Kirche Weitental

†  Gott ist die Liebe - Er liebt dich  †

 Gott ist der beste und liebste Vater, immer bereit zu verzeihen, Er sehnt sich nach dir, wende dich an Ihn
nähere dich deinem Vater, der nichts als Liebe ist. Bei Ihm findest du wahren und echten Frieden, der alles Irdische überstrahlt

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Geistliche Oden

und Lieder

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Auf der Suche nach guten Texten über die Nächstenliebe bin ich auf die die giestlichen Oden und Lieder des Christian Gellert gestoßen. Ich finde sie sehr gut und tiefgründig. Man sollte sie wirklich langsam durchlesen und bei Bedarf wiederholen, denn sie sprechen gut auf, worauf es in der Beziehung zu Gott draufankommt. Das gesamte Inhaltsverzeichnis ist hier: Geistliche Oden und Lieder





     

    Die Liebe des Nächsten

     So jemand spricht: Ich liebe Gott!

    Und haßt doch seine Brüder,

    Der treibt mit Gottes Wahrheit Spott,

    Und reißt sie ganz darnieder.

    Gott ist die Lieb, und will, daß ich

    Den Nächsten liebe, gleich als mich.


    Wer dieser Erden Güter hat,

    Und sieht die Brüder leiden,

    Und macht den Hungrigen nicht satt,

    Läßt Nackende nicht kleiden;

    Der ist ein Feind der ersten Pflicht,

    Und hat die Liebe Gottes nicht.


    Wer seines Nächsten Ehre schmäht,

    Und gern sie schmähen höret;

    Sich freut, wenn sich sein Feind vergeht,

    Und nichts zum Besten kehret;

    Nicht dem Verleumder widerspricht;

    Der liebt auch seinen Bruder nicht.


    Wer zwar mit Rat, mit Trost und Schutz

    Den Nächsten unterstützet,

    Doch nur aus Stolz, aus Eigennutz,

    Aus Weichlichkeit ihm nützet;

    Nicht aus Gehorsam, nicht aus Pflicht;

    Der liebt auch seinen Nächsten nicht.

    Wer harret, bis ihn anzuflehn,

    Ein Dürftger erst erscheinet,

    Nicht eilt, dem Frommen beizustehn,

    Der im Verborgnen weinet;

    Nicht gütig forscht, ob's ihm gebricht;

    Der liebt auch seinen Nächsten nicht.


    Wer andre, wenn er sie beschirmt,

    Mit Härt und Vorwurf quälet,

    Und ohne Nachsicht straft und stürmt,

    So bald sein Nächster fehlet;

    Wie bleibt bei seinem Ungestüm

    Die Liebe Gottes wohl in ihm?


    Wer für der Armen Heil und Zucht

    Mit Rat und Tat nicht wachet,

    Dem Übel nicht zu wehren sucht,

    Das oft sie dürftig machet;

    Nur sorglos ihnen Gaben gibt;

    Der hat sie wenig noch geliebt.


    Wahr ist es, du vermagst es nicht,

    Stets durch die Tat zu lieben.

    Doch bist du nur geneigt, die Pflicht

    Getreulich auszuüben,

    Und wünschest dir die Kraft dazu,

    Und sorgst dafür: so liebest du.


    Ermattet dieser Trieb in dir:

    So such ihn zu beleben.

    Sprich oft: Gott ist die Lieb, und mir

    Hat er sein Bild gegeben.

    Denk oft: Gott, was ich bin, ist dein;

    Sollt ich, gleich dir, nicht gütig sein?


    Wir haben einen Gott und Herrn,

    Sind eines Leibes Glieder;

    Drum diene deinem Nächsten gern;

    Denn wir sind alle Brüder.

    Gott schuf die Welt nicht bloß für mich;

    Mein Nächster ist sein Kind, wie ich.


    Ein Heil ist unser aller Gut.

    Ich sollte Brüder hassen,

    Die Gott durch seines Sohnes Blut

    So hoch erkaufen lassen?

    Daß Gott mich schuf, und mich versühnt,

    Hab ich dies mehr, als sie, verdient?


    Du schenkst mir täglich so viel Schuld,

    Du Herr von meinen Tagen!

    Ich aber sollte nicht Geduld

    Mit meinen Brüdern tragen?

    Dem nicht verzeihn, dem du vergibst,

    Und den nicht lieben, den du liebst?


    Was ich den Frommen hier getan,

    Dem Kleinsten auch von diesen,

    Das sieht Er, mein Erlöser, an,

    Als hätt ich's ihm erwiesen.

    Und ich, ich sollt ein Mensch noch sein,

    Und Gott in Brüdern nicht erfreun?


    Ein unbarmherziges Gericht

    Wird über den ergehen,

    Der nicht barmherzig ist, der nicht

    Die rettet, die ihn flehen.

    Drum gib mir, Gott! durch deinen Geist

    Ein Herz, das dich durch Liebe preist.

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