1. Hier hat niemand gewonnen
Am Ende der Gaza-Kampagne feierte die Hamas den Sieg über Israel. Diese
zynische Geste verdeckt die traurige Realität: 400.000 Menschen haben im
Gazastreifen ihre Häuser und Wohnungen verloren. Und obwohl es Israel gelang,
einen großen Teil der Terror-Tunnels und der Raketenstellungen der Hamas zu
zerstören, ist die Hamas selbst nicht zerschlagen und die ständige Bedrohung
der israelischen Städte nicht gebannt. Dieser Konflikt verlief für beide
Seiten tragisch.
2. Der Plan des Feindes
Satan hasst Israel und will es zerstören. Der tödliche Antisemitismus,
der in allen muslimischen Ländern - unterschiedlich stark - vorhanden ist,
zielt im Letzten auf nichts anderes als die völlige Vernichtung des Staates
Israel (und darüber hinaus: des jüdischen Volkes). Doch der Feind hasst die
Palästinenser genauso. Er will auch sie zerstören. Die einzig sinnvolle
Zukunft der Palästinenser wäre eine friedliche Koexistenz mit Israel. Zwar
wurden schon bei der Gründung des Staates Israel auch schwere Fehler begangen
- die Schuld verteilt sich nie nur auf eine Seite! - doch in Israel ist die
grundsätzliche Bereitschaft vorhanden, mit den Palästinensern in guter
Nachbarschaft zu leben. Der Feind versucht das zu zerstören, indem er
Rachedenken und Verzweiflung in beiden Völkern immer weiter vertiefen möchte.
Wir müssen aktiv beten, dass Wille zum Frieden und zur Verständigung in beiden
Völkern zunimmt.
3. Hamas, nicht die Palästinenser
Ein großer Teil der Palästinenser hat kein Interesse an einem ständigen
Konflikt mit Israel. Die Hamas jedoch schon. In Israel wurde der Gaza-Konflikt
weitgehend als Krieg gegen die Hamas wahrgenommen, nicht als Krieg gegen die
Palästinenser. Israel ist nicht anti-palästinensisch. Als Bürger Israels leben
im Staat Israel über 1 Million Palästinenser. Sie genießen volle Bürgerrechte.
Damit ist Israel das einzige Land (!) in dem Palästinensern volle
Staatsbürgerschaft und demokratische Menschenrechte zuerkannt werden. Die
politische Führung des Gazastreifens jedoch ist derzeit die Hamas, eine
Organisation, die sich dem bewaffneten Kampf gegen Israel verschrieben hat.
Die Milliarden Dollar von internationalen Fördergeldern für die
Palästinensergebieten werden von der PLO, der Fatah und auch der Hamas seit
Jahrzehnten zweckentfremdet, sodass die Palästinensergebiete unterentwickelt
sind, während für Millionen von Dollar Terrortunnels gegraben und Raketen
gekauft werden. Die Hamas ist das Problem, nicht die Palästinenser.
4. Die wahren Unterdrücker
Die meisten der in Israel lebenden Palästinenser wollen lieber im Staat
Israel leben als in den Palästinensergebieten. Denn die wahren Unterdrücker
sind die islamistischen Führer. Die Hamas übt eine Schreckensherrschaft über
das eigene Volk aus. Folter, Ermordungen, Razzien sind an der Tagesordnung.
Das, was die Palästinenser und auch die umliegenden Nationen knechtet, ist
nicht Israel, sondern es ist der Islam. Die wahre Besatzung ist die Besatzung
durch eine Ideologie, die das Zeugnis Jesu verleugnet, den Menschen knechtet
und wahre staatliche Freiheit verhindert.
Es war die Hamas, die diesen Krieg begonnen hat. Er wurde ausgelöst durch die
grausame Ermordung dreier israelischer Teenager. Die dann folgenden heftigen
Polizeiaktionen Israels provozierten massiven Raketenbeschuss - und beide
Seiten schaukelten sich auf.
5. Identitätskrise der Palästinenser
Und genau das merken gerade viele. Die Unterstützung der Hamas in der
Bevölkerung nimmt ab. Doch auf den Palästinensern lastet die geballte Macht
jahrzehntelanger Indoktrination. Sie bekommen den Hass auf Israel und die
Glorifizierung des Todes von Kindesbeinen an eingeimpft. Gerade die junge
Generation ist jedoch am Fragen und wir können beten, dass die aktuelle Krise
dazu führt, dass viele Palästinenser sich ernsthaft mit den Fragen
auseinandersetzen, wie ein friedliches Miteinander mit Israel aussehen kann.
