Die Armen Seelen
Warum leiden? Gebete - Ablass
Die religiöse Unwissenheit ist heutzutage groß, aber nirgends ist sie so
erschreckend wie auf dem Gebiete der Lehre von den
"letzten Dingen": Tod, Gericht, Himmel, Hölle, Fegefeuer.
Das kommt auch davon, da der Mensch diese Realitäten nicht wahrhaben will und
sie vor sich herschiebt, bis er eines schönen Tages davor steht und leider oft
nichts mehr machen kann, denn die Zeit darüber nachzudenken wäre
zeit Lebens...
Sich mit dem Tod, der Sterbestunde und den letzten Dingen zu beschäftigen ist
nämlich nicht Torheit, sondern
Torheit ist es, es nicht zu tun.
Es gibt viele Erlebnisse mit Armen Seelen, doch wer glaubt ihnen zu Lebzeiten?...
INHALT
1. Warum leiden sie? Worin haben sie sich
verfehlt?
Jesus sagt (Valtorta –
1943):
Worin haben sich die Seelen [im Fegefeuer] verfehlt?
In der Gottesliebe. Hätten
sie viel geliebt, hätten sie wenige und leichte Sünden begangen, die eurer
Schwachheit und Unvollkommenheit zuzuschreiben sind. Die Seelen hätten sich
jedoch nie in einem bewussten Beharren auch in den lässlichen Sünden versteift.
Sie wären eifrig darum bemüht gewesen, ihren göttlichen Liebhaber nicht zu
betrüben, und angesichts ihres guten Willens hätte der göttliche
Liebhaber ihnen auch ihre lässlichen Sünden verziehen.
Wie macht man auf Erden eine Schuld wieder gut?
Man sühnt sie, und wenn
man irgend kann, durch das selbe
Mittel, mit dem man sie begangen hat. Wer Schaden angerichtet hat,
soll wiedererstatten, was er gewaltsam weggenommen hat. Wer verleumdet hat, soll
die Verleumdung zurückziehen, und so weiter.
Wenn das schon die armselige menschliche Justiz
verlangt, wie sollte dann die heilige göttliche Gerechtigkeit darauf verzichten?
Und welches Mittel wird Gott anwenden, um die Wiedergutmachung zu erlangen?
Sich Selbst, das heißt, die göttliche
Liebe, und wird auch vom Sünder Liebe verlangen.
Dieser Gott,
den ihr beleidigt habt, der euch doch so väterlich liebt, der sich mit seinen
Geschöpfen verbinden will, hält euch dazu an, diese Verbindung durch Ihn Selbst
zu erlangen.
Alles
dreht sich um den Angelpunkt der göttlichen Liebe, Maria,
außer für die wahren „Toten“: die Verdammten. Für diese „Toten“ ist auch die
göttliche Liebe gestorben. Für die drei Reiche – das von Materie beschwerte: die
Erde; dasjenige, das die Schwere der Materie abgestreift hat, nicht jedoch das
Gewicht der Sünde: das Purgatorium; und schließlich jenes, dessen Bewohner die
von jeder Last befreite geistige Natur mit ihrem himmlischen Vater teilen – ist
die göttliche Liebe der alleinige Beweggrund. Indem ihr auf Erden liebt,
arbeitet ihr für den Himmel. Indem ihr im Purgatorium liebt, erobert ihr
den Himmel, den ihr im Leben nicht zu verdienen wusstet. Indem ihr im
Paradies liebt, genießt ihr den Himmel.
Eine Seele,
die im Fegefeuer ist, tut nichts anderes als zu lieben, nachzudenken und im
Licht der göttlichen Liebe zu bereuen; es ist ja die Liebe, die für sie diese
Flammen angezündet hat, die ihr jedoch zu ihrer Bestrafung Gott verbergen.
Darin besteht die Qual. Die Seele erinnert sich an die Gottesschau, die
ihr bei ihrem Einzelgericht zuteil wurde. Sie nimmt die Erinnerung daran mit,
und da allein schon der kurze Augenblick der Gottesschau eine Seligkeit ist, die
alles Geschaffene übertrifft, ist die Seele begierig, diese Seligkeit wieder zu
genießen. Diese Erinnerung an Gott und der Lichtstrahl, in den sie bei ihrem
Erscheinen vor Gott getaucht wurde, bewirken, dass die Seele die von ihr
begangenen Verfehlungen gegen ihr höchstes Gut in ihrem ganzen Umfang
„einsieht“, und in dieser „Einsicht“ besteht die Pein ihrer Reinigung, zusammen
mit der Erkenntnis, dass sie sich selbst freiwillig den Besitz des Himmels und
die Vereinigung mit Gott auf Jahre oder Jahrhunderte hinaus versagt hat.
