Wie sollen wir zur
Privatoffenbarungen stehen von Pater Andreas Steiner FSSPX am Beispiel von
Anne Mewis (Aus: Mitteilungsblatt für den deutschen Distrikt der
Piusbruderschaft April 2008):
Blauer Rahmen mit türkiser Schrift; in großen Lettern steht in der Überschrift
zu lesen: „Botschaften Jesu und der Gottesmutter durch ihr williges, demütiges
und gehorsames Werkzeug Anne“. Natürlich, warum soll man seine eigenen
Tugenden nicht öffentlich im Internet anpreisen? Der Text sorgt für Klarheit:
„Seit Juni 2004 bekommt Anne Botschaften von Jesus und der Gottesmutter für
die Zeit der Drangsal und Reinigung von Kirche und Welt, um sie den Menschen
zu verkünden.“ Also eine Seherin, eine Frau mit Visionen. Weiter kann man
lesen, dass „Anne, die Seherin“ „geprägt ist durch einen tiefen Glauben“,
selbstverständlich katholisch ist, und dass Jesus schon 1994 mit ihr in der
Kommunion gesprochen hat. Eigentlich könnte man einen solchen Internetauftritt
getrost vergessen und zu den zahlreichen selbsternannten Visionären zählen,
die ohne jede kirchliche Autorität plötzlich erscheinen und sich angeblich zum
Sprachrohr des Himmels machen. Könnte man, wenn da nicht ein Haken wäre.
„Anne, die Seherin“ ist nämlich ganz und gar für die Priesterbruderschaft St.
Pius X. An einem Sonntag, irgendwann nach der letzten Fulda-Wallfahrt, kam
eine Gläubige und drückte einem Priester des Priorates Stuttgart einen Auszug
aus eben jener Internetseite in die Hand. „Das müssen Sie lesen, Herr Pater.
Das ist wunderbar. Eine Bestätigung des Himmels für die Bruderschaft.“ Nun,
bei solchen Worten kommt mehr als Neugierde auf. Wer wünscht sich nicht den
ultimativen Klartext für all sein Tun auf Erden, eine Bestätigung, die von
keinem Gericht und keiner Autorität mehr angezweifelt werden darf, weil von
Gott kommend. Folgendes steht auf dem Blatt dieser Gläubigen zu lesen:
In der Festhalle der Orangerie in Fulda fand heute ein Pontifikalamt zu Ehren
des hl. Bonifatius um 9.30 Uhr statt mit S. E. Mgr. Tissier de Mallerais
FSSPX. Im Altarraum war Jesus im roten Königsmantel, dreifacher Krone und dem
goldenen Zepter in der rechten Hand. Die Gottesmutter war im weißen Kleid und
hellblauen Mantel erschienen, auch mit dreifacher Krone. In der Krone waren
glitzernde hellblaue und rote Steinchen, in der rechten Hand hielt sie eine
goldene Kugel und in der linken das goldene Zepter, etwas kleiner als bei
Jesus. Auch die Erzengel waren erschienen in weißen Gewändern, goldenen
Flügeln und eine große Schar kleinerer Engel ganz in weiß. Alle beteten kniend
Jesus Christus an. Über dem Altar waren auch Gott Vater und der Hl. Geist
erschienen in Form einer weißen Taube.
