So ein Interview ist jetzt eigentlich eine Zumutung für die arme Schwester, denke ich auf dem Weg zum Flughafen. Weiß ich doch, daß sie gerade einen sehr anstrengenden Aufenthalt in Rumänien hinter sich hat. Tausende Menschen wollten dort sicher von ihr über die Intentionen der Muttergottes und die Erscheinungen in Medjugorje hören. Doch Schwester Emmanuel hat nichts gegen ein Gespräch und so verschleppe ich sie in die Wohnung meiner Tochter Nicole, wo sie mir gleich sehr lebendig und temperamentvoll aus ihrem Leben und über ihren Weg mit Gott und der Muttergottes erzählt.
Es ist zunächst kein ganz gerader Weg, aber einer mit vielen Gnaden. Schon ihr Vater hatte solche Gnaden erlebt. Drei Jahre im Konzentrationslager von Hinzert eingesperrt, war er einer der ganz wenigen, die auf wunderbare Weise - mit Hilfe der Gottesmutter - zweimal einer Hinrichtung entging. Der kleinen Emmanuelle - sie wurde 1947 in Neuilly bei Paris geboren - erzählt er daher auch oft von der Muttergottes und von vielen Heiligen.
Mit 15 jedoch wird Emmanuelle Maiilard, obgleich sie an Gott glaubt, in dem Pensionat, das sie besucht, in den Spiritismus eingeweiht. Stundenlang lassen die Mädchen die Tische wandern und rufen die Geister Verstorbener an, um ihnen Fragen zu stellen. Daß diese auch brav antworten, macht die Sache erst so richtig lustig und spannend.
Nach der Mittelschule studiert sie in Paris Kunstgeschichte, Philosophie und ein wenig Theologie. Das hält sie aber nicht davon ab, auch weiterhin, soweit es ihre Zeit erlaubt, Spiritismus zu betreiben. Da gibt es Freunde, die auf verschiedenste Art Wahrsagerei betreiben: mit Astrologie, Tarotkarten und ähnlichem.
Bald sucht das junge Mädchen, jedesmal wenn es um eine Entscheidung geht - und sei es nur die Wahl des Urlaubsortes - Rat bei einem dieser Freunde. Mit dem ihr eigenen Humor fügt Schwester Emmanuel hinzu: "Als ,gute' Katholikin hatte ich natürlich nicht die Stellen in der Bibel gelesen, die solche Praktiken betreffen" (nachzulesen etwa im Buch Deuteronomium, Kapitel 18, Vers 10-15: Denn ein Greuel für Jahwe ist jeder, der solches tut...).
Doch Unwissenheit schützt nicht vor Schaden, betont die Schwester im Rückblick: Was heiß ist, ist eben heiß, ob man es nun weiß oder nicht. Greift man es an, verbrennt man sich - wissend oder unwissend. Und wenn man Satan anruft, sei es auch nur aus Spaß und ohne an seine Existenz zu glauben, so läßt er sich nicht lange bitten. "Die Wahrsagerei," so erklärt mir die um junge Menschen sehr besorgte Schwester eindringlich, "ist ein willkommenes Einbruchsgebiet des Widersachers, der sich natürlich nicht als solcher zu erkennen gibt. Und wer meint, mittels Tischerlrücken oder ähnlichen Praktiken mit den guten Geistern Verstorbener zu reden, der irrt gewaltig und spielt ein gefährliches Spiel. Kein guter Geist würde solcherart mit Lebenden in Verbindung treten, würde er sich damit doch dem Geist Gottes widersetzen."
Von all dem weiß die junge Emmanuelle nichts, aber mit der Zeit stellen sich die Wirkungen des Spiritismus in Form unangenehmster körperlicher Symptome ein, etwa ein äußerst belastender Schlafmangel. Selbst Schlafmittel zeigen kaum Wirkung.
Nach Beendigung ihres Studiums beginnt sie zu reisen. "Wie so viele Jugendliche, wußte ich nicht, wozu ich auf der Welt war, welchen Sinn mein Leben hat. Ich hatte einfach Lust auf gar nichts, außer auf Spirituelles." So beschließt sie, nach Indien zu fahren, um eine andere Gesellschaftsform als die des Achtstunden-Bürotages kennenzulernen.
