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Das
Gleichnis von den Talenten
In den Valtorta Schriften erklärt Jesus das Gleichnis
noch in einem anderen Sinne. Das Talent, das jeder erhält, ist unser
"Begrüßungsgeld" in Ewigkeitswährung. Seine Höhe richtet sich nach der uns
zur Verfügung stehenden Zeitspanne, die wir hier auf Erden haben. Und am Ende
unseres Lebens heißt es dann: "Was hast du aus deinem Leben gemacht?".
Oder um es nach dem Zeugnis der Gloria Polo auszudrücken: "Welche
spirituellen Schätze bringst du MIR mit?".
Jesus sagt: "Jedes
lebende Wesen und alle Dinge der Lebewesen sterben dahin und verschwinden ohne
Wiederkehr. Freude, Schmerz, Gesundheit, Krankheit, Leben sind Episoden, die
sich früher oder später verflüchtigen und in dieser Form niemals wiederkehren.
Freude und Schmerz, Gesundheit oder Krankheit können in anderer Gestalt und
unter anderem Gesicht wiederkehren. Aber diese bestimmte Freude, dieser
bestimmte Schmerz, diese Krankheit, diese Gesundheit kehren nicht wieder. Sie
sind Augenblicksdinge. Ist der Augenblick vorüber, kommt ein anderer,
ähnlicher herbei, aber niemals wieder dieser.
Und das Leben... Oh!
das Leben, einmal vergangen, kommt es nicht wieder. Es ist euch eine
Ewigkeitsstunde geschenkt, ein Ewigkeitsaugenblick, um die Ewigkeit für euch
zu erobern.
Hast du niemals darüber nachgedacht, dass es dieses
Motiv sein könnte, das dem Gleichnis von den Talenten bei Lukas zu Grunde
liegt?
Es wird euch ein Talent der Ewigkeitswährung
übergeben. Der Herr vertraut es euch an und sagt: "Nun geht. Wirtschaftet mit
eurem Talent, bis ich wiederkomme. Und bei seiner Wiederkehr, vielmehr bei
eurer Rückkehr zu Ihm, fragt Er euch: "Was hast du mit dem erhaltenen
Talent angefangen?"
- Dann kann der getreue Knecht glücklich antworten:
"Hier, mein König. Mit diesem Ewigkeitstalent habe ich dies, dies und das
gearbeitet. Und nicht auf Grund meiner Berechnung, sondern wegen des Wortes
des hl. Evangeliums weiß ich, das Zehnfache dafür verdient zu haben." Und der
Herr sagt diesem:
"Du tüchtiger treuer Knecht! Weil du über Weniges
getreu warst, soll dir Macht über zehn Städte gegeben werden, und in deinem
Falle sollst du, weil du so gearbeitet hast, wie du mehr und besser gar nicht
konntest, unverzüglich hier regieren, wo Ich in Ewigkeit regiere."
- Ein anderer, von Gott Gerufener, wird sagen: "Mit
Deinem Talent habe ich dies und das angefangen. Schau nach, mein König, was
über mich geschrieben steht." Und Ich werde ihm sagen:
"Tritt auch du ein, denn du hast auf die Weise und
soviel du vermochtest, gearbeitet."
- Aber dem, der Mir sagen wird: "Hier ist dein Talent,
so wie Du es mir übergeben hast. Ich habe keinen Handel damit getrieben, weil
ich mich vor Deiner Gerechtigkeit fürchtete", werde Ich erwidern:
"Geh und lerne die Liebe kennen im Reinigungsort und
arbeite dort, um dir das Reich zu erobern, denn du warst ein fauler Knecht und
hast dich auch nicht gemüht zu erkennen, wer Ich bin; du hast Mich als
ungerecht verdächtigt und an Meiner göttlichen Gerechtigkeit gezweifelt und
vergessen, dass Ich göttliche Liebe bin. Dein Talent soll nun in Sühneleistung
umgewandelt werden."
- Dem hingegen, der mit diesen Worten vor Mich
hintritt: "Ich habe dein Talent verschwendet und habe es mir damit wohl sein
lassen, denn ich glaubte nicht, dass es dieses himmlische Reich wirklich gäbe,
und habe lieber den mir geschenkten Augenblick genießen wollen", werde Ich
entrüstet erwidern:
"Du törichter und gotteslästerlicher Knecht! Mein
Geschenk soll dir fortgenommen werden und wieder in den Ewigen Schatz
zurückfallen, du aber, geh dorthin, wo Gott nicht ist und es kein ewiges Leben
gibt, denn es war dein Wille, nicht zu glauben, sondern zu genießen. Du hast
es genossen. Du hast also bereits deine seelenlose Fleischeslust gehabt.
Genug. Das Reich der Ewigkeit bleibt dir für immer verschlossen."
Wie viele Male müsste ich
diese Worte donnern, wenn Ich lediglich göttliche Gerechtigkeit wäre!
Aber die göttliche Liebe ist größer als Meine
Gerechtigkeit. Die eine wie die andere sind vollkommen. Die Liebe ist jedoch
Mein Wesen und steht über allen anderen Vollkommenheiten. Deswegen lasse
Ich dem Sünder Zeit und wirke auf eine solche Weise, dass der Schuldige nicht
ganz und gar verloren gehe.
Herr, lehr uns Dein Wort für UNS verstehen!
MIR willst du damit etwas mitteilen. Amen.
Weiterführende Themen:
Die Eucharistie
/
Leben in Gottes Gegenwart
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Die Liebe Gott Vaters
/ Spiritualität
/
Die Liebe Gottes (Gloria Polo)
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