Nimm Jesu
Barmherzigkeit an, siehe auch diese Seiten:
Die Beichte,
die
Sexualität, die immer wieder falsch verstanden wird und
die
Nächstenliebe, auf die es vor allem ankommt. Denke auch nach,
ob du zuviel Zeit mit Internet, facebook, Handy oder in der virtuellen Welt
verbringst!
Die vorliegende Beichtandacht ist eine Beichthilfe für
Erwachsene und wurde von Pater Martin Ramm FSSP verfasst. Die
Beichtandacht ist auch als Broschüre erhältlich. Das genaue Zitat und nähere
Informationen finden Sie in den Quellen.
Der Beichtandacht geht ein katechetischer Teil voraus, der besonders zu
empfehlen ist.
MIT KIRCHLICHER DRUCKERLAUBNIS
Die Mühe lohnt sich!
Je mühsamer eine Sache ist, desto wichtiger
ist es, von ihrem Nutzen überzeugt zu sein. Dies gilt ganz besonders auch für
die heilige Beichte. Sie ist zwar mühsam, aber doch in ihren Wirkungen sehr
wohltuend und überaus nützlich. Es wäre sehr kurzsichtig, nur auf die Mühen zu
schauen, aber nicht auf den Gewinn.
Viele Menschen leiden heute unter großer
seelischer Not, aber nur wenige scheinen die wahren Ursachen des Übels zu
erkennen. Viel eher sucht man Hilfe auf den Sofas der Psychologen und
Psychiater, als dass man sich besinnen würde auf den Vater im Himmel, auf
seine Verheißungen und auf sein Gebot.
Viel einfacher, viel preiswerter und viel
wirksamer wäre es, das 'verlorene Sakrament' der heiligen Beichte wieder neu
zu entdecken und zu einer fruchtbaren Beichtpraxis zurückzukehren.
In einer guten Beichte verliert man gar
nichts, denn man geht nicht zur Beichte um zu geben, sondern um zu empfangen.
Ein Blick auf die Wirkungen des Sakramentes zeigt ganz deutlich, wie sehr sich
die damit verbundene Mühe lohnt!
Wirkungen der Beichte
Die vielfachen Wirkungen der Beichte können
hier nur angedeutet werden. Man muss sie vor allem selbst erfahren und
erleben.
Sie reinigt!
Wie es äußeren Schmutz gibt, und wie es ein
echtes Bedürfnis sein kann, den Leib zu waschen, so gibt es auch inneren
Schmutz und eine innere Reinigung. Die Sünde wirkt wie eine Kruste auf der
Seele.
Im Alten Testament spricht Gott durch den
Propheten:
"Ich sprenge reines Wasser über euch, damit ihr gereinigt werdet; von all
euren Unreinheiten und von all euren Götzen will ich euch reinigen. Ich gebe
euch ein neues Herz und lege neuen Geist in eure Brust, ich entferne das Herz
aus Stein aus eurem Leib und gebe euch ein Herz aus Fleisch." (Ez 36,25 f.)
All dies wird wunderbare Wirklichkeit im
Sakrament der Beichte. Sie reinigt, was befleckt ist, tilgt alle Sünden in der
Kraft des kostbaren Blutes Jesu Christi und schenkt dem Sünder buchstäblich
ein neues Herz.
"Sind eure Sünden wie Scharlach, sie
sollen weiß werden wie Schnee; sind sie wie Purpur so rot, sie sollen werden
wie Wolle." (Is 1, 18)
Sie heilt!
Nach einem Wort des hl. Augustinus ist der
Friede die Ruhe in der Ordnung. In der Ordnung ist Frieden und im Frieden ist
Glück und Heil. Was nicht in Ordnung ist, bezeichnen wir als krank. - Dies
gilt sowohl für den Leib, als auch für die Seele.
Für den Menschen gibt es nichts besseres, als
ganz in Einklang mit der göttlichen Ordnung zu stehen. Die Sünde aber ist
nichts anderes, als innere Unordnung. Sie macht den Menschen krank.
Es gibt Dinge, die sind in Unordnung und
können aus eigener Kraft nicht geordnet werden.
Es gibt Dinge, die sind verbogen und können aus eigener Kraft nicht gerichtet
werden.
Es gibt Dinge, die sind krank und können aus eigener Kraft nicht heilen.
In der heiligen Beichte ist eine göttliche
Kraft, tiefgreifend Ordnung zu schaffen. Sie vermag wirklich, Verbogenes zu
richten, Ungeordnetes zu ordnen und alles Kranke zu heilen, denn "bei Gott
ist kein Ding unmöglich" (Lk 1,37).
Das Sakrament der Buße hat eine wunderbar
heilende Wirkung und ist eine Quelle von tiefem Frieden und wahrer innerer
Freude!
Sie stärkt!
Wie eine gute Medizin wirkt die Gnade der
Beichte nicht nur heilend, sondern auch kräftigend.
Nachdem der verlorene Sohn in sich gegangen
war und sich entschloss, ins Haus des Vaters zurückzukehren, sah ihn der Vater
schon von weitem kommen und eilte ihm entgegen (Lk 15). Er gab ihm nicht nur
ein neues Kleid und den Ring der Sohnschaft, sondern auch
Schuhe an die Füße, um leichter auf dornigen Wegen wandeln zu können.
Ganz ähnlich ist es im Sakrament der Buße.
Zunächst wird die heiligmachende Gnade entweder vermehrt oder wieder
hergestellt.
"Selig, die ihre Kleider waschen im Blut
des Lammes! Sie sollen Anrecht erhalten auf den Baum des Lebens." (Offb 22,14)
Außerdem wirkt die Beichte zur Stärkung im
täglichen Kampf. Der Beichtende erhält ein Anrecht auf alle helfenden
Gnaden, deren er bedarf, um künftig die Sünde zu meiden, in der Gnade zu
wachsen und sicher auf den dornigen Wegen des Lebens zu wandeln.
Einsetzung der Beichte
Alle Sakramente haben ihre Kraft von Jesus
Christus, der sie eingesetzt hat.