Dort gefällt es ihr so gut, daß sie beschließt, indische Waren nach Frankreich zu importieren, um so oft wie möglich mit Indien Kontakt halten zu können. Bevor der indische Handelsminister dazu die Zustimmung erteilt, geht er mit ihr zu einem Astrologen, damit dieser feststelle, was ihre Sterne dazu sagen.
Er habe ein Buch über ihr Leben, erklärt ihr der Astrologe, als sie zu ihm kommt. Er holt ein altes zerfleddertes Buch und liest ihr die Geschichte ihres Lebens vor. Es stimmt, bis in die Details! Er erzählt ihr sogar von einer Kinderkrankheit, an die sie sich selbst nicht erinnert, die ihre Mutter aber später bestätigen wird. Nicht nur ihre Vergangenheit birgt für ihn keine Geheimnisse, auch ihre Zukunft sagt er ihr voraus. Alles stehe in den Sternen. Nur von ihnen hänge ihr Leben ab.
Was er ihr über ihre nächste Zukunft erzählt, stößt bei Emmanuelle nicht auf Begeisterung. Der Mann wird ihr immer unheimlicher. Nun habe sie genug davon, erklärt sie ihm. Rückblickend meint sie: "Heute würde ich sagen, es war purer Haß in seinem Blick. Ich bin nun überzeugt, ich habe bei diesem Treffen Satan in die Augen gesehen." Damals weiß sie das nicht.
Von diesem Zeitpunkt an, geht es mit ihr psychisch bergab. Sie ist zutiefst verwirrt. Wo bleibt denn in all dem Gott, der als Vater und guter Hirte, ihr Leben lenkt? War alles, woran sie bisher geglaubt hatte, völlig unzutreffend? Liegt also die Wahrheit nicht in Gott, sondern in den unpersönlichen, kalten Sternen? Und so verliert sie den Vater im Himmel. Angst und Verzweiflungskrisen, tiefe Depressionen lösen einander ab. Magersucht stellt sich ein.
Eines Tages sagt sie zu Gott (ein Rest an Hoffnung muß also wohl noch dagewesen sein): "Ich werde diesen Tag nicht überleben. Es ist endgültig aus. Um fünf Uhr nachmittags bin ich nicht mehr da." So plant sie ihren Selbstmord. Noch muß aber der Tag vorübergehen. Und so geht sie zu der Adresse, die ihr die Schwester am Vortag gegeben hatte. Eine Gruppe toller Leute, leben wie die Aposteln, sollen auch ähnliche Wunder vollbringen, hieß es. Später erfährt sie, daß es eine Gruppe der charismatischen Erneuerung ist.
Und es ist so, wie die Schwester es beschrieben hat, stellt Emmanuelle fest. Für sie aber kommt alles zu spät, meint sie. Ihr Inneres ist total zerstört. Plötzlich, während eines Gebets erklärt eine der Frauen: "Unter uns ist jemand, der auf den Tod zugeht." Es sei jemand, der in der Finsternis wandelt. Details dieses Wandelns sind zu hören. Emmanuelle erkennt sich in dieser Beschreibung wieder. Die Frau erklärt, Jesus könne dieser Person helfen.
Emmanuelle geht zu ihr hin, "leert ihren ganzen Mistkübel vor ihr aus." Es folgt ein Befreiungsgebet, das die Dämonen beim Namen nennt und aus Emmanuelles Körper verbannen soll. Und mit einem Schlag fällt alles Zerstörerische, Belastende, jede seelische Verfolgung auf wunderbare Weise von ihr ab. Unfaßbar, aber wahr!
Lebendig, schonungslos mit sich selbst und nach wie vor unendlich dankbar für dieses Wunder der Erlösung, schildert sie diese Begebenheit: "Ich habe damals die Erfahrung von Christus als den Retter gemacht. Ich habe gespürt, daß Christus mich heilt. Unmöglich das zu beschreiben. Ich bin Ihm damals begegnet, obwohl ich darauf überhaupt nicht gefaßt war. Noch am selben Tag habe ich Ihm mein Leben übergeben."
