Ein Mann hat im Zorn seine Frau ermordet. Er
bleibt unentdeckt, und doch schlägt ihn furchtbar das Gewissen und die
Gewissensbisse treiben ihn unbarmherzig vor sich her. So sucht er Trost
und Hilfe und wendet sich dabei an einen Rabbi. "Rabbi, helfen Sie mir,
ich habe gemordet!" Der Rabbi weicht erschrocken zurück und fährt den
Mann scharf an: "Schwer ist Deine Sünde, und sie fordert Rache und
Vergeltung. Ich kann Dir nicht helfen, denn es heißt ‚Aug um Aug, Zahn
um Zahn'". Ungetröstet stürzt der Mann davon. Der nächste, an den er
sich wendet ist ein Guru, einer der eingeweiht ist in die esoterischen
Lehren: "Großer Meister, helfen sie mir, ich habe gemordet!" Der große
Guru unterbricht nur widerwillig seine Meditation und spricht dann
salbungsvoll die weisen Worte: "Mein Sohn, alles Leben ist Schein. Es
gibt weder gut noch böse. Durchschaue den Schein und laß dich von Deinen
Taten nicht beunruhigen, auch sie sind nur Schein! Meditiere und
erkenne dich selbst." Nun, jedenfalls geht der Mann ungetröstet weg.
Schließlich landet er vor einem Beichtstuhl. Es brennt Licht, in seiner
Unrast, geht der Mann hinein und kniet nieder. Angstvoll stammelt er:
"Bitte helfen sie mir. Ich habe gemordet!" Einen Augenblick ist es ganz
still hinter dem Gitter des Beichtstuhls, man hört, wie der Priester
schluckt. - Dann tönt seine sanfte, gütige Stimme aus der Finsternis des
Beichtstuhls: "Wie oft, mein Sohn?"
Von Thomas von Aquin, dem großen Kirchenlehrer des
Mittelalters, wird erzählt, es sei leicht gewesen, ihm einen Bären
aufzubinden, und so habe ein Mitbruder ihn überrascht, indem er
plötzlich zum Himmel zeigte und rief: "Schau, da fliegt ein Ochse!"
Thomas drehte den Kopf in die angegebene Richtung und schaute, aber sein
Mitbruder lachte: "Wie kannst Du nur glauben, dass ein Ochse wirklich
fliegt?" Thomas aber antwortete: "Mein Freund, ich glaube eher, dass ein
Ochse fliegen kann, als dass ein Mitbruder mich in die Irre führt."
Zwei Priester wollen die stigmatisierte Marthe Robin besuchen.
Ein Priester ist sehr skeptisch und sagt zu seinem Freund: "Wenn wir
bei Marthe nicht lachen, dann glaube ich nicht an die Übernatürlichkeit
der Stigmata."
Sie kommen in das dunkle Zimmer von Marthe und beginnen ein Gespräch.
Nach einiger Zeit sagt der skeptische Priester: "Wenn ich einmal sterbe,
dann gehe ich zum Himmel und halte die Tür weit auf, damit alle hinein
können". Da lacht Marthe und sagt: "Nein, wenn ich sterbe, dann gehe ich
zur Hölle und schließe die Tür von außen, damit dort niemand hinein
kann!" Der skeptische Priester war von der schlagfertigen Antwort so
verblüfft, dass er herzhaft zu lachen begann und sein Misstrauen Marthe
gegenüber war wie weggeblasen.
(Marthe Robin, war stigmatisiert, sie lebte 50 Jahre lang ausschließlich von der Eucharistie)
Der Papst ist in Amerika und fährt mit seinem Chauffeur auf
der Autobahn durch einsame Gegenden. "Mein Sohn", sagt er zum
Chauffeur, "ich bin der Papst und man läßt mich nichts mehr machen.
Einmal in meinem Leben möchte ich noch selbst autofahren. Wechseln wir
den Platz! " Gesagt, getan, der Papst fährt – aber leider zu schnell,
ein Polizeiauto fährt vor und stoppt ihn. Der Polizist sieht den
ertappten Verkehrssünder, wird blaß und ruft seinen Chef an: "Was soll
ich tun?" "Strafen natürlich", lautet die barsche Antwort. "Aber nein,
das geht nicht, es ist eine hohe Persönlichkeit...!" Der Chef stutzt:
"Wer soll es denn sein? Strafen – es wird schon nicht der Gouverneur
sein..." Der Polizist: "Der Gouverneur? Viel höher!" Darauf wieder der
Chef: "Lächerlich, das wäre ja der Präsident der Vereinigten Staaten..."