Die Liebe und die Gewissheit, die göttliche Liebe
beleidigt zu haben, sind die Qualen der in der Reinigung Befindlichen.
Je mehr eine Seele sich im Leben
verfehlt hat, desto mehr ist sie von einem „grauen Star“ befallen, der ihr das
Erwecken der vollkommenen Liebesreue, jener ersten Wirkkraft ihrer Reinigung und
ihres Eintritts in das Reich Gottes, erschwert. Je mehr eine Seele sie
durch die Sünde niedergehalten hat, desto mehr wird die Liebe in ihrer
Lebendigkeit beschwert und behindert. Je mehr sie sich allmählich durch die
Macht der göttlichen Liebe reinigt, beschleunigt sich ihre Auferstehung zur
Liebe und schließlich ihre Eroberung der göttlichen Liebe, die in dem
Augenblick, in dem ihre Sühneleistung zu Ende geht, vollständig ist, und sie
nach Erreichen der Vollkommenheit der Liebe in die Stadt Gottes eingelassen
wird.
Viele Gebete sind nötig, damit die Seelen, die,
um die himmlischen Freuden zu erlangen, leiden, geschwind diese vollkommene
Liebe erreichen, welche sie losspricht und sie Mir vereint. Eure Gebete,
eure Fürbitten sind andererseits Verstärkungen jenes Liebesfeuers. Sie
verstärken die Glut. Aber – o selige Qual! – sie verstärken
ebenso die Liebesfähigkeit. Sie
beschleunigen den Reinigungsprozess. Sie heben jene in dieses Feuer
getauchten Seelen auf eine immer höhere Stufe. Sie bringen sie an die Schwelle
des göttlichen Lichtes. Sie öffnen schließlich die Pforten des göttlichen
Lichtes und führen die Seele in den Himmel.
Einer jeden solchen von eurer Liebe bewirkten
Operation zu Gunsten derer, die euch in das zweite Leben vorausgegangen
sind, korrespondiert ein Aufschwung der Gegenliebe zu euch. Der Liebe
Gottes, die euch dankt, dass ihr euch um Seine sühnenden Kinder kümmert, sowie
der Liebe der Büßenden, die euch danken, dass ihr euch dafür einsetzt, sie in
den Genuß Gottes zu bringen.
Eure teuren Angehörigen lieben euch nie so sehr wie
nach dem irdischen Tod, denn ihre Liebe ist von da an in das göttliche Licht
getaucht, und in diesem Licht verstehen sie, wie ihr sie liebt und wie sie
euch hätten lieben sollen.
Sie dürfen euch
keine Worte mehr sagen, die eure Vergebung erbitten und Liebe schenken.
Aber sie sagen sie Mir für euch, und Ich trage euch die Worte eurer Toten zu,
die euch nunmehr so zu sehen und zu lieben verstehen, wie es recht ist. Ich
trage sie euch zusammen mit ihrer Bitte um Liebe und mit ihrem Segen zu. Beides
ist schon vom Fegefeuer aus gültig, da es ihnen bereits von der in ihnen
erglühten und sie reinigenden Liebe eingegeben wurde. Ihre Bitte erreicht dann
die vollkommene Gültigkeit, wenn sie, schon befreit, euch auf der Schwelle des
ewigen Lebens entgegenkommen werden, oder sich euch vereinen, falls ihr ihnen
ins Reich der göttlichen Liebe vorausgegangen seid. (…)
2.
Fehlende Gottesliebe - unser aller Problem
Nachwort Hermann:
Ich war betroffen, wie ich diese Zeilen las: Denn hier auf Erden haben wir
noch alle Möglichkeiten, um möglichst NICHT ins Fegefeuer zu kommen, sondern
(fast) "direkt" in den Himmel. Und trotzdem lassen wir diese Möglichkeiten aus
oder verschlafen sie. Ich kann mich selber bei den Ohren ziehen. Versuchen wir
ab heute diese Liebe zu vervollkommnen. Wie oft belehren wir, statt zu dienen.
Wie oft scheitern wir an der Liebe zum Nächsten, statt für ihn zu beten, ihm zu
helfen. Jesus hat es uns vorgemacht und klare Worte diesbezüglich gesprochen!
Und doch suchen wir so oft menschliche Ehre, die für den Himmel wertlos ja
erschwerend ist und
der wahren Liebe immer entgegengesetzt ist. Nützen wir also DIESE ZEIT AB
SOFORT um die Liebe zu vervollkommnen, zu dienen, zu lieben, zu geben.