Der Zeitpunkt des Befreiungsgebetes: Punkt fünf Uhr. Zum Rendezvous mit dem Tod war Christus gekommen. Ob der Astrologe das wohl auch vorhergesehen hatte? Wohl kaum! Mit diesem Zeugnis möchte Schwester Emmanuel vor allem Jugendliche davon abhalten, in die Esoterik hineinzuschlittern. Ganze Familien, so hat sie seither im Anschluß an ihre Vorträge wiederholt erfahren, werden von esoterischen Praktiken zerstört durch Selbstmorde, Depressionen, Wahnsinn. Aber Jesus kann die Menschen von all dem restlos befreien.
Von diesem Tag an möchte sie Jesus dienen. Sie weiß zwar nicht wie, wohl aber, daß es kein langweiliges, monotones Leben sein wird, sondern eines voller Dynamik und Spannung. In der Folge besucht sie mehrere charismatische Gruppen, schließt sich der "Communauté de l'Emmanuel" in Paris an (siehe VISION 4/95). Hier ist sie apostolisch tätig, weiß nun, daß man nur im Herrn das Leben hat.
Bald läßt Gott sie Seinen Willen erkennen. "Es ist die Gnade einer, die gerade noch überlebt hat," ist sie überzeugt. Bei einer 30tägigen Einkehr ruft sie der Herr, während sie in Anbetung vor dem ausgesetzten Allerheiligsten versunken ist, Seine Braut zu sein. Und Emmanuelle sagt "Ja". In ihrem Herzen weiß sie genau: Sie soll in einen charismatischen Orden eintreten, zunächst ein kontemplatives Leben führen und etwas mit dem Volk Israels zu tun haben.
Lächelnd erinnert sie sich: "Das ist schon gut, Herr, nur: so eine Gemeinschaft kenne ich nicht. Daher habe ich eine Novene zum Heiligen Geist gebetet, damit Er mir diese Gemeinschaft zeige. Die Novene wollte ich zu Pfingsten in Lourdes beenden, wo ich mit Mitgliedern der Communauté ein Wochenende für Pilger gestalten sollte."
Davor möchte sie sich noch irgendwo zurückziehen. Ein befreundeter Pater erzählt ihr von einer protestantischen Gemeinschaft, die sich vom Heiligen Geist führen lasse. Das sei genau das Richtige für sie. Emmanuelle hat ihre Bedenken. Protestanten? Wo sie doch so gerne zur Muttergottes bete. Keine Angst, meint der Pater, die Leute seien offen dafür.
Und so kommt Emmanuelle nach Cordes - und alles ist klar: Bei dieser Gemeinschaft soll sie bleiben, bestätigt der Herr. Sie kommt gerade zur rechten Zeit, um mitzuerleben wie die "Gemeinschaft der Seligpreisungen" mit ihrem Gründer Ephraim, einem protestantischen Pastor, zum katholischen Glauben konvertiert. Wir schreiben das Jahr 1976. Seitdem ist ihr Name Schwester Emmanuel nach dem Namen des Messias.
Es folgen sieben Jahre kontemplatives Leben in Israel, in Nazareth und Jerusalem. Sie lernt Hebräisch, vertieft sich in die Bibel, studiert jüdisches Brauchtum sowie Kultur und Glauben des Judentums und lernt Christus in Seinen Wurzeln kennen. Eine ungeheure Bereicherung ihres Glaubenslebens. Sie schenkt ihr ein neues Verständnis des Neuen Testaments.Aus Israel heimgekehrt, verbringt sie einige Zeit in Paris, wo sie eine schwere Erkrankung erleidet.
Wie aber hat es sie nach Medjugorje verschlagen?, möchte ich nun gerne wissen. "Auf eine ganz typische Art der Heiligen Jungfrau, völlig unerwartet," strahlt mich die sympathische Schwester an. "Ich hatte einer Mitschwester versprochen, ihr bei einem Artikel für die Zeitschrift ,Feuer und Licht' über Medjugorje zu helfen. Und sie hat mich davon überzeugt, daß es gut sei, einmal dorthin zu fahren. Kaum war ich dort, brannte mein Herz in ganz besonderer Weise. Maria zeigte mir - ohne Worte oder Erscheinungen -, daß wir, die Gemeinschaft der Seligpreisungen, noch nicht genug für sie gemacht hatten, obwohl sie durch eine persönliche Botschaft an einen Mitbruder, Philippe Madre, die Gemeinschaft an diesen Ort eingeladen hatte." Also beschließt Sr. Emmanuel, Maria von nun an mehr zu helfen. Bruder Ephraim, dem sie von ihrem Entschluß berichtet, erfährt im Gebet ebenfalls, daß er eine Niederlassung in Medjugorje gründen soll.