Es war ein großer Festtag, denn der gesamte Saal war in goldenes Licht
getaucht. Über jedem Haupt der einzelnen Priester waren dunkelrote Feuerzungen
und der Hl. Geist, der sich hin- und herbewegte, je nachdem, welcher Priester
am Altar das Wort ergriff.“
Soweit der fett gedruckte Beginn. Dann folgen zwei Seiten, was Jesus alles zu
seinem „demütigen Werkzeug Anne“ während der Fuldawallfahrt gesprochen haben
soll. Das liest sich alles recht ansprechend: Von der „auserwählten Schar“ ist
da die Rede, die Gott erwählt hat. „Opferbereitschaft und Disziplin“ werden
gelobt, ebenso wie die Kleidung: „Wie sehr liebe ich die Frauen, die lange
Röcke tragen zu Meiner Ehre. Keine Frau war hier in diesem Raum anwesend, die
Mir diesen Gehorsam nicht erwiesen hat.“ Die Priester der Bruderschaft werden
gelobt, die Bischöfe und Amtskirchen-Priester ihrer Fehler angeklagt: „Viele
Meiner Hirten sind wie Schilfrohr... Nach eigenem Gutdünken feiern sie
Mahlgemeinschaft mit dem Volk. An den Volksaltären suchen sie ihre
Anerkennung.“ Der Festtag von Fulda wird ausdrücklich gelobt: „Heute seid ihr
überreich beschenkt worden, denn der Heiland konnte von euren Herzen ganz und
gar Besitz ergreifen. Dieses Heilige Opfermahl, das Meine Priestersöhne am
Altar in diesem Heiligen Festamt mir darbrachten, wurde in allerhöchster
Ehrfurcht gefeiert. Alle meine tiefgläubigen Kinder waren ergriffen von dieser
Heiligkeit.“ Der ganze Text liest sich absolut zustimmungsfähig. Alles, was
hier gesagt wird, hätte auch der Bischof bei der Predigt sagen können. Endlich
auch mal ein Wort vom Himmel für die Röcke, denkt sich vielleicht der eine
oder andere.
Warum sollte diese Botschaft nicht echt sein?
Wäre es jetzt nicht absolut falsch, einer Frau, die solch richtige
Erkenntnisse hat, nicht zu glauben? Ist es nicht geradezu eine Bestätigung,
Verstärkung und Hilfe für die Priesterbruderschaft zu wissen, dass selbst der
Himmel ihr Werk lobt und preist? Ein Priester, der es also wagen würde, die
Übernatürlichkeit von Anne anzuzweifeln, müsste geradezu als Nestbeschmutzer,
Ungläubiger und Feind der Tradition erscheinen (In den Botschaften ist ja
überdies vor solchen Menschen ausdrücklich gewarnt, die Annes Botschaft
bekämpfen und nicht annehmen wollen). Das ist auch der Grund, warum die
besagte Gläubige voller Begeisterung an jenem Sonntagmorgen zum Priorat kam,
um den Priestern „Annes himmlische Worte“ zu verkünden. Was man hierzu sagen
muss, auch wenn es schmerzt: Diese Frau ist bei weitem nicht die einzige. Eine
wachsende Zahl von Gläubigen hat sich von der Schönrederei der Botschaften,
die „so wirklich nur Gutes und Wahres“ enthalten, bereits betören lassen.
„Anne muss vom Himmel sein. Die sagt alles, was wir schon immer gesagt haben.
Sie sagt genau das, was auch der Pater in der Predigt sagt.“ Und was natürlich
immer für Akzeptanz sorgt: „Sie bestätigt den Weg der Bruderschaft: Sie hatte
eine Erscheinung in Fulda, bei der großen Wallfahrt, wo ich auch zugegen war.“
So und ähnlich hört man es bereits mancherorts auf Priorathöfen und
Kapellenvorplätzen raunen und tuscheln. Was ist hierzu zu sagen? Sind ihre
Botschaften von Gott oder nicht? Ist sie eine begnadete Seherin und ein
„demütiges und gehorsames Werkzeug“ der Gottesmutter, wie die Überschrift
ihrer Homepage verkündet? Die Antwort ist ebenso einfach wie kurz: Es gibt
keinerlei Anzeichen für die Echtheit dieser angeblichen Visionen. Im
Gegenteil: Die Tatsache, dass diese Frau ihre Visionen ohne kirchliche
Prüfung, ohne Genehmigung der Autorität, einfach im Internet als „Botschaften
der Muttergottes“ veröffentlicht, widerspricht jedem kirchlichen Geist. Die
Kirche hat immer auf eingehendste und genaueste Prüfung von
Privatoffenbarungen bestanden. Warum, wird der eine oder andere Leser
vielleicht fragen, braucht es noch eine Prüfung? Es stimmt doch alles, was
Anne sagt. Die Antwort ist einfach: Weil der Teufel klüger ist als die
Menschen.
