Die Armen Seelen
Die religiöse Unwissenheit ist heutzutage groß, aber nirgends ist sie so
erschreckend wie auf dem Gebiete der Lehre von den
"letzten Dingen": Tod, Gericht, Himmel, Hölle, Fegefeuer.
Das kommt auch davon, da der Mensch diese Realitäten nicht wahrhaben will und
sie vor sich herschiebt, bis er eines schönen Tages davor steht und leider oft
nichts mehr machen kann, denn die Zeit darüber nachzudenken wäre
zeit Lebens...
Sich mit dem Tod, der Sterbestunde und den letzten Dingen zu beschäftigen ist
nämlich nicht Torheit, sondern
Torheit ist es, es nicht zu tun. Maria Simma und
Pater Pio berichten über ihre Erlebnisse mit den Armen Seelen.
INHALT
1. Arme Seelen - Die Realität des Fegefeuers
Die
Realität des Fegefeuers darf nicht stillschweigend übergangen werden. Die
Lehrelemente, die eine solche Aussage gestatten, finden sich im wesentlichen in
der Heiligen Schrift und in der Tradition. Denn gerade die christliche Tradition
übergibt uns die tröstliche Lehre vom Fegefeuer, von der Läuterung in der
barmherzigen Liebe Gottes, der will, dass niemand verloren gehe. Ja, es genügt
zu lieben, denn "Gott ist Liebe", und unsere Religion ist eine Religion der
Liebe. Darum ist jede Sünde zunächst ein Mangel an Liebe. Sie ist ein Vergehen
gegen Gottes Liebe. Daher muss sie auch durch die Liebe gesühnt werden: betende
und sühnende Liebe in diesem Leben, leidende und verzehrende Liebe im
jenseitigen Leben. Denn wer in der Gnade Gottes stirbt, aber noch nicht frei ist
von allen Sünden und Sündenstrafen, kann nicht sofort in den Himmel eingehen,
sondern kommt an einen Reinigungsort, den die Kirchenväter "Fegfeuer" oder
"Reinigungsfeuer" nennen.
Die
Armen Seelen sind erfüllt von bitterer Reue über ihre Sünden und von brennender
Sehnsucht nach dem heiligen, guten Gott. Sie leiden umso mehr im Reinigungsort,
je mehr sie die Gnaden der Bekehrung oder Vereinigung, die Gott ihnen tagtäglich
angeboten hat, auf ihrem irdischen Pilgerweg vernachlässigt haben. Die Seelen im
Fegefeuer heißen zurecht "Arme Seelen", hilfsbedürftige Seelen. Sie können
nichts mehr für sich tun. Nur mehr sühnen, leiden, beten, bitten!
Die Leiden und Strafen der Armen Seelen sind nach dem heiligen Augustinus
schlimmer als die Qualen der Märtyrer. Thomas von Aquin, der große Theologe,
Kirchenlehrer und Heilige, lehrt: "Die geringste Strafe im Fegfeuer ist
schlimmer als das größte Leid auf Erden." ...
Wüssten wir, was das Fegfeuer ist, wir würden alles tun, um es zu vermeiden.
Nach den Zeugnissen vieler Heiliger und der Armen Seelen selbst gibt es drei
Läuterungszonen im Fegfeuer. Die unterste Zone liegt nach der hl. Franziska Romana ganz nahe der Hölle. Zu ihr haben sogar die Dämonen noch Zutritt; davon
berichten auch die hl. Birgitta, Mechthild von Magdeburg, Maria Anna Lindmayr,
Anna Katharina Emmerich und die stigmatisierte Barbara Pfister. Die Leiden der
Armen Seelen sind jedoch tausendfach verschieden, je nachdem, worin und womit
sie gesündigt haben; z.B. Sünden gegen die Liebe wie Ehrabschneidung,
Verleumdung, Unversöhnlichkeit, Streitereien durch Habgier und Neid werden in
der Ewigkeit sehr streng bestraft.
Anna Katharina Emmerich, die große deutsche Ordensfrau, Seherin und
Stigmatisierte, hat einmal gesagt: "Alles, was der Mensch denkt, spricht und
tut, hat in sich etwas Lebendiges, das fortwirkt zum Guten oder zum Bösen.
Wer Böses getan, muss eilen, seine Schuld durch Reue und Bekenntnis im Sakrament
der Buße zu tilgen, sonst kann er die Folgen des Bösen in ihrer ganzen
Entwicklung nur schwer oder gar nicht mehr verhindern. Ich habe dies bei
Krankheiten und Leiden mancher Menschen und bei dem Unsegen mancher Orte oft
körperlich gefühlt, und es ist mir immer gezeigt worden, dass ungebüßte und unversühnte Schuld eine unberechenbare Nachwirkung hat. Ich sah die Strafen
mancher Sünder bis an den späten Nachkommen wie als etwas natürlich-Notwendiges,
ebenso wie die Wirkung des Fluches, der auf ungerechtem Gute liegt, oder den
unwillkürlichen Abscheu vor Orten, wo große Verbrechen geschehen sind. Ich sehe
dies als so natürlich und notwendig, wie der Segen segnet und das Heilige
heiligt..."
Pater Pio, der 1968 im Rufe der Heiligkeit starb, war ein großer Helfer der
Armen Seelen. Er trug die Stigmata, die Wundmale Christi, hatte die Gabe der
Seelenschau und die Gabe der Bilokation. Unzählige Seelen durfte er durch Gebet,
Opfer und Sühneleiden aus den Qualen der Läuterung befreien. Pater Pio, während
der hl. Wandlung in Ekstase versunken, schaute Christus in der konsekrierten
Hostie. Er opferte sich für die Sünder und für die Armen Seelen im Fegfeuer. ...
Pater Pio, der 50 Jahre die Wundmale Christi trug, ist ein unübersehbares
Erinnerungsmal an die gekreuzigte und kreuzigende Liebe Jesu Christi, ein
leuchtendes Zeichen des stellvertretenden Opferns und Sühnens.
Auch P. Pio sind die qualvollen Prüfungen, die Gott allen jenen vorbehält, die
ihn am meisten lieben, nicht erspart geblieben: die dunkle Nacht der Seele, das
tiefe Schweigen Gottes, die Zeit der Finsternis und der scheinbaren
Gottverlassenheit, in der das Gnadenlicht erlischt und der Glaube dunkel und
schwer wird. Denn die Seelen haben ihren Preis; sie müssen erkauft werden durch
Leid und Nacht, durch Gebet, Opfer und Sühne: das ist das Geheimnis des
Kreuzes.
Über fünfzig Jahre ist dieser stigmatisierte Kapuziner ein von Gott Gezeichneter
gewesen, aus dessen Wunden das Blut geflossen ist. Über fünfzig Jahre hat sich
dieser stigmatisierte Priester dem Herrn als Sühneopfer angeboten. P. Pio
hat das Leid in seinem Leben aus der Kraft des Glaubens bewältigt. Und was ihn
besonders auszeichnete, war seine heroische Gottes- und Nächstenliebe, seine
Treue zur Kirche. Sein Leben ist ein leuchtendes Zeichen der Fruchtbarkeit des
Evangeliums.
Auch Therese Neumann, die Stigmatisierte von Konnersreuth, durfte durch ihr
heroisches Sühneleiden vielen Armen Seelen helfen. Besonders während der Nacht
hat sie viel für die Armen Seelen gebetet, zu Allerseelen meist die ganze Nacht
hindurch. Therese Neumann, die 1962 starb, hat viele Schmerzen und Leiden für
die Armen Seelen erduldet und aufgeopfert. Sie durfte dadurch vielen Armen
Seelen, die sie in ihrer originellen, urwüchsigen Art "Bettelkatzeln" nannte,
helfen. Die Stigmatisierte von Konnersreuth war eine große Helferin der Armen
Seelen, die ihr sichtbar erschienen und sie um ihre Hilfe baten. Oft sprach sie
von der "unaussprechlichen Not" der Armen Seelen und von den "Qualen", die sie
zu erdulden haben...
Die
Seelen im Fegfeuer leiden große Qualen, und die Ursache ihres Leidens ist die
Sünde. Sie leiden darunter, die Liebe auf Erden nicht so geliebt zu haben, wie
sie das hätten tun müssen und können. Die Reue über die Sünde und die Sehnsucht
nach Gott scheinen die entscheidende Qual des Fegfeuers zu sein. ... Anna
Katharina Emmerich, die die Verstorbenen schauen durfte und die in ihren
Visionen das Fegfeuer erlebte, sagte, dass man den Armen Seelen im Gesichte eine
unaussprechliche Freudigkeit anmerke wegen ihrer Erinnerung an die
Barmherzigkeit Gottes und an ihre bevorstehende Erlösung. ... Anna Katharina
Emmerich war von tiefem Mitleid für die Armen Seelen im Fegfeuer erfüllt, für
die sie Schmerzen, Sorgen und Krankheit litt und aufopferte, um ihnen zu
helfen. Oftmals klagte sie: "Es ist traurig, wie jetzt so wenig den Armen
Seelen geholfen wird. Und ihr Elend ist doch so groß, sie selber können sich ja
gar nicht helfen. Wenn aber jemand für sie betet, etwas für sie leidet, ein
Almosen für sie spendet, das kommt ihnen augenblicklich zugute. Sie sind dann
so froh, so selig wie ein Verschmachtender, dem ein frischer Trunk gereicht
wird."
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, was Maria Anna Lindmayr über das
Los der Verstorbenen schreibt. ... Kein Theologe könnte uns die Lehre von den
Letzten Dingen, vor allem über den Reinigungs- und Reifeprozess im Jenseits, so
anschaulich und plastisch schildern, wie diese große Mystikerin aus dem
Karmeliterorden es vermag. ... Anna Katharina Emmerichs Visionen haben Aufsehen
erregt. ...
Am verlassensten sind nach Anna Katharina Emmerich und Maria Anna Lindmayr jene
Seelen, die nicht der Katholischen Kirche angehören, da sie von ihren
Angehörigen, die nicht an das Fegfeuer glauben, verlassen sind. Niemand betet
für sie, keiner schenkt ihnen gute Werke. Besonders fehlt das hl. Messopfer, das
durch nichts ersetzt werden kann. Am längsten und schwersten leiden die
hartherzigen Menschen; auch jene, von denen der
selige Heinrich Suso berichtet: "Es gibt Menschen. die Gott so erzürnt haben,
dass sie bis zum Jüngsten Tag im Fegfeuer leiden müssen. Es sind die
frevelhaften Sünder, die ihre Besserung bis an ihr Lebensende verschieben und
dann vor dem Sterben eine kleine Reue aufbringen..."
