Selbstmitleid
ist Eigenliebe - verletzter Stolz
Mitleid
ist Liebe, Selbstmitleid ist Eigenliebe und damit Stolz. Wir sollen uns
nicht selbst bemitleiden, auch nicht im Glauben, da heißt es offen zu
unserem Glauben stehen und jene bemitleiden und lieben, die noch
ferne sind von Gott und für sie beten. Oder wer leidet: ihn trösten, ihn
bemitleiden, das ist Liebe. Andere bemitleiden ist nicht Selbstmitleid
oder Eigenliebe, es ist gelebte
Nächstenliebe.
Wer ein schweres Leid
trägt, kann in das Selbstmitleid fallen, aus Schwäche, weil er es einfach nicht
mehr erträgt. Das ist mehr als menschlich! Doch wir sollten nicht dort
verweilen, denn Selbstmitleid entspringt auch aus einer Verbitterung,
einer Verletzung, einem Leid (siehe
Leid).
Hier sollte man Zuflucht im Gebet suchen.
Selbstmitleid entspringt unserem Stolz und der
Stolz, die Überheblichkeit ist der Ursprung einer jeden Sünde.
Wer sich selbst bemitleidet will im Grunde im
anderen nur Mitleid erwecken um dann
selbst gut dazustehen
oder als Entschuldigung
für sein Fehlverhalten, es ist also nichts
anderes als
Eigenliebe.
Dieses Verhalten sei uns fern!
MITLEID sollen
WIR üben, das ist wahre Liebe!
Es
entspringt der Liebe zur Seele, die auch Gott zu seinen Seelen hat. Nicht
über die Gottesferne dieser Tage klagen und sich bemitleiden, sondern auf
Gott vertrauen und ihn auch für diese in die Irre gegangenen Seelen bitten,
das wäre das richtige, christliche Verhalten.
Natürlich gibt es
Zeiten, wo wir traurig oder mutlos sind, da alles umsonst scheint, doch
selbst dann sei Selbstmitleid fern. Richtig wäre dann erst recht unser
Gebet zum Herrn erheben, das in diesem Zustand auch zum leichten Klagen
werden darf, aber niemals zum Selbstmitleid oder zur Auflehnung gegen Gott
führen sollte.
Wichtig auch folgendes:
In
der Sünde,
vielfach falsch gemacht, sich nicht selbst bemitleiden sondern und unsere
Schwäche eingestehen und bereuen! Nicht sich vor Gott oder sich
selbst rechtfertigen, damit verteidigen wir im Grunde nur unseren
Eigenstolz und damit wären wir wieder beim SELBSTMITLEID.
Demut
üben, denn die Demut ist der Eigenliebe entgegengesetzt.
Aufstehen und weitergehen WOLLEN, auch im großen Leid
Nicht
1.000 Entschuldigungen suchen sondern klein und demütig werden vor Gott,
auch wenn wir uns schuldig machen, das ist Gott wohlgefällig und bringt
uns Gott näher.
Antworten wir auf die
große Liebe Gottes, der seinen eingeborenen Sohn gesandt hat, mit Liebe,
mit wahrer Liebe, zu Gott und den Mitmenschen, nicht mit Eigenliebe!
Katherina von Siena
Die Tränen des
Todes und der Furcht
89)
Wisse denn, daß jede Träne aus dem Herzen kommt, und kein anderes
Leibesglied entspricht dem Herzen sosehr wie das Auge. Wenn das Herz Leid
fühlt, meldet ihn das Auge; ist es Schmerz um Sinnliches, vergießt es
Herzenstränen, die den Tod erzeugen, weil sie dem Herzen aufgrund
ungeordneter Liebe entspringen, die nicht aus Mir ist; und weil sie
ungeordnet ist, darum ist sie eine Beleidigung für Mich und zieht
tödlichen Schmerz und Tränen nach sich. Zwar läßt sich sagen, daß die
Schwere der Schuld und der Klage größer oder geringer ist, je nach dem
Grad der ungeordneten Liebe, soweit die Menschen Tränen des Todes
vergießen. Nun betrachte die Tränen, die zum Leben hinleiten, die Tränen
derer nämlich, die ihre Sünden erkennen und aus Furcht vor der Strafe zu
weinen beginnen. Diese Tränen kommen aus einem sinnlichen Herzen, das
heißt diese Menschen sind noch nicht zur vollkommenen Abscheu vor der
Schuld gelangt, weil sie Mich damit beleidigt haben, und so betrübt sich
ihr Herz über die Strafe, die der begangenen Sünde folgt. Wenn sich nun
die Seele in der Tugend übt, so verliert sie langsam ihre Furcht; sie
sieht ein, daß Furcht allein nicht genügt, ihr ewiges Leben zu geben. Also
richtet sie sich in Liebe auf, um sich selbst und Meine Güte in ihr zu
erkennen, und fängt an, Hoffnung auf Meine Barmherzigkeit zu fassen, zur
Freude ihres Herzens. So mischt sich der Sündenschmerz mit der
Hoffnungsfreude auf die göttliche Barmherzigkeit. Und doch: weil die Seele
noch nicht zu hoher Vollkommenheit gelangt ist, vergießt sie noch häufig
sinnliche Tränen. Wenn ihr etwas Geliebtes entrissen wird, etwa der äußere
und innere Trost, wenn Versuchungen sie überkommen und Nachstellungen
durch Menschen, so betrübt sich das Herz, und gleich beginnt das Auge aus
Herzenskummer sanfte Tränen des Selbstmitleids zu vergießen. Es ist ein
Mitleid geistlicher Selbstsucht, weil der Eigenwille noch nicht ganz
zertreten und erstorben ist.
Das Selbstmitleid aufgeben
Verzeihe mir, daß ich Selbstmitleid übe,
daß ich im Selbstmitleid bleiben möchte.
Verzeihe mein Selbstmitleid, Herr.
Denn das ist Mißtrauen gegen dich.
Verzeihe mir mein Selbstmitleid.
Und reiße mein Selbstmitleid aus meinem Herzen heraus.
Reiße es aus mit der ganzen Wurzel, danke.
Herr und Gott, lieber Vater,
wir bitten Dich, hilf uns unseren Stolz zu zerstören.
Hilf uns, unsere
Schwächen einzusehen und unser ganzes Vertrauen in DICH zu setzen. Amen.
Weiterführende Themen:
Leid
/
Nächstenliebe
/
Demut / Sterbestunde /
Gott liebt dich
/
Bekehrung Weltfrau
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