"Nein", unterbricht ihn der Beamte, "viel höher!" "Machen Sie keine
dummen Witze und sagen Sie mir endlich: Wer ist es?" Darauf der
Polizist: "Ich weiß es auch nicht, aber der Papst ist sein Chauffeur!"
Zwei evangelische Pfarrer treffen sich und scheinen betrübt.
"In meinem Glockenturm hausen Fledermäuse, und die wollen einfach nicht
verschwinden. Obwohl ich die Glocken immer besonders lange läuten lasse,
bleiben sie, wo sie sind."
"Bei mir ist es noch schlimmer, bei mir sind die Viecher sogar oben im Schiff.
Und wenn Gottesdienst ist, muss ich die Predigt abkürzen, sonst stürzen
sie sich auf die Gläubigen." Kommt frohen Sinnes der dritte Pfarrer des
Wegs: "Na Kollegen?
Ihr seht ja so betreten drein, was ist denn los?"
Die beiden klagen ihm ihr Leid: Fledermäuse.
"Hach", sagt er, "die hatte ich auch. Sind aber alle weg!"
"Wie weg?", fragen die zwei.
"Wie hast Du denn das hingekriegt?"
"Ganz einfach. Zuerst habe ich sie getauft, dann hab' ich sie konfirmiert..." und dann waren sie nie mehr gesehen.
Rabbi Hillel war verzweifelt, denn sein Sohn hatte sich
entschieden, die Religion zu wechseln. Er wollte Christ werden. In
seiner Not rief der Rabbi zu Gott: "Herr, du musst mir helfen, mein Sohn
möchte Christ werden!" Darauf Gott: "Sei nicht betrübt, auch mein Sohn
ist Christ geworden!" Der Rabbi voll Verwunderung: "Und, was hast du
dann gemacht?" - "Ich habe ein neues Testament geschrieben!"
Ein Pastor und ein Omnibusfahrer werden im Himmel
beurteilt. Der Pastor ist darüber erschrocken, dass ihm der Zutritt zum
Himmel verwehrt wird, während der Busfahrer ohne Probleme geöffnete
Türen vorfindet. – Der Pastor beschwert sich und bekommt zur Antwort:
"Wenn der Busfahrer gefahren ist, haben die Leute gebetet. Aber wenn Du
gepredigt hast, haben sie geschlafen!"
Der Gemeindeleiter, der Pastor und eines der besonders frommen Gemeindemitglieder
kommen gemeinsam bei einem Autounfall ums Leben. Natürlich kommen alle
drei in den Himmel, und allen wird zur Begrüßung eine Audienz beim
lieben Gott in Aussicht gestellt. So warten sie vor der großen Tür zum
himmlischen Thronsaal. Als erstes wird der Gemeindeleiter vorgelassen.
Als er nach einer halben Stunde wieder herauskommt, schüttelt er bloß
immer wieder den Kopf: "Also, was ich alles falsch gemacht habe, was ich
alles falsch gemacht habe..." Als nächstes ist der Pastor dran. Eine
halbe Stunde vergeht, nichts geschieht. Nach einer Stunde öffnet sich
die Tür, der Pastor kommt heraus und schüttelt den Kopf: "Also, was ich
alles falsch gemacht habe, was ich alles falsch gemacht habe..."
Schließlich kommt auch der besonders Fromme dran. Eine halbe Stunde
vergeht, nichts. Eine ganze Stunde vergeht, nichts. Zwei Stunden
vergehen, immer noch nichts. Die andern beiden werden schon unruhig.
Schließlich, nach drei Stunden, öffnet sich die Tür, und kopfschüttelnd
kommt Gott heraus: "Also, was ich alles falsch gemacht habe, was ich
alles falsch gemacht habe..."
Eine Frau stirbt und kommt ans Himmelstor. Petrus
öffnet und lässt sie herein. Sie fragt: "Wo ist mein Mann, der vor drei
Jahren selig verschieden ist? Er muss doch hier irgendwo sein?".