Manchmal erscheint der böse Feind wie ein Lichtengel und
scheint das Gute, ja sogar die Tradition zu loben! Doch sein Ziel besteht in
etwas ganz anderem...
Das Wirken des bösen Feindes
Um das zu erklären, muss man ein wenig ausholen. Bekannt ist jene Erzählung
von der Vision eines Heiligen: Auf einer Stadtmauer liegen die Dämonen faul
und tun nichts. Das Haus eines Einsiedlers in der Wüste hingegen wird von
Dämonen geradezu belagert. Die Erklärung der Vision ist einfach.
Die Dämonen in der Stadt haben leichtes Spiel, die meisten Menschen gehören
ihnen bereits. Im Fall des Einsiedlers jedoch besteht für sie eine große
Gefahr, diese Seele zu „verlieren“ und sie setzen alles daran, ihn zu Fall zu
bringen und damit ins Verderben zu stürzen. Dasselbe sagt auch Maria-Eugen
Grialou in seinem hervorragenden Werk „Ich will Gott schauen“. Darin heißt es:
„Vor allem sind die Christen, die nach Vollkommenheit streben, den besonderen
Angriffen des Satans ausgesetzt (...) Die Sünder, die ihren Leidenschaften
verfallen sind, kann er leichter erobern. So herrscht er friedlich über eine
ungeheure Anzahl von Menschen, die er in keiner Weise stört. Der Laue ist ihm
eine leichte Beute. Allein die Eifrigen entgehen seinem Einfluss, darum
entbrennt gerade gegen sie sein rasender und anhaltender Hass“ (S. 121). Dies
zur Hilfe, um die augenblickliche Situation zu verstehen. Der Teufel weiß,
dass nur noch ganz wenige Menschen regelmäßig beichten, zur Kommunion gehen
und den ganzen katholischen Glauben annehmen. Genau diese wird er auf das
Hartnäckigste bekämpfen.
Wie wird er vorgehen? Es geht vor allem um eines: Es muss ihm gelingen, diese
Seelen von der Tradition, von der überlieferten Messe, von den wahren
Sakramenten wegzuführen. Ohne die Gnade und den Beistand Gottes sind ihm die
Menschen wehrlos ausgeliefert, denn niemand kann sich selbst erlösen und aus
eigener Kraft in den Himmel kommen.
Wie kann er die Seelen aus den traditionellen Kirchen
wegführen?
Wenn er ihnen in plumper Weise den Weg der gottlosen Sonntagsausschläfer vor
Augen stellt, werden diese Menschen nur lachen. Wenn er ihnen Klatsch- und
Tanzmessen zeigt mit Popmusik und Showeinlagen, werden diese Menschen sich
entsetzt abwenden. Nein, er muss viel subtiler, viel raffinierter vorgehen. Er
weiß, dass diese Menschen vor allem eines haben: Einen großen Glauben.
Dieser Glaube ist so groß, dass sie trotz der Masse der atheistischen Umwelt
den Mut haben, den Glauben zu leben, oft sogar unter großen Verleumdungen
(Sekte, exkommuniziert usw.)(*) Dass sie auch bereit sind, Dinge zu glauben, die
der moderne Mensch nur mit Skepsis belächelt: Wunder, Eingreifen Gottes in das
Leben des Menschen, Offenbarungen und Erscheinungen (z.B. Fatima, Lourdes
usw.).