Schon während seines öffentlichen Wirkens hat
Jesus den Aposteln verheißen, ihnen die Binde- und Lösegewalt zu übertragen:
"Alles, was ihr binden werdet auf Erden, wird gebunden sein im Himmel, und
alles, was ihr lösen werdet auf Erden, wird gelöst sein im Himmel." (Mt 18,18)
Die eigentliche Einsetzung des Bußsakramentes
geschah gleich nach der Auferstehung. Am Abend des Ostersonntags trat Jesus in
die Mitte seiner Jünger, hauchte sie an und sprach: "Friede sei mit euch!
Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich auch euch. Empfangt den Heiligen
Geist! Denen ihr die Sünden nachlasst, denen sind sie nachgelassen; und denen
ihr sie behaltet, denen sind sie behalten." (vgl. Joh 20,21 - 23)
Die Vollmacht, in seinem Namen das Gericht der
Gnade über die Sünde zu halten, hat Jesus nicht nur den Aposteln, sondern auch
all ihren Nachfolgern im Priestertum gegeben. Das Sakrament der Buße ist das
Ostergeschenk des auferstandenen Erlösers an seine Kirche!
Die Reue
Die wichtigste Voraussetzung für den Empfang
der Beichte ist die Reue. Ohne sie kann keine Sünde nachgelassen werden. Sie
besteht in der inneren Abkehr von der Sünde, in der Zuwendung zu Gott und im
Vorsatz, die Sünde künftig zu meiden.
- Die Liebesreue heißt auch
vollkommene Reue, weil sie die höchste Form der Reue ist. Sie wird
geboren aus dem Gedanken an die göttliche Liebe und aus der Scham darüber,
diese Liebe verletzt zu haben. In ihr ist die Kraft, jede Schuld
augenblicklich zu tilgen. Mit der vollkommenen Reue ist stets das Verlangen
nach der heiligen Beichte verbunden. Es ist daher nicht möglich, eine
Liebesreue zu erwecken, um nicht beichten zu müssen! Eine vollkommene Reue
soll man vor allem in Todesgefahr erwecken.
- Die Furchtreue heißt auch
unvollkommene Reue. Sie wird geboren aus dem Gedanken an die göttliche
Gerechtigkeit, denn jede Sünde verdient von Gott eine gerechte Strafe.
Unvollkommen heißt sie, weil sie alleine nicht genügt, um schwere Sünden zu
tilgen. Sie kann aber nützlich sein, um sich von der Sünde abzuwenden und eine
wahre Umkehr vorzubereiten. Zum Empfang der heiligen Beichte ist sie
hinreichend.
- Eine dritte Form heißt eitle Reue.
Sie hat keinen Wert und nützt auch nichts für die Beichte, denn die Sünde ist
einem nur deshalb peinlich, weil man sich vor den Menschen schämt. An die
Liebe Gottes und seine Gerechtigkeit aber denkt man nicht und man will sich
auch nicht bessern.
Der Vorsatz
Man unterscheidet zwei Arten von Vorsätzen:
- Zu jeder echten Reue gehört notwendig der
allgemeine Vorsatz. Er besteht im ernsthaften Willen, (1) die Sünde
nicht mehr zu tun, (2) die nächste Gelegenheit besonders zur schweren Sünde
entschieden zu meiden und etwaige ungeordnete Lebensumstände zu ändern, und
(3) falls ein Schaden entstanden ist, diesen nach Möglichkeit wieder
gutzumachen.
- Der besondere Vorsatz ist
spezieller und ergänzt den allgemeinen Vorsatz. Er dient besonders dem
Wachstum im geistlichen Leben und in der Nachfolge Christi. Wer Unkraut jätet,
wird nicht nur die Köpfe abreißen, sondern dem Unkraut an die Wurzeln gehen.
Der besondere Vorsatz besteht darin, dass man gezielt die wichtigsten
persönlichen Fehler ins Visier nimmt und sie durch Wachsamkeit und Tugendübung
überwindet.
Vorbereitung auf die Beichte
Zur Vorbereitung auf eine gute Beichte gehören
sechs Dinge:
(1) Beten
Man betet zum Heiligen Geist, damit er hilft zu
einer heilsamen Selbsterkenntnis und zu einer guten Beichte.
(2) Besinnen
Man liest aufmerksam den Beichtspiegel und denkt
darüber nach, welche Sünden man begangen hat. Auch für Erwachsene kann es
hilfreich sein, einen Beichtzettel zu schreiben.
(3) Bereuen
Man erweckt Reue über die begangenen Sünden.
(4) Bessern
Man überlegt sich einen guten und konkreten
Vorsatz.
(5) Bekennen
Man sagt in der heiligen Beichte aufrichtig die
Sünden und achtet gut auf den Zuspruch des Beichtvaters.
(6) Büßen
Man verrichtet die vom Priester auferlegte Buße
und hält wenigstens eine kurze persönliche Danksagung.
Ratschläge zur guten Beichte
- Sei voll Vertrauen und schäme dich nicht!
Denke daran, dass Jesus selbst es ist, der in
der Beichte deine Sünden tilgt. Vor ihm ist nichts verborgen und vor ihm kann
nichts verborgen sein. Der Priester ist nur sein Werkzeug. Er ist strikte an
das Beichtgeheimnis gebunden und wird von dem, was er hört, keinerlei Gebrauch
machen. Der hl. Johannes Chrysostomos sagt einmal: "Der Teufel ist es, der
uns vor der Beichte mit Furcht und Scham erfüllt. Wenn wir sündigen, nimmt er
uns die Furcht; wenn wir aber bekennen sollen, dann gibt er uns die Furcht
zurück und macht uns verlegen."
- Beichte aufrichtig und vollständig!
Zur Gültigkeit der Beichte gehört das
vollständige Bekenntnis aller erkannten schweren Sünden nach Art und
Zahl. Bei den schweren Sünden musst du alle wichtigen Umstände sagen
und so gut du kannst auch die Häufigkeit, damit der Beichtvater die Sünden
klar erkennen und dich davon lossprechen kann.
Eine schwere Sünde begeht, wer mit
Wissen und
Willen ein Gebot Gottes in einer
wichtigen Sache
übertritt. Im Zweifelsfall darfst du den Beichtvater auch darüber fragen.
Wer eine schwere Sünde aus falscher Scham
verschweigt oder absichtlich so undeutlich sagt, dass der Beichtvater sie
nicht verstehen kann, beichtet ungültig und lädt eine schwere Last auf seine
Seele.