Und so kommt Schwester Emmanuel 1989 gemeinsam mit einer Mitschwester nach Jugoslawien. Sie beten stundenlang in den Bergen rund um Medjugorje, um Weisungen der Gottesmutter zu erhalten. Und das Apostolat und die Aufgaben, die Maria ihr zuteilt, mehren sich. Da ist zunächst die Betreuung der Pilger: Erklärung der Botschaften, damit sie die Gnaden, die ihnen von Maria angeboten werden, besser verstehen, Hilfe beim besseren Verständnis des Glaubens der Kirche, seelische Betreuung.
Vor allem möchte sie die Menschen die Freude spüren lassen, die man erlebt, wenn man sich dem Herzen Jesu nähert. Dazu ist ja die Muttergottes gekommen: Die Menschen dem Herzen Gottes näher zu bringen. 1990 gründet die Schwester die Vereinigung "Die Kinder von Medjugorje" mit dem Ziel, die Botschaften der Gospa möglichst weit zu verbreiten.
Sie stellt sich also in den Dienst der Gottesmutter und erfährt dabei Hilfe in vielfältiger Form, auch am eignen Leib. So wird sie einer von schlechten Gewohnheit befreit, indem sie einen Vorsatz faßt und sich von einem Besuch der Gospa zum nächsten, also für 24 Stunden an ihn hält. So ist eine jahrelange Plage verschwunden. Eine Erfahrung, die sie gerne weitergibt.
Lachend meint nun die Schwester: "Wenn man sich der Jungfrau anbietet, muß man sich auf einiges gefaßt machen. Ich hatte vorher nie ein Buch geschrieben und auch gar keine Lust dazu. Aber seit ich in Medjugorje bin, sind es schon mehrere." Überhaupt scheint die Muttergottes Schwester Emmanuel für Medienarbeit ausersehen zu haben. Sie bespricht Kassetten, dreht Video- und Kurzfilme, die vor allem in den USA über private Fernsehanstalten ausgestrahlt werden. Vorträge über das Wirken der Muttergottes bringen sie in die ganze Welt.
Ich gewinne den Eindruck, daß der Schwester für ihre himmlische Mutter keine Mühe zu groß ist. Das sehe ich auch an der Tatsache, daß es mittlerweile 10 Uhr abends ist und wir noch ein Interview für Radio Maria aufnehmen wollen, sie mir aber dennoch ausführlich die zentrale Rolle des Gebets erklärt. "Viel Gebet ist notwendig, denn ohne Gebet geht gar nichts. Da strampelt man nur sinnlos. Das Gebet muß wirklich im Zentrum stehen. Die Muttergottes", so erklärt sie, "bittet uns, ihre Kinder, für ihre Anliegen des Friedens zu beten und zu fasten, dafür kümmert sie sich um unsere Sorgen und Probleme."
Ganz glücklich und voll Freude erzählt sie weiter: "Ich bin froh, daß es soviel zu tun gibt. Natürlich gibt es auch genug Schwierigkeiten aber meine ganz große Freude ist es zu sehen, wieviele Herzen sich hier für Gott öffnen. Ich würde bis ans Ende der Welt gehen, nur um einem Herzen zu helfen sich für Gott zu öffnen."
Nun, soviel ich weiß, tut sie das ohnedies immer wieder. Schwester Emmanuel streicht sich wohlgemerkt nie heraus denn für sie ist offensichtlich alles, was sie tut, ein Dienst an ihren Mitmenschen, den sie tun darf. "Die Muttergottes weiß, daß dem hoffnungslosesten Fall geholfen werden kann. Sie hat einen Friedensplan mit jedem Menschen. Täglich gibt es hier Wunder: Ehepaare finden wieder zueinander, Priester entdecken ihre Berufung, die sie schon aufgegeben hatten, neu, Menschen werden frei von Abhängigkeiten jeder Art, Depressionen verschwinden und noch vieles mehr."