Diesen Glauben kann er nicht einfach entfernen. Aber er kann ihn verbiegen,
ihn von einem Objekt unmerklich auf etwas anderes lenken. Das heißt, der
Teufel fördert diesen Glauben weiterhin, aber mit einem neuen Ziel. Der
Glaube, wenn er von Gott stammt, bezieht sich immer auf die Glaubenswahrheiten
der KIRCHE, denn der Heiland sagt zu den Aposteln: „Lehret sie alles halten“.
Alles also, was wir glauben und leben, erhalten wir von der Lehre der Kirche,
den Dogmen, den Konzilien, dem Katechismus der Kirche. Hier nun versucht der
Teufel sein im wahrsten Sinne des Wortes diabolisches Spiel. Er lässt die
Menschen genau das gleiche glauben wie vorher, nämlich alles, was die
Tradition lehrt (überliefertes Messopfer, rechte Kleiderordnung, gute
Priester, Rosenkranz, Muttergottesliebe usw.) aber nicht mehr nur aus dem Mund
der Kirche, sondern auch aus dem Mund irgendeiner Privatperson – einer
„Seherin“ – die niemals von einem Bischof oder einer kirchlichen Autorität
bestätigt wurde, sondern einfach behauptet, sie hätte das alles von Gott. Die
unaufmerksame Seele wird bis dahin überhaupt nichts merken, denn sie glaubt ja
genau das Gleiche wie zuvor (Theresia von Avila nennt den Teufel „eine
lautlose Feile“). Nur fügt der Teufel einen kleinen Glauben hinzu. Statt jetzt
nur mehr den Lehren der katholischen Kirche zu glauben, bekommt auch diese
angebliche Seherin eine gewisse Autorität. Warum? Weil die Person „so viel
Richtiges gesagt hat.“ Und weil man als gläubiger Katholik natürlich weiß,
dass Gott zu Privatpersonen sprechen kann (man denke nur an Lourdes, La
Salette, Fatima...), geht man – gerade wegen der vielen wahren Aussagen – dazu
über, dieser vermeintlichen, kirchlich nicht anerkannten Seherin zu glauben.
Soweit so gut, oder besser, so schlecht. Denn noch erscheint der Teufel wie
ein Lichtengel, der für die Tradition arbeitet, der sozusagen der Tradition
den letzten, übernatürlichen Beweis liefert. Doch der Tag, an dem sein
Pferdefuß erscheinen wird, rückt immer näher.
Johannes vom Kreuz, der große Seelenführer, weiß, dass der
Teufel jede echte Vision nachäffen darf: „Wenn (die Seele) etwa durch einen
guten Engel echte Visionen erhält (...), so gibt Gott doch auch dem bösen
Geist Erlaubnis, ihr entsprechende falsche Visionen vorzuspiegeln, die, wie es
häufig geschieht, eine unvorsichtige Seele zu täuschen vermögen.“ (Nacht, II
23,7)
Der Klumpfuß wird sichtbar
Der Teufel legt nämlich nun seine ganze Kraft darin, den Glauben des
Traditionalisten dort zu steigern, wo es sich um die Seherin handelt. Er wird
die Seele darin bestärken, sich mehr und intensiver mit diesen Offenbarungen
zu beschäftigen. Ja, er wird sogar alles daran setzen, dass die
Privatoffenbarungen, den Katechismus ersetzen, dass die Seele viel lieber und
eifriger Schauungen und Visionen (am besten jeden Tag eine neue, als quasi
tägliche Nahrung der Seele) liest, als die Kirchenväter, als die heilige
Schrift, als einen guten Katechismus, als Lebensbeschreibungen und Werke der
Heiligen. Damit rückt die Seele mehr und mehr von einem Glauben an die Sache
auf einen Glauben an diese Person. Wenn der Teufel die Seele soweit hat, dass
sie deshalb glaubt, weil diese Person es sagt, dann ist die letzte und unter
Umständen tödliche Phase seines Planes eingeleitet. Hat diese Person plötzlich
in der Seele eine Autorität, so wie sie ein Bischof oder der Papst hätte, dann
besteht höchste Gefahr. Denn von nun an kann diese Person auch etwas sagen,
was nicht mehr katholisch ist: es wird ihr geglaubt. „Aber die Seherin Anne
hat es gesagt, und der glaube ich!“
Erfahrungswerte zählen
Liebe Leser, Sie denken jetzt vielleicht, das kommt gar nicht so häufig vor.
