INHALT
Einführung
"Die Kiste schmeiße ich eines Tages noch raus!" "Macht doch bitte mal das
Gedudel aus!" Wer kennt sie nicht diese Sprüche Obwohl dieses Thema so wichtig
ist, wird es doch nur selten in den Familien entschieden angegangen.
Der sorglose Umgang mit den Medien wird in einem Zitat von dem Journalist Uwe
Siemon - Netto besonders gut zum Ausdruck gebracht:
"Was die Medien anbelangt, so führt sich die postmoderne Menschheit auf wie
Kameltreiber, die meinen, auch einen Jumbojet steuern zu können, nur weil es
sich beim Trampeltier wie beim Flugzeug um ein Transportmittel handelt."
Die Grundprinzipien der Wirkung der visuellen Medien sind nahezu gleich. Ob
Fernseher oder Internet - Video oder Videospiele - sie faszinieren alle und
sind in der Regel alle schnell und ohne Anstrengung zu bedienen.
WAS IST
EIN MEDIUM ÜBERHAUPT
Ein Medium hilft etwas zu verstehen, will etwas übermitteln. Ein
Kassettenrecorder gibt Musik oder Geschichten wieder und ein Fernseher kann
Nachrichten im Bild weitergeben. Das Internet erschließt eine unvorstellbar
große Flut von Informationen.
Ein paar trockene Daten und Infos am Anfang:
- 71% der 4 - 10 jährigen Jungen und Mädchen und ein Drittel aller älterer
Kinder sehen regelmäßig das Nachmittagsprogramm
- 40% der elfjährigen und gar 70% der 14 jährigen Jungen und Mädchen sehen
regelmäßig Videos mit brutalen Krimis, Horrorstreifen und Sexfilmen ("Ganzen
Generationen droht eine unüberschaubare Verrohung. Diese Filme sind Impulse
für Verbrechen" so der Kriminologe Prof. Erich Hupe)
Dass wir im Medienzeitalter den Umgang mit den elektronischen Medien lernen
müssen, ist ohne Frage. Unsere Welt wird immer undurchschaubarer und die
Technisierung nimmt rapide zu. EIN RICHTIGER UMGANG MIT DEN MODERNEN MIEDIEN
IST GEFRAGT UND EIN GESUNDER AUSGLEICH FÜR DAS ENTSTEHENDE SOZIALE DEFIZIT IST
DRINGEND NÖTIG.
MIEDIEN
MANIPULIEREN
Medien manipulieren und kritisches Hinterfragen tut not. Die Inhalte der
Manipulation wechseln, aber die Methode bleibt. Der Manipulator schafft
Angstgefühle und weist dann die in Angst versetzten Menschen auf einen Ausweg
hin.
Die Werbung lässt uns den besten Einblick in dieses Thema nehmen. Die
Konsumverzichtsangst wird wie folgt erzeugt: Produkte werden mit einem
Attribut versehen:
„Wenn Sie modisch sein, in, progressiv, sportlich oder gesund sein wollen dann
brauchen sie 'Kurrriosus' das Produkt, das nichts kann und ihr en Geldbeutel
entlastet." Habe ich das Produkt nicht, dann habe ich auch nicht diese
Eigenschaft und bin weder in, modern noch sonst was. So flößt man Menschen,
die vorher keine Angst hatten Angst ein, die sogenannte Konsumverzichtsangst.
Dieses Grundgesetz der Manipulation findet man nicht nur bei Konsumgütern,
sondern auch in der Auseinandersetzung mit Kernenergie, Chemie und Militär,
Politik oder Ideologien o. Religion, immer wird auf der Klaviatur der
Emotionen gespielt. Sachargumente und Detailinfos sind nicht gefragt.
Manipulation blüht, wenn Situationen überzeichnet, Emotionen geschürt und das
Grundgefühl der Angst ausgenutzt wird. Manipulation lebt letztlich von der
Verschleierung der Tatsachen und vom Appell ans Gefühl Besonders manipulierbar
sind instabile, ichschwache und desintegrierte Menschen. Besonders Kinder und
Jugendliche, sind gefährdet. Sie müssen besonders geschützt werden.
