FuL: Herr Kardinal, eines Ihrer Bücher trägt denTitel: „Löscht den Geist nicht
aus!“ Wo sehen Sie für die deutschsprachige Kirche die größte Gefahr, dass der
Geist ausgelöscht wird?
„In
meiner Arbeit in den Vatikanischen Abteilungen war ich nicht selten
überrascht, dass die deutschen Diözesen bis in die entlegensten Länder bekannt
waren für ihre pastorale und caritative Unterstützungsbereitschaft. Diese
Großzügigkeit ergibt sich wohl zuerst aus dem Wohlstand unserer Bürger. Doch
leben auch andernorts gutsituierte Christen. Aber dort ist wohl die besondere
Fähigkeit zu planen und zu organisieren nicht so ausgeprägt wie bei uns. – Das
hat allerdings auch seine Schattenseiten! Die Liebe zu Strukturen kennzeichnet
das Volk Gottes in Deutschland und prägt es. Mächtige Verwaltungen, Seelsorge-
Räte auf allen Ebenen, Projekt-Spezialisten in Fakultäten und Instituten,
kirchliche und weltliche Medien, die bei allem Neuen „das Haar in der Suppe
suchen“. Weil aber die Flamme des Heiligen Geistes Freiraum und Förderung
braucht, droht ihr bei all den Institutionen manchmal das Verlöschen, wenn sie
eben erst entzündet ist.“
FuL: Und wie kann die Flamme des Heiligen Geistes für Evangelium und Kirche
Jesu Christi wieder neu entfacht werden?
„Das
Evangelium hat immer seine Kraft gezeigt, wenn Menschen es lebten. Diese haben
dann andere mitgerissen: Benedikt von Nursia und Franz von Assisi, Theresa von
Avila und Ignatius von Loyola, Charles de Foucauld und Theresa von Kalkutta
etwa. Diese Methode ist nach wie vor gültig. Denken Sie an die Neuen
Geistlichen Bewegungen. Auch sie funktionieren durch „Ansteckung“.
Mehr
als all die Demokratisierer der Kirche haben sie vom Geist des II.
Vatikanischen Konzils verstanden: die Charismatiker genauso wie das Fokolar,
die Schönstatt-Bewegung und das Neukatechumenat.
Papst
Benedikt hatte schon als Münchner Erzbischof ein wohlwollendes Auge auf sie
geworfen. Als Präfekt der Glaubenskongregation vergaß er in keinem seiner
Interviews einen sie bestätigenden Hinweis. In der Tat beeindrucken ihre
Früchte, wo sie sich entwickeln dürfen. So gäbe es ohne sie, um nur eines
anzuführen, keine Weltjugendtage. Da ich selbst mit an der Wiege dieser großen
Erfindung stand, kann ich das bezeugen.“
FuL: Aber so mancher Katholik findet, dass neue geistliche Gemeinschaften und
Gebetskreise den „Betrieb“ nur unnötig stören. Wo sehen Sie die Stärken, wo
die Schwächen dieser Aufbrüche?
„Ansätze von Neuevangelisierung stießen immer auf Widerstand - nicht nur
außerhalb, sondern auch innerhalb der Kirche. Die Impulsgeber sind später
durchweg als Heilige anerkannt worden; einige habe ich eben schon erwähnt.
Aber ihr Weg zur Ehre der Altäre war steinig und dornenreich. In Paris etwa
wollte die Sorbonne 1252 den Anhängern des Ordensgründers Franz die Lehrstühle
blockieren, so dass es zwischen den Studenten der Bischöfe und denen der
Bettelorden zu regelrechten Straßenschlachten kam.