Petrus schaut in sein Buch, blättert eine Weile darin und schüttelt dann bedauernd den Kopf:
"Nein, bei den Seligen kann ich ihn nicht finden." Die Frau bettelt:
"Schauen Sie doch noch mal genau nach! Er war so ein guter Mensch. ER
MUSS HIER IRGENDWO SEIN!". "Gut", sagt Petrus. "Ich schau mal bei den
Heiligen." Er sucht eine ganze Weile in seinem Buch. "Tut mir leid, ich
kann ihn nicht finden", meint Petrus und kratzt sich am Kopf, "was
machen wir denn da? "Plötzlich kommt ihm ein Gedanke: "Sagen Sie, wie
lange waren Sie verheiratet?" "Über 50 Jahre!" "AHA." Er sucht nur kurz.
"Ich hab ihn gefunden!", freut sich Petrus. "Wo denn?", fragt die Frau
erwartungsvoll. "Bei den Märtyrern...!!!"
Ein Kfz-Mechaniker ist soeben bei Petrus angekommen.
"Hey Petrus, warum bin ich denn schon hier, ich bin doch erst 45 ?!"
Petrus schaut in seine Unterlagen: "Nach den Stunden, die Du Deinen
Kunden berechnet hast, musst Du schon 94 sein !"
Ein Superintendent bittet seine Pastoren zu einem Gespräch,
bei dem Fragen der Verkündigung durchgesprochen werden. Da sagt der
Superintendent zu seinen Pastoren: "Meine Herren Brüder, Sie müssen,
wenn Sie predigen, das auch ein wenig mit Ihrer Mimik unterstreichen;
wenn Sie z. B. vom Himmel reden, müssen Sie ein strahlendes und
fröhliches Gesicht machen." Da meldet sich ein Amtsbruder und fragt:
"Herr Superintendent, und wenn ich nun von der Hölle rede?" Da sagt der
Superintendent: "Dann können Sie so bleiben, wie Sie immer sind!"
Moses kam vom Berg herab, um den Wartenden Gottes
Botschaft zu verkünden: "Also Leute, es gibt gute und schlechte
Nachrichten. Die gute ist : Ich hab Ihn runter auf zehn. Die schlecht
ist : Ehebruch ist immer noch dabei!"
Amsterdam. Ein Hippie liest in der Bibel.
Dabei ruft er immer wieder "Halleluja"! Er wird gefragt, warum er
ständig "Halleluja" rufen würde. "Ich habe gerade gelesen wie Gott die
Israeliten rettete. Durch das Meer hindurch. Halleluja. Ein Wunder!« Ihm
wird erklärt: »Das ist doch kein Wunder! Dort war eine Furt mit nur 30
cm Wassertiefe!" - Der Rufer schwieg nachdenklich. Plötzlich legt er
wieder los: "Halleluja, Halleluja"! Verärgert kommt der kluge Mann
zurück: "Ich habe dir doch eben gesagt: Alles ist ganz natürlich zu
erklären. Das war keine Hilfe von Gott." - "Ja, ja", meint der Hippie,
ich habe in der Bibel weitergelesen. Dort steht, dass Gott die Verfolger
in dem Wasser ertrinken ließ. Und das bei nur 30 cm Wassertiefe! Wenn
das kein Wunder ist! Halleluja!"
Der Herr Pfarrer besucht das Nachbardorf und will eine
Abkürzung durch das Moor nehmen. Kaum ist er einen Schritt von der
Strasse weg, sinkt er ein. Er betet zu Gott um Hilfe. In diesem Moment
kommt die Feuerwehr vorbei, hält an und fragt Hochwürden, ob sie ihm
behilflich sein könne. Der Pastor lehnt ab, er verlasse sich auf Gott,
und der werde ihm helfen. Nach einer Viertelstunde kommt die Feuerwehr
wieder vorbei, der Pastor, inzwischen bis zur Hüfte eingesunken, betet
noch immer. "Dürfen wir Ihnen helfen, Herr Pastor?" "Ich vertraue auf
Gott und er wird mir helfen", antwortet dieser. Nach geraumer Zeit, der
Pastor steckt nun bis zum Hals im Sumpf, fährt die Feuerwehr wieder vor
und fragt: "Herr Pastor, jetzt ist es aber Zeit, wir wollen Ihnen
helfen". "Nicht nötig, ich vertraue auf Gott", entgegnet dieser. Es
kommt, wie es kommen musste, der Pastor erwacht im Himmel. Enttäuscht
macht er Gott den Vorwurf, dass er immer auf ihn vertraut habe, aber in
der größten Not im Stich gelassen wurde. Gott entgegnet: "Aber mein
Sohn, ich habe dir doch drei mal die Feuerwehr geschickt!"