Der heilige Bonaventura empfiehlt:
"Beichte an erster Stelle jene Sünde, die dich am meisten beschämt. Auf diese
Weise wird dir das Bekenntnis der übrigen Sünden leicht sein; denn ist der
Feldherr geschlagen, so wird das ganze Heer leicht zersprengt."
Wenn man ohne Schuld eine schwere Sünde
vergessen hat, ist die Beichte trotzdem gültig. Man muss aber die vergessene
Sünde in der nächsten Beichte sagen.
Obwohl das Bekenntnis der lässlichen Sünden
nicht verpflichtend ist, ist es doch sehr nützlich und wird von der Kirche
nachdrücklich empfohlen. Kleine Wunden kann man zwar selber heilen, aber
manchmal ist es doch gut, auch sie dem Arzt zu zeigen.
"Das regelmäßige Bekenntnis unserer
lässlichen Sünden ist für uns eine Hilfe, unser Gewissen zu bilden, gegen
unsere bösen Neigungen anzukämpfen, uns von Christus heilen zu lassen und im
geistigen Leben zu wachsen." (KKK 1458)
- Beichte gründlich und persönlich!
Die Beichte wird dir in dem Maße fruchtbar
werden, wie du dich der göttlichen Gnade öffnest und mit ihr mitwirkst. Wer
oberflächlich und schablonenhaft beichtet, erzielt nur spärlichen Gewinn. Um
gut zu beichten, musst du dich ernsthaft bemühen, deinen Fehlern an die Wurzel
zu gehen und in der Tugend zu wachsen. Bei der Erforschung deines Gewissens
wirst du nicht nur auf die äußeren Sachverhalte schauen, sondern auch deine
inneren Gesinnungen prüfen. Dabei wirst du besonders deinen persönlichen
Hauptfehler im Auge behalten und auf die gewissenhafte Erfüllung deiner
Standespflichten achten.
- Beichte öfter und regelmäßig!
Aus der regelmäßigen Beichte kommt ein
mächtiger Antrieb zum Guten. Wer regelmäßig (z. B. monatlich) beichtet, wird
nicht bloß das Vergangene immer wieder in Ordnung bringen, sondern auch das
Künftige besser machen. Er schärft sein Gewissen und bleibt bewahrt vor dem
Abgleiten in Gleichgültigkeit und Lauheit.
"So leuchte euer Licht vor den Menschen,
damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater preisen, der im Himmel ist."
(Mt 5,16)
Gebete zur Vorbereitung
Gott, allmächtiger Vater. Du bist der Herr
über mein Leben. Nichts ist vor Dir verborgen und jedes Herz liegt offen vor
Dir. Vor Deinem Angesicht will ich mein Leben prüfen. Läutere durch die
Eingießung des Heiligen Geistes die Gedanken meines Herzens, auf dass ich die
Gnade erlange, Dich vollkommen zu lieben und gebührend zu loben.
Jesus, mein Herr und Heiland, Du kennst all
meine Gedanken, meine Worte und meine Werke. Hilf mir, so zu werden wie Du!
Bilde mein Herz nach Deinem Herzen! Lenke meinen störrischen Willen zum Guten!
Heiliger Geist erleuchte mich, Deine Gnade
stärke mich! Bewege mein Herz, damit ich meine Sünden recht erkenne,
sie aufrichtig bekenne und mich wahrhaft bessere!
Gott, Du stößt niemanden zurück, sondern lässt
Dich in liebevollem Erbarmen auch vom größten Sünder durch Buße versöhnen;
blicke gnädig auf mein demütiges Flehen und erleuchte mein Herz, auf dass ich
meine Fehler erkenne und recht bekenne und so Deine Gnade
erlange. Amen.
Beichtspiegel
In der Gewissenserforschung überprüfen wir
sorgfältig (aber ohne Ängstlichkeit) vor Gott uns selbst und unser Leben. Wir
erwecken einen Akt kindlichen Vertrauens, erinnern uns an seine Gegenwart und
stellen uns ganz bewusst in sein Licht.
Der Beichtspiegel soll helfen als
Gedächtnisstütze und ist ein vorzügliches Hilfsmittel zur Gewissensbildung.
Es wäre aber ein Missverständnis, ihn als
umfassendes Sündenregister und als Verzeichnis aller persönlichen Pflichten
eines Christen in der Welt zu sehen. Er kann eine gute Beichtkatechese
keineswegs ersetzen.
Vorfragen
Wann war meine letzte Beichte? Habe ich damals
gut und aufrichtig gebeichtet? Habe ich nichts Wichtiges vergessen? - oder
absichtlich ausgelassen? - oder aus falscher Scham verschwiegen? Habe ich die
auferlegte Buße verrichtet? - angerichteten Schaden wieder gutgemacht?
Was war mein Vorsatz? Habe ich ihn gehalten?
1. Gebot
Ich bin der Herr, dein Gott.
Du sollst keine fremden Götter neben mir haben!
Wie steht es mit meinem Glauben?
Ist mein Glaube lebendig? Oder war ich lau?
Glaube ich alles, was die katholische Kirche lehrt?
Habe ich mich meines Glaubens geschämt? - ihn
verleugnet? Habe ich Reden gegen den Glauben, den Papst oder die Kirche
geführt? - gerne angehört? - schuldhaft dazu geschwiegen? - aus Feigheit oder
Menschenfurcht?
Habe ich meinen Glauben genährt? - durch Lesen
guter Bücher? - Schriftlesung? - Beschäftigung mit Glaubensfragen? - Besuch
von Katechesen? Wie steht es um meine Kenntnis des Katechismus? Kenne ich die
10 Gebote? Habe ich sie bewusst zum Maßstab meines Lebens gemacht?
Habe ich meinen Glauben gefährdet? - durch
schlechten Umgang? - durch glaubens- und kirchenfeindliche Schriften? Habe ich
solche verbreitet? Bin ich glaubensfeindlichen Vereinigungen beigetreten? Habe
ich ernsthaft Glaubenszweifel gehegt? Bin ich vom Glauben abgefallen? - aus
der Kirche ausgetreten? Habe ich Privatoffenbarungen über die Lehre der Kirche
gestellt?
Ist mir wirklich alles fremd, was der wahren
Gottesverehrung zuwider ist (Aberglaube, Horoskop, Astrologie, Spiritismus,
Wahrsagerei ... )?
Wie steht es mit meiner Hoffnung?