- Ist nicht die fehlende
Gottesliebe unser aller Problem?
Was Jesus hier M. Valtorta sagte, trifft auf uns alle zu.
Wenn wir eine große
Liebe zu Gott hätten, dann würden wir
NIE BEWUSST ein GEBOT
übertreten, sondern nur aus Schwäche oder Unvollkommenheit.
Das ist im Grunde DAS GANZE GEHEIMNIS DES GLAUBENS!
Wenn ich eine Person liebe, dann betrübe ich sie nicht, ich
versuche sie zu trösten, wenn sie traurig ist, zu kontaktieren, wenn sie fern
ist, ihr nahe zu sein, kurzum: Ich denke mehr an sie als an mich.
DAS IST ES, worauf es ankommt:
Die Liebe, vielfach viel zu leichtfertig übergangen und beiseite
geschoben oder durch Paragrafenreiterei ersetzt, doch sie allein ist es, die uns
heiligt und uns zu Gott bringt,
DENN GOTT IST DIE
LIEBE.
Ringen wir um diese Liebe und wir werden Gott erkennen, dessen Erkenntnis
die Armen Seelen so sehr betrübt, dass sie Ihn so sehr und leichtfertig
beleidigt haben, da sie IHN zeit Lebens nicht erkannten. Dienen wir, statt uns
zu bedienen lassen, erniedrigen wir uns, statt uns zu erhöhen, Jesus hat es uns
klar vorgelebt, auf welche Größe es ankommt.
- Lernen wir von den Armen Seelen! (beten wir für sie)
Von diesen Worten, die Jesus auch zu uns spricht, damit wir schon
HIER und DA die Liebe, die WAHRE LIEBE zu Gott und den Mitmenschen suchen
und um möglichst wenig Zeit im Fegfeuer verbringen zu müssen.
3.
Gebet für die Verstorbenen
Jesus sagt (Valtorta –
1944):
Es
ist 6.15 Uhr, das erste Tageslicht fällt ins Zimmer. Noch mit Mühe schreibe ich
das, was Jesus diktiert:
„Es kommt der Monat, der dem Gedächtnis der Verstorbenen
gewidmet ist. Bete so für sie:
„O Jesus, der Du uns mit Deiner glorreichen
Auferstehung gezeigt hast, was die ‘Kinder Gottes’ in Ewigkeit sein werden,
gewähre unseren in Deiner Gnade verstorbenen Lieben wie auch uns, wenn unsere
Stunde kommt, die heilige Auferstehung.
Um des Opfers Deines Kostbaren Blutes willen, um der
Tränen Mariens willen, um der Verdienste aller Heiligen willen öffne ihrem Geist
(ihren Seelen) Dein himmlisches Reich.
O himmlische Mutter, deren Qual in der Morgenfrühe
des Ostertages beim Erscheinen des göttlichen Auferstandenen ein Ende nahm, und
deren Erwartung der Wiedervereinigung mit deinem göttlichen Sohn in dem Jubel
deiner glorreichen Aufnahme in den Himmel endete, tröste unseren Schmerz und
befreie die, welche wir auch über den Tod hinaus lieben, aus ihren Qualen. Bitte
auch für uns, die wir sehnlichst den Augenblick erwarten, unsere Heimgegangenen
wieder in die Arme schliessen zu dürfen.
Ihr frohlockenden Märtyrer und Heiligen im Himmel,
wendet euren fürbittenden Blick zu Gott und euren brüderlichen den sühnenden
Verstorbenen zu; bittet den Ewigen für sie, dass ihr ihnen zurufen dürft: ‘Seht,
der Friede öffnet sich euch’.
Und ihr, unsere teuren Geliebten, die ihr nicht
verloren, sondern nur getrennt von uns seid, eure Gebete für uns sollen uns wie
ein hier entbehrter Kuss von euch sein, und wenn ihr durch unsere Fürbittgebete
befreit in dem seligen Paradies und bei den Heiligen seid, dann beschützt uns in
eurer himmlisch-vollkommenen Liebe; denn ihr seid ja in der zwar unsichtbaren,
aber dennoch tätigen, liebenden Gemeinschaft der Heiligen mit uns vereint. Diese
Gemeinschaft ist ja bereits eine Vorwegnahme der vollkommenen Wiedervereinigung
aller ‘Gesegneten’, in der uns mit der seligen Anschauung Gottes auch gewährt
werden wird, euch wiederzufinden, wie wir euch hier kannten, und doch zu
himmlischer Glorie verklärt“. „
Als ich die Tage zähle, bemerke ich, dass die Novene
für die Verstorbenen heute beginnt. Jesus hat sie mir also diktiert, dass
ich sie so beten soll, wie auch im November.