Maria Anna Lindmayr berichtet in ihren Aufsehen erregenden
Tagebuchaufzeichnungen, dass Arme Seelen bis zu "etlichen hundert Jahren" im
Fegfeuer sind. Und nach Anna Katharina Emmerich steigt Jesus jedes Jahr am
Karfreitag ins Fegfeuer, um die eine oder andere Seele seiner Feinde zu
befreien, die Zeuge seines bitteren Leidens und Sterbens war. ...
Zu
Maria Lataste, einer großen Sühneseele und Helferin der Armen Seelen, sagte
der Heiland: "Bete für sie, denn damit betest du für dich selber... Sind sie
erlöst, dann hast du in ihnen ebenso viele Fürsprecher im Himmel, damit du,
solange du noch auf Erden weilst, immer heiliger und nach dem Tod bald aus dem
Fegfeuer befreit wirst..."
Dass man den Armen Seelen wirksam helfen kann, wissen nur mehr wenige Menschen.
Am meisten können wir den verstorbenen Angehörigen durch das heilige
Messopfer helfen - es kann durch nichts ersetzt werden. ... Besonders viel
helfen die "Gregorianischen Messen", bei denen an dreißig aufeinander
folgenden Tagen die heilige Messe für einen Verstorbenen dargebracht wird.
Jedes Leiden, ob körperlich oder seelisch, das für
die Armen Seelen im Geiste der stellvertretenden Sühne aufgeopfert wird,
bringt ihnen große Erleichterung. ... Von Johannes Maria Vianney, dem heiligen
Pfarrer von Ars, ist bekannt, dass er Gott gebeten hat, nachts für die Amen
Seelen leiden zu dürfen...
Das Rosenkranzgebet ist nach dem heiligen Messopfer das wirksamste Mittel,
den Armen Seelen zu helfen. Durch den Rosenkranz werden täglich unzählige Arme
Seelen erlöst, die sonst noch viele Jahre leiden müssten. Wir empfehlen sie
dadurch der mächtigen Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter
Maria, die den Armen Seelen als ihre große Trösterin besonders gern hilft.
Sie sagte zur hl. Birgitta: "Ich bin die Mutter aller, die im Fegfeuer sind.
Alle ihre Leiden werden durch meine Fürsprache stündlich gemildert."
Auch das Beten des Kreuzweges bringt den Armen Seelen große Linderung,
wenn wir dabei das Leiden und Sterben Jesu und die Tränen der
Schmerzensmutter für sie aufopfern. Wir können nach jeder Station
hinzufügen: "Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme dich unser und der Armen
Seelen im Fegfeuer."
Sehr hilfreich ist für die Verstorbenen auch der alte Brauch, zu den heiligen 5
Wunden Christi zu beten.
"Unschätzbar sind die Ablässe", sagen die Armen Seelen bei Maria Simma,
deren Charisma darin besteht, durch Gebet und Sühneleiden den Armen Seelen zu
helfen. Der Ablaß ist nämlich der vor Gott gültige Nachlass zeitlicher Strafen,
die hier oder im Jenseits noch abzubüßen sind. ...
Als
besonders wohltuend für die Armen Seelen, die sich selbst nicht mehr helfen
können, bezeichnet Maria Anna Lindmayr das Weihwasser. Die leidenden
Seelen, die auf unsere Hilfe warten, spüren die reinigende und heiligende Kraft
des Weihwassers, aber auch die Liebe, mit der es täglich gegeben wird. ...
Nach Maria Simma hilft auch das Brennen von Kerzen den Armen Seelen;
zunächst weil es ein Akt der Aufmerksamkeit und Liebe ist, dann weil die Kerzen
geweiht sind und ihr Licht in die Finsternis der Armen Seelen hineinleuchtet.
...
Gerade die verlassenen Priesterseelen sind besonders dankbar und treu. Sie haben
eine große fürbittende Macht bei Gott. Unzähligen Menschen haben sie schon
geholfen. ...
Die heilige Katharina von Bologna schreibt: "Oft habe ich das, was ich durch die
Anrufung der Heiligen im Himmel lange nicht erhalten konnte, sogleich erlangt,
wenn ich meine Zuflucht zu den leidenden Seelen im Fegfeuer genommen habe..."...
Wer die Gnadennovene hält und den Armen Seelen hilft, wird wahre Wunder
erleben. Denn die Armen Seelen sind dankbar und treu."
2. Arme Seelen - Pater Pio
Bereits
als Kind hatte Padre Pio Erscheinungen. Der kleine Francesco sprach nicht davon,
weil er glaubte, daß alle Menschen Erscheinungen hätten. Die Erscheinungen waren
Engel, Heilige, Jesus, die Jungfrau Maria, manchmal aber auch der Teufel. In den
letzten Tagen im Dezember 1902, während er auf seine Berufung wartete, hatte
Francesco eine Vision. Hier ist der Bericht, den er einige Jahre später seinem
Beichtvater machte: Francesco sah einen stattlichen Mann von seltener Schönheit,
leuchtend hell wie die Sonne, der ihn an der Hand nahm und ihm genaue Anweisung
gab: „es ist besser für dich, wenn du mit mir kommst und wie ein guter Krieger
kämpfst.“ Er wurde von dem Mann auf eine weite Fläche gebracht. Dort waren eine
große Menschenmenge, die in zwei Gruppen aufgeteilt war: die einen hatten ein
schönes Gesicht, weiße Kleider an und wirkten sympathisch. Die anderen wirkten
wiederwärtig, waren schwarz gekleidet und sahen wie dunkle Schatten aus.
Francesco wurde zwischen die zwei Gruppen gestellt und sah sich einem großen
Mann gegenüber, der so groß war, daß er mit seiner Stirn die Wolken berühren
konnte. Er hatte ein häßliches Gesicht und kam auf ihn zu. Der Schöne forderte
Francesco auf, gegen den Riesen zu kämpfen. Er betete darum, den Zorn des bösen
Riesen zu besänftigen. Der Schöne blieb an seiner Seite: „Sein Wiederstand wird
gebrochen, wenn du gegen ihn kämpfst. Gehe treu und selbstsicher in den Kampf,
ich werde bei dir sein und nicht zulassen, daß das Böse siegt. Francesco nahm
den Kampf an und es wurde eine fürchterliche Schlacht. Francesco gewann und der
Böse musste fliehen und nahm all die dunklen Schatten unter Heulen und
ohrenbetäubendem Schreien mit. Die anderen, die Guten, schrieen ihren Applaus
hinaus und priesen den, der dem armen Francesco in der großen Schlacht beistand.
Der prächtige, helle Mann war strahlender als die Sonne. Er setzte Francesco
eine Krone auf den Kopf, die so wunderbar war, daß sie nicht zu beschreiben ist.
Gleich danach wurde die Krone von Francesco´s Kopf wieder abgenommen und der
helle Mann sagte zu ihm: „Eine andere Krone, viel schöner als diese, liegt für
dich bereit, wenn du dein Leben lang gegen das Böse kämpfst. Das Böse wird aber
immer wieder zum Angriff übergehen ... sorge dich nicht um deine Stärke ... ich
werde immer in deiner Nähe sein, ich stehe dir immer bei und du wirst besiegen.
Dieser Vision folgten wirkliche Aufeinandertreffen mit den Teufel. Padre Pio
hatte in seinem Leben mehrere Begegnungen mit dem „Feind der Seelen“.
Tatsächlich war es eines seiner wichtigsten Ziele, die Menschen aus den
Fangarmen des Teufels zu entreißen.
Eines abends war Pater
Pio in einem Zimmer, im Erdgeschoß des in eine Pension umgewandelten Klosters.
Er war allein und hatte gerade die Liege bezogen, als ihm plötzlich ein Mann
erschien, eingehüllt in einem schwarzen Umhang. Pater Pio war erstaunt und erhob
sich, um den Mann zu fragen, wer er sei und was er wolle. Der Fremde
antwortete, er sei eine Seele aus dem Fegefeuer. "Ich bin Pietro Di Mauro",
sagte er, „ich starb in einem Feuer am 18. September 1908 in diesem Kloster. In
der Tat war dieses Kloster nach der Enteignung des kirchlichen Guts in ein
Altenpflegeheim verwandelt worden. Ich starb in den Flammen, als ich auf meiner
Strohmatratze schlief, genau in diesem Zimmer. Ich komme aus dem Fegefeuer: Gott
hat mir gewährt, hierher zu kommen und Sie zu bitten, für mich morgen früh eine
Messe zu lesen. Dank einer Messe ich werde bereit sein, ins Paradies zu
gelangen". Pater Pio teilte dem Mann mit, daß er die heilige Messe für ihn lesen
wuerde,..., "aber…" sagte Pater Pio: "Ich wollte ihn zur Tür des Klosteres
begleiten. Ich war gewiss, daß ich mit einer toten Person gesprochen hatte. In
der Tat, als wir in den Kirchhof hinaustraten, verschwand der Mann, der bei
meiner Seite war, ganz plötzlich. Ich muß zugeben, daß ich sehr erschrocken
wieder zurueck ins Kloster ging. Pater Paolino von Casacalenda, Abt meines
Ordens, bemerkte meine Nervosität. Nachdem ich ihm erklärt hatte, was geschehen
war, erbat ich die Erlaubnis, Heilige Messe für die verstorbene Seele zu
feiern.“ Wenige Tage später wollte Pater Paolino, die Informationen nachprüfen.
Er ging zum Büro der Registratur der Gemeinde von St. Giovanni Rotondo, und
bekam die Erlaubnis, im Jahr 1908 das Register des Verstorbene zu konsultieren.
Die Geschichte von Pater Pio Pater war wahr. Im Register der Verstorbenen des
Monats September waren Namen, Nachnamen und Todesursache aufgeführt: "Am 18.
September 1908, im Feuer des Pflegeheimes, starb Pietro Di Mauro."
Frau Cleonice Morcaldi
von St. Giovanni Rotondo war eine der geistigen Töchter Pater Pio. Ihre Mutter
war verstorben. Einem Monat nach dem Tod ihrer Mutter erzählte Pater Pio frau
Cleonice nach der Beichte: "Heute morgen, während ich die heilige Masse feierte,
sah ich Ihre Mutter im Himmel ankommen. "
Pater Pio
erzählte Pater Anastasio diese Geschichte: "Eines Abends, während ich allein im
Chor war, um zu beten, hörte ich Kleidung rascheln, und ich sah einen jungen
Mönch, der sich neben dem Hochaltar bewegte. Es schien, daß der junge Mönch den
Kandelaber abstaubte und die Blumenvasen der Blumen geraderückte. Ich glaubte,
es sei Pater Leone, der den Altar aufräumte, und weil es die Zeit des
Abendessens war, ging ich zu ihm, und sagte ihm: "Pater Leone gehe zum
Abendessen, es jetzt nicht die Zeit, den Altar abzustauben und aufzuräumen.“
Aber eine Stimme, die nicht Pater Leones war, antwortete mir: "Ich bin nicht
Pater Leone." "Wer sind Sie? ", fragte ich ihn. "Ich bin einer ihrer Brüder,
der hier das Noviziat machte. Ich wurde beauftragt, während des Jahres meines
Noviziates den Altar zu reinigen. Leider habe ich oftmals versäumt, Jesus
Ehrfurcht zu bezeugen, während ich vor dem Altar vorbeiging, und so verursachte
ich die Missachtung des Heiligen Sakramentes, das im Tabernakel bewahrt wurde.