War ich in Prüfungen und Widerwärtigkeiten
kleinmütig? - verzagt? - wehleidig? - selbstmitleidig? - ungeduldig? Habe ich
mich innerlich oder äußerlich gegen Gott aufgelehnt, wenn mir ein Missgeschick
widerfuhr? - Habe ich an Gottes Vorsehung gezweifelt? - gegen Gott und seine
Vorsehung gemurrt? Habe ich an Gottes Barmherzigkeit gezweifelt? - oder
vermessen darauf vertraut? Habe ich gesündigt mit dem Gedanken: Ich kann es ja
wieder beichten?
Wie steht es mit meiner Liebe?
"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben
aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele, aus deinem ganzen Denken
und aus deiner ganzen Kraft." (Mk 12,30)
Habe ich mich bemüht, in der Liebe zu Gott zu
wachsen? - sie zu nähren? Habe ich mich bemüht, mit Gott zu leben? - oft und
gerne an ihn zu denken? - ihn zu grüßen? - ihm Freude zu machen? Oder habe ich
kaum oder nie an Gott gedacht? Hat Gott die erste Stelle in meinem Leben? Habe
ich mich bemüht, meine Fehler zu erkennen? - sie aus Liebe zu Gott zu
überwinden? Bin ich bereit, aus Liebe zu Gott auch kleine Opfer zu bringen?
Wie steht es mit meinem Beten?
Habe ich Ordnung in meinem Gebetsleben? Habe
ich das Morgen-, Abend- und Tischgebet verrichtet? Habe ich mich um Sammlung
und Andacht bemüht? - um eine gute äußere Haltung? Oder habe ich mich beim
Gebet freiwillig zerstreut? - schlecht und widerwillig gebetet? Habe ich
längere Zeit gar nicht gebetet? War ich nachlässig im Sakramentenempfang? Habe
ich ein Sakrament unwürdig empfangen? Habe ich für empfangene Wohltaten auch
gedankt?
2. Gebot
Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren!
Heilige Namen
Habe ich Ehrfurcht vor heiligen Namen und
Dingen? Oder habe ich den Namen Gottes oder andere heilige Namen leichtfertig
ausgesprochen? - zum Fluchen missbraucht? - im Zorn? Habe ich Gott gelästert?
Habe ich unnötig oder falsch geschworen? - ein Gelübde nicht erfüllt?
Heilige Dinge und heilige Orte
Habe ich über heilige Dinge gespottet? - dumme
Späße gemacht? Habe ich fremden Spott schuldbar geduldet? Habe ich mit
geweihten Gegenständen Unfug getrieben? Habe ich mich an heiligen Orten
ehrerbietig benommen? Oder habe ich geschwatzt? - andere in ihrer Andacht
gestört? Habe ich auch auf geziemende Kleidung geachtet?
Gottgeweihte Personen
Habe ich gottgeweihten Personen die gebührende
Ehre bezeugt? Oder habe ich im Reden über Bischöfe, Priester und Ordensleute
gegen die Liebe und die ihrem Amt geschuldete Ehrfurcht gefehlt? Wie habe ich
sie betitelt? Habe ich für sie gebetet?
Habe ich mich über andere belustigt, die
frömmer sind als ich?
3. Gebot
Gedenke, dass du den Sonntag heiligst!
Habe ich meine Zeit gut genutzt? Oder habe ich
viel Zeit sinnlos vertan? Weiß ich mich für die Verwendung meiner Zeit vor
Gott verantwortlich? War ich zu sehr in irdischen Sorgen gefangen?
(Zum Sonntagsgebot siehe auch den Hinweis bei den Kirchengeboten weiter
unten)
Habe ich mich bemüht, den Sonntag zu heiligen?
Habe ich an Sonntagen oder gebotenen Feiertagen aus eigener Schuld die hl.
Messe versäumt? Bin ich mir bewusst, dass das Sonntagsgebot unter schwerer
Sünde verpflichtet? Habe ich vielleicht nur äußerlich an der hl. Messe
teilgenommen? - mich zu wenig um eine gute äußere Haltung bemüht? Bin ich aus
eigener Schuld zu spät gekommen? - zu früh fortgegangen? Habe ich unwürdig
kommuniziert? Habe ich andere daran gehindert, der hl. Messe beizuwohnen?
Habe ich Sonn- und Feiertage durch knechtliche
Arbeit entweiht? - ohne hinreichenden Grund am Sonntag werktägliche Arbeiten
verrichtet, die ich eben so gut am Samstag oder Montag hätte tun können? Habe
ich mich um die Pflege einer sonntäglichen Familienkultur bemüht? Habe ich auf
die notwendige körperliche Erholung geachtet?
4. Gebot
Du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass es dir wohl ergeht und du lange
lebst auf Erden!
Pflichten der Kinder
Habe ich meine (Schwieger-)Eltern geachtet?
Hatte ich ihnen gegenüber ein aufrichtiges Wohlwollen? Habe ich gerne ihren
Rat gehört? Wie hat sich meine Hochachtung bewährt angesichts ihrer Schwächen?
- in Tagen von Krankheit? - in ihrem Alter? Habe ich mich bemüht, ihnen Freude
zu machen? Oder habe ich ihnen Kummer bereitet? Habe ich es unterlassen, ihnen
in geistigen oder materiellen Nöten beizustehen? Habe ich für sie gebetet?
Oder habe ich sie verachtet? - sie gehasst? - schlecht über sie geredet? Habe
ich zugefügtes Unrecht von Herzen verziehen? War ich gegen sie eigensinnig? -
grob? - lieblos? - trotzig? - undankbar? Habe ich die Eltern bedroht? -
misshandelt? - ihnen den Tod gewünscht? Habe ich mich meiner Eltern geschämt?
Habe ich mich gegen meine Geschwister
versündigt durch Zank, Streit, Verführung oder Neid? Habe ich nötige
Anstrengungen zur Versöhnung unternommen?
Pflichten der Eltern
Habe ich für die (auch religiöse) Erziehung
meiner Kinder gesorgt? Denke ich an ihr ewiges Heil? Habe ich mich bemüht,
jedem einzelnen Kind gerecht zu werden? - ihre Persönlichkeit zu achten? Habe
ich ein Kind ungerechter Weise bevorzugt? Habe ich mir genügend Zeit genommen
für meine Familie, meine Kinder? Suche ich Gelegenheiten, mit ihnen ins
Gespräch zu kommen? Habe ich sie liebevoll aber bestimmt auf ihre Fehler
hingewiesen und ihnen das Gute gezeigt? - oder war ich dazu zu bequem?