GEFAHREN DURCH DEN FALSCHEN UMGANG MEDIEN
Immer wieder werden erschreckende Studien bekannt. So verbringen Schüler
mehr Zeit vor dem Fernseher als in der Schule. Die Folge davon ist, dass
wichtige Lebenserfahrungen nur aus zweiter Hand wahrgenommen werden.
Es entstellt eine Scheinwelt, die Wirklichkeit und Illusion verschmelzen
lässt. Weitere Auswirkungen, die festgestellt worden sind, sind eine
steigende Gewaltbereitschaft und zunehmende Orientierungslosigkeit.
Gemeinschaftserlebnisse verkümmern, weil keine Zeit bleibt, um mit anderen
oder mit sich alleine zu spielen. Das selbständige Spielen verarmt.
Das Kind bedient sich vermehrt der elektronischen Medien (auch Computerspielen
und Gameboys) und ein Teufelskreis beginnt, weil es immer mehr seine
Freizeitgestaltung auf Konsum einstellt. Darunter leidet auch das
Kommunikationsvermögen und die sprachliche Ausdrucksfähigkeit.
Videoclips und viele Zeichentrickfilme sind für die Kinder aufgrund
ihrer Bildfolge kaum nachvollziehbar. Die Musikclips sind zudem in der Regel
mit negativen "Informationen" und Bildern verbunden. Antichristlich, okkult,
Gewalt verherrlichend oder sexuell stimulierend wirken sie auf die Betrachter
ein, Die stark springenden Bilder lassen die Kinder und Jugendlichen
abstumpfen, weil sie nicht mehr versuchen, den wirklichen Sinn dieser Clips zu
erfassen. Viele Kinder schauen diese Programme stundenlang an. Eltern kann ich
nur empfehlen, sich einmal ganz bewusst diesen Sendungen auszusetzen, um die
Wirkungen am eigenen Leib zu erfahren. Das Kind reichert seine Gefühle und
seine "Festplatte" (Kopf) mit Müll all, der nur schwer entsorgt werden kann.
Die Fernbedienung macht's möglich - Neue Fernsehgewohnheiten
entstehen, die zusätzlich zu negativer Beeinflussung führen.
Da werden neue menschliche "Gattungen" erfunden, die man Flipper, Hopper,
Switscher oder Zipper nennt.
Der Flipper schaut nach dem Wundertütenverfahren Fernsehen und
springt so lange durch alle Kanäle bis er eine Sendung gefunden hat. (nach
BILD jeder dritte Deutsche)
Der Hopper versucht drei Sendungen auf einmal zu sehen (laut BILD
drei Prozent der Bundesbürger)
Der Switscher sieht keine Sendung bis zum Ende und schaltet nur aus
Langeweile ein - sein Ergebnis am Schluss: Es ist doch alles Käse!
Der Zapper hat unentwegt die Fernbedienung in der Hand und schneidet
beim Aufzeichnen die Werbung, aus.
Wie kann ein dem Menschen gerechter und christlich vertretbarer Umgang mit
Medien in der Familie aussehen? Da gibt es viele Vorschläge, viel mehr. als
hier aufgezeigt werden, zweitens
spielt das Alter Kinder eine gewichtige Rolle und drittens kann man keine
Familien mit einer anderen vergleichen. Umgang mit Medien ist eine
Daueraufgabe und deshalb ist dieses Thema eigentlich nie abgeschlossen.
AUSWIRKUNG VON ZU VIELEN UND RASCHEN BILDERFOLGEN
Eine weitere Gefahr, die übersehen wird, sind die negativen Auswirkungen
bei den Kindern, die viel, regelmäßig und über einen langen Zeitraum
fernsehen. Sie sehen in einer Stunde mehr als 1200 wechselnde Bilder) und die
überproportionale Ausbildung der rechten Gehirnhälfte sind Auswirkungen. "Zu
früh angebotenes, häufiges Fernsehen überschwemmt das kindliche Gehirn also
genau zu der Zeit mit visuellen Eindrücken, in der es lernen sollte, Bilder
aus sich selbst zu erzeugen. Die Balance zwischen verbalen und nichtverbalen
Formen der geistigen Organisation wird gestört"
Linke Gehirnhälfte: Sprache, Logik, Analyse und Bewusstsein.
Rechte Gehirnhälfte: Musik, Bilder, und Synthese.