4.
Ablass zu Allerseelen
Es
ist ein heiliger und heilsamer Gedanke,
für die Verstorbenen zu beten, damit sie von ihren
Sünden befreit werden.
(2 Makk 12,46; Vulgata nach Hyronimus)
Zu
Allerheiligen und Allerseelen (1. und 2. November) gibt es für alle getauften
und nicht exkommunizierten Katholiken die Möglichkeit, Ablässe für ihre
Verstorbenen im Reinigungsort/ Fegefeuer zu erlangen; d.h. dass deren
Sündenstrafen durch Gottes Barmherzigkeit teilweise erlassen/ gemildert
(Teilablass) oder vollständig erlassen (vollkommener Ablass) werden.
Die katholische Kirche wendet im Ablass durch diese
Fürbitte den Segen des Guten aus dem sogenannten „Gnadenschatz Christi und der
Heiligen“ dem Sünder zu. Wir können den Ablass für die Verstorbenen unserer
Wahl erlangen oder der Jungfrau Maria übergeben, die ihn dann den Seelen
zuwendet, die ihn am nötigsten brauchen.
Vom 1. bis 8. November kann täglich einmal ein
vollkommener Ablass gewonnen werden. Bleibt eine der unten genannten
Bedingungen unerfüllt, erlangt man einen Teilablass.
Die Bedingungen zur Erlangung eines
vollkommenen Ablasses sind
+ Ablegung der hl. Beichte innerhalb
von 8 Tagen vor oder nach Allerheiligen (eine Beichte genügt zur Erlangung
mehrerer Ablässe, wenn man im Stand der Gnade bleibt)
+ entschlossene Abkehr von jeder Sünde
+ Kommunionempfang
+ Gebet nach Meinung des Papstes
(zusätzlich empfiehlt sich das Beten eines »Vaterunser«, eines »Gegrüßet seist
du Maria« und eines »Ehre sei dem Vater«)
sowie zusätzlich
— an ALLERSEELEN (einschliesslich 1.
November ab 12 Uhr):
+ Besuch einer Pfarrkirche oder
halböffentlichen Kapelle/ Priorat
+ Gebet des Vaterunser und
Glaubensbekenntnis
— in der ALLERSEELENWOCHE (vom 1. bis
8. November):
+ Friedhofsbesuch
+ Gebet für die Verstorbenen („O Herr,
gib den Armen Seelen die ewige Ruhe. Und das ewige Licht leuchte ihnen. O Herr,
laß sie ruhen in Frieden. Amen.“).
Link zum Katechismus der katholischen
Kirche über den Ablass
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Seelen Zum
Zeugnis: Arme Seelen erscheinen den Lebenden
Zur Seite: Diagnose
Krebs - warum ich?
Gebet für die verlassensten
Seelen
Jesus, um der Schmerzen willen, die Du bei Deiner Todesangst im Garten
Gethsemani, bei der Geißelung und Dornenkrönung, auf dem Weg zum
Kalvarienberg, bei Deiner Kreuzigung und Deinem Hinscheiden erduldet hast,
erbarme Dich der Seelen im Fegfeuer, besonders jener, die ganz verlassen sind!
Erlöse sie aus ihren bitteren Qualen, rufe sie zu Dir und schließe sie im
Himmel liebevoll in Deine Arme! Vater unser..., Gegrüßet seist Du, Maria...
Herr, gib ihnen ...
Gebet für verstorbene Eltern
Gott, Du hast uns geboten, Vater und Mutter zu ehren. Erbarme Dich gnädig der
Seelen meines Vaters und meiner Mutter; verzeihe ihnen ihre Sünden und gib,
dass ich sie einst wieder sehe in der Freude des ewigen Lichtes! Durch
Christus, unsern Herrn. Amen.
3 Jahre Ablass. Vollkommener Ablass unter den gewöhnlichen Bedingungen, wenn
man das Gebet einen Monat lang jeden Tag verrichtet.
Wirksames Sturmgebet
O Maria, Mutter Gottes, überflute die ganze Menschheit mit dem Gnadenwirken
Deiner Liebesflamme, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
Weiterführende
Themen:
Sexualität
/
Die Demut
/ Der
freie Wille /
Das wahre Glück / Bekehrung
einer Weltfrau /
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