Versuche ich, meinen Kindern ein Freund zu sein? Schaffe ich ein Klima
gegenseitigen Vertrauens? Oder habe ich das Vertrauen meiner Kinder verletzt?
Habe ich meinen Kindern ein gutes Vorbild
gegeben? Oder habe ich mich vor ihnen gehen lassen? War ich zu grob? - oder zu
nachsichtig? - launisch? War für mich im Strafen die Liebe zum Kind und sein
Wohl maßgebend? Oder habe ich ungerecht (im Zorn) gestraft? - im Affekt
geschlagen? Habe ich ihnen Kummer bereitet?
Habe ich auf ihren Umgang geachtet? -
unerlaubte Bekanntschaften oder schlechte Gelegenheiten schuldhaft geduldet?
Habe ich mich meiner Kinder geschämt? - an ihnen nur die schlechten Seiten
gesehen?
Pflichten gegenüber dem Ehegatten
Habe ich mich um einen liebevollen Umgang mit
meinem Ehegatten bemüht? Oder war ich mit ihm weniger liebenswürdig als mit
Außenstehenden? War ich auf seine schlechten Eigenschaften fixiert, oder sehe
ich an ihm auch das Gute? Habe ich mit meinem Gatten gestritten? - ihn
schlecht behandelt? - ihn verletzt? - ihm gern verziehen? Habe ich ihn zu
lange allein gelassen? Habe ich mich für seine Sorgen und Anliegen
interessiert? Habe ich ihm zugehört und ihm Gelegenheit gegeben, sich
auszusprechen? Habe ich seine Autorität vor den Kindern unterstützt? Oder habe
ich ihn vor den Kindern zurechtgewiesen und kritisiert?
Beklage ich mich über die Lasten meiner
familiären Pflichten oder erfülle ich sie gerne?
Pflichten der Untergebenen und Vorgesetzten
Habe ich meine Lehrer oder Vorgesetzten
geachtet? Oder war ich gegen die geistliche oder weltliche Obrigkeit
widerspenstig? Habe ich meine beruflichen Pflichten gewissenhaft erfüllt? Habe
ich andere durch Nachlässigkeit oder Unhöflichkeit verärgert? Habe ich
gerechte Gesetze und Anordnungen missachtet? War ich gegen meine Kollegen
launenhaft? - lieblos? - hart? Habe ich zu viel von ihnen verlangt? - mich zu
wenig um ihr leibliches und seelisches Wohl gekümmert?
5. Gebot
Du sollst nicht töten!
Das eigene Leben
Habe ich eine hohe Auffassung von der
Heiligkeit des Lebens? Bin ich mir bewusst, dass mein Leben mir nur anvertraut
ist? - dass ich einmal vor Gott Rechenschaft darüber ablegen muss? Habe ich
mir den Tod gewünscht, ohne mich dabei der Vorsehung Gottes zu unterwerfen?
Habe ich mutwillig mein Leben in Gefahr gebracht? - leichtfertig meiner
Gesundheit geschadet? - durch übermäßigen Genuss von Alkohol, Nikotin,
Koffein? - durch Drogen? - durch Unmäßigkeit im Essen? - durch künstliches
Erbrechen? - durch zu wenig Schlaf? - durch unvernünftige und gefährliche
Sportarten? - gewagte Mutproben? - im Straßenverkehr? Habe ich dabei nur mich
selbst gefährdet oder auch andere? Habe ich die Sorge um meine Gesundheit
übertrieben?
Bin ich freiwillig mit schlechten Menschen
umgegangen? Habe ich mich der Gefahr der Sünde ausgesetzt? - die nächste
Gelegenheit zur Sünde nicht gemieden? Habe ich mich jetzt ganz von solchen
Gefahren abgewendet?
Das Leben des Nächsten
Habe ich anderen am Leben oder an der
Gesundheit geschadet? Habe ich ein Menschenleben auf dem Gewissen? Habe ich
ungeborenes Leben getötet? - töten wollen? Habe ich zu einer Abtreibung
beigetragen? - dazu geraten? - gedrängt? - geschwiegen? Habe ich Euthanasie
gutgeheißen? - für mich selbst daran gedacht? Habe ich anderen leiblich
geschadet? - sie geschlagen? - sie körperlich verletzt? Habe ich mich an
brutalen Darstellungen ergötzt?
Habe ich dem Nächsten in der Not geholfen?
Habe ich Zorn, Groll, Abneigung gegen andere gehegt? - Hass und Rachsucht
aufkommen lassen? Habe ich in Feindschaft gelebt? War ich unversöhnlich? -
nachtragend? - schadenfroh? Wie habe ich Menschen behandelt, gegen die ich
eine natürliche Abneigung empfinde? Habe ich Zwietracht gestiftet? Habe ich
anderen Böses gewünscht? - sie verflucht? War ich lieblos? - neidisch? -
gehässig? Habe ich anderen beleidigende Schimpfnamen gegeben? - sie verachtet?
Habe ich andere absichtlich zum Zorn gereizt?
Habe ich anderen an der Seele geschadet? -
durch direkte Verführung zur Sünde? - durch schlechtes Beispiel? - durch
schlechten Rat? - durch Gutheißen oder Loben des Bösen?
Prüfe vor allem auch dein Verhalten gegen
deine Allernächsten; gegen den Ehegatten, die Angehörigen, die Nachbarn!
Habe ich Tiere gequält? - Pflanzen mutwillig
zerstört? - Abfall in die Natur geworfen?
6./9. Gebot
Du sollst nicht Unkeusch treiben!
Du sollst nicht Unkeusches begehren!
"Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein
Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt? Ihn habt ihr von Gott, und
nicht euch selber gehört ihr. Denn ihr wurdet erkauft um einen Preis. So
verherrlicht denn Gott in eurem Leib!"
(1 Kor 6,19 f.)
Schamhaftigkeit
Bin ich mir bewusst, dass mein Leib ein Tempel
des Hl. Geistes ist? Denke ich edel über die Geheimnisse des Lebens? War ich
schamhaft? Habe ich mich selbst und andere vor jeder leichtfertigen Aufreizung
geschlechtlicher Begierden geschützt? Habe ich mich bemüht, in meinem ganzen
Wesen edel und rein zu sein? - meine Augen zu beherrschen?