Im Gegenteil, dieser Weg ist einer der besten, um Seelen, die jahrelang in die
traditionelle Messe gingen und praktizierten, aus der Bahn zu werfen. Was Sie
hier lesen ist deswegen so einfach zu beschreiben, weil diese Vorgehensweise
genau so bereits in unseren Prioraten vorgekommen ist. Mehrere Familien haben
uns vor einiger Zeit verlassen aufgrund einer einzigen Person, die es fertig
brachte, dass alle Beteiligten ihr bedingungslosen Glauben schenkten. Dieses
Werk dauerte fast drei Jahre, aber schlussendlich war es in seiner ganzen
Tragweite vollbracht: Familien mit Eltern und Kindern, die jahrelang
praktizierten, verließen von heute auf morgen den Sakramentenempfang in der
Tradition. Was hat diese Person am Beginn behauptet? Ganz einfach: Sie hat das
gesagt, was auch Anne (noch) sagt, nämlich das, was unsere Gläubigen hören
wollen: „Die Priesterbruderschaft St.Pius X. ist das einzig wahre! Man kann
nirgendwo anders hingehen.“ Und es ging wie oben beschrieben: Am Anfang stand
der Glaube an die Worte, dann kam der Glaube an die Person. Dann kam der
Abfall. Irgendein menschlicher Fehler eines Priesters im Priorat gab den
Anlass, um gegen die Priesterbruderschaft St. Pius X. zu hetzen. Erst selten
und subtil, dann immer öfter und offener. Hätte sie das zu Beginn getan, sie
hätte mit Bausch und Bogen Schiffbruch erlitten. Nun aber glaubten ihr diese
Menschen aufs Wort und folgten ihr, wie einst die Kinder dem Rattenfänger von
Hameln. Wie heißt es so treffend: Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht
dem Angler. Ist der Köder aber einmal geschluckt, dann wird an der Schnur
gezogen. Darum: Höchste Vorsicht bei Visionen und Erscheinungen, in denen die
Priesterbruderschaft St. Pius X. über den grünen Klee gelobt wird! Diese Köder
schmecken vor allem unseren Gläubigen, und man kann sich vorstellen, wo sie am
meisten ausgelegt werden! Jetzt verstehen wir besser, warum Christus so oft
und eindringlich vor Erscheinungen und Botschaften warnt: „Wenn dann jemand zu
euch sagt: ‚Seht, hier ist der Messias!’, oder: ‚dort!’, - glaubt es nicht!
Denn es werden falsche Messiasse und falsche Propheten auftreten und große
Zeichen und Wunder wirken, um – wenn möglich – selbst die Auserwählten
irrezuführen. Seht, ich habe es euch vorausgesagt. Wenn man also zu euch sagt:
‚Seht, er ist in der Wüste!’, so geht nicht hinaus; oder: ‚Seht, er ist in den
Gemächern!’, so glaubt es nicht“ (Mt 24,23).
Annes „Erscheinungen“
Wie geht es auf Annes Homepage weiter? Unter der Rubrik „Botschaft vom...“
findet man eine immense Auswahl von Erscheinungen. Wir klicken einfach einmal
auf das Jahr 2007. Über und unter der bereits erwähnten so genannten
„Erscheinung in Fulda“ liest man:
-22. März 2007 Donnerstag - Jesus spricht zum Fernsehteam von RTL durch Sein
Werkzeug Anne in Goeritz/ Wigratzbad
-12. September 2007 Mittwoch, Fest Mariä Namen, Jesus spricht zum Goldenen
Ehejubiläum in Battenhausen durch sein Kind Anne
- 12. September 2007 Mittwoch, Fest Mariä Namen, Jesus spricht in der
Sühnenacht
in Heroldsbach um ca. 24.00 Uhr durch Sein kleines Werkzeug Anne
-14. September 2007, Kreuzerhöhung, Jesus spricht in den Computer um 19.00
Uhr durch Anne
- 15. September 2007 Samstag, Fest Mariä Sieben Schmerzen, die Gottesmutter
und Pater Kentenich sprechen nach der Hl. Tridentinischen Opfermesse in der
Hauskirche in Göttingen
Seitenweise Erscheinungen, die meisten wiederum mit seitenlangen Texten.