In Gefahr stellt die Verbundenheit mit der Sprache als Ausdrucksmittel und die
physiologische Grundlage hin zu einer ausgeglichenen Entwicklung der rechten
und linken Gehirnhälfte. Sehstörungen können nach regelmäßiger Überdosierung
dann die Folge sein. Das Fernsehen wird in zweidimensionaler Ebene gesehen.
Die Unschärfe, die dabei entsteht wird vom Auge ausgeglichen, da dieser häufig
e Vorgang das Auge überlastet, kann es zu Sehstörungen kommen.
(aus Dr. Maywald Deutsche Liga für das Kind).
VIRTUELLE MEDIEN UND DIE ZUSAMMENHÄNGE MIT DER ZUNEHMENDEN
GEWALT
Die Gewaltverherrlichung in den Medien und die interaktiven Videospiele
sind unbestritten für die Vermehrung von Gewalt mitverantwortlich. "Aus Jugend
und Gewalt JFC: "Die Daten, die Gewalt in den Medien mit der Gewalt in der
Gesellschaft in Verbindung bringen, sind heute eindeutiger als jene, die Krebs
mit Tabak in Verbindung bringen."
Welche Faktoren müssen zusammenkommen, damit ein Kind durch Medienkonsum
gewalttätig wird?
Den interessantesten und schockierendsten Bericht habe ich von einem
ehemaligen Militärpsychologen gelesen, der Experte auf dem Gebiet des Tötens
ist. Sein Name ist Dave Grossman: "In jedem Land, jeder Region und Stadt, in
der das Fernsehen neu ein geführt wurde, gab es umgehend eine Explosion von
Gewalt auf den Spielplätzen und innerhalb voll 15 Jahren verdoppelte sich die
Mordrate."
Erklärung: "Warum 15 Jahre? Solange dauert es, bis die Brutalisierung eines
3 - 5jährigen die Spitze erreicht. Solange dauert es, bis man ernten kann, was
man gesät hat, wenn man einen 3 jährigen brutalisiert und desensibilisiert.
Wenn ein kleines Kind auf dem Bildschirm Gewalt erlebt, dann ist es so, als
wenn es in Wirklichkeit geschieht.
Man stelle sich vor, ein drei bis fünfjähriges Kind, sieht einen brutalen
Film. Zuerst wird über eine lange Strecke ein Freund aufgebaut, der dann gegen
Ende brutal ermordet wird. Hier wäre es das gleiche, als wenn man das Kind mit
einem anderen spielen lässt und es dann vor den Augen des Kindes abmetzelt.
Die klassische Konditionierung
Aus der Biologie kennt man das Beispiel: Ein Hund lernt das Klingeln einer
Glocke mit Futter zu verbinden. Was mit unseren Kindern gemacht wird, ist die
Umkehrung der Aversionstherapie, die im Film "A Clockwork Orange" gezeigt
wird.
Ein brutaler Psychopath wird an einen Stuhl gefesselt und gezwungen
gewalttätige Filme anzuschauen, während ihm ein Medikament injiziert wird, das
Übelkeit verursacht. Seine Gewaltausbrüche werden so eingeschränkt, dass er
Hunderte Male würgend vor den Filmen sitzt.
Bei uns geschieht genau das Gegenteil: Kinder sehen lebhafte Bilder von
menschlichem Leiden und Tod und sie lernen es, diese mit ihrem
Lieblingsgetränk oder Lieblingsriegel zu assoziieren. In Kinos lachen und
jubeln Jugendliche bei brutalen Szenen und essen dabei ihr Popkorn oder
trinken ihre Cola.
"Wir haben eine Generation von Barbaren großgezogen, die gelernt haben,
Gewalt mit Vergnügen zu assoziieren; so wie die Römer jubelten und weiter
aßen, während Christ en im Kolosseum abgeschlachtet wurden."
Die Immunschwäche wird dann erkennbar, wenn andere Faktoren dazu kommen,
wie z.B. Familien - oder Schulprobleme, darin fehlt die Hemmschwelle für
Gewalt im Mittelhirn.
Die operante Konditionierung
Eine positive operante Konditionierung findet z.B. in einem Flugsimulator
statt. In der Ausbildung von Piloten wird stundenlang trainiert auf Reize zu
reagieren: Reiz - Reflex, Reiz - Reflex.