Erneuerungsversuche sind niemals ein Zuckerschlecken. Manchmal verhalten sich
die Eifrigen ungeschickt; sie müssen ihr eigenes Charisma klären und läutern;
der Teufel will das Werk der Erneuerung verhindern; die verantwortlichen
Hirten haben dazuzulernen und sind zu gewinnen; die Gläubigen fühlen sich
provoziert und fragen aufgeregt: „Genügt denn unsere Weise der Frömmigkeit nun
auf einmal nicht mehr?“ Verächtliche Herabsetzung ist dann die einfachste
Weise, sich der Herausforderung zu entledigen. Dennoch sind gerade die
„Begeisterten“ aufgerufen, ihre Mitchristen zu gewinnen: mit Freundlichkeit
und Klugheit, ohne jeden Dünkel und ohne Besserwisserei, betend, demütig und
geduldig. Ich weiß, dass sie es auch tun und dass die Kirche unserer Zeit
durch sie überraschend reich wurde.“
„Das Evangelium hat immer seine
Kraft gezeigt, wenn Menschen es lebten. Diese haben dann andere mitgerissen:
Benedikt von Nursia, Franz von Assisi, Theresa von Avila, Charles de Foucauld
und Theresa von Kalkutta etwa. Diese Methode ist nach wie vor gültig.“
FuL: Welche „Quellen“, Herr Kardinal, sind für den Einzelnen wichtig, damit
sein Glaube lebendig und missionarisch bleibt?
„Die
üblichen geistlichen Mittel der Kirche bleiben die Grundnahrung unseres
Glaubenslebens: Gebet in der Familie, Mitfeier der Liturgie in der Gemeinde,
Empfang des Bußsakraments, Teilnahme an den geistlichen und weltlichen
Veranstaltungen der Pfarrei, der Diözese und der Weltkirche. Glaubenshunger
und katholischer Sinn werden da schon die rechte Auswahl treffen.
Da uns
allen freilich nicht verborgen bleibt, wie das gottfremde Denken der
Gesellschaft nicht selten auch in der Kirche um sich greift, braucht es im
Ozean des Zeitgeistes „Inseln“ dichter Frömmigkeit und geschwisterlicher
Gottverbundenheit. Niemand glaubt allein! Im Miteinander bekommt die
Glaubenswahrheit ein Gesicht und wird uns verlässlicher. Die Neuen Geistlichen
Gemeinschaften sind eine Antwort auf den um sich greifenden Säkularismus; denn
nicht selten gelingt es ihnen, dass ein Christ Gott wieder als ‚Du‘ des
eigenen Lebens entdeckt. Darum sind sie zu verbreiten und zu fördern.“
FuL: Im deutschsprachigen Raum vermitteln viele Medien jedoch, die Kirche sei
überholt, habe ausgespielt. Sie haben einen „weltkirchlichen Blick“. Was sagen
Sie dazu?
„Immer
wieder tut sich Deutschland hervor mit arroganter Kirchenkritik. Sie mag sich
an vatikanischen Missständen entzünden, wächst sich dann aber bei einigen zu
einer umfassenden Verteufelung von Kirche und Papsttum aus. Das Bemühen,
niemanden zu verletzen, macht es kaum möglich, auf eine Wurzel dieser
Ablehnung hinzuweisen:
Schmerzlicher Nachklang der Reformation Martin Luthers, der – man kann es kaum
fassen – in seinem Testament schrieb: „Das also schuldet ihr mir: den Hass
gegen den römischen Papst“. In Österreich lässt man sich dann ins Schlepptau
nehmen („Kirchenvolksbegehren“). Der „Antirömische Affekt“ ist schon lange
eine Spezialität der Nord-Alpinen und stößt weltweit oft auf Unverständnis. In
diesen Tagen hat Benedikt XVI. die These von Ende der katholischen Kirche
wieder einmal Lügen gestraft: Die Öffentlichkeit schenkte seiner
Rücktrittsankündigung beeindruckende Aufmerksamkeit.
Zu
recht! Ist er nicht selbst schon genügend Ausweis, dass Gott diese Kirche
will? Wo findet sich ein anderer Mensch, der so klarsichtig und mutig, so
gewinnend und demütig den Gott der Offenbarung als einzigen Heilsweg
verkündete? Eine Gnade für die Menschheit! Zudem setze ich eher auf die
Zusicherung des Herrn, die Mächte der Unterwelt würden seine Kirche nicht
überwältigen (Mt 16,18), als auf Querulanten und Miesmacher. Oder haben diese
sich gar mit Gott selbst überworfen? Beschimpfen sie die Kirche, weil sie
zornig sind auf Gott gemäß der alten lateinischen Volksweisheit:
„Man schlägt den Sack und meint den Esel?“
FuL: Noch ein Blick auf eines Ihrer Bücher: „Spuren-Sicherung: Mystiker
bezeugen Gott.“ Wir erleben die Kirche in Westeuropa eher „unmystisch“. Hat
sie etwa den Zugang zum „Geheimnis“ des Glaubens verloren? Geht Jesu Botschaft
nicht weit über das „Machbare“ hinaus?