Einmal spricht Jesus sogar „in den Computer“. Genügend Stoff also, um Seelen
mit Erscheinungen zu füttern. Klickt man auf das Jahr 2008, so findet man (wir
haben erst März) bereits 11 neue Erscheinungen! An dieser Stelle soll die
Frage gestellt werden: Handelt es sich bei dem, was Anne hier berichtet, um
Phantasie oder Vorgaukelung des Teufels? Ein letztgültiges Urteil soll und
kann an dieser Stelle nicht gefällt werden, denn dazu bedarf es einer
kanonischen Untersuchung. Doch besteht in höchstem Maß die Gefahr, dass der
Gehörnte seine Hand im Spiel hat. Alle großen Heiligen warnen vor
Erscheinungen! Sie wissen, dass die gefallenen Geister dem Menschen um ein
Vielfaches überlegen sind, und ihnen ohne jede Schwierigkeit etwas vorgaukeln
können. Eine gewichtige Stelle findet sich im 2. Korintherbrief des hl.
Apostels Paulus: „Denn diese Leute sind Lügenapostel, hinterlistige Arbeiter,
die sich als Apostel Christi ausgeben. Und das ist kein Wunder – selbst der
Satan gibt sich als Engel des Lichtes aus.“ Auf diese Stelle nimmt Meister
Ignatius Bezug, wenn er vom Teufel in der Lichtgestalt spricht: „Dem bösen
Engel, der sich in einen Engel des Lichtes umwandelt, ist es eigen, mit der
frommen Seele einzutreten und mit sich selbst wieder auszutreten, das heißt,
er pflegt erst gute und heilige Gedanken, die einer solchen gerechten Seele
entsprechen, einzuflößen, und dann versucht er langsam beim Weggehen, die
Seele in seine versteckten Trügereien und schlechten Absichten
hineinzuziehen.“ (Zweite Woche, Regel 4).
Hier ist die ganze Diabolität des teuflischen Wirkens noch einmal
zusammengefasst: Der Teufel tritt mit der frommen Seele ein, das heißt er sagt
und bekennt das, was auch der frommen Seele zusagt und sie anzunehmen bereit
ist, er tritt aber mit sich selbst wieder aus. Wenn er geht, hat er das
Augenmerk der Seele ganz auf sich gerichtet und zwar so, dass es der Mensch in
der ganzen Zeit nicht gemerkt hat. Zur Frage, ob es sich bei Anne nur um
Phantasie oder um dämonisches Einwirken handelt, soll noch einmal M. E.
Grialou zur Sprache kommen: „Meistens handelt es sich (...) nur um ein
gewisses Einwirken des Satans auf die überreizte Phantasie, auf die durch
Krankheit geschwächten Sinne oder auf Personen mit Veranlagung zur Schwermut.
In diesen Fällen bemüht sich der Satan, Phantasiegebilde vorzugaukeln.
Anfangs nutzt er die körperliche Schwäche der betreffenden Personen oder ihr
Verlangen auch außerordentlichen Gnaden aus und verleitet sie zu Abtötungen,
die sie total erschöpfen. Durch zunehmende physische Schwäche findet er in den
Sinneskräften eine größere Empfänglichkeit für die von ihm bewirkten
Vorspiegelungen und Sinneseindrücke. Der Teufel kann seine Macht umso besser
ausüben, je weniger sich diese Menschen von der Vernunft leiten lassen.“
Theresia von Avila äußert sich in derselben Weise: „Manchmal, ja oft kann es
Einbildung sein, besonders bei Leuten mit kranker Phantasie oder bei
Melancholikern – ich meine solche, die an besonders starker Schwermut leiden.