Frieden und Hoffnung, das ist es was die Menschen hier finden, selbst während des Krieges, der 1992 in Bosnien ausgebrochen war. Schwester Emmanuel, ihre Mitschwester und -brüder haben Medjugorje auch damals nicht verlassen, es sei denn um anderswo zum Gebet und zum Fasten für den Frieden aufzurufen. In dieser Zeit sandte die Schwester fast täglich Faxe nach Frankreich, um über die wahren Geschehnisse - etwa die Konzentrationslager und die schrecklichen Vorkommnisse dort - zu berichten.
Warum sie dort geblieben sei, trotz der enormen Gefahren? In ihrem Buch über die Kriegszeit erklärt sie: "Wie hätten wir Medjugorje in diesem Moment verlassen können, wo das Dorf in den so entscheidenden Stunden für die Pläne der Gospa lebte, die damit auch entscheidend sind für die Zukunft der Welt! Wir spürten, welch ein gewaltiger spiritueller Kampf sich über diesem Dorf abspielte, wir fühlten uns eins mit ihm und das Dableiben war also kein Opfer für uns."
Eine ganz große Gnade wird ihr von Anbeginn des Krieges geschenkt: Sie empfindet niemals Furcht. Sie sei daher auch gar nicht mutig gewesen, sagt sie mir, denn sie hätte ja keine Angst zu überwinden gehabt. Nie habe sie sich so sehr in der Hand der Muttergottes gefühlt, wie damals. Ehrlich gesagt, ich kann mir nicht helfen: Ich bin von so viel Mut beeindruckt und überzeugt, daß die Anwesenheit der Gemeinschaft den Dorfbewohnern eine große seelische Stütze gewesen sein muß.
Denn es war Krieg! Wenn Kanonendonner die Fenster erzittern ließ und die Raketen in den Dörfern rundherum einschlagen, finden sich die Dorfbewohner im Keller der Gemeinschaft ein. Er ist einer der sichersten Orte und dient außerdem als Kapelle. Die Anwesenden erleben Stunden einer unglaublichen Dichte. In ihnen öffnen sich die Herzen, vor allem wenn die Gottesmutter dort Ivan, einem der Seher erscheint. Immer wird auch ganz besonders für die Feinde, die Serben,gebetet. "Nichts anderes wird den Haß beenden und den Krieg aufhalten können." Ohne das Beispiel der Verzeihung und des Friedens, darüber ist man sich in Medjugorje einig, kann die Liebe nicht siegen.
Ich bin sicher, daß auch Schwester Emmanuel damals diesen Frieden ausgestrahlt hat, so wie sie es jetzt auch bei uns in Wien tut. Wir spüren das alle, als sie uns, meinen Kindern, Enkelkindern und mir selbst, den speziellen mütterlichen Segen der Gospa weitergibt - so wie sie ihn erhalten hat. Selbst der zweijährige Pauli hält ganz still. Und Adrien der sechsjährige, erklärt am nächsten Tag, er hätte nur deshalb so gut geschlafen, weil er den Segen der Muttergottes erhalten habe. Seither sind übrigens auch seine schlimmen Alpträume verschwunden.
Daß die Glaubenskongregation in Rom ihre Anwesenheit in Medjugorje nicht nur duldet, sondern sogar wünscht, ist für Schwester Emmanuel eine große Beruhigung. Auch private Wallfahrten nach Medjugorje sind ja mittlerweile gestattet. Sie sind ja eine ausgezeichnete Gelegenheit, den Glauben der Kirche weiterzugeben. Darauf komme es ja letztlich an. Und die Früchte sind unübersehbar, nämlich die Wandlung der Herzen.
Was für Früchte sie in ihrem eigenen Leben sehe, frage ich die Schwester, die ich längst ins Herz geschlossen habe, zum Schluß. Mit blitzenden Augen antwortet sie: "Was für eine Frage! Ich habe eine riesige Freude in meinem Herzen wegen der Gottesmutter und ihrem Sohn, weil ich daran glaube, daß Maria hier erscheint - das ist meine ganz persönliche Meinung - und ich bin sehr glücklich darüber. Ich sehe all das Gute, das Maria ihren Kindern hier schenkt. Wir haben das große Glück, die Früchte des Gebets, auch unseres Gebets tagtäglich hier erleben zu dürfen. Es macht mich glücklich, daß Maria mich unter vielen anderen hierherberufen hat - übrigens wie ich ihr damals gesagt habe auf ihre eigene Verantwortung hin -, um mit ihr an diesem großen Werk mitzuwirken."