Für diese ernste Unaufmerksamkeit bin ich immer noch im Fegefeuer. Jetzt
schickte mich Gott, in seiner endlosen Güte, hierher, damit Sie die Zeit
einleiten, wenn ich ich das Paradies genießen werde. Kuemmern Sie sich um
mich." Ich glaubte, zu dieser leidenden Seele großzügig zu sein, als ich rief:
"Sie werden morgen früh in Paradies sein, wenn ich die Heilige Masse feiern
werde". "Grausam!“ rief die Seele, dann weinte er und verschwand. Diese Klage
wirkte in in meinem Herzen eine Wunde, die ich mein ganzes Leben empfinden
werde. In der Tat wäre ich fähig gewesen, diese Seele sofort zum Himmel zu
schicken, aber ich verurteilte ihn, eine weitere Nacht in den Flammen des
Fegefeuers zu bleiben.“
Ordensbruder Pio fügte einige Erfahrungen in seine Briefe an seinen geistigen
Vater ein:
Brief an Ordensbruder Augustine, am 7. April 1913 - "Mein geehrter Pater, ich
war am Freitagvormittag noch im Bett, als mir Jesus erschien. Er war
verunstaltet. Er zeigte mir eine große Menge von Priestern, unter ihnen
kirchliche Würdenträger. Einige von ihnen zelebrierten, andere zogen ihre
Messgewänder an oder aus. Ich litt sehr, Jesus in diesem Zustand zu sehen. Ich
wollte ihn fragen, warum er so sehr litt. Er antwortete mir nicht, sondern
zeigte mir diesen Priester, der bestraft wird. Aber kurz danach sah er traurig
diese Priester an, und ich sah zu meinem großen Entsetzen zwei Tränen seine
Wangen herabfliessen. Jesus verliess diese Menge von Priestern und weinte mit
dem Ausdruck großen des Ekels auf dem Gesicht: "Schlachter"! Dann sagte er zu
mir: "Mein Kind, glaube nicht, daß meine Todesqual nur drei Stunden gedauert
hat, nein; wegen der Seelen, die ich liebe, werde ich in Qual leiden bis ans
Ende der Welt. Während der Zeit der Qual, mein Kind, kann niemand schlafen.
Meine Seele geht auf die Suche nach einem Tropfens menschlichen Mitleides, aber
sie lassen mich unter dem Gewicht ihrer Gleichgültigkeit allein. Die
Undankbarkeit und der Schlaf meiner Minister machen die Qual für mich schwerer.
Sie antworten schlecht auf meine Liebe! Was meine Qual noch größer macht, ist,
daß diese Leute ihrer Gleichgültigkeit und Ungläubigkeit ihre Verachtung
hinzufügen. Wie oft hätte mein Zorn sie wie ein Blitz überrascht, wäre ich nicht
von den Engeln und den Seelen die mich lieben zurückgehalten worden, .....
schreiben Sie an Ihren Beichtvater und erzählen Sie ihm das, was Sie von mir
heute morgen sahen und hörten. Teilen Sie ihm mit, daß er dem provinziellen
Vater Ihren Brief zeigen müsse,... " Jesus fuhr fort zu reden, aber ich kann
das, was er sagte, nie enthüllen... „
Epistolary I
(1910-1922) PADRE PIO DA PIETRELCINA: a cura di Melchiorre da Pobladura e
Alessandro da Ripabottoni - Edizioni "Padre Pio da Pietrelcina" Convento S.Maria
delle Grazie San Giovanni Rotondo - FG
Brief a Pater Agostino vom 13.
Februar 1913: - „Sorge nicht, ich werde Dir Leiden bringen, aber ich werde Dir
auch die Stärke geben“ enthüllt Jesus mir. "Ich wünsche, daß Deine Seele
gereinigt und mit täglich verstecktem Martyrium versucht wird, sei nicht
erschrocken, wenn ich es dem Teufel erlaube, Dich zu quälen, und der Welt, Dich
anzuwidern, weil niemand gegen jene Leute gewinnen wird, die für meine Liebe
unter dem Kreuz leiden, da ich mich entschieden habe, sie zu schützen."
Epistolary I
(1910-1922) PADRE PIO DA PIETRELCINA: a cura di Melchiorre da Pobladura e
Alessandro da Ripabottoni - Edizioni "Padre Pio da Pietrelcina" Convento S.Maria
delle Grazie San Giovanni Rotondo - FG
Brief a Pater
Agostino (18. November 1912) - "...
Jesus, seine geehrte Mutter, der Schutzengel mit den anderen, mich zu ermutigen,
daß sie nicht vergessen, mir mitzuteilen, daß das Opfer sein ganzes Blut
verlieren muß, um Opfer genannt zu werden.“
Epistolary I
(1910-1922) PADRE PIO DA PIETRELCINA: a cura di Melchiorre da Pobladura e
Alessandro da Ripabottoni - Edizioni "Padre Pio da Pietrelcina" Convento S.Maria
delle Grazie San Giovanni Rotondo - FG
Brief, um Agostino vom
12. März 1913 - "... mein Pater, hören Sie den Klagen unseres lieben Jesus zu:
"Meine Liebe für die Menschen wird mit so viel Undankbarkeit vergolten! Sie
hätten mich weniger gekränkt, wenn ich sie weniger geliebt hätte. Mein Vater
will sie nicht mehr dulden. Ich würde aufhören, sie zu lieben, aber... (Und hier
blieb Jesus schweigsam und, danach überrascht) aber mein Herz ist für das Lieben
gemacht! Die kranken müden Menschen bemühen sich nicht, die Versuchungen zu
überwältigen. Eher genießen sie ihre Ungerechtigkeiten. Die Seelen, die ich mehr
als alles andere liebe, wenn sie eine Versuchung erleiden, wenn sie Erfolg haben
nicht mit dem Standhalten. Die schwachen Seelen sind bestürzt und verzweifelt.
Die starken Seelen vertrauen, daß sie Jesus
lockert. Sie lassen mich in der Kirche allein bei Nacht und am
Morgen. Sie kümmern sich nicht um das Sakrament des Altars; sie sprechen nicht
mehr von diesem Sakrament der Liebe; auch machen die Leute, die vom Sakrament
sprechen, es mit so viel Gleichgültigkeit und Kälte. Mein Herz ist vergessen
worden; niemand kümmert sich um meine Liebe; Ich werde immer betrübt. Mein Haus
ist ein Spieltheater für viele Leute geworden. Sogar meine Priester, die ich
immer wie meinen Augapfel geliebt und geschützt habe; sie sollten mein Herz voll
Bitterkeit trösten; mir in der Ablösung der Seelen helfen, stattdessen... wer
würde es glauben? ... ernte ich Undankbarkeit von ihnen. Ich sehe, mein Sohn,
viele die ... (Hier hielt er inne, das Schluchzen zog ihm die Kehle zu)... unter
falschem Anschein mich bei sakrilegischer Kommunion verraten und auf dem Licht
und der Stärke herumtrampeln, die ich ihnen ständig gebe... ".
Epistolary I (1910-1922) PADRE PIO
DA PIETRELCINA: a cura di Melchiorre da Pobladura e Alessandro da Ripabottoni -
Edizioni "Padre Pio da Pietrelcina" Convento S.Maria delle Grazie San Giovanni
Rotondo - FG
Maria
Simma wurde am 2. Februar 1915 in Sonntag (kleiner Ort im Großwalsertal/
Vorarlberg) als zweites von acht Kindern geboren. Die Familie war arm. So mußte
die Kinder früh schon zu fremden Leuten gehen, um durch ihrer Hände Arbeit zum
Familienleben beizutragen.
Maria lebte schon als Kind eine tiefe Frömmigkeit und hatte das Verlagen, sich
einem Orden anzuschließen. Ihre Ausrüstung für den Klostereintritt mußte sie
sich teilweise erbetteln, da die finanziellen Mittel nicht reichten. Wegen ihre
schwachen Konstitution wurde sie aber in drei verschiedenen Klöstern abgewiesen.
So übernahm sie den Haushalt ihres Vaters in Sonntag. Nach dessen Tod lebte sie
alleine im Vaterhaus. Nebst den Hausarbeiten bewirtschaftete sie eine
Kleingärtnerei, war aber trotz allem auf die finanzielle Hilfe von guten
Menschen angewiesen. In der Zeit des Nationalsozialismus unterrichtete sie
während mehreren Jahren die Kinder in Religion.
Ihre
kindliche Liebe zu Maria und das Verlangen, den Armen Seelen zu helfen,
kennzeichneten ihr religiöses Leben. Maria Simma hat, laut Bericht von Pfarrer
Alfons Matt, schon von früher Kindheit an den Wunsch gehabt, den Armen Seelen zu
helfen. Sie eiferte geradezu, ja keinen Ablaß auszulassen, und schenkte alles
den Armen Seelen. Ein großer Tag war es, als sie erfuhr, daß man für die Armen
Seelen auch Sühneleiden auf sich nehmen kann. Ihr Opfergeist brachte sie zur
Erkenntnis, ein Gelübde abzulegen, daß sie stellvertretend Leiden ganz
freiwillig übernehmen will. Durch ihren Kontakt mit Armen Seelen, wurde sie von
vielen Tausend Menschen immer wieder nach dem Befinden Verstorbener gefragt.
Sie
hatte täglich einen großen Berg Briefe zu bewältigen. Pfarrer Bischof erfuhr von
einem der Briefträger, daß zum Teil bis 50 Briefe pro Tag an Maria Simma
überbracht wurden! Ihr ganzes Leben hatte sie in den Dienst des
Armen-Seelen-Apostolates gestellt, und arbeitete dafür sehr oft auch nachts.
Unermüdlich betete und sühnte sie für ihre Armen Seelen. Oft wurde sie von
anderen um Rat gefragt. In den Sommermonaten kamen nicht selten sieben bis acht
Omnibusse aus allen Ländern Europas.