Bei Menschen dieser beiden Gruppen darf man dem meiner Meinung nach kein
Gewicht beimessen, auch wenn sie sagen, dass sie es sehen und hören und
verstehen. Man sollte sie aber nicht dadurch beunruhigen, dass man sagt, es
sei der Satan; sondern sie anhören, wie man Kranke anhört. (...) Es ist
freilich unumgänglich, die Sache insofern zu beachten, als man der
betreffenden Person das innere Gebet untersagt und mit allen Kräften darauf
hinwirkt, dass sie dem ganzen kein Gewicht beimisst; denn der Satan pflegt
kranke Seelen dieser Art zu seinem Vorteil zu gebrauchen – wenn nicht zu ihrem
eigenen Schaden, so doch zu dem von anderen.“ Es stellt sich die Frage, wie
weit der Teufel himmlische Erscheinungen nachäffen darf. Grialou gibt hier
klare Antwort: „Die übernatürlichen Gnadenerweise Gottes nachzuahmen ist ein
schwierigeres Kunststück. Doch auch daran wagt sich der Satan. Es gibt nicht
viele außerordentliche Gnaden, die nicht ihr trügerisches Gegenbild fänden.
Sobald sie der Satan beobachtet, scheut er keine Mühe, deren fühlbare
Wirkungen zu reproduzieren. Selbst wenn der Betrug sofort entdeckt wird,
hinterlässt er bei seinem Opfer das Gefühl des Unbehagens. Übrigens versäumt
es der Satan nicht, das Trugbild danach mit viel Getöse aufzudecken und
dadurch alle wunderbaren Phänomene dieser Art in Misskredit zu bringen und
Schauder zu erregen. Wird der Trug nicht bemerkt, kann er den Menschen in
Irrtümer stürzen, die für ihn und seine ganze Umgebung gravierende
Auswirkungen haben!“ Dies bestätigt auch Johannes vom Kreuz, der die Meinung
vertritt, dass es keine außerordentliche Gnade gibt, die der Satan nicht
nachahmen dürfte: „Wenn (die Seele) etwa durch einen guten Engel echte
Visionen erhält (...), so gibt Gott doch auch dem bösen Geist Erlaubnis, ihr
entsprechende falsche Visionen vorzuspiegeln, die, wie es häufig geschieht,
eine unvorsichtige Seele zu täuschen vermögen.“ (Nacht, II 23,7) Wer immer
also von irgendwelchen Erscheinungen hört, muss (!) um dieses Wirken des
Satans Bescheid wissen, sonst wird er Opfer der größten Leichtgläubigkeit. Es
kann also durchaus sein, dass Anne persönlich fest davon überzeugt ist,
göttliche Visionen zu empfangen, dabei aber nichts von den Gefahren der
diabolischen Kräfte bemerkt.
Was ist das beste Merkmal einer echten Erscheinung?
Satan wird eine
Seele, die er täuscht, niemals zur Demut führen. Im Gegenteil, er wird sie zu
großem und noch größerem Hochmut zu führen suchen, um sie zu verblenden. Das
finden wir gerade bei jenen Pseudovisionären, die sich selbst anpreisen. Anne
hat bereits eine eigene Internetseite, mit dem schon erwähnten Titel:
„Botschaften Jesu und der Gottesmutter durch Ihr williges, demütiges und
gehorsames Werkzeug Anne.“ Es spielt gar keine Rolle, ob sie diese Seite
selber entworfen hat, oder ihr hilfreiches Werkzeug (Laien und ein namentlich
nicht genannter Priester – nicht von der FSSPX! – , der glaubt, die Rolle der
Kirche übernommen zu haben). Allein die Tatsache, dass hier Visionen, die
weder einer kirchliche Prüfung unterzogen, noch ein kirchliches Urteil
erhalten haben, auf dem Jahrmarkt des Internets feilgeboten werden, stellt –
wie bereits gesagt – jede Übernatürlichkeit in Frage. Wussten Sie, dass die
Muttergottes der heiligen Katharina Labouré verboten hat, jemals
irgendjemandem zu sagen, dass sie eine Vision hatte, außer ihrem Beichtvater?