Alfred Delp, katholischer Priester und Opfer der Nazis,
machte auf dem Gang zur Hinrichtung einen Scherz: Er fragte den ihn
begleitenden Pfarrer nach den letzten Neuigkeiten von der Front und
sagte dann: "In einer halben Stunde weiß ich mehr als Sie!" (wahre
Begebenheit, zitiert bei Peter Berger, Erlösendes Lachen, S. 236f.)
Der Kaplan zeigt beim Erstkommunionunterricht den Kindern den
Beichtstuhl. Ein kleiner Junge sieht die Stola dort hängen und fragt den
verdutzten Kaplan: "Müßt ihr euch jetzt auch anschnallen?"
Ein Benediktiner, ein Dominikaner, ein Franziskaner und
ein Jesuit beteten zusammen, als das Licht ausging. Der Benediktiner
wollte weiterbeten, er konnte es auswendig. Der Dominikaner regte ein
Streitgespräch über Licht und Dunkel in der Bibel an, der Franziskaner
schlug vor, daß alle dem Herrn für das Licht danken sollten, das ihnen
so sehr fehlte, da wurde es wieder hell. Der Jesuit hatte die Sicherung
ausgewechselt.
Der Bischof predigt bei einer Versammlung über die Geschichte des Propheten Jona.
„Glauben Sie
denn wirklich“, zweifelt einer der Zuhörer, „dass Jona vom Wal
verschlungen wurde und drei Tage in seinem Bauch gelebt hat?“
„Ich will Jona fragen“, antwortet der Bischof dem Zweifler, „sobald ich in den Himmel komme.“
„Falls er dort ist!“, stichelt der Ungläubige.
„Falls nicht, können ja Sie ihn fragen!“, meint der Bischof ruhig.
Stammbäume
Treffen sich zwei Studenten auf der Privatuniversität. Einer ist adelig, der andere Stipendiat.
„Meine Familie kann Ihren Stammbaum bis Friedrich Barbarossa zurück verfolgen“, prahlt der eine.
Der andere kontert: „Unsere Unterlagen sind bei der Sintflut verloren gegangen.“
Beifahrer
Die Polizei hält den Pfarrer an, weil das Licht nicht brennt:
„Das kostet 10 EURO.“ Beim Schreiben der Quittung fragt der Polizist:
„Haben Sie denn keine Angst, dass Ihnen etwas passiert, wenn Sie so im
Dunkeln fahren?“ Darauf der Pfarrer:
„Nein, ich habe keine Angst, der Herr ist doch bei mir.“
Darauf der Polizist: „Was? Zu zweit auf einem Fahrrad? Das macht 20 EURO!“
Tolerant
Der katholische Pfarrer erhält von seinem Hausarzt den Rat, er solle
doch öfters in die Sauna gehen, damit er seine ständigen Erkältungen
besser in den Griff bekommt. Nach dem ersten Saunagang ist der Pfarrer
ganz begeistert und bedankt sich beim Saunapersonal: „Übermorgen komme
ich bestimmt auch wieder!“ Da meint der Saunabesitzer: „Sehr gerne, ich
will ihnen nur sagen, übermorgen haben wir gemischte Sauna!“ Doch den
Pfarrer stört das nicht: „Ach wissen Se, die paar Evangelischen machen
mir nichts aus….“
Sonntagspredigt
„Ihr schaut immer nur auf das Äußere, auf das hübsche Gesicht und das
hübsche Kleidchen“, wettert der strenge neue Kaplan gegen die
leichtfertigen Liebschaften der jungen Burschen: „Aber ich sage euch:
Ihr solltet mehr auf das sehen, was darunter ist.“
Das vornehmste Geschöpf
Nachdem ein Katechet die Schöpfungstage durchgenommen hatte, fragte er
die Schüler, was Gott an den einzelnen Tagen erschaffen habe. Als er die
Frage stellte: „Was hat Gott am sechsten Tag erschaffen?“ konnte
niemand antworten. Der Katechet sprach: „Nun, am sechsten Tag erschuf
Gott das vornehmste Geschöpf – wer ist das?“ Eine Schülerin meldete sich
und sprach: „Die Frau Bürgermeisterin:“
Kaffee
Ein Pfarrer kommt aus den Niederlanden zurück und hat zwei Pfund Kaffee
mitgebracht. An der Grenze packt ihn das schlechte Gewissen. Lügen will
und darf er nicht. Kurzerhand klemmt er sich je ein Paket unter die
Arme. Bei der Kontrolle fragt ihn der Zöllner: „Hochwürden, haben Sie in