Auf Warnsignale hin muss der Pilot das Richtige tun. Wenn er dann tatsächlich
einen Jumbo fliegt, das Flugzeug sinkt und 300 Leute hinter ihm Panik
schieben, dann wird er trotz eigener Angst, das Erlernte umsetzten, weil er so
stark geprägt wurde das Richtige zu tun.
Den gleichen Effekt sollen ja auch die Feueralarmübungen in der Schule
bewirken. Trotz Angst das Erlernte greifen und die Schülerinnen und Schüler
sollen Ruhe bewahren. Wenn Menschen wütend und verängstigt sind, dann werden
sie das tun, wozu sie konditioniert wurden.
Bei den interaktiven Videospielen, bei denen man eben falls ständig auf Reize
mit töten und schlauen reagiert, findet das Gleiche statt wie beim
Flugsimulator. In der Tiefe wird eine bestimmte Verhaltensweise konditioniert
- festgeschrieben, verankert. Wenn dies so stimmt wie Dave Grossman es uns
aufzeigt, dann sind wir zu gewaltigen Anstrengungen herausgefordert in die
Prävention einiges zu investieren.
Wenn der falsche Medienkonsum eine gravierende Ursache ist, dann muss es an
der Wurzel angepackt werden.
ES IST FALSCH NEBEN DEM ESSEN FERN ZU SCHAUEN
Die Zeiten, die wir zusammen am Tisch verbringen, sind unbezahlbar.
Das gemeinsame Essen bietet Kommunikationsmöglichkeiten der Spitzenklasse.
Nutzen Sie die kostbaren Gelegenheiten zum Erzählen, Singen, um Probleme zu
besprechen und zum Albern.
Wenn Sie oft unkontrolliert fernsehen, sollte ein Wochenplan aufgestellt
werden.
Vor allen Dingen müssen die fernsehfreien Zeiten mit Inhalten gefüllt werden,
sonst könnte einem vielleicht nichts einfallen und schwupps ist der Kasten
wieder an. Die Sender haben ein sehr raffiniertes System die Zuschauer zu
fesseln. Man muss schon sehr schnell ausmachen, um nicht weiter dran zu
bleiben. Feste Vorsätze und Planung vor dem Einschalten helfen ein
Fernsehimmunsystem aufzubauen!! Ungeplant zu schauen lässt mit der Zeit
sowieso Verdruss aufkommen, weil irgendwann ein Kommunikationsdefizit
entstehen wird.
Die Werbung bei den freien Sendern verleitet zum Hoppen und Flippern, bleiben
Sie bei einer Sendung und nutzen Sie die Pausen für kleine Erledigungen oder
zur Unterhaltung.
Sollte der Film doch nicht so gut sein, wie man dachte, sollte es nicht
außergewöhnlich sein den Apparat auszuschalten!! Du darfst auch ausschalten!!
Den Kindern sollte in Ruhe die Entscheidung erklärt und generell in einer
ruhigen Minute schon einmal über die Möglichkeit des Abschaltens nachgedacht
werden - auch hier zieht ein Vorbild am besten.
DER
FERNSEHER IST KEIN KINDERMÄDCHEN!
Kinder gehören nicht unkritisch vor den "elektronischen Schnuller" gesetzt.
Ich schließe es nicht aus, dass man den Kassetten - oder Videorecorder oder
das Fernsehen auch ab und zu als Entlastung auch für die eigenen Nerven
benutzt - nur sollte dies die Ausnahme der Regel sein. Kleine Kinder bis ins
Vorschulalter sollten nie alleine vor dem Fernsehen sitzen, wenn der Film
nicht bekannt ist. Lieber zeichnen Sie Sendungen auf (wenn man einen
Videorecorder hat) oder bieten fertige Videos an, die man kennt, wenn die
Kinder schauen möchten. Wenn wir unsere Kinder aber dazu bekommen, eigene
Ideen zu entwickeln, ist dies natürlich allemal besser als jeder Film.
KLARE ERZIEHUNGSZIELE SIND GEFRAGT
Wir müssen uns die Grundfrage stellen: Wer oder was prägt mein Kind? Was
möchte ich meinem Kind mitgeben und was soll es ganz konkret lernen? Deshalb
sollten Medien möglichst bewusst und gezielt einsetzt werden.