Dieses Nachdenken dürfte nicht länger stehen bleiben in der ewig unfruchtbaren
Frage, wer wo an was Schuld war. Denn es gilt auch:
6. Israel ist nicht sündlos
Für die israelische Öffentlichkeit war es überaus schockierend zu
sehen, dass es einen brutalen Vergeltungsmord an einem palästinensischen
Jugendlichen gab. Viele hatten gedacht, Israelis seien zu so etwas nicht im
Stande. Doch auch Israelis sind Sünder. Es gibt - und gab von Anfang an auch
zu Gründungszeiten des Staates Israel! - auch in Israel Menschen, die alle
Palästinenser hassen und sie vertrieben sehen wollen! Es gibt Soldaten, die
grausam sind, es gibt Geheimdienstmitarbeiter, die gnadenlos vorgehen. Der
platte Pro-Israelismus mancher Christen ist an dieser Stelle nicht hilfreich.
Denn Palästinensern wurde und wird real Unrecht zugefügt. Während es in Israel
jedoch Untersuchungen und ggf. strafrechtliche Verfolgung von Gewalttaten und
Kriegsverbrechen gibt, werden von der Hamas die Terroristen belohnt und
gefeiert. Tatsächlich ist an dieser Stelle die westliche Berichterstattung
nicht selten höchst einseitig. Denn bei jedem militärischen Eingreifen gibt es
getötete Zivilisten. Es gibt sie, wenn die USA in Afghanistan interveniert, es
gibt sie, wenn Soldaten gegen ISIS vorgehen! Die israelische Armee ist jedoch
absolut bestrebt, zivile Opfer zu vermeiden, während die Hamas ihre
Raketenstellungen bewusst bei Wohnhäusern, Krankenhäusern, Moscheen und
Schulen deponiert, um der Welt danach das Bild der kinderschlachtenden
israelischen Mörder präsentieren zu können. Nein, Israel ist nicht schuldlos.
Doch nein, Israel ist keine Terrororganisation, die Hamas jedoch sehr wohl.
Besonders tragisch freilich ist die Situation der palästinensischen Christen.
Nicht selten leiden sie einerseits unter dem strengen Vorgehen Israels (wie
dem Bau der Mauer, die Israel vor Selbstmordattentäter schützen soll und das
auch tut, sich dabei aber quer durch palästinensische Gebiete gräbt),
andererseits unter der Ausgrenzung durch muslimische Palästinenser. Sie sind
die großen Verlierer in diesem unseligen Zwist und bedürfen unseres besonderen
Mitgefühls.
7. Die Opfer auf beiden Seiten
Immer wieder wird geltend gemacht, wieviele Palästinenser getötet
worden sind. Jedes zivile Opfer ist zu viel. Und die Frage, ob militärische
Interventionen vielleicht besser durchgeführt hätten werden können, sodass
weniger Leid entsteht, muss sich jeder demokratische Staat gefallen lassen.
Oft wird jedoch auch übersehen, welch massives Leid Menschen in Israel
zugefügt wird. Zwar sind die Zahlen der Getöteten gering. Dies liegt jedoch
daran, dass Israel Unsummen für die Errichtung des Raketenabwehrsystems „Iron
Dome“ und der Schutzbunker investiert hat, während Hamas die Bevölkerung aktiv
daran hindert, sich vor dem israelischen Beschuss in Deckung zu bringen.
Weniger hört man jedoch von den israelischen Kindern. Ich wurde selbst Zeuge
des Berichts einer jungen Israelin, die unter Tränen von ihrem Dienst an
traumatisierten Kindern berichtete. Es gibt in Israel zahllose Babys und
Kleinkinder, die über Monate hinweg (!) praktisch kein Sonnenlicht sahen, weil
sie in kleinen, dunklen Schutzbunkern in Furcht und Schrecken ausharren
mussten. Millionen von Menschen mussten über Monate hinweg in ständiger Angst
vor Raketenbeschuss leben - nur wenige Sekunden Zeit, sich in Sicherheit zu
bringen. Es rührte mich zu Herzen, von kleinen Kindern im Süden und Westen
Israels zu hören, die seit Wochen nicht mehr sprechen, weil sie so
traumatisiert sind. Es fielen 6000 Raketen auf Israel - mitunter im
Sekundentakt - das bleibt nicht ohne Wirkung.