Holland etwas eingekauft?“ „Ja, mein Sohn“, erwidert er ehrlich. „Ich
habe zwei Pfund Kaffee gekauft, aber ich habe sie unter den Armen
verteilt!“
Wörtlich genommen
Ein Bauer kommt zum Pfarrer und beschwert sich: „Was erzählen Sie meinem
Kind: Wenn dich jemand auf die rechte Wange schlägt, dann halte auch
die linke hin? Was soll der Unsinn?“
Der Pfarrer wehrt sich und sagt: „Ich sage es nur, wie es im Evangelium steht, ich kann nichts dazutun und nichts weg nehmen.“
Da gibt ihm der Bauer eine Ohrfeige und gleich noch eine auf die andere
Seite, denn er kann den Pfarrer sowieso nicht leiden. Der Pfarrer, der
auch recht stattlich gebaut ist, gibt dem Bauern auch zwei Ohrfeigen und
meint: „Es steht geschrieben: Mit welcherlei Mass ihr messt, so wird
euch gemessen werden. Ein volles, gerütteltes Mass wird man euch geben.“
Und damit verpasst er dem Bauern noch ein paar Ohrfeigen. Der
Dorfpolizist kommt, vom Lärm angelockt, näher und fragt, was hier los
sei. Darauf antwortet der Pfarrer: „Ach, wir legen uns nur die Bibel
aus.“
„Hochwürden“, beklagt sich ein Tourist
beim Dorfpfarrer, „ich habe nach dem Gottesdienst meinen Schirm in der Kirche vergessen und jetzt ist er nicht mehr da!“
„Ja, natürlich,“, erklärt ihm der Pfarrer, „Sie müssen wissen, die
Leute bei uns sind sehr gläubige Menschen – also bei dem Regen wird
mindestens ein Gemeindemitglied den Schirm als Beweis dafür genommen
haben, dass Gott seine Gebete erhört hat.“
Hochwürden predigt wieder ewig lange
und findet einfach kein Ende. Leise ergreifen einzelne Kirchenbesucher
die Flucht, sogar die fromme Frau Huber schleicht sich heimlich aus der
Kirche. Ihr Mann wartet schon seit zehn Minuten vor der Kirchentür und
fragt erleichtert: “Ist der Herr Pfarrer also endlich am Ende?“ „Na, am
Ende ist er schon lang – aber trotzdem predigt er weiter!“
Das Kloster wird umgebaut
und die Oberin bittet die Küchenschwester, die Arbeiter der Baustelle
mit Suppe zu versorgen. „Aber bevor sie unsere Suppe bekommen“,
beschließt die Schwester, „möchte ich doch wissen, ob sie überhaupt
gläubig sind.“
Bei der Baustelle läuft ihr gleich der Polier über den Weg und sie
fragt ihn: „Kennen Sie Pontius Pilatus?“ „Wer kennt einen Pontius
Pilatus?“, schreit der Polier zu den Arbeitern hinüber, „Seine Alte
bringt ihm grad sein Mittagessen!“
Himmel und Hölle
Ein Rabbi und Gott hatten ein Gespräch über den Unterschied zwischen Himmel und Hölle.
Zur Veranschaulichung beschloss Gott dem Rabbi Himmel und Hölle zu
zeigen. Zunächst gingen sie gemeinsam in die Hölle. Diese bestand aus
einem Raum, in dem ein grosser Tisch mit einem köstlich riechenden
Eintopf stand. Um den Tisch herum sassen Menschen, die verzweifelt und
ausgehungert aussahen. Alle hatten sie einen Löffel in der Hand. Einen
langen Löffel, der gerade bis zum Topf reichte. Allerdings waren die
Löffel länger als die Arme und so konnten sie den köstlichen Eintopf
zwar abschöpfen, aber nicht zum Mund führen. Und so war das Leiden
gross.
Anschliessend gingen beide in den Himmel. Zur Überraschung des Rabbis
ähnelte sich die Situation. In einem Raum stand ein Tisch mit einem
ebenso köstlich riechenden Eintopf. Aber die Menschen in diesem Raum
waren glücklich, sahen wohl genährt aus, lachten und scherzten. Und das,
obwohl sie die gleichen langen Löffel in Händen hielten. Der Rabbi war
verwirrt. Gott klärte die Situation auf:
"Weißt du, Rabbi, eigentlich ist die Sache ganz einfach. Die Menschen in
diesem Raum haben gelernt, sich gegenseitig zu füttern!"