Elektronische Medien sind eine Möglichkeit sich zu unterhalten. zu bilden oder
zu entspannen.
FILME UND KASSETTEN NUR IN MAßEN
So wie zwei, drei Tafeln Schokolade hintereinander gegessen ungesund sind,
so auch zwei, drei Filme oder Kassetten, die hintereinander gesehen oder
gehört werden. Mit dieser Seh- , bzw. Hörkultur wird das Abstumpfen gefördert.
Das Kind ist darin nicht mehr in der Lage, das Gesehene zu verarbeiten. Der
Montag ist der Schreckens tag der Erzieherinnen und der Lehrer/innen. Am
Wochenende steigt der Fernsehkonsum sprunghaft an und die Kinder sind dann so
voll, dass all die unverarbeiteten Eindrücke ihre Spuren in nervösem und
unkonzentriertem Verhalten ausdrücken.
CHANCEN
UND GEFAHREN AM WOCHENENDE
Christliche
Eltern sollten besonders am Sonntag morgen streng sein - sonst ist der Besuch
des Gottesdienstes gefährdet. Schauen die Kinder erst
einmal z.B. Tigerentenclub am Morgen ist der Kopf und das Herz nicht mehr so
aufnahmebereit wie ohne Film. In erster Linie ist das Wochenende geeignet, den
"emotionalen Tank" ihres Kindes und der Familie überhaupt zu füllen. Phantasie
und Kreativität sollten keine Grenzen gesetzt werden. Der Sonntag kann
allerdings auch die Chance bieten im Arm von Mama und Papa, einmal bewusst
Fern zu sehen oder Kassetten zu hören, anschließend oder während dessen kann
erklärt und geklärt werden.
(Der "emotionale Tank" ist das innere Gleichgewicht, die seelische
Zufriedenheit, das gesunde Selbstbewusstsein, das Geliebtsein. Das Kind soll
mit guten Gefühlen gefüllt werden.)
WIR
KOMMEN AN DEN MEDIEN NICHT VORBEI
Wir wachsen mit diesen Dingen auf und müssen es lernen vernünftig damit
umzugehen. Der Umgang mit den Medien muss häufig mit den Kindern thematisiert
werden, wobei die eigene Meinung, liebevoll und kindgerecht weiter gegeben
werden soll.
Es gilt den rechten Augenblick zu treffen und nicht erst in der
Konfliktsituation mit der Aufklärung zu beginnen. Eine allgemeine Verteuflung
hilft nicht weiter. Es kommt auf den richtigen Umgang mit den Medien an.
Sachlich und objektiv sollen die guten und schlechten Seiten herausgestellt
werden. Erklären Sie ihren Kindern, warum Sie etwas gut oder für weniger gut
halten und wie und warum die Medien manipulieren wollen. Eine kritische
Distanz ist notwendig. Diese Auseinandersetzung braucht Zeit, aber die lohnt
sich!! Übrigens: Vorschulkinder brauchen noch keinen Fernsehkonsum, weil
sie später evtl. einen erhöhten Nachholbedarf hätten. Wer gelernt hat,
sich selber zu beschäftigen greift weniger zu virtuellen Angeboten.
Weniger ist besser: Ältere Kinder sollten einen klar eingegrenzten Zeitbereich
für den Umgang mit den elektronischen Medien haben. Die Sprach, - Lese, - und
Sehkultur soll nicht auseinanderfallen. Bieten sie ihrem Kind gute Bücher an.
MEDIENERZIEHUNG IST FREIZEITERZIEHUNG
Entspannung kann ein Wert an sich sein. Entspannung mit dem Fernsehen bei
den richtigen Sendungen - warum nicht. Der Umgang, mit Medien beinhaltet immer
auch die Frage - Wie will der Mensch seine Zeit verbringen? Medienerziehung
ist gleich Freizeiterziehung. Wie können Kinder selber das Böse und Hässliche
erkennen?
Indem sie auf das Schöne und Gute nicht nur hingewiesen werden, sondern sie es
erleben können.
In der Schöpfung oder durch kulturelle Angebote werden sie geprägt und
bekommen ein Gespür für Gutes und Schönes. Wir Eltern, die Gemeinden, die
Schulen und Kindergärten müssen hier an einem Strang ziehen.
WELCHE
ERLEBNISALTERNATIVEN GIBT ES?