Maria Simma, die sehr einfach gelebt, war für Arme und Notleidende stets eine
Hilfe. Sie spürte geradezu, wenn sich jemand ihr anvertraute, dem die
finanziellen Mittel fehlten. Doch nicht nur finanzielle Nöte half sie zu
beseitigen, sondern auch seelische. Sie war darauf bedacht, daß die Menschen,
denen sie begegnete, ihre Seele zu retten vermögen. So hörte sie einmal in einem
Zugabteil einen Mann schrecklich fluchen. Sie ging zu ihm hin, und stellte ihn
zur Rede, daß er es künftig unterlasse, unserem Gott so zu fluchen. Nach vielen
Jahren kam dieser Mann auf sie zu – als Arme Seele. Er bedankte sich bei ihr
ganz herzlich, daß sie für ihn damals dieses Vaterunser gebetet hat. Dieses habe
ihn vor einer ewigen Verdammnis bewahrt.
Wie
erlebte sie die Armen Seelen: Seit 1940 meldeten sich Arme Seelen mit der Bitte
um Gebetshilfe. Die Sühneleiden für diese Seelen hatte sie seit dem
Allerseelentag 1953. Der Monat November ist für die Armen Seelen eine ganz
besondere Gnadenzeit. Für Maria Simma hingegen ein Martyrium. Dies zeigte sich
etwa so: Wenn eine Seele ihr Leid zufügte, war es ihr, als ob man ihre Glieder
auseinander zerren würde. Von allen Seiten wurden mit Gewalt scharfe Dolche in
sie hineingestoßen, oder es war, als ob stumpfes Eisen in sie hineingetrieben
würde. Die Sühneleiden für Abtreibung und Unkeuschheit bestanden in
fürchterlichen Leibschmerzen und großer Übelkeit. Dann kam es ihr vor, als läge
sie stundenlang zwischen Eisblöcken. Die Kälte drang ihr bis ins Mark, was die
Sühneleiden für Lauheit und religiöse Kälte waren. Alle diese Sühneleiden nahm
Maria auf sich, wenn es ihr auch manchmal schwer fiel. Oft war es so hart, daß
sie es auf natürliche Weise nicht ausgehalten hätte. Die Armen Seelen erschienen
in verschiedenen Gestalten und auf verschiedene Weise. Manchmal klopften sie an,
oder aber sie waren einfach da. Die einen sah sie in Menschengestalt, andere
waren schwer zu erkennen. Je mehr sie von ihren Leiden befreit wurden, um so
klarer konnte man sie sehen. Heimliche Beobachter, die an der Echtheit der
ganzen «Erscheinungsgeschichte» zweifelten, wurden bald eines besseren belehrt.
Die Neugierde einiger Burschen drängte sie am 6. Dezember 1954 nachts mit einer
Leiter bis zum Schlafzimmerfenster vorzudringen. Dieses stand offen, so daß sie
den Vorgang im Rauminnern mit ansehen und hören konnten. Sie hörten, wie Maria
Simma in ihren Leiden stöhnte und weinte. Sie hörten, wie sie sich mit jemandem
unterhielt, dessen Stimme die Burschen jedoch nicht hörten. Außerdem war Maria
Simma die Gabe zuteil, die Richtigkeit der Meldung zu prüfen. Die meisten
Seelen, die ihr anempfohlen wurden, oder für welche sie nach ihrem Befinden
befragen mußte, kannte sie weder vom Namen her, noch vom Sehen. Die Armen Seelen
hingegen machten Maria Simma aufmerksam, auf kommende Dinge. So geschah es bei
einer Lawinenkatastrophe: Im Januar 1954 erfuhr Maria Simma, daß noch lebende
Opfer unter dem Schnee begraben liegen. Tatsächlich fand man zwei Tage später
das letzte Opfer lebend in Blons. Faßt man alles zusammen, so handelt es sich
bei Maria Simma um eine besondere Gnadenberufung für die Armen Seelen. Das kommt
deutlich zum Ausdruck in einer Aufzeichnung vom 21. November 1954 wo sie
schreibt: «Ich dachte schon oft daran, wie ich einer anderen Person eine Arme
Seele zuschicken könnte und fragte warum sie sich nicht bei ihren Angehörigen
direkt meldete. Das wäre doch viel einfacher, als wenn ich es melden muß. Da kam
eine Seele und gab mir einen scharfen Verweis: "Versündige dich nicht gegen
Gottes Verfügung. Gott teilt seine Gnaden aus, wem er will. Nie wirst du die
Macht bekommen, einer anderen Person eine Arme Seele zu schicken. Nicht deiner
Verdienste wegen läßt Gott das bei dir zu. Was die Verdienste betrifft, so
würden es viele andere besser verdienen als du. Zwar hast du als Kind den Armen
Seelen schon viel Hilfe gebracht, aber auch das war eine große Gnade. Manche
Seelen hätten diese Gnade besser genützt als du. Neben den Heiligen, die auf
Erden große Wunder gewirkt haben, sind im Verborgenen noch größere Heilige
gewesen, die nicht die Macht dazu hatten, die aber doch größere Heiligkeit
erlangten als jene, denen Gott die Macht gab, Wunder zu wirken. Man darf nicht
vergessen: Von dem, der mehr Gnaden bekommt, wird auch mehr verlangt! Gott will,
daß wir um seine Gnade bitten, ein gutes und beharrliches Gebet dringt durch die
Wolken und wird so erhört, wie es für den Beter am besten ist."
"Unschätzbar sind die
Ablässe",
sagen die Armen Seelen bei Maria Simma, deren Charisma darin bestand, durch
Gebet und Sühneleiden den Armen Seelen zu helfen. Der Ablaß ist nämlich der vor
Gott gültige Nachlaß zeitlicher Strafen, die hier oder im Jenseits noch
abzubüßen sind.
5.
Auszüge aus Franz Speckbacher: "Gnadennovene
für die Armen Seelen"
'"Die religiöse Unwissenheit ist
heutzutage groß, aber nirgends ist sie so erschreckend wie auf dem Gebiete der
Eschatologie, der Lehre von den "letzten Dingen": Tod, Gericht, Himmel, Hölle,
Fegefeuer. ...
Die Realität des Fegefeuers darf
nicht stillschweigend übergangen werden. Die Lehrelemente, die eine solche
Aussage gestatten, finden sich im wesentlichen in der Heiligen Schrift und in
der Tradition. Denn gerade die christliche Tradition übergibt uns die tröstliche
Lehre vom Fegefeuer, von der Läuterung in der barmherzigen Liebe Gottes, der
will, dass niemand verloren gehe. Ja, es genügt zu lieben, denn "Gott ist
Liebe", und unsere Religion ist eine Religion der Liebe. Darum ist jede Sünde
zunächst ein Mangel an Liebe. Sie ist ein Vergehen gegen Gottes Liebe. Daher
muss sie auch durch die Liebe gesühnt werden: betende und sühnende Liebe in
diesem Leben, leidende und verzehrende Liebe im jenseitigen Leben. Denn wer in
der Gnade Gottes stirbt, aber noch nicht frei ist von allen Sünden und
Sündenstrafen, kann nicht sofort in den Himmel eingehen, sondern kommt an einen
Reinigungsort, den die Kirchenväter "Fegfeuer" oder "Reinigungsfeuer" nennen.
Die Armen Seelen sind erfüllt
von bitterer Reue über ihre Sünden und von brennender Sehnsucht nach dem
heiligen, guten Gott. Sie leiden umso mehr im Reinigungsort, je mehr sie die
Gnaden der Bekehrung oder Vereinigung, die Gott ihnen tagtäglich angeboten hat,
auf ihrem irdischen Pilgerweg vernachlässigt haben. Die Seelen im Fegefeuer
heißen zurecht "Arme Seelen", hilfsbedürftige Seelen. Sie können nichts mehr für
sich tun. Nur mehr sühnen, leiden, beten, bitten!
Die Leiden und Strafen der Armen Seelen sind nach dem heiligen Augustinus
schlimmer als die Qualen der Märtyrer. Thomas von Aquin, der große Theologe,
Kirchenlehrer und Heilige, lehrt: "Die geringste Strafe im Fegfeuer ist
schlimmer als das größte Leid auf Erden." ...
Wüssten wir, was das Fegfeuer
ist, wir würden alles tun, um es zu vermeiden. Nach den Zeugnissen vieler
Heiliger und der Armen Seelen selbst gibt es drei Läuterungszonen im Fegfeuer.
Die unterste Zone liegt nach der hl. Franziska Romana ganz nahe der Hölle. Zu
ihr haben sogar die Dämonen noch Zutritt; davon berichten auch die hl. Birgitta,
Mechthild von Magdeburg, Maria Anna Lindmayr, Anna Katharina Emmerich und die
stigmatisierte Barbara Pfister. Die Leiden der Armen Seelen sind jedoch
tausendfach verschieden, je nachdem, worin und womit sie gesündigt haben; z.B.
Sünden gegen die Liebe wie Ehrabschneidung, Verleumdung, Unversöhnlichkeit,
Streitereien durch Habgier und Neid werden in der Ewigkeit sehr streng bestraft.
Anna Katharina Emmerich, die
große deutsche Ordensfrau, Seherin und Stigmatisierte, hat einmal gesagt: "Alles,
was der Mensch denkt, spricht und tut, hat in sich etwas Lebendiges, das
fortwirkt zum Guten oder zum Bösen. Wer Böses getan, muss eilen, seine
Schuld durch Reue und Bekenntnis im Sakrament der Buße zu tilgen, sonst kann er
die Folgen des Bösen in ihrer ganzen Entwicklung nur schwer oder gar nicht mehr
verhindern. Ich habe dies bei Krankheiten und Leiden mancher Menschen und bei
dem Unsegen mancher Orte oft körperlich gefühlt, und es ist mir immer gezeigt
worden, dass ungebüßte und unversühnte Schuld eine unberechenbare Nachwirkung
hat. Ich sah die Strafen mancher Sünder bis an den späten Nachkommen wie als
etwas natürlich-Notwendiges, ebenso wie die Wirkung des Fluches, der auf
ungerechtem Gute liegt, oder den unwillkürlichen Abscheu vor Orten, wo große
Verbrechen geschehen sind. Ich sehe dies als so natürlich und notwendig, wie der
Segen segnet und das Heilige heiligt..."
Pater Pio, der 1968 im Rufe der
Heiligkeit starb, war ein großer Helfer der Armen Seelen. Er trug die Stigmata,
die Wundmale Christi, hatte die Gabe der Seelenschau und die Gabe der Bilokation.
