Kirche Weitental

†  Gott ist die Liebe - Er liebt dich  †
 Gott ist der beste und liebste Vater, immer bereit zu verzeihen, Er sehnt sich nach dir, wende dich an Ihn
nähere dich deinem Vater, der nichts als Liebe ist. Bei Ihm findest du wahren und echten Frieden, der alles Irdische überstrahlt

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Geistliche Oden

und Lieder

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Auf der Suche nach guten Texten über die Nächstenliebe bin ich auf die die giestlichen Oden und Lieder des Christian Gellert gestoßen. Ich finde sie sehr gut und tiefgründig. Man sollte sie wirklich langsam durchlesen und bei Bedarf wiederholen, denn sie sprechen gut auf, worauf es in der Beziehung zu Gott draufankommt. Das gesamte Inhaltsverzeichnis ist hier: Geistliche Oden und Lieder





     

    Beständige Erinnerung des Todes

     Was sorgst du ängstlich für dein Leben?

    Es Gott gelassen übergeben,

    Ist wahre Ruh und deine Pflicht.

    Du sollst es lieben, weislich nützen,

    Es dankbar, als ein Glück, besitzen,

    Verlieren, als verlörst du's nicht.


    Der Tod soll dich nicht traurig schrecken:

    Doch dich zur Weisheit zu erwecken,

    Soll er dir stets vor Augen sein.

    Er soll den Wunsch zu leben mindern,

    Doch dich in deiner Pflicht nicht hindern,

    Vielmehr dir Kraft dazu verleihn.


    Ermattest du in deinen Pflichten:

    So laß den Tod dich unterrichten,

    Wie wenig deiner Tage sind.

    Sprich: Sollt ich Gutes wohl verschieben?

    Nein, meine Zeit, es auszuüben,

    Ist kurz, und sie verfliegt geschwind.


    Denk an den Tod, wenn böse Triebe,

    Wenn Lust der Welt und ihre Liebe

    Dich reizen; und ersticke sie.

    Sprich: Kann ich nicht noch heute sterben?

    Und könnt ich auch die Welt erwerben,

    Beging ich doch solch Übel nie.


    Denk an den Tod, wenn Ruhm und Ehren,

    Wenn deine Schätze sich vermehren,

    Daß du sie nicht zu heftig liebst.

    Denk an die Eitelkeit der Erden,

    Daß, wenn sie dir entrissen werden,

    Du dann dich nicht zu sehr betrübst.


    Denk an den Tod bei frohen Tagen.

    Kann deine Lust sein Bild vertragen:

    So ist sie gut und unschuldsvoll.

    Sprich, dein Vergnügen zu versüßen:

    Welch Glück werd ich erst dort genießen,

    Wo ich unendlich leben soll!


    Denk an den Tod, wenn deinem Leben

    Das fehlt, wonach die Reichen streben;

    Sprich: Bin ich hier, um reich zu sein?

    Heil mir! wenn ich in Christo sterbe,

    Dann ist ein unbeflecktes Erbe,

    Dann ist der Himmel Reichtum mein.


    Denk an den Tod, wenn Leiden kommen;

    Sprich: Alle Trübsal eines Frommen

    Ist zeitlich, und im Glauben leicht.

    Ich leide; doch von allem Bösen

    Wird mich der Tod bald, bald erlösen;

    Er ist's, der mir die Krone reicht.


    Denk an den Tod, wenn freche Rotten

    Des Glaubens und der Tugend spotten,

    Und Laster stolz ihr Haupt erhöhn.

    Sprich bei dir selbst: Gott trägt die Frechen;

    Doch endlich kömmt er, sich zu rächen,

    Und plötzlich werden sie vergehn.

    Denk an den Tod zur Zeit der Schrecken,

    Wenn Pfeile Gottes in dir stecken;

    Du rufst, und er antwortet nicht.

    Sprich: Sollte Gott mich ewig hassen?

    Er wird mich sterbend nicht verlassen;

    Dann zeigt er mir sein Angesicht.


    So suche dir in allen Fällen

    Den Tod oft, lebhaft, vorzustellen;

    So wirst du ihn nicht zitternd scheun;

    So wird er dir ein Trost in Klagen,

    Ein weiser Freund in guten Tagen,

    Ein Schild in der Versuchung sein.

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