Oder war ich unschamhaft im Denken - Reden -
Zuhören - Anschauen? - durch vorwitzige Blicke? - durch gedankenloses
Mitmachen schamloser Mode-, Bade- und Tanzunsitten? - durch Anschauen
fragwürdiger Filme, Theaterstücke, Bilder, Zeitschriften, Werbungen,
Internetseiten, Computerspiele ...? Kann ich sicher sagen, dass mir der
Fernseher nicht schadet? Habe ich zu schlechten Witzen gelacht? - sie
weitererzählt? Habe ich anzügliche Bemerkungen gemacht? Habe ich andere zu
schlechten Gedanken verführt? - durch schlechte Reden? - durch ungenügende,
aufreizende oder zu enge Kleidung?
Keuschheit
Habe ich unkeusche Gedanken und Phantasien mit
Wohlgefallen in mir unterhalten? - freiwillig unkeusche Empfindungen
hervorgerufen? Habe ich in unkeuscher Absicht gewünscht, etwas zu sehen, zu
hören, zu tun? Habe ich mich mit Freude an früher begangene Sünden erinnert?
Habe ich sündhaften oder gefährlichen Umgang gehabt? Habe ich Unkeusches
getan? - allein? - mit andern? - oder zugelassen? - geduldet? - mit
Verheirateten? - Personen gleichen Geschlechts? - Kindern oder Jugendlichen?
Habe ich gefehlt durch widernatürliche Praktiken? - durch Selbstbefriedigung?
Habe ich mich hinreichend und ernsthaft bemüht, davon loszukommen?
Verlobte
Wollen wir rein in die Ehe gehen? Oder haben
wir gesündigt durch vorehelichen Verkehr? Ist wahre Liebe der Hauptgrund
unseres Verhältnisses? Bin ich bereit zu selbstloser Hingabe? Oder beherrscht
mich der egoistische Drang, besitzen zu wollen? Achte ich auf die
charakterliche und religiöse Reife meines Verlobten, oder schaue ich nur auf
äußerliche Merkmale?
Gebe ich mich der Illusion hin, dass
gravierende Mängel sich nach der Heirat bessern? Bemühe ich mich darum,
sittliche Gefahren entschieden zu meiden (z. B. längere Treffen in
Privaträumen, gemeinsamen Urlaub, Übernachtungen in einem Zimmer ...)?
Hat mein Verhältnis mich von Gott entfernt?
Empfange ich in dieser Zeit häufiger die Sakramente, um mehr Gnade von Gott zu
erhalten?
Ehegatten
Habe ich eine hohe Auffassung von der
Heiligkeit der Ehe? Kenne ich die Morallehre der Kirche und habe ich mich
bemüht, danach zu leben? Habe ich Ehebruch begangen? Bin ich in eine fremde
Ehe eingedrungen? Habe ich die eheliche Treue verletzt durch freiwillige
unkeusche Gedanken und Begierden? Habe ich geflirtet? Habe ich meinem Gatten
Anlass zur Eifersucht gegeben? Habe ich gefährliche Situationen gemieden? Lebe
ich in einem sündhaften Verhältnis?
Bin ich meinem Ehegatten immer mit der nötigen
Ehrfurcht und mit Rücksicht begegnet? Habe ich die Pflichten der Ehe verletzt?
- mich ohne Grund verweigert? Habe ich mich unter Mithilfe meines Ehegatten
selbstbefriedigt? Habe ich gewohnheitsmäßig und ohne hinreichenden Grund von
der Ehe nur an solchen Tagen Gebrauch gemacht, an denen eine Empfängnis
ausgeschlossen ist? Habe ich Verhütungsmittel gebraucht? - von meinem
Ehegatten gefordert? - schuldhaft geduldet? - solche mit abtreibender Wirkung
(wie z. B. Pille und Spirale)? Habe ich mich sterilisieren oder künstlich
befruchten lassen?
Eltern
Habe ich mich hinreichend bemüht, in meiner
Familie eine für die Keuschheit gedeihliche Atmosphäre zu schaffen? War ich um
die moralische Erziehung meiner Kinder besorgt? Erkläre ich meinen Kindern den
Ursprung des Lebens mit Sensibilität, frühzeitig und entsprechend ihrer
Fassungskraft? Oder habe ich dies aus falscher Bequemlichkeit oder Scheu
anderen überlassen? Habe ich mich bemüht, in meinen Kindern die Liebe zur
Reinheit und die Ehrfurcht vor dem Leib zu wecken? - sie zu reifen und
opferbereiten Charakteren zu erziehen? Habe ich sie vor schlechten Einflüssen
(z. B. durch Schule, Medien, Kameraden ...) nach Kräften bewahrt?
7./10. Gebot
Du sollst nicht stehlen!
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut!
Habe ich gestohlen? - was? - wieviel? Habe ich
den Schaden wieder gut gemacht? - das Entwendete zurückgegeben? Habe ich
betrogen? Habe ich überfordert? - unterschlagen? Habe ich die Notlage anderer
ausgenutzt? Habe ich Schulden nicht bezahlt? Habe ich Gefundenes oder
Geliehenes einfach behalten? Habe ich gegebenenfalls die notwendige
Rückerstattung geleistet?
Bin ich mit fremden Gütern sorgsam umgegangen?
Oder habe ich sie absichtlich oder leichtfertig beschädigt? Habe ich
angerichteten Schaden wieder gutgemacht? War ich mit fremdem Eigentum
verschwenderisch? - im Büro? - durch unerlaubtes Telefonieren, Kopieren ...? -
auf der Baustelle? - am Arbeitsplatz? - durch ,besorgen' oder ,organisieren'
von Materialien, Werkzeugen, Medikamenten ...?
Habe ich für meinen Lohn die geschuldete
Arbeit geleistet? Oder habe ich schlechte Ware geliefert? - falsche
Arbeitszeit angegeben? - unbegründet krank ,gefeiert'? Habe ich Angestellten
den gerechten Lohn verweigert? - sie ausgenutzt? Habe ich Überstunden
ausgeglichen?