„Genau
Ihre Überlegung hat mich bewogen, mich etwas gründlicher mit den „Mystikern“
zu befassen. Oft hatte mich berührt, wie Papst Benedikt in seiner Verkündigung
ohne Umschweife von „Gott“ sprach. Typisch war der Rückblick auf seine Reise
nach Bayern 2006:
„Das große Thema meiner Deutschland-Reise war Gott. Die Kirche muss über
vieles sprechen – über all die Fragen des Menschseins, über ihre eigene
Gestalt und Ordnung usw. Aber ihr eigentliches und in gewisser Hinsicht
einziges Thema ist ,Gott’: Und das große Problem der westlichen Welt ist die
sich ausbreitende Gott-Vergessenheit. Im letzten lassen sich – davon bin ich
überzeugt – alle Einzelprobleme auf diese Frage zurückführen. Darum ging es
mir in dieser Reise vor allem darum, das Thema ,Gott’ groß herauszustellen.“
In den
Hunderten von Ansprachen, Katechesen und Predigten seines Pontifikats finden
sich zahllose Passagen, die Gott in ähnlicher Weise thematisieren. So kam mir
die Idee, der Lebensgeschichte und den Erfahrungen einiger Männer und Frauen
nachzugehen, denen „Gott“ zur Gewissheit geworden ist. Mir schien, sie könnten
uns helfen, dass wir alle häufiger und ausdauernder Gottes Antlitz suchen.
Seine Nähe beglückt! Er ist es, der auch unserm Apostolat größere
Fruchtbarkeit gibt.“
FuL: Zum Schluss sehr privat: Gibt Ihnen Ihr „Unruhestand“ neue Freiheiten in
Ihrem Alltag? In Ihrem priesterlichen Leben? In Ihrer Sicht auf das Alter?
„Bis
zur Vollendung des 80. Lebensjahres bin ich noch Mitglied von vier
Vatikanischen Kongregationen. Auch die Teilnahme an den großen Liturgien im
Petersdom bleibt Ehrensache. So droht mir kein Müßiggang. Freilich ist
unübersehbar, dass die Verpflichtungen mich jetzt weniger fordern. Mir bleibt
mehr Gelegenheit, Gottes Antlitz zu suchen in der Heiligen Schrift und in
meiner kleinen Hauskapelle. An Jesu Wort:
„Sorgt euch nicht um morgen!“
(Mt
6,34) habe ich mich in meinem Leben kaum gerieben: Böse Szenarien für die
Zukunft bedrückten mich nicht, denn mein Naturell setzte spontan auf das
Heute. Was bleibt, ist zu wachsen in der Liebe zum Herrn. Ich möchte einmal
das Wort sagen können, das vom Seligen Frederic Ozanam (+1853) stammt. Diesen
herausragenden Politiker zur Zeit der Französischen Revolution und Pionier der
Nächstenliebe wollte ein Priester angesichts des Todes beruhigen: er brauche
Gott nicht zu fürchten. Seine Antwort:
„Warum sollte ich ihn fürchten? Ich liebe ihn doch so sehr!“
FuL:Eminenz, wir danken Ihnen von Herzen für Ihre offenen und ermutigenden
Worte und wünschen Ihnen Gottes reichen Segen!
Gott hat mich befreit
zur Freude am Glauben
Sehr gerne erzähle ich von Gottes mächtigem und wunderbarem Wirken in
meinem Leben und möchte mein Zeugnis in zwei Teile trennen – einen äußeren und
einen inneren Weg:
Mittlerweile lebe ich mehr al 46 Jahre als Christin in der
traditionsreichen, ökumenischen Stadt Augsburg.
Hineingeboren in die katholische Kirche, lernte ich „katholisches Leben“
mit all seinen Inhalten kennen und praktizierte dieses bis ich ca. 32 Jahre
alt war. Dann erschien es mir, aufgrund der Erfahrungen von Heuchelei, von
Machtmissbrauch durch streng auf Recht und Gesetz ausgerichtete Lehre,
Vorurteilen und Ignoranz in den Reihen meiner katholischen Mitchristen als
anziehender, mich der evangelisch-lutherischen Kirche anzuschließen. Martin
Luthers Werke und Gedankengut schienen meinen persönlichen Vorstellungen von
authentischem Christsein eher zu entsprechen und so gestaltete ich in dieser
Zeit mein Leben dort, sowie in teilen freikirchlicher Gruppierungen.