An erster Stelle steht das freie Spiel draußen mit anderen Kindern oder
Spielzeug das die Phantasie anregt. Dann natürlich der Sport, die Kunst in
ihrem weiten Spektrum und das Erlernen eines Musikinstrumentes. Nicht zu
unterschätzen sind Aufgaben, die je nach Alter in der Familie oder außerhalb
übernommen werden. Sie vermitteln Erfolgserlebnisse und das Wissen
eigenständig sein zu können.
VIDEOTECHNIK NUTZEN
Die Kinder können dann schauen, wenn es dem Familienkonzept passt. Ist
draußen schönes Wetter, und die Kinder haben einen Film erlaubt bekommen, dann
kann er später angeschaut werden und das wichtige freie Spielen musste nicht
unterbrochen werden. Bei einigen Filmen ist es gut, wenn sie von den Eltern im
Schnellverfahren begutachtet wurden und erst dann den Kindern "serviert"
werden. Auch den Eltern bietet der Videorecorder die Möglichkeit Zeit
unabhängig zu sein. Will der Papa unbedingt die Tagesschau oder eine
Fußballspiel sehen, dann ist er frei zu schauen, wann er will. So können z.B.
die Kinder in aller Ruhe ins Bett gebracht werden.
GEZIELT CHRISTLICHE WERTPRODUKTE VERWENDEN
Der Video, - oder der Kassettenrekorder kann ganz gezielt für christliche
Ziele genutzt werden. Es gibt so viele Angebote, dass man nicht auf Bibi
Bloxberg oder andere zweifelhafte Produktionen angewiesen ist. Das Auto
bietet sich an, Kinderkassetten zusammen mit den Kindern oder zwecks
Information alleine anzuhören.
KREATIVITÄT FÖRDERN
Fördern Sie die Kreativität, Eigenständigkeit, Ehrlichkeit und die
Kritikfähigkeit Ihrer Kinder. Ein gesundes Selbstbewusstsein ist eine Hilfe
gegen Manipulation. Die Kreativität spielt eine große Rolle.
Kreativität vermittelt Sicherheit. Wer etwas kann, hat Kompetenz, dadurch
Selbstbewusstsein und Selbstachtung. Wer etwas kann, ist nicht so leicht
verführbar und entwickelt auch andere Interessen, als nur Fertiges zu
konsumieren. Wer etwas kann, ist weniger für extreme politische
Zeitgeistströmungen anfällig und Kreativität fördert eine positive Einstellung
dem Leben gegenüber. Kinder gerade aus labilen sozialen Gefügen sind durch
Gewaltdarstellung gefährdet. Das Spielen im "Team" ist für das zukünftige
Arbeitsleben wichtig ganz zu schweigen davon, dass die Sozialkompetenz
insgesamt gefördert wird. Kinder dürfen auch NEIN sagen. Nein sagen braucht
Mut, deshalb sollte Ihr Kind es er leben, dass ihr NEIN ernst genommen wird.
Nein sagen dürfen die Kinder gegenüber Erwachsenen in angemessenem Ton!!
So ist diese Fähigkeit z.B. auch ein ganz wichtiger Schutz vor sexuellen
Belästigungen.
ELTERN SIND PRÄGENDE VORBILDER
Ob wir es wollen oder nicht, wir sind die Vorbilder für unsere Kinder. Sie
werden von uns geprägt. Geprägt im wahrsten Sinne des Wortes, denn von vielem
können sich die Kinder später als Erwachsene kaum lösen. Wir kommen nicht drum
herum, dass wir an unserer eigenen Persönlichkeit als Vater und Mutter ständig
arbeiten müssen.
Es gilt Selbstbeherrschung zu üben und so z.B. Vorbild im Umgang mit Medien zu
sein.
NATÜRLICHE BEGEGNUNGEN NUTZEN
Die natürliche Begegnungen mit den Kindern gilt es zu nutzten. Nicht nur
die direkten Spielzeiten, bei denen wir unmittelbar auf die Kinder eingestellt
sind, sind pädagogisch wichtig sondern auch die natürlichen
Alltagsgelegenheiten beim Einkaufen, bei der Gartenarbeit, beim
Kochen, beim
Reparieren usw. Das schließ auch Lob für die geleistete Arbeit mit ein!