Habe ich über meinen Verhältnissen gelebt? -
gesündigt durch Verschwendung und ungeziemenden Luxus? Habe ich ungeordneten
Sammlerleidenschaften nachgegeben? Habe ich meiner Familie das ihr zustehende
Geld vorenthalten? - meinen Lohn an der Theke ,verflüssigt'? - ihn bei
Glücksspielen ,auf's Spiel gesetzt'?
Habe ich anderen ihr Glück gegönnt? Oder war
ich neidisch auf fremde Güter? War ich zu sehr um irdischen Wohlstand besorgt?
Habe ich mit Gott gehadert?
Bemühe ich mich um Werke der leiblichen und
geistigen Barmherzigkeit? Habe ich Notleidenden gerne geholfen? Oder war ich
blind für fremde Not? Habe ich in übertriebener Weise Geld für Tiere
ausgegeben (vgl. KKK 2418)?
8. Gebot
Du sollst kein falsches Zeugnis geben!
Bemühe ich mich um Wahrhaftigkeit und
charakterliche ,Echtheit'? Oder habe ich gelogen? - geheuchelt? - in wichtigen
Dingen? - zum Schaden anderer? - aus Leichtfertigkeit, Prahlerei, Feigheit,
Stolz, Trotz, Gehässigkeit? War ich unwahr im Benehmen und Reden?
Habe ich durch Schmeichelei, Lobhudelei oder
Gefälligkeit andere in ihrem falschen Verhalten bestärkt? Habe ich von anderen
ohne Grund Schlechtes gedacht? - in mir falschen Argwohn genährt? - über sie
leichtfertig geurteilt? Habe ich andere verleumdet? - beschimpft? Habe ich
schlecht über andere geredet? - ihrer Ehre geschadet? - ohne hinreichenden
Grund die Fehler anderer aufgedeckt? - sie weitererzählt? - wirkliche Fehler
durch Übertreibung vergrößert? - unsichere Gerüchte verbreitet? Habe ich durch
Schwätzereien Unfrieden gestiftet? Habe ich solche gerne angehört?
War ich unaufrichtig? - wortbrüchig? Habe ich
anvertraute Geheimnisse verraten? - das Briefgeheimnis nicht beachtet? - das
Berufsgeheimnis verletzt?
Habe ich angerichteten Schaden an Ehre und
gutem Ruf des Nächsten wieder gutgemacht?
Kirchengebote
Habe ich an Sonntagen und gebotenen Feiertagen
an der hl. Messe teilgenommen und keine Arbeiten verrichtet, welche die
Heiligkeit dieser Tage gefährden?
"Dem Gebot zur Teilnahme an der Messfeier
genügt, wer an einer Messe teilnimmt, wo immer sie in katholischem Ritus am
Feiertag selbst oder am Vorabend gefeiert wird." (CIC can 1248 § 1)
Der Sonntag soll ein Tag der Ruhe sein,
damit alle Menschen die Möglichkeit haben, das religiöse, familiäre,
kulturelle und gesellschaftliche Leben zu pflegen und sich vor allem auch dem
Dienst an kranken und alten Menschen widmen können [vgl. KKK Kompendium Nr.
454].
Habe ich wenigstens einmal im Jahr meine
Sünden gebeichtet und das Bußsakrament empfangen?
Habe ich wenigstens in der österlichen Zeit
das Sakrament der Eucharistie empfangen?
Habe ich das Freitagsgebot gehalten (d. h.
Verzicht auf Fleischspeisen oder ,Ersatzopfer' an allen Freitag, die nicht auf
ein Hochfest fallen)?
Habe ich am Aschermittwoch und Karfreitag das
Fasten- und Abstinenzgebot gehalten (d. h. einmalige fleischlose Sättigung)?
Habe ich das Gebot der eucharistischen
Nüchternheit befolgt (d. h. mindestens eine Stunde vor dem Empfang der hl.
Kommunion nichts essen oder trinken, außer Wasser und Medikamente)?
Das Abstinenzgebot verpflichtet alle, die das 14. Lebensjahr vollendet
haben. Das Fastengebot verpflichtet alle Volljährigen bis zum Beginn des 60.
Lebensjahres.
Habe ich im Rahmen meiner Möglichkeiten die
Kirche in ihren materiellen Erfordernissen unterstützt?
Hauptsünden
1. Stolz War ich hochmütig,
ehrsüchtig, gefallsüchtig, herrschsüchtig? Halte ich das rechte Maß in
Körperpflege und Modeaufwand? Wie ertrage ich wohlmeinende Kritik? - wie das
Lob auf die Verdienste anderer?
2. Geiz War ich habsüchtig,
geizig, hart gegen Bedürftige? Habe ich mein Herz sündhaft an irdische Güter
gehängt?
3. Unkeuschheit Habe ich mich
ernsthaft bemüht um Keuschheit und Schamhaftigkeit? Oder habe ich mit
Versuchungen gespielt?
4. Neid War ich neidisch,
missgünstig, eifersüchtig, schadenfroh? Nähre ich in mir Unzufriedenheit, z.
B. über mein Geschlecht, mein Aussehen, meinen Stand ...?
5. Unmäßigkeit Habe ich Maß
gehalten im Essen, Trinken, Rauchen, Tanzen? War ich genusssüchtig? -
naschhaft? - gierig? Welche Rolle spielen für mich der Fernseher,
Computerspiele, das Internet ... ?
6. Zorn Habe ich dem Zorn die
Zügel schießen lassen? War ich jähzornig, rachsüchtig, unbeherrscht,
gewalttätig?
7. Trägheit War ich bequem
und nachlässig in der Arbeit, in den Berufspflichten? War ich träge im
religiösen Leben? Habe ich die Arbeit an mir selbst (Selbsterziehung)
gescheut?
Berufs- und Standespflichten
Wie habe ich meine Pflichten erfüllt als
Lediger oder Verheirateter? - als Witwer? - als Gottgeweihter? - als Vater
oder Mutter? - als Großvater oder Großmutter? - als Pate? - als Sohn oder
Tochter? - als Vorgesetzter oder Untergebener? - als Arbeitgeber oder
Arbeitnehmer? - als Privatmann oder Staatsbürger? - zu Hause? - in der
Öffentlichkeit? - am Arbeitsplatz? - in der Schule?
Bemühe ich mich um Ordnung und Pünktlichkeit?
Beunruhigt mich sonst noch etwas?