Unzählige Seelen durfte er durch Gebet, Opfer und Sühneleiden aus den Qualen der
Läuterung befreien. Pater Pio, während der hl. Wandlung in Ekstase versunken,
schaute Christus in der konsekrierten Hostie. Er opferte sich für die Sünder und
für die Armen Seelen im Fegfeuer. ... Pater Pio, der 50 Jahre die Wundmale
Christi trug, ist ein unübersehbares Erinnerungsmal an die gekreuzigte und
kreuzigende Liebe Jesu Christi, ein leuchtendes Zeichen des stellvertretenden
Opferns und Sühnens.
Auch P. Pio sind die qualvollen Prüfungen, die Gott allen jenen vorbehält, die
ihn am meisten lieben, nicht erspart geblieben: die dunkle Nacht der Seele, das
tiefe Schweigen Gottes, die Zeit der Finsternis und der scheinbaren
Gottverlassenheit, in der das Gnadenlicht erlischt und der Glaube dunkel und
schwer wird. Denn die Seelen haben ihren Preis; sie müssen erkauft werden durch
Leid und Nacht, durch Gebet, Opfer und Sühne: das ist das Geheimnis des
Kreuzes.
Über fünfzig Jahre ist dieser stigmatisierte Kapuziner ein von Gott Gezeichneter
gewesen, aus dessen Wunden das Blut geflossen ist. Über fünfzig Jahre hat sich
dieser stigmatisierte Priester dem Herrn als Sühneopfer angeboten. P. Pio
hat das Leid in seinem Leben aus der Kraft des Glaubens bewältigt. Und was ihn
besonders auszeichnete, war seine heroische Gottes- und Nächstenliebe, seine
Treue zur Kirche. Sein Leben ist ein leuchtendes Zeichen der Fruchtbarkeit des
Evangeliums.
Auch Therese Neumann, die
Stigmatisierte von Konnersreuth, durfte durch ihr heroisches Sühneleiden vielen
Armen Seelen helfen. Besonders während der Nacht hat sie viel für die Armen
Seelen gebetet, zu Allerseelen meist die ganze Nacht hindurch. Therese Neumann,
die 1962 starb, hat viele Schmerzen und Leiden für die Armen Seelen erduldet und
aufgeopfert. Sie durfte dadurch vielen Armen Seelen, die sie in ihrer
originellen, urwüchsigen Art "Bettelkatzeln" nannte, helfen. Die Stigmatisierte
von Konnersreuth war eine große Helferin der Armen Seelen, die ihr sichtbar
erschienen und sie um ihre Hilfe baten. Oft sprach sie von der
"unaussprechlichen Not" der Armen Seelen und von den "Qualen", die sie zu
erdulden haben...
Die Seelen im Fegfeuer leiden
große Qualen, und die Ursache ihres Leidens ist die Sünde. Sie leiden darunter,
die Liebe auf Erden nicht so geliebt zu haben, wie sie das hätten tun müssen und
können. Die Reue über die Sünde und die Sehnsucht nach Gott scheinen die
entscheidende Qual des Fegfeuers zu sein. ... Anna Katharina Emmerich, die die
Verstorbenen schauen durfte und die in ihren Visionen das Fegfeuer erlebte,
sagte, dass man den Armen Seelen im Gesichte eine unaussprechliche Freudigkeit
anmerke wegen ihrer Erinnerung an die Barmherzigkeit Gottes und an ihre
bevorstehende Erlösung. ... Anna Katharina Emmerich war von tiefem Mitleid für
die Armen Seelen im Fegfeuer erfüllt, für die sie Schmerzen, Sorgen und
Krankheit litt und aufopferte, um ihnen zu helfen. Oftmals klagte sie: "Es ist
traurig, wie jetzt so wenig den Armen Seelen geholfen wird. Und ihr Elend ist
doch so groß, sie selber können sich ja gar nicht helfen. Wenn aber jemand für
sie betet, etwas für sie leidet, ein Almosen für sie spendet, das kommt ihnen
augenblicklich zugute. Sie sind dann so froh, so selig wie ein Verschmachtender,
dem ein frischer Trunk gereicht wird."
Interessant in diesem
Zusammenhang ist auch, was Maria Anna Lindmayr über das Los der Verstorbenen
schreibt. ... Kein Theologe könnte uns die Lehre von den Letzten Dingen, vor
allem über den Reinigungs- und Reifeprozess im Jenseits, so anschaulich und
plastisch schildern, wie diese große Mystikerin aus dem Karmeliterorden es
vermag. ... Anna Katharina Emmerichs Visionen haben Aufsehen erregt. ...
Am verlassensten sind nach Anna Katharina Emmerich und Maria Anna Lindmayr jene
Seelen, die nicht der Katholischen Kirche angehören, da sie von ihren
Angehörigen, die nicht an das Fegfeuer glauben, verlassen sind. Niemand betet
für sie, keiner schenkt ihnen gute Werke. Besonders fehlt das hl. Messopfer, das
durch nichts ersetzt werden kann. Am längsten und schwersten leiden die
hartherzigen Menschen; auch jene, von denen der
selige Heinrich Suso berichtet: "Es gibt Menschen. die Gott so erzürnt haben,
dass sie bis zum Jüngsten Tag im Fegfeuer leiden müssen. Es sind die
frevelhaften Sünder, die ihre Besserung bis an ihr Lebensende verschieben und
dann vor dem Sterben eine kleine Reue aufbringen..."
Maria Anna Lindmayr berichtet in ihren Aufsehen erregenden
Tagebuchaufzeichnungen, dass Arme Seelen bis zu "etlichen hundert Jahren" im
Fegfeuer sind. Und nach Anna Katharina Emmerich steigt Jesus jedes Jahr am
Karfreitag ins Fegfeuer, um die eine oder andere Seele seiner Feinde zu
befreien, die Zeuge seines bitteren Leidens und Sterbens war. ...
Zu Maria Lataste, einer großen
Sühneseele und Helferin der Armen Seelen, sagte der Heiland: "Bete für
sie, denn damit betest du für dich selber... Sind sie erlöst, dann hast du in
ihnen ebenso viele Fürsprecher im Himmel, damit du, solange du noch auf Erden
weilst, immer heiliger und nach dem Tod bald aus dem Fegfeuer befreit wirst..."
Dass man den Armen Seelen wirksam helfen kann, wissen nur mehr wenige Menschen.
Am meisten können wir den verstorbenen Angehörigen durch das heilige
Messopfer helfen - es kann durch nichts ersetzt werden. ... Besonders viel
helfen die "Gregorianischen Messen", bei denen an dreißig aufeinander
folgenden Tagen die heilige Messe für einen Verstorbenen dargebracht wird.
Jedes Leiden, ob
körperlich oder seelisch, das für die Armen Seelen im Geiste der
stellvertretenden Sühne aufgeopfert wird,
bringt ihnen große Erleichterung. ... Von Johannes Maria Vianney, dem heiligen
Pfarrer von Ars, ist bekannt, dass er Gott gebeten hat, nachts für die Amen
Seelen leiden zu dürfen...
Das Rosenkranzgebet ist nach dem heiligen Messopfer das wirksamste Mittel,
den Armen Seelen zu helfen. Durch den Rosenkranz werden täglich unzählige Arme
Seelen erlöst, die sonst noch viele Jahre leiden müssten. Wir empfehlen sie
dadurch der mächtigen Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter
Maria, die den Armen Seelen als ihre große Trösterin besonders gern hilft.
Sie sagte zur hl. Birgitta: "Ich bin die Mutter aller, die im Fegfeuer sind.
Alle ihre Leiden werden durch meine Fürsprache stündlich gemildert."
Auch das Beten des Kreuzweges bringt den Armen Seelen große Linderung,
wenn wir dabei das Leiden und Sterben Jesu und die Tränen der
Schmerzensmutter für sie aufopfern. Wir können nach jeder Station
hinzufügen: "Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme dich unser und der Armen
Seelen im Fegfeuer."
Sehr hilfreich ist für die Verstorbenen auch der alte Brauch, zu den heiligen 5
Wunden Christi zu beten.
"Unschätzbar sind die Ablässe", sagen die Armen Seelen bei Maria Simma,
deren Charisma darin besteht, durch Gebet und Sühneleiden den Armen Seelen zu
helfen. Der Ablaß ist nämlich der vor Gott gültige Nachlass zeitlicher Strafen,
die hier oder im Jenseits noch abzubüßen sind. ...
Als besonders wohltuend für die
Armen Seelen, die sich selbst nicht mehr helfen können, bezeichnet Maria Anna
Lindmayr das Weihwasser. Die leidenden Seelen, die auf unsere Hilfe
warten, spüren die reinigende und heiligende Kraft des Weihwassers, aber auch
die Liebe, mit der es täglich gegeben wird. ...
Nach Maria Simma hilft auch das Brennen von Kerzen den Armen Seelen;
zunächst weil es ein Akt der Aufmerksamkeit und Liebe ist, dann weil die Kerzen
geweiht sind und ihr Licht in die Finsternis der Armen Seelen hineinleuchtet.
...
Gerade die verlassenen Priesterseelen sind besonders dankbar und treu. Sie haben
eine große fürbittende Macht bei Gott. Unzähligen Menschen haben sie schon
geholfen. ...
Die heilige Katharina von Bologna schreibt: "Oft habe ich das, was ich durch die
Anrufung der Heiligen im Himmel lange nicht erhalten konnte, sogleich erlangt,
wenn ich meine Zuflucht zu den leidenden Seelen im Fegfeuer genommen habe..."...
Wer die Gnadennovene hält und den Armen Seelen hilft, wird wahre Wunder
erleben. Denn die Armen Seelen sind dankbar und treu."
6.
Gnadennovene (und andere Gebete) zu den Armen Seelen
Erster Tag
Der Grund, warum so viele Seelen im Fegfeuer leiden, sind die Sünden, die sie in
diesem Leben begangen haben. Das ist die Ursache ihrer Qualen.
O Jesus, mein Herr und Heiland, auch ich habe schon mehrmals die Hölle verdient.
Welche Qual wäre für mich der Gedanke, ewig verloren zu sein. O mein Gott, hab'
Geduld mit mir, ich liebe Dich, weil Du die unendliche Güte bist. Ich bereue aus
ganzem Herzen, Dich beleidigt zu haben, und ich verspreche Dir, mich zu bessern.
Gib mir, o Gott, Deine Gnade; erbarme Dich meiner und erbarme Dich auch der
Armen Seelen, die im Fegfeuer leiden.
O Maria, Mutter Gottes, Mittlerin aller Gnaden, Mutter des ewigen Heiles, komm
den Armen Seelen mit Deiner mächtigen Fürsprache zu Hilfe! Durch Deine mächtige
Fürbitte möge sie Christus, Dein vielgeliebter Sohn unser Herr und Gott,
teilnehmen lassen an Seiner Herrlichkeit und Seligkeit. Amen.