Nach mehr als 13 Jahren bin ich nun kürzlich wieder in die katholische
Kirche zurückgekehrt und glücklich darüber.
Um diesen äußeren Weg verstehen zu können, muss man meine parallel dazu
verlaufene, innere Entwicklung kennenlernen, die eine herrliche
Liebesgeschichte zwischen unserem Gott und mir ist!
Ausgangspunkt und roter Faden für diese Geschichte soll mein Herz sein:
Dieses wurde in der Zeit meiner Kindheit geprägt durch gutwillige, bemühte
Eltern, die aber aufgrund der Umstände in ihren Möglichkeiten stark begrenzt
waren: Eine wenig selbstständige Mutter und einen strengen, unnahbaren Vater,
der mich nach einem Jahr schwerer Krankheit wortlos und ohne Abschied einfach
verließ und starb als ich 13 Jahre alt war. Eine Kindheit, in der mein herz
Geborgenheit, Nähe und Zärtlichkeit empfangen konnte, gab es nur wenig für
mich; zumal meine Mutter aufgrund des Todes meines Vaters massive
gesundheitliche Probleme bekam und ich als die ältere von zwei Töchtern sehr
früh viel zu viel Verantwortung übernehmen musste. – so wuchs ich auf
–innerlich isoliert –voller Selbstzweifel, Selbstanklagen, Verdammnis-Gedanken
und starker Minderwertigkeitsgefühle; immer noch verfolgt von der Idee, für
Gott natürlich auch nicht gut genug zu sein. Die Bibel, so hatte ich gelernt,
sei das wichtigste Buch für einen Christen; aber ich hatte nur wenig Lust
darin zu lesen, denn sie erschien mir eher wie ein langweiliges Gesetzesbuch
voller Vorschriften. Dazu kam, dass ein scheinbar unersättlicher Gott auch
noch wollte, dass ich täglich „stille Zeit“ halte, immer freundlich zu allen
Menschen bin, stets für alle Verständnis zu haben habe, selbstverständlich
hilfsbereit bin und immer gerne diene!
AUA!-AUA!-AUA!
Der Panzer um mein Herz wurde immer dicker und ich wurde krank; mir blieb
fast keine Luft zum Atmen mehr; Freude auf meinem Gesicht? – oft Fehlanzeige!
Der Gnade Gottes verdanke ich es, dass ich von diesem Panzer durch die
korrigierende Lehre- u.a. von Dr. Johannes Hartl, über einen Gott, der sich
nach Beziehung und Nähe zu mir und nach der Vergebung meiner Sünden sehnt,
befreit worden bin; der mir Liebe, Nahrung und Heilung schenken möchte.
Aus diesem inneren Frieden heraus, der jetzt in meiner Seele singt, bin ich
nun viel offener Gutes zu denken, großzügig zu vergeben und wahrhaft tief zu
lieben; so wurde Versöhnung in meinen nächsten Beziehungen möglich, die noch
über Generationen weiterfließen kann….. und das alles macht richtig Spaß!
Innerlich erneuert und erfüllt, kehrte ich also zurück zu meinen „Wurzeln“
und in ein Stück Heimat; wobei ich mir stets dessen bewusst bin, dass Martin
Luther die Spaltung der Kirche nie gewollt hatte.
Dazu schenkte Gott mir Beziehungen zu Menschen, die mit mir Gemeinschaft
nach christlichen Maßstäben leben wollten; eine Ordensfrau, die mir durch ihre
Mütterlichkeit und Freundschaft „Ersatz“ für meine kranke Mutter wurde und
Begegnungen mit christlichen Männern, die mir Aufrichtigkeit, Annahme,
Barmherzigkeit und Verständnis entgegenbrachten und – bringen:
Allen voran, mein Ehemann, der mich wahrgenommen hat, wie Gott mich gemeint
hat!