Falls du dich in sonst einer Sache schuldig fühlst oder über irgend etwas
unsicher bist, darfst du es voll Vertrauen dem Beichtvater sagen.
Nach der Erforschung des Gewissens erwecke in dir die Reue, denn ohne sie
wäre die Beichte sinnlos. Überlege dir einen guten und konkreten Vorsatz noch
bevor du den Beichtstuhl betrittst!
Gebet um Reue
Herr Jesus Christus, mein Heiland und Erlöser,
Du hast dem reuigen Petrus, der sündigen Magdalena und sogar dem Schächer am
Kreuz verziehen: Verzeih auch mir! Ich bereue meine Sünden aus Liebe zu Dir.
0 mein Gott, alle meine Sünden bereue ich von
ganzem Herzen, weil ich von Dir Strafe verdient habe. Ganz besonders aber tun
sie mir leid, weil ich Dich, meinen besten Vater und meinen gütigsten Erlöser,
beleidigt habe. Mit Deiner Gnade nehme ich mir fest vor, nicht mehr zu
sündigen und die nächste Gelegenheit zur Sünde zu meiden.
Dich liebt, o Gott, mein ganzes Herz, und dies
ist mir der größte Schmerz, dass ich erzürnt Dich, höchstes Gut; ach wasch
mein Herz in Deinem Blut!
Dass ich gesündigt, ist mir leid; zu bessern mich, bin ich bereit. Verzeih, o
Gott, mein Herr, verzeih und wahre Buße mir verleih!
0 Gott, schließ mir Dein Herz nicht zu! Bei Dir allein ist wahre Ruh. Lass nie
mich von der Gnade Dein, von Deiner Lieb geschieden sein!
Nimm hin mein Herz, Herr Jesus Christ; Dein Herz für mich durchstochen ist.
Ich bitt' durch's Blut des Herzens Dein, mach mein und aller Herzen rein!
(Friedrich von Spee 1638)
Im Beichtstuhl
Nachdem man das Gewissen erforscht und die
Reue erweckt hat wartet man, bis man an der Reihe ist und geht in den
Beichtstuhl. Dort kniet man nieder und spricht: "Gelobt sei Jesus
Christus!" Der Priester antwortet: "In Ewigkeit. Amen."
Der Priester kann den Beichtenden segnen mit
den Worten: "Der Herr sei in deinem Herzen und auf deinen Lippen, damit du
recht und vollständig deine Sünden bekennst. Im Namen des + Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen." Dazu macht man andächtig ein
Kreuzzeichen.
Zu Beginn des Bekenntnisses sagt man seinen
Lebensstand und den ungefähren Zeitpunkt der letzten Beichte: "Ich bin ...
Jahre alt und ledig / verlobt / verheiratet / verwitwet / geschieden. Meine
letzte Beichte war vor ... Wochen / Monaten / Jahren. Ich bekenne Gott, dem
Allmächtigen, und dir, Vater, an Gottes Statt, meine Sünden: ..."
Nun sagt man die Sünden, wie man sie gefunden
hat. Das Bekenntnis soll deutlich sein, aber nicht zu laut, vor allem aber
aufrichtig und ehrlich. Man meide jede Weitschweifigkeit.
Wenn man alle Sünden gesagt hat, spricht man:
"Diese und alle meine Sünden tun mir von Herzen leid. Mein Jesus,
Barmherzigkeit!"
Man horcht auf den Zuspruch des Beichtvaters.
Er möchte helfen, den Willen Gottes zu erkennen. Wenn er die Buße auferlegt,
antwortet man: "Danke." Dann weiß er sicher, dass man ihn verstanden
hat.
Nun gibt der Priester die Lossprechung. Dazu
macht man ein Kreuzzeichen und erweckt im Herzen noch einmal Reue. Dies ist
der Augenblick, wo die Sünden getilgt werden.
Die Worte der Lossprechung lauten:
EGO TE ABSOLVO
A PECCATIS TUIS
IN NOMINE PATRIS
+ ET FILII
ET SPIRITUS SANCTI.
Ich spreche dich los
von deinen Sünden
im Namen des Vaters
+ und des Sohnes
und des Heiligen Geistes.
Man antwortet: "Amen."
Nach der Lossprechung kann der Priester noch
ein Segensgebet hinzufügen: "Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus, die
Verdienste der allerseligsten Jungfrau Maria und aller Heiligen, und alles,
was du Gutes getan und Schlimmes ertragen hast, gereiche dir zum Nachlass der
Sünden, zur Mehrung der Gnade und zum Lohn im ewigen Leben. Amen."
Am Ende sagt der Beichtvater: "Gelobt sei
Jesus Christus." Man antwortet: "In Ewigkeit. Amen."
Möglichst bald nach der Beichte sollte man ein
persönliches Dankgebet sowie die auferlegte Buße verrichten.
Den guten Vorsatz wird man vor Gott tragen und
ihn bitten um die Gnade der Beharrlichkeit.
Gebete zur Danksagung
Gütigster Vater im Himmel! Ich danke Dir von
ganzem Herzen für die große Wohltat, die Du mir jetzt erwiesen hast. Du hast
mir durch Deinen Priester die Sünden vergeben und Deine Gnade verliehen. Ich
will Dich über alles lieben und mir alle Mühe geben, Dich nicht mehr zu
beleidigen. Gib mir dazu Deine Gnade!
Mein Jesus, Du hast mich rein gewaschen mit
Deinem kostbaren Blut. In Deine Hände empfehle ich meine Seele. Gib, dass ich
Deinen Geboten allzeit treu bleibe, und lass nicht zu, dass ich mich jemals
von Dir trenne!
Maria, Mutter der Gnade und Zuflucht der
Sünder, bitte für mich!
Mein Herr und mein Gott,
nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir!
Mein Herr und mein Gott,
gib alles mir, was mich fördert zu Dir!
Mein Herr und mein Gott,
nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen Dir!
(Hl. Bruder Klaus)
Herr, bitte nimm uns die Angst vor dem
reinigenden Bad
Mache mich rein, Herr
Denn Du willst nicht den Tod des Sünders,
sondern dass er lebe.
Ewig bei Dir, oh Vater, lebe!
Amen.
Weiterführende Themen:
Die Eucharistie
/
Leben in Gottes Gegenwart
/
Die Liebe Gott Vaters
/ Spiritualität
/
Die Liebe Gottes (Gloria Polo)
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