Vater unser... Gegrüßet seist Du, Maria...
O Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. Herr, lass
sie ruhen in Frieden. Amen.
Der heimgegangenen Seelen Dein, die Deinem Herzen teuer, erbarm' Dich, lindere
ihre Pein, o Jesus, lösch' ihr Feuer!
Zweiter Tag
Die Armen Seelen leiden unter dem Gedanken an die verlorene Zeit, in der sie
Verdienste für das Himmelreich hätten erwerben können. Dieser Verlust ist nicht
mehr rückgängig zu machen; denn mit der Zeit dieses Lebens endet auch die Zeit
der Möglichkeit, Verdienste für die Ewigkeit zu sammeln.
Allmächtiger, ewiger Gott, was habe ich mir in meinem Erdenleben für das ewige
Leben verdient? Mein Sinnen und Trachten war überwiegend auf das Zeitliche
gerichtet. Ich danke Dir, dass Du mir noch Zeit gibst, das Böse wieder
gutzumachen und Verdienste für die Ewigkeit zu sammeln. Ich bereue von Herzen,
Dir, o gütiger Gott, missfallen zu haben. Steh' mir bei, damit mir von nun an in
meinem Leben nichts mehr wichtiger sei, als Dich zu lieben und Dir zu dienen.
Erbarme Dich meiner und erbarme Dich auch der Armen Seelen, die im Fegfeuer
leiden.
O Maria, Mutter Gottes, voll der Gnade, komm den Armen Seelen mit Deiner
mächtigen Fürsprache zu Hilfe!
Vater unser... Gegrüßet seist Du, Maria...
O Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. Herr, lass
sie ruhen in Frieden. Amen.
Der heimgegangenen Seelen Dein, die Deinem Herzen teuer, erbarm' Dich, lindere
ihre Pein, o Jesus, lösch' ihr Feuer!
Dritter Tag
Die große Pein der Armen Seelen ist der furchtbare Anblick ihrer Sünden, für die
sie jetzt im Reinigungsort leiden müssen. In dieser Welt kennt man die
Hässlichkeiten der Sünde zuwenig, wohl aber im anderen Leben!
Ewiger Vater, heiliger Gott, heiliger starker Gott, heiliger unsterblicher Gott,
ich liebe Dich über alles, weil Du die unendliche Güte bist, und bereue von
ganzem Herzen, Dich beleidigt zu haben. Ich nehme mir fest vor, Dir nicht mehr
zu missfallen. Schenke mir, o Gott, wieder Deine Gnade! Erbarme Dich meiner und
erbarme Dich auch der Seelen, die am Ort der Läuterung leiden!
O Maria, Mutter Gottes, komm den Armen Seelen mit Deiner mächtigen Fürsprache zu
Hilfe! Durch Deine mächtige Fürbitte möge sie Christus, Dein vielgeliebter Sohn,
unser Herr und Gott, teilnehmen lassen an Seiner Herrlichkeit und Seligkeit.
Amen.
Vater unser... Gegrüßet seist Du, Maria...
O Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. Herr, lass
sie ruhen in Frieden. Amen.
Der heimgegangenen Seelen Dein, die Deinem Herzen teuer, erbarm' Dich, lindere
ihre Pein, o Jesus, lösch' ihr Feuer!
Vierter Tag
Schon jetzt müsste es uns schmerzen, Gott, die ewige Liebe, so oft beleidigt zu
haben. Die Seelen im Fegfeuer aber erkennen auf weit vollkommenere Weise, wie
unendlich gut Gott ist, und lieben Ihn mit all ihren Kräften; daher empfinden
sie beim Gedanken, Ihn, den großen Gott beleidigt zu haben, einen
unbeschreiblichen Schmerz, welcher jeden anderen Schmerz übersteigt.
Allmächtiger, ewiger Gott, ich liebe Dich über alles, weil Du die unendliche
Güte bist, und bereue von ganzem Herzen, Dich beleidigt zu haben. Ich nehme mir
fest vor, nicht mehr zu sündigen. Lass mich ab nun beharrlich sein; erbarme Dich
meiner, und erbarme Dich auch der Seelen, die im Fegfeuer leiden!
O Maria, Mutter Gottes, Mittlerin aller Gnaden, Mutter des ewigen Heiles, komm
den Armen Seelen mit Deiner mächtigen Fürsprache zu Hilfe! Durch Deine mächtige
Fürbitte möge sie Christus, Dein vielgeliebter Sohn, unser Herr und Gott,
teilnehmen lassen an Seiner Herrlichkeit und Seligkeit. Amen.
Vater unser... Gegrüßet seist Du, Maria...
O Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. Herr, lass
sie ruhen in Frieden. Amen.
Der heimgegangenen Seelen Dein, die Deinem Herzen teuer, erbarm' Dich, lindere
ihre Pein, o Jesus, lösch' ihr Feuer!
Fünfter Tag
Die Armen Seelen im Fegfeuer leiden, ohne zu wissen, wann ihre qualvollen Leiden
ein Ende nehmen werden. Sie sind zwar sicher, dass sie eines Tages erlöst
werden; allein die Ungewissheit über die Dauer ihrer Buße ist ein großer Schmerz
für sie.
Ich liebe Dich über alles, o unendlicher gütiger Gott, und bereue von ganzem
Herzen, Dich beleidigt zu haben. Ich nehme mir von nun an fest vor, Dir, o Gott,
Freude zu bereiten. Lass mich, o Gott, in Deinem Frieden ruhen! Ewiger Vater,
heiliger Gott, heiliger starker Gott, heiliger unsterblicher Gott, erbarme Dich
meiner, und erbarme Dich auch der Armen Seelen, die im Fegfeuer leiden.
O Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir zu Dir unsere Zuflucht
nehmen! Heilige Maria, Unbefleckte Jungfrau und Gottesmutter, komm uns und den
Armen Seelen mit Deiner mächtigen Fürsprache zu Hilfe!
Durch Deine mächtige Fürbitte möge sie Christus, Dein vielgeliebter Sohn, unser
Herr und Gott, teilnehmen lassen an Seiner Herrlichkeit und Seligkeit. Amen.
Vater unser... Gegrüßet seist Du, Maria...
O Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. Herr, lass
sie ruhen in Frieden. Amen.
Der heimgegangenen Seelen Dein, die Deinem Herzen teuer, erbarm' Dich, lindere
ihre Pein, o Jesus, lösch' ihr Feuer!
Sechster Tag
Ein großer Trost ist den Armen Seelen das Andenken an das bittere Leiden Jesu
Christi und an das allerheiligste Sakrament des Altares, weil sie sich durch das
bittere Leiden des Herrn gerettet sehen und weil sie durch die heiligen Messen
und Kommunionen so viele Gnaden empfangen haben und noch immer empfangen. Aber
ebenso groß ist auch der unfassbare Schmerz, dass sie während ihres Lebens gegen
diese beiden großen Beweise der Liebe Jesu Christi so undankbar gewesen sind.
Mein Herr und mein Gott, Du bist für mich am Kreuz gestorben, Du hast Dich mir
so oft in der hl. Kommunion geschenkt, und ich habe Dir oft mit Undank
vergolten. Ich nehme mir fest vor, Dich nicht mehr zu beleidigen, Du großer,
heiliger Gott! Schenke mir, Du, mein Erretter und Heiland, Deine Barmherzigkeit
und Liebe! O Gott, mein höchstes Gut, erbarme Dich meiner und erbarme Dich auch
der Amen Seelen, die im Reinigungsort leiden!
O Maria, Mutter Gottes, Mutter aller Menschen, komm den Armen Seelen mit Deiner
mächtigen Fürsprache zu Hilfe!
Vater unser... Gegrüßet seist Du, Maria...
O Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. Herr, lass
sie ruhen in Frieden. Amen.
Der heimgegangenen Seelen Dein, die Deinem Herzen teuer, erbarm' Dich, lindere
ihre Pein, o Jesus, lösch' ihr Feuer!
Siebenter Tag
Der unbeschreibliche Schmerz der Armen Seelen, die ganz auf unsere Hilfe
angewiesen sind, wird noch dadurch vermehrt, wenn sie die besonderen Wohltaten
Gottes betrachten. Sie hatten christliche Eltern, wuchsen im Glauben heran; es
fehlte ihnen nicht an göttlicher Gnade. All das lässt sie ihren Undank gegen
Gott noch mehr erkennen.
Allmächtiger, ewiger Gott, auch ich war ein undankbares Geschöpf. Du hast mit
großer Geduld auf mich gewartet, mir so oft meine Sünden verziehen; und ich habe
Dich nach so vielen Versprechungen immer wieder von neuem beleidigt. O mein
Gott, Vater im Himmel, hab' Erbarmen mit mir! Ich bereue, Dich beleidigt zu
haben, und verspreche Dir, Sühne zu leisten. Erbarme Dich meiner und erbarme
Dich auch der Armen Seelen, schenke ihnen Nachlass aller Schuld und Strafen,
erlöse sie bald und lass sie Fürsprecher sein für mich und alle meine Anliegen!
O Maria, unsere Schutzfrau und Helferin, komm den Armen Seelen mit Deiner
mächtigen Fürsprache zu Hilfe!
Vater unser... Gegrüßet seist Du, Maria...
O Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. Herr, lass
sie ruhen in Frieden. Amen.
Der heimgegangenen Seelen Dein, die Deinem Herzen teuer, erbarm' Dich, lindere
ihre Pein, o Jesus, lösch' ihr Feuer!
Achter Tag
Die Armen Seelen, die sich selbst nicht helfen können, leiden darunter, dass so
viele Menschen auf Erden nicht wissen, was sie tun. Sie leben vor sich hin, ohne
an Gott, an die Ewigkeit und damit an den Sinn des Lebens zu denken und sich
schon jetzt vorzubereiten auf die Begegnung mit ihrem Schöpfer und Erlöser in
der Stunde des Todes.
Allmächtiger, ewiger Gott, bewahre mich vor einem trägen und gleichgültigen
Herzen. Lass mich schon jetzt die wahren Werte des Lebens erkennen; lehre mich,
meine Tage zu zählen und Dir immer näher zu kommen, bis ich Dich schauen,
anbeten und verherrlichen darf in Deinem ewigen Reich.
O Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir zu Dir unsere Zuflucht
nehmen. Heilige Maria, Mutter Gottes, Mittlerin aller Gnaden, komm uns und den
Armen Seelen mit Deiner mächtigen Fürsprache zu Hilfe!
Vater unser... Gegrüßet seist Du, Maria...
O Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. Herr, lass
sie ruhen in Frieden. Amen.