8. Israels Erwählung ist bleibend
Und politisches Denken allein genügt hier nicht. Es geht nicht nur um
die völkerrechtliche Legitimation des Staates Israel (obwohl diese
völkerrechtlich völlig zweifelsfrei klar ist!), sondern einmal mehr auch um
eine geistliche Perspektive. Gott hat Abraham und seinen Nachkommen dieses
Land zugesagt. Und Abraham lebt jetzt vor Gottes Angesicht. Kann man sich
vorstellen, dass Gott zu Abraham im Himmel sagt: „Das, was ich damals als
ewigen Bund mit Dir versprochen habe, das nehme ich zurück, weil israelische
Politiker Fehler gemacht haben!“? Ob uns das aus menschlicher Sicht gefällt
oder nicht: Gott hat die Verheißung des Landes Israel an die Nachkommen
Abrahams niemals zurückgenommen: ein unauslöschbarer Bund. Zu keinem Zeitpunkt
jedoch war es Teil dieses Bundes, dass im Siedlungsbiet Israels nicht auch
Nicht-Juden leben dürften. Die Vision des modernen Staates Israel war es
nicht, die Palästinenser zu vertreiben (wobei es im Zuge des
Unabhängigkeitskriegs Vertreibungen von Palästinensern gab, eines der dunklen
Kapitel der Geschichte Israels), sondern sie in einen demokratischen
israelischen Staat zu integrieren. Das wäre die erstrebenswerteste Lösung für
die Palästinenser. Denn selbstverständlich haben auch die Palästinenser ein
Existenzrecht in den Gebieten, die sie teilweise seit Generationen besiedelt
haben!
9. Übernatürliche Bewahrung
Viele Christen haben für die Bewahrung Israels gebetet. Und tatsächlich
ist es kaum mit natürlichen Argumenten zu erklären, wie wenig Tote es bei
Tausenden von auf Israel abgefeuerten Raketen gab. Man möge sich nicht durch
die Behauptung täuschen, es handle sich nur um kleine selbstgebastelte
Raketen. Die Hamas verwendet mittlerweile relativ moderne Raketen, die
teilweise über hundert Kilogramm Sprengstoff tragen. Dass Israel tatsächlich
so massive Bewahrung erfahren hat, muss als Gebetserhörung gedeutet werden.
Ich habe selbst aus autorisierter Quelle den Bericht eines der israelischen
Offiziere gehört, der den „Iron Dome“ bedient. Er sagte, zu einem bestimmten
Zeitpunkt sei eine schwere Rakete direkt auf das Zentrum Tel Avivs abgefeuert
worden. Die Berechnungen zeigten, dass sie in einem belebten Markt aufschlagen
würde. Die erste Abwehrrakete verfehlte ihr Ziel. Die zweite Rakete wurde
abgefeuert, doch auch sie verfehlte ihr Ziel! Schrecken verbreitete sich in
der Luftabwehrzentrale. Es war nur noch 4 Sekunden bis zum Aufschlag. Es
wurden bereits Rettungskräfte alarmiert mit dem Hinweis, man rechne mit
Hunderten (!) von Opfern, da der Markt zu dieser Stunde dicht bevölkert sei.
Auf einmal sei wie aus dem Nichts jedoch eine heftige Windböe aufgekommen, die
die Rakete in der letzten Sekunde ins Meer getrieben habe! Der israelische
Soldat schlussfolgerte: „Ich habe die Hand Gottes gesehen!“ Ich gebe diesen
Bericht hier 1:1 wieder. Möge er eine Ermutigung sein für alle, die um Gottes
Schutz auf Israel gebetet haben!
10. Die Hoffnung für den Nahen Osten
Weder ein militärischer Sieg über die Hamas noch die noch härtere
Behandlung der Palästinenser werden den Frieden bringen. Was die einzige
Hoffnung für diesen Konflikt ist, das konnte ich in Zypern mit eigenen Augen
sehen. Wenn ein in Gaza geborener palästinensischer Christ und ein junger
ehemaliger Soldat der israelischen Armee sich in den Armen liegen, gemeinsam
weinen, zusammen beten, sich gegenseitig die Füße waschen - - - dann wird die
größte Wahrheit sichtbar. Es war für mich so ermutigend, von einem
messianisch-jüdischen Pastor aus Tel-Aviv zu hören, wie offen die jungen
Menschen für Jesus seien. Er spricht sie auf der Straße an und praktisch jeder
hat Interesse, über Gott zu reden! Ja, Jesus tut etwas Neues. Und Er ist die
einzige Hoffnung für diesen Konflikt, der so alt ist wie die Menschheit. Denn
„er ist unser Friede. Er vereinigte die beiden Teile (Juden und Heiden) und
riss durch sein Sterben die trennende Wand der Feindschaft nieder.“ (Eph 2,14)
Jesus ist die Lösung, denn seine Liebe gilt Palästinensern und Juden in
gleichem Maße. Und er kann die von jahrzehntealtem Hass und Vergeltungsdenken
auf beiden Seiten in Liebe wandeln. Um nichts weniger als das sollten wir
beten!
Gegrüßt seist du, Maria,
voll der Gnade,
der Herr ist mit dir,
du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes,
Jesus. -
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Weiterführende
Themen:
Fatima
/ Maria /
Gott liebt dich
/
Garabandal
/
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