All diese Menschen sind mir zu meiner Familie geworden; wobei es in meinen
Augen zweitrangig ist, welcher Konfession oder Denomination diese Personen
angehören- ob es „einfache“ Gläubige oder Menschen sind, die ihr Leben in
besonderer Weise Gott geweiht haben. In meinem Fall stammen sie aus beiden
Kirchen , sind sowohl sog. Laien als auch kirchliche Würdenträger und stammen
ebenso aus freikirchlichen Kreisen:
Herrlich ist sie, diese lebendige Vielfalt des Reiches Gottes!
Ich freue mich sehr, dass Gott nun in Augsburg neben den traditionellen
beiden Kirchen neue Formen, wie z.B. das Gebetshaus Augsburg geschaffen hat,
in dem junge begeisterte Christen die Größe und Allmacht Gottes täglich 24
Stunden über alle Tage der Woche hinweg loben und anbeten. Von dort aus
sprudelt eine Quelle, so glaube ich, die das Augsburger Christenleben neu mit
„Sauerstoff, Wasser, Feuer und Nahrung“ stärken wird – noch für viele
Generationen nach uns!
Das stimmt mich zuversichtlich angesichts der Tatsache, dass ich im Laufe
der Jahrzehnte hier in Augsburg die Anzahl der Konvent- Mitglieder
verschiedener Orden schwinden und Pfarreien aus Priestermangel fusionieren
sehe.
Danke allen, die ihre Zeit und Kraft im Gebetshaus investieren!
Durch eucharistische Anbetung und das Rosenkranzgebet hat aber auch die
katholische Kirche besondere, wunderbare, alte Schätze, die es meiner Meinung
nach neu zu entdecken gilt: Stille sein vor unserem immer gegenwärtigen Gott;
DA SEIN- ohne große Worte und IHM alles, was uns betrifft, in die Hände legen;
das ist es, was hier seit Jahrhunderten durch Generationen von Ordensleuten
und Gläubigen praktiziert wurde und wird!
Rosenkranzgebet ist in meinen Augen eine herrliche Möglichkeit, Maria zu
vertrauen, die bei Jesus als seine Mutter in besonderer Weise den „richtigen
Ton“ in der Fürbitte findet. Meiner Erfahrung nach geht es um
Geschwisterlichkeit und authentisches Leben unter uns Christen, deren
Mittelpunkt Jesus Christus ist, welcher in seinem Abschiedsgebet für die
Jünger spricht:
„Heiliger Vater, bewahre alle, die du mir gegeben hast, in deinem
Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir.“ ( Joh 17,11b)
Eva-Maria B.
Hingabe an den Hl.
Geist
Geliebter
Heiliger Geist, ich gebe mich Dir hin. Verwandle mich in ein Kind des Lichtes.
Schenk mir die Fülle Deiner Gaben. Reinige den Garten meiner Seele vom Unkraut
meiner Sünden, damit der Baum meines Lebens Früchte tragen kann. Mach aus
meinem Herzen einen Tempel der Reinheit, einen Ort der Heiligkeit, in dem ich
Seelen an Maria und Jesus weihen darf. Möge Ihr Pfingstfeuer all dasjenige
verbrennen, was in mir tot ist. Wecke in meiner Seele das ewige Leben, das sie
bei ihrer Schöpfung erhalten hat, jedoch unter der Finsternis der Welt
schlummert. Befreie mich aus jeglicher weltlichen Verwirrung. Öffne mir die
Augen für den Plan, zu dem Gott mich bestimmt hat. Ergieße die unvergängliche
Liebe in mein Herz, damit mir nur das Geben Freude bereiten kann und ich durch
die völlige Hingabe meines ganzen Wesens zu der Fülle des Reichtums gelangen
kann. Tränke mich an dem Ozean Deiner Gnaden, damit auch die Quelle meiner
Großzügigkeit nie versiegen möge und ich sein möge wie der Mond, der Gottes
Licht an die Welt weiterleitet. Heiliger Geist, ich gehöre Dir mit meinem
ganzen Wesen. Bestrahle meinen Geist mit der Göttlichen Weisheit. Erleuchte
Tag für Tag den Weg meines Lebens mit dem Göttlichen Feuer, damit ich immer
Gottes Wege finden möge, meine Augen Deine himmlische Braut Maria schauen
können und ich Ihre Führung begreifen kann. O Heiliger Geist, gewähre mir die
Kenntnisse der ewigen Wahrheit. Lass meine Augen dasjenige schauen, was
wirklicht ist.
Heilige Hildegard von Bingen