Sie haben ein Erlebnis und konnten eigene Leistungen feststellen. Es
versteht sich von selber, dass etwas mehr Zeit eingeplant werden muss. Durch
diese bewusste Entscheidung, mehr Zeit zu brauchen, sollten wir nicht
ungeduldig werden.
ALTERNATIVPROGRAMME
Erzählen Sie Geschichten, toben Sie mit den Kindern und nutzen Sie Brett -
und andere Spiele regelmäßig.
Fahrradausflüge eignen sich vor allem in flachen Gegenden. Sie bewegen sich
und das noch in frischer Luft. Ihre Kinder, sofern sie schon Fahrrad fahren,
werden sicherer und die ganze Familie kann daran teilnehmen und zur
Zeitersparnis wird der Hund auch noch gleich Mitgenommen und das Gassi gehen
entfällt.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, bauen Sie doch ein kleines einfaches Häuschen
im Garten oder zelten Sie mit einer befreundeten Familie. Die Kinder müssen
erleben: Nicht nur der Fernseher hat Zeit für mich, sondern auch Mama und
Papa! Kinderzimmer kann man mit kleinen Umstellungen, ein wendig Phantasie und
minimalem Geldaufwand umgestalten z.B. den Kleiderschrank schiebt man etwas
zur Seite Lind ein Kuscheleck entsteht, ein Hochbett schafft Raum unter dem
Bett und Vorhänge ums Bett herum schaffen eine Höhle usw.
GEISTLICHER UMGANG
Sprechen Sie mit Gott über ihre Erziehung. Bitten Sie ihn, dass er ihnen
hilft, den richtigen Modus und die richtigen Alternativen zu finden. Gott kann
Ihnen Lust und Freude schenken, auch ganz neue Wege zu gehen - Väter brauchen
da manchmal eine größere Vitaminspritze.
Liebe Väter, Sie sind wichtig! Was Sie investieren in den jungen Jahren ihrer
Kinder, das kommt ihnen in den kritischen Teeniezeiten zu Gute. Lernen Sie
Bibelworte auswendig, die mit ihren Schwächen zu tun haben. z.B. "... Ihr
Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn. sondern erzieht sie in der Zucht und
Ermahnung des Herrn." Epheser 6,4 (Hoffnung für Alle Übersetzung: "Ihr Eltern,
behandelt eure Kinder nicht ungerecht! Sonst fordert ihr sie zum Widerspruch
heraus. Eure Erziehung muss vielmehr in Wort und Tat von der Liebe zu Christus
bestimmt sein!“)
Gott gehören unsere Kinder. Sie sind nicht unser Eigentum. Dieses Wissen
hilft manchmal, um den richtigen Abstand zu unseren Kindern zu halten ihren
den wahren Wert zu erkennen. Wenn Gott seine Schöpfung mit so viel Phantasie
und Liebe umgeben hat, darin sollen wir dies für unsere Kinder auch tun.
Achtung
bei Handyverträgen!
Noch ein Wort zu Handyverträgen erscheint mit hier wichtig: Heute werden
von den Anbietern fast immer Verträge mit Internet inklusive angeboten. Eltern
schließen die Verträge für ihre Kinder ab und wissen das oft nicht oder es ist
ihnen nicht bewusst. Für SMS und Telefonie braucht es KEIN Internet! Da es auf
Smartphones keine Filterung gibt, öffnet ihr - liebe Eltern - euren Kindern
damit Tür und Tor zum gesamten Internet mit seinen Tücken und Gefahren. Ihr
würdet euer Kind wohl nie allein im Dschungel wandern lassen. Warum
überlässt
ihr es dann dieser gesamten Welt des Internets mit ihren vielen Tücken und
Gefahren?
Ich spreche hier vor allem von Kindern ab etwa 10 bis 16 Jahren. Ich selbst
hatte vor kurzem einen Vertrag für meinen Sohn Benedikt(14) gesucht und es war
gar nicht einfach zu erklären, dass ich das Internet gesperrt haben möchte. Es
ging dann doch und Benedikt hat das auch akzeptiert. Zu viele Gefahren lauern
dort. Er kann eine beschränkte Zeit zu Hause das Internet nutzen, gefiltert!
Kinder sollen reelle Freundschaften nützen und pflegen, nicht virtuelle.