurück begleitete.
Ich kam nach 27 Minuten in meinen leblosen und noch kalten
Körper zurück. Dann begann ich langsam zu atmen. Als ich jedoch meine
Augen öffnete, suchte ich voller Sehnsucht in der Ferne den Engel, der
mich begleitete und auch diese wunderschöne Stadt, die ich nicht
betreten durfte. Vor allem wollte ich jedoch noch ein letztes Mal in
Jesu liebevolle Augen blicken. Aber alles war wie weggeblasen.
Das war also die Vision, die ich sah, als
ich im Meer von Napoli badete. Ich stieg sofort aus dem Wasser und
setzte mich auf eine Strandliege. Urs-Heinz wunderte sich, dass ich
während so langer Zeit allein im Wasser war. Das war tatsächlich sehr
aussergewöhnlich. Er spürte auch, dass etwas mit mir passiert war. Meine
innere Ergriffenheit stand mir ins Gesicht geschrieben. Ich hatte
jedoch in diesem Augenblick keine Lust, mich mit ihm über diese Vision
auszutauschen. Sofort begann ich, all das, was ich gesehen hatte,
während mehreren Stunden niederzuschreiben.
Auszug aus dem Buch von Helene Nägeli "Ich
wurde missbraucht: Das Leben einer Niederträchtigen", welches im Verlag
Urs-Heinz Naegeli erschienen ist. (ISBN 3-907104-05-6) CHF 19.80 / EUR
14.80 - www.uhn.ch
Veröffentlichung auf Lebensentscheidung.de mit freundlicher Genehmigung.
Helene Nägeli wurde bereits vor ihrer Vision immer wieder durch "kleine Fetzen“ an diese Zeit, als sie tot war, erinnert.
Solange sie denken mag, hatte sie beispielsweise ein Bild in ihrem
Herzen, dass sie ein Mann auf dem Schoss gehalten und ihr Liebe gegeben
hat (nämlich Jesus), obwohl sie als Kind nie ein Mann auf dem Schoss
hielt. Auch hatte sie im Alter von ca. 9 Jahren immer wieder Albträume
von einem schrecklichen Ort, aber wusste damals nicht, von welchem Ort.
Heute weiss sie es: Es war die Hölle, die sie als Kleinkind gesehen
hatte.
Dank der Gnade von Jesus Christus weiss nun Helene Nägeli, was
sich tatsächlich damals zugetragen hatte und dass sie auf Erden eine
Aufgabe hat, nämlich durch ihr Zeugnis, Menschen vor der Hölle zu
bewahren und ihnen den Weg zum Himmel durch Jesus Christus aufzuzeigen.
In diesem Zusammenhang lege ich dir sehr ans Herz auch
in diesen Seiten zu lesen:
Die
Bekehrung einer Weltfrau (Gloria Polo - Jahr 1995)
Ein
Priester wird verdammt (Jahr
1985)
Die
Abkehr von Gott
(Verdammung einer gar nicht so schlechten
Seele)
Diagnose Krebs -
warum gerade ich?
(Petra freut sich auf die Sterbestunde)
Allesamt lehrreiche Ereignisse, die sich für uns
ereignet haben, da Gott uns liebt und retten möchte.
Lieber Vater, du rufst
uns ein Leben lang, wir stammen ja von Dir und du möchtest so gerne für
immer unser Vater sein. Wir lieben Dich und bitten Dich für jene, die auch
solchen Ereignissen, Zeichen, Deiner Güte und Liebe, keine Beachtung
schenken. Rühre ihr Herz, damit sie doch noch spätestens am Lebensende ihren
Irrtum einsehen. Darum bitten wir durch die Verdienste Deines über alles
geliebten Sohnes, unseres Herrn, Jesus Christus. Amen.
Weiterführende
Themen:
Die
Bekehrung einer Weltfrau
/ Ein
Priester wird verdammt /
Gott verdammt nicht
/
Die Sterbestunde
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