Der heimgegangenen Seelen Dein, die Deinem Herzen teuer, erbarm' Dich, lindere
ihre Pein, o Jesus, lösch' ihr Feuer!
Neunter Tag
Unbeschreiblich groß sind die Leiden, welche die Armen Seelen zu erdulden haben:
das eigene Versagen, die lange Reinigung, doch das größte Leid besteht für die
Armen Seelen darin, von Gott getrennt, seiner Anschauung beraubt zu sein.
Allmächtiger, ewiger Gott, wie konnte ich so viele Jahre zubringen, von Dir und
Deiner Gnade getrennt zu sein? Verzeih' mir, o mein Herr und mein Gott! Lass
nicht zu, dass ich je wieder Deine Gnade verliere! Ich bitte Dich auch um Gnade
und Erbarmen für die Armen Seelen! Lindere ihre Leiden, kürze die Zeit ihrer
Verbannung ab, und lass sie bald Deine Herrlichkeit schauen.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns arme Sünder, jetzt und besonders in
der Stunde unseres Todes. Amen. O Maria, unbefleckt empfangene Jungfrau und
Gottesmutter, Mittlerin aller Gnaden, Königin aller Heiligen, Siegerin in allen
Schlachten Gottes, komm uns und den Armen Seelen mit Deiner mächtigen Fürsprache
zu Hilfe.
Vater unser... Gegrüßet seist Du, Maria...
O Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. Herr, lass
sie ruhen in Frieden. Amen.
Der heimgegangenen Seelen Dein, die Deinem Herzen teuer, erbarm' Dich, lindere
ihre Pein, o Jesus, lösch' ihr Feuer!
Siebenfaches Gebet für die Armen Seelen
1. Herr, allmächtiger Gott, ich bitte Dich durch das Kostbare Blut, das Dein
göttlicher Sohn Jesus Christus im Garten Gethsemani vergossen hat: Befreie die
Seelen aus dem Fegfeuer, besonders jene, die am meisten verlassen ist! Führe sie
in Deine Herrlichkeit, damit sie Dich dort lobe und preise in Ewigkeit. Amen.
Vater unser... - Gegrüßet seist Du, Maria... - Herr, gib ihnen die ewige Ruhe...
2. Herr, allmächtiger Gott, ich
bitte Dich durch das Kostbare Blut, das Dein göttlicher Sohn Jesus Christus bei
der grausamen Geißelung vergossen hat: Befreie die Seelen aus dem Fegfeuer,
besonders jene, die dem Eingang in Deine Herrlichkeit am nächsten steht. Lass
sie alsbald beginnen, Dich zu loben und zu preisen in Ewigkeit. Amen.
Vater unser... - Gegrüßet seist Du, Maria... - Herr, gib ihnen die ewige Ruhe...
3. Herr, allmächtiger Gott, ich
bitte Dich durch das Kostbare Blut, das Dein göttlicher Sohn Jesus Christus bei
der schmerzvollen Dornenkrönung vergossen hat: Befreie die Seelen aus dem
Fegfeuer, besonders jene, die der Fürbitte am meisten bedarf! Lass sie nicht
länger mehr warten, Dich in Deiner Herrlichkeit zu loben und zu preisen in
Ewigkeit. Amen.
Vater unser... - Gegrüßet seist Du, Maria... - Herr, gib ihnen die ewige Ruhe...
4. Herr, allmächtiger Gott, ich
bitte Dich durch das Kostbare Blut, das Dein göttlicher Sohn Jesus Christus in
den Straßen von Jerusalem vergoss, als er das Kreuz auf seinen heiligen
Schultern trug: Befreie die Seelen aus dem Fegfeuer, besonders jene, die in
Deinen Augen die reichsten Verdienste hat, damit sie auf dem hohen, herrlichen
Thron, der ihrer wartet, Dich preise und lobe in Ewigkeit. Amen.
Vater unser... - Gegrüßet seist Du, Maria... - Herr, gib ihnen die ewige Ruhe...
5. Herr, allmächtiger Gott, ich
bitte Dich durch das Kostbare Fleisch und Blut Deines göttlichen Sohnes Jesus
Christus, das er selbst am Abend vor seinem Leiden seinen geliebten Jüngern als
Speise und Trank darreichte, das er dann als immerwährendes Opfer und als
lebensspendende Nahrung für die Gläubigen der ganzen Kirche hinterließ: Befreie
die Seelen aus dem Fegfeuer, besonders jene, die dieses Geheimnis seiner
grenzenlosen Liebe am meisten verehrt hat, damit sie mit Deinem göttlichen Sohn
und dem Hl. Geist durch dieses heilige Sakrament Dich in Deiner Herrlichkeit
lobe und preise in Ewigkeit. Amen.
Vater unser... - Gegrüßet seist Du, Maria... - Herr, gib ihnen die ewige Ruhe...
6. Herr, allmächtiger Gott, ich
bitte Dich durch das Kostbare Blut, das Dein göttlicher Sohn Jesus Christus am
Stamme des Kreuzes aus seinen heiligen Händen und Füßen vergossen hat: Befreie
die Seelen aus dem Fegfeuer, besonders jene, für die ich am meisten beten muss.
Lass sie durch meine Schuld nicht länger mehr aufgehalten werden, alsbald Dich
in Deiner Herrlichkeit zu loben und zu preisen in Ewigkeit. Amen.
Vater unser... - Gegrüßet seist Du, Maria... - Herr, gib ihnen die ewige Ruhe...
7. Herr, allmächtiger Gott, ich
bitte Dich durch das Kostbare Blut, das aus der Seitenwunde Deines göttlichen
Sohnes Jesus Christus vor den Augen seiner heiligen Mutter und zu ihrem größten
Schmerz geflossen ist: Befreie die Seelen aus dem Fegfeuer, besonders jene, die
die hohe Himmelskönigin am innigsten verehrt hat! Lass sie bald in Deine
Herrlichkeit eingehen, um Dich mit Maria zu loben und zu preisen in Ewigkeit.
Amen.
Vater unser... - Gegrüßet seist Du, Maria... - Herr, gib ihnen die ewige Ruhe...
(Dieses 7-fache Gebet kann sinnvoll auf die einzelnen Tage der Woche aufgeteilt
werden. 500 Tage Ablass für jedes dieser Gebete)
Gebet für die
verlassenste Seelen
Jesus, um der Schmerzen willen, die Du bei Deiner Todesangst im Garten
Gethsemani, bei der Geißelung und Dornenkrönung, auf dem Weg zum Kalvarienberg,
bei Deiner Kreuzigung und Deinem Hinscheiden erduldet hast, erbarme Dich der
Seelen im Fegfeuer, besonders jener, die ganz verlassen sind! Erlöse sie aus
ihren bitteren Qualen, rufe sie zu Dir und schließe sie im Himmel liebevoll in
Deine Arme! Vater unser..., Gegrüßet seist Du, Maria... Herr, gib ihnen ...
Gebet für verstorbene
Eltern
Gott, Du hast uns geboten, Vater und Mutter zu ehren. Erbarme Dich gnädig der
Seelen meines Vaters und meiner Mutter; verzeihe ihnen ihre Sünden und gib, dass
ich sie einst wieder sehe in der Freude des ewigen Lichtes! Durch Christus,
unsern Herrn. Amen.
3 Jahre Ablass. Vollkommener Ablass unter den gewöhnlichen Bedingungen, wenn man
das Gebet einen Monat lang jeden Tag verrichtet.
Wirksames Sturmgebet
O Maria, Mutter Gottes, überflute die ganze Menschheit mit dem Gnadenwirken
Deiner Liebesflamme, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
Sage den Priestern...
"Sage den Priestern, sie sollen den Exorzismus beten über die heutigen Feinde
der hl. Kirche! Wenn die Priester wüssten, welche Macht ich ihnen gebe durch
diese Beschwörung, so könnten sie den Feind der Kirche fernhalten!" (26.11.1956,
Offenb. an Mutter Graf)
Die 33 Aufopferungen
(Die 33 Aufopferungen des Kostbaren Blutes Jesu). Art der Aufopferung des
Kostbaren Blutes Christi: Man gedenkt der Armen Seele desjenigen Priesters, der
im Fegfeuer am meisten zu leiden hat und für den niemand betet, lässt ihn durch
den Schutzengel grüßen und bitten, seinerseits Gott für uns um die gewünschte
Gnade anzuflehen. Dann wirft man sich geistigerweise zu Füßen des hl. Kreuzes
nieder und betrachtet mit der Schmerzhaften Gottesmutter den am Kreuz
verblutenden Heiland. Man beginnt den Rosenkranz, indem man beim Kreuzchen das
"De profundis... / Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu Dir..." betet:
Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu Dir. O Herr, vernimm mein Rufen!
- Lass lauschen Dein Ohr auf mein lautes Flehen! Wenn Du der Sünden gedächtest,
o Herr, o Herr, wer könnte
bestehen?
- Doch nein, bei Dir ist Vergebung, auf dass man in Ehrfurcht Dir dient.
- Ich harre des Herrn. Meine Seele harrt.
- Ich hoffe auf seine Verheißung.
- Es hofft meine Seele mehr auf den Herrn als auf den Morgen der Wächter.
Israel, harre des Herrn, denn beim
Herrn ist Erbarmen. Bei ihm ist reiche Erlösung.
- Ja, Israel wird Er erlösen von all seinen Sünden.
- Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen.
- Wenn der Sünden Du gedächtest, o Herr, o Herr, wer könnte bestehen?
Bei den ersten vier und bei den vier großen Perlen nach dem Kreuzchen betet man
folgendes Stoßgebet:
"Unsere Liebe Frau vom Heiligsten Herzen, bitte für diese arme Priesterseele."
Bei den elf kleinen Perlen betet man:
"Ewiger Vater, ich opfere Dir das Kostbare Blut Jesu für die Seele jenes
Priesters auf, die im Fegfeuer am meisten zu leiden hat und die am verlassensten
ist."
Am Ende des Rosenkränzleins betet man:
Lasset uns beten: O Herr Jesus Christus, ewiger Priester, der Du während Deines
Erdenwandels jedem armen Leidenden und Verlassenen geholfen hast, ich bitte
Dich, wende Deinen mitleidsvollen Blick auch der Seele jenes Priesters zu,
welche im Fegfeuer am meisten zu leiden hat und von allen vergessen und
verlassen ist. Schau doch, wie diese Seele von den schrecklichen Flammen
gepeinigt wird und herzzerreißend um Erbarmen und Hilfe fleht.