Wussten Sie, dass dieses Geheimnis so streng gehütet wurde, dass selbst die
Oberin in Enghien nicht wusste, dass eine ihrer Schwestern solch erhabene
Visionen erhalten hat? Das führte denn auch zu jener einzigartigen Begegnung
mit dem durch die Wundertätige Medaille bekehrten Alfons Maria Ratisbone, der
die Oberin bat, doch einmal mit der Schwester sprechen zu dürfen, der er seine
Bekehrung verdankte. Katharina war im Sprechzimmer, weil sie Pfortendienst
hatte. Die Oberin fragte sie: „Schwester Katharina, kennen Sie jemanden in
unserm Konvent, der die Muttergottes gesehen haben soll?“ „Ich kenne
niemanden“, antwortete die große Heilige wahrheitsgemäß. Was hätten Anne und
Co. wohl gesagt? Ausverkauf des Übernatürlichen könnte man diese
Vorgehensweise auch nennen. Sie sind insgesamt schon der 33832. Besucher.
Getreu dem Motto:
„Klicken Sie sich von Erscheinung zu Erscheinung, und finden Sie Ihr Glück!“
Wie tief muss der Glaube noch fallen, dass die Unseriösität und
augenscheinliche Unkirchlichkeit solcher „Botschaften aus dem Jenseits“ nicht
erkannt wird? „Die Bösen werden euch verfolgen und bekämpfen, ich aber werde
dich beschützen“, so ungefähr heißt es im Text der meisten „Anne-
Erscheinungen“.
Zusammen mit allen übrigen Erscheinungsorten, die wie Pilze aus dem Boden
schießen, muss man immer wieder an die Worte Christi denken: „Gehet nicht
hinaus. Es werden falsche Messiasse und falsche Propheten auftreten und
Scheinwunder wirken!“ Diese Worte sind wahrlich für unsere Zeit gesprochen.
Halten wir uns an jene Orte, die Gott durch die Kirche wahrhaftig und wirklich
bestätigt hat! Alles andere muss auf spätere Zeiten verwiesen werden, wenn die
Kirche wieder erstarkt, wieder ihre Aufgabe als Hüterin der Wahrheit
wahrnimmt, und wieder rechtmäßige Urteile fällt in Fragen von
Erscheinungsorten. Bis dahin gilt die Faustregel, die Christus selber
aufstellt: Nicht Glauben!
Nicht hinausgehen! Denn sonst würden selbst die Auserwählten Gefahr laufen,
abzufallen!
(*)
Kommentar
Hermann: Die Anhänger der FSSPX sehen sich als wahre Träger der
Kirche, also behaupten sie dass man lieber exkommuniziert werden kann als vom
wahre Glauben wegkommen... Das halte ich für nicht richtig, denn für mich ist
stets GEHORSAM gegenüber der Amtskirche, die immer noch von ROM
diktiert wird, sehr wichtig!
Deshalb nochmals: Dieser Bericht ist von einem eingefleischten FSSPX Pater
verfaßt worden ABER trotzdem hat er das Problem der "Vergötzung" einer
Visionärin bis hin zur vollen Hörigkeit meines Erachtens sehr richtig und gut
beschrieben!
Gegrüßt seist du, Maria,
voll der Gnade,
der Herr ist mit dir,
du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes,
Jesus. -
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Weiterführende
Themen:
Fatima
/ Maria /
Gott liebt dich
/
Garabandal
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