O Barmherzigstes Herz Jesu, Du hast am Ölberg in bitterster Einsamkeit und
seelischen Qualen Blut schwitzend gebetet: "Vater, wenn es möglich ist, lasse
diesen Kelch an mir vorübergehen, jedoch nicht mein Wille, sondern der Deine
soll geschehen." Um dieser Deiner Ergebenheit, Deines schmerzhaften Leidens und
Deiner Todesangst willen, bitte ich Dich, erbarme Dich der armen Priesterseele,
für welche ich Dich bitte. Lindere ihre Leiden und tröste sie in ihrer
Verlassenheit, so wie Dich Dein Himmlischer Vater durch Seinen Engel getröstet
hat. Amen.
Unsere Liebe Frau vom Heiligsten Herzen, Mutter der Barmherzigkeit und Mutter
des ewigen Priesters, Königin der Apostel, wende Deine barmherzigen Augen der
armen Priesterseele zu, für welche ich Dich bitte.
O milde Königin vom Heiligsten Herzen, zeige Deine Macht und befreie die Seele
dieses Priesters von der Pein des Fegfeuers um der Verdienste des Kostbaren
Blutes Jesu willen! O wunderbare Mutter, gedenke besonders aller Priester, die
heute im Todeskampf liegen und jener, welche bereit sind, ihre priesterliche
Krone vor des Satans Füße zu werfen.
- Hl. Josef, Hl. Erzengel Michael, heilige Apostel, Bischöfe und Priester, alle
heiligen Bewohner des Paradieses, bittet für diesen leidenden Priester, tröstet
ihn, helft ihm und erbittet seine baldige Befreiung und seinen glücklichen
Eingang in das himmlische Reich.
Und du, arme Priesterseele, bitte für mich und erflehe mir diese Gnade ..., wenn
es zur Ehre Gottes und zum Heile meiner Seele ist, damit ich überall deine Hilfe
verkünden und diese Andacht verbreiten kann. Amen.
Groß ist die Macht des Kostbaren Blutes. Gott gab dem heiligen Kaspar von Bufalo
höhere Erleuchtungen und ließ ihn prophetische Blicke in die Zukunft werfen. Oft
versicherte der Heilige: "Wenn aber dann die Strafgerichte Gottes begonnen
haben, werden jene Barmherzigkeit finden, die das Kostbare Blut in besonderer
Weise verehren..."'
Das Kostbare Blut ist die wirksamste
Hilfe für die Armen Seelen
(Quelle: "Die Stimme des Kostbaren Blutes" v. Sr. Michaela Hutt mit
IMPRIMATUR Heilig-Blut-Gemeinschaft, Kirchberg 32, 88364 Wolfegg-Alttann)
"Folgen wir dem Beispiel der heiligen Magdalena von Pazzi und sprechen wir oft
im Tage das folgende kräftige Gebet: "Ewiger Vater, ich opfere Dir, durch die
Hände der allerseligsten Jungfrau Maria, das Kostbare Blut Deines Sohnes für die
armen Seelen auf." Der Heiland sagte einst zur heiligen Mechthild: "Ich besiege
den Zorn meines Vaters und versöhne durch mein Blut den Menschen mit seinem
Gott." Besonders geschieht dies im heiligen Messopfer, wo dieses Blut von neuem
vergossen wird. Dem seligen Heinrich Suso erschien einst eine arme Seele und
rief ihm zu: "Blut, Blut, Bruder, ist nötig, damit uns Linderung werde. Messen,
Messen, wie wir einander versprochen haben, sollen gelesen werden!"
Machen wir es uns zur Gewohnheit, so oft wir der heiligen Messe beiwohnen, dem
ewigen Vater das Kostbare Blut durch die Hände Mariens für die armen Seelen
aufzuopfern."
Vertrauensvolle Novene zum
Heiligsten Herzen Jesu
Göttliches Herz Jesu, am Kreuze von des Soldaten Lanze durchbohrt, Du bist das
Heiligtum göttlicher Barmherzigkeit, Du ergießest Ströme des Erbarmens und der
Gnade über die Menschen.
Mit innigem Vertrauen flehe ich Dich an um Erhörung in meinen großen Anliegen
..., das ich Dir durch die selige Schwester Maria vom Göttlichen Herzen
empfehle. Schaue darauf und dann handle, wie es Deinem Herzen gefällt. Ich
überlasse mich ganz Deiner Allmacht, Deiner Güte und Liebe. Amen.
Heiligstes Herz Jesu, ich
vertraue auf Dich. (9mal)
7.
Vater Unser für die Verstorbenen
Nachdem einst die heilige
Mechthild für die Verstorbenen kommuniziert hatte, erschien ihr der göttliche
Heiland und sagte: “Bete für sie ein Vaterunser!” Und sie verstand, daß sie
beten sollte, wie folgt. Nachdem sie nun dies getan, sah sie eine unzählbare
Schar Seelen zum Himmel steigen (Offb. 1, 21).
Vater unser im Himmel
Ich bitte Dich, o himmlischer
Vater, verzeihe den armen Seelen im Fegfeuer, daß sie Dich, ihren Herrn und
Vater, der Du sie aus lauter Gnade zu Kindern angenommen, nicht geliebt und
Dir die schuldige Ehre nicht erwiesen, sondern Dich aus ihrem Herzen, worin Du
immer wohnen wolltest, durch die Sünde vertrieben haben. Zur Tilgung jener
Schulden opfere ich Dir jene Liebe und Ehre auf, die Dein eingeborener Sohn
Dir während seines Erdenlebens allezeit erwiesen, und alle Werke der Buße und
Genugtuung, mit denen er die Sünden der Menschheit getilgt und gesühnt hat.
Amen.
Geheiligt werde Dein Name
Ich bitte Dich inständig, o
gütigster Vater, verzeihe den armen Seelen, daß sie Deinen heiligsten Namen
nicht immer würdig geehrt, sondern ihn oft vergeblich im Munde geführt und
durch ein sündiges Leben sich des christlichen Namens unwürdig gemacht haben.
Zur Genugtuung für diese ihre Sünden opfere ich Dir alle Ehre auf, die Dein
vielgeliebter Sohn auf Erden durch seine Predigten und Werke Deinem Namen
erwiesen hat. Amen.
Dein Reiche komme
Ich bitte Dich, o gütigster
Vater, verzeihe den armen Seelen, daß sie Dich und Dein Reich, in dem allein
wahre Ruhe und ewiger Friede zu finden ist, nicht immer und mit Inbrunst
begehrt und sorgfältigem Fleiße gesucht haben. Als Sühne für ihre
Gleichgültigkeit im Guten opfere ich Dir auf die heilige Begierde Deines
Sohnes, mit der er wünscht und verlangt, daß auch sie Miterben seines Reiches
werden. Amen.
Dein Wille geschehe wie
im Himmel, so auf Erden
Ich bitte Dich, o gütigster
Vater, verzeihe den armen Seelen, daß sie ihren Willen nicht immer dem
Deinigen unterworfen und denselben nicht in allen Dingen zu erfüllen gesucht,
sondern gar oft nach ihrem eigenen Willen gelebt und gehandelt haben. Für
ihren Ungehorsam opfere ich Dir auf die vollkommene Vereinigung des
liebevollsten Herzens Deines Sohnes mit Deinem heiligen Willen und seine
tiefste Unterwürfigkeit, womit er Dir gehorsam gewesen ist bis zum Tode des
Kreuzes. Amen.
Unser tägliches Brot gib
uns heute
Ich bitte Dich, o gütigster
Vater, verzeihe den armen Seelen, daß sie das allerheiligste Sakrament des
Altares nicht immer mit innigem Verlangen, sondern oft ohne Andacht und Liebe
oder gar unwürdig empfangen, oder es zu empfangen unterlassen haben. Für diese
ihre Sünden opfere ich Dir auf die große Heiligkeit und die Andacht Jesu
Christi, Deines Sohnes, wie auch seine inbrünstige Liebe, womit er uns dieses
hochwürdigste Gut gegeben hat. Amen.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren
Schuldigern
Ich bitte Dich, o gütigster
Vater, verzeihe den armen Seelen im Fegfeuer alle Schulden, die sie durch die
sieben Hauptsünden auf sich geladen, besonders auch, daß sie ihre Feinde nicht
geliebt und ihnen nicht haben verzeihen wollen. Für diese Sünden opfere ich
Dir das liebreiche Gebet auf, das Dein Sohn am heiligen Kreuz für seine Feinde
an Dich gerichtet hat. Amen.
Und führe uns nicht in
Versuchung
Ich bitte Dich, o gütigster
Vater, verzeihe den armen Seelen, daß sie den Versuchungen und Leidenschaften
so oft keinen Widerstand geleistet, sondern dem bösen Feinde gefolgt sind und
der Begierlichkeit des Fleisches nachgegeben haben. Für diese ihre
vielfältigen Sünden opfere ich Dir auf den glorwürdigen Sieg Jesu Christi, mit
welchem er die Welt überwunden hat, wie auch sein heiliges Leben, seine Mühen
und Arbeiten und sein bitteres Leiden und Sterben. Amen.
Sondern erlöse uns von
dem Bösen
und von allen Strafen durch die
Verdienste Deines lieben Sohnes, und führe sie und uns in das Reich der ewigen
Herrlichkeit, welches Du selber bist.
Amen.
Gebet für die verlassensten
Seelen
Jesus, um der Schmerzen willen, die Du bei Deiner Todesangst im Garten
Gethsemani, bei der Geißelung und Dornenkrönung, auf dem Weg zum
Kalvarienberg, bei Deiner Kreuzigung und Deinem Hinscheiden erduldet hast,
erbarme Dich der Seelen im Fegfeuer, besonders jener, die ganz verlassen sind!
Erlöse sie aus ihren bitteren Qualen, rufe sie zu Dir und schließe sie im
Himmel liebevoll in Deine Arme! Vater unser..., Gegrüßet seist Du, Maria...
Herr, gib ihnen ...
Gebet für verstorbene Eltern
Gott, Du hast uns geboten, Vater und Mutter zu ehren. Erbarme Dich gnädig der
Seelen meines Vaters und meiner Mutter; verzeihe ihnen ihre Sünden und gib,
dass ich sie einst wieder sehe in der Freude des ewigen Lichtes! Durch
Christus, unsern Herrn. Amen.
3 Jahre Ablass. Vollkommener Ablass unter den gewöhnlichen Bedingungen, wenn
man das Gebet einen Monat lang jeden Tag verrichtet.
Wirksames Sturmgebet
O Maria, Mutter Gottes, überflute die ganze Menschheit mit dem Gnadenwirken
Deiner Liebesflamme, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
Weiterführende
Themen:
Sexualität
/
Die Demut
/ Der
freie Wille /
Das wahre Glück / Bekehrung
einer Weltfrau /
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