Monte Sant-Angelo
Der MONTE GARGANO und die Erscheinungen des
hl. Erzengels Michael.
Am Monte Gargano in Apulien im Süden Italiens befindet sich das
bedeutendste Michaelsheiligtum Europas.
Zu Füßen dieses 796 m hohen Berges befindet sich die etwa 14.000 Einwohner
zählende Stadt Monte Sant´Angelo (Berg des hl. Engels), die um
das Jahr 1.000 gegründet wurde.
Viele Herrscher, Heilige, Päpste und Millionen Pilger haben den Monte Gargano
besucht, um sich dem Schutz des hl. Erzengels Michael anzuvertrauen. Auslöser
der Wallfahrten auf den Monte Gargano sind die überlieferten Erscheinungen des
Erzengels Michael, die ersten und berühmtesten des Abendlandes.
Campanile Monte Sant Angelo
1. Erscheinung:
Einer langobardischen Handschrift aus dem 8. Jahrhundert zufolge ließ ein
reicher Adliger im Jahre 490 seine Rinder auf den Bergen des Gargano weiden.
Nachdem eines seiner Rinder von der Herde verschwand, suchte er es tagelang.
Schließlich fand er sein Tier auf dem Gipfel des Berges vor einer Höhle kniend.
Voll Zorn schoss der Mann einen Pfeil gegen das Tier ab, doch auf unerklärliche
Weise wandte sich der Pfeil zurück und verletzte statt des Stieres den reichen
Mann am Bein. Ganz verwirrt von diesem Vorkommnis erzählte er dem hl. Laurentius
Maioranus, dem Bischof der nahen Stadt Sipontus, davon. Dieser ordnete darauf
hin drei Tage Gebet und Buße an. Am Ende des dritten Tages erschien der hl.
Michael dem Bischof mit den Worten: „Du tatest gut daran, Gott zu befragen
betreffs des Wunders, das die Menschen nicht zu denken verstehen. Es geschah
durch meinen Willen. Ich bin der Erzengel Michael, der unablässig am Throne
Gottes steht. Ich wünsche, dass dieser Platz auf Erden geehrt und bevorzugt
werde. Das wollte ich durch dieses Ereignis kundtun. Über alles, was man hier an
diesem Platze vollbringt, bin ich der Hüter und Wächter.“
Portal zur Treppe die in die Grotte des Erzengels hinabführt
2. Erscheinung:
Im Jahre 492 wurde die christliche Stadt Sipontus von den heidnischen
Soldaten Ottokars belagert und stand kurz vor der Übergabe. Der hl. Bischof
Laurentius handelte einen dreitägigen Waffenstillstand aus und wandte sich
unterdessen zusammen mit den Stadtbewohnern in unablässigen Gebeten
vertrauensvoll an de himmlischen Heerführer. Am Ende des dritten Tages erschien
der hl. Erzengel Michael dem Bischof und sagte ihm einen sicheren und
endgültigen Sieg voraus. Die Verteidiger der Stadt zogen mit großer Hoffnung vor
die Tore als plötzlich ein grausames Unwetter mit Beben, Blitzen und Donnern
einsetzte, was die Feinde vertrieb und der Stadt die Befreiung und den Sieg
brachte.
3. Erscheinung:
Bischof Laurentius ordnete eine Dankprozession zum hl. Berg an, wagte aber
nicht die Grotte zu betreten. Da er aber den Bitten des Volkes nach der Feier
der hl. Messe in der Höhle nachkommen wollte, sollte die Grotte nach Absprache
mit Papst Gelasius I. (492-496) gemäß katholischer Weise wie jede Kirche,
eingeweiht werden. Doch St. Michael erschien nun ein drittes Mal und sagte: „Es
ist nicht notwendig, die Grotte als Kirche zu weihen. Ich habe sie schon durch
meine Anwesenheit geweiht. Tretet ein und feiert das heilige Messopfer! Macht
bekannt, dass ich diesen Ort geweiht habe!“ So wurde am 29. September 493 in der
Grotte die erste hl. Messe gefeiert und die Höhlenkirche erhielt als einzige
nicht von Menschenhand geweihte Stätte im Lauf der Jahrhunderte den Titel einer
„Himmlischen Basilika“.
Skulptur am Santuario di San Michele
4. Erscheinung:
1656 wütete die Pest in Europa und verschonte auch die Region des Monte
Gargano nicht. Sipontus damaliger Erzbischof Alfonso Pulcinelli wandte sich in
dieser Not mit Gebet und Fasten an den Erzengel Michael. Daraufhin erschien ihm
der Streiter Gottes und befahl, kleine Steine aus seiner Grotte zu nehmen, sie
zu segnen und mit einem Kreuz- und seinem Namenszeichen zu versehen. Wer in
frommer Absicht diese Steine bei sich trage, würde von der Pest verschont oder
geheilt werden. So geschah es, und die Pest wurde besiegt.
Grotte des hl. Erzengels Michaels am Garagano
Die Erhabenheit des heiligen Berges wird an folgendem Beispiel deutlich:
Zur Vorbereitung auf die Fastenzeit 1221 kam der hl. Franz von Assisi zum Monte
Gargano.
Die Überlieferung berichtet, dass er sich nicht für würdig hielt in die heilige
Grotte einzutreten. Stattdessen blieb er bei ihrem Eingang stehen und ritzte ein
Kreuzzeichen auf einen Stein.
Viele bedeutende Personen, Staatsoberhäupter, kirchliche Würdenträger und
Heilige kamen als Pilger zu diesem heiligen Berg, um St. Michaels Hilfe
anzurufen und sich und die ihnen Anvertrauten unter seinen mächtigen Schutz zu
stellen.
Heilige: Franz von Assisi, Brigitta von Schweden, Pater Pio, Bernard von
Clairvaux, Alfons von Liguori u.v.a.
Päpste: Johannes Paul II. , Johannes XXIII. (als Kardinal), hl. Leo IX., hl.
Cölestin V., Urban II., Alexander III., Gelasius I., Gregor X.
Souveräne Landsherren: Die deutschen Kaiser hl. Heinrich II., Otto der Große,
Otto III. und wohl auch Lothar III.. Außerdem: Sigismund der Alte von Polen,
Lidwig II., Karl von Anjou, Alfonso von Aragon, Umberto von Savoia u.a.,
sowie Millionen Pilger, Suchende und Neugierige aus der ganzen Welt.
Viele kamen und kommen, "um einen Augenblick lang", wie es Papst Johannes Paul
II. bei seinem Besuch im Jahre 1987 ausdrückte, "die diesem Heiligtum eigene
Atmosphäre - Schweigen, Gebet und Buße - zu genießen", sie kommen, "um", so
Johannes Paul II. weiter, "den heiligen Erzengel Michael zu verehren und ihn
anzurufen, damit er die Kirche in einem Moment schütze, in dem es schwierig ist,
ein authentisches christliches Zeugnis ohne Kompromisse und Halbheiten zu geben.
Gegrüßt seist du, Maria,
voll der Gnade,
der Herr ist mit dir,
du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes,
Jesus. -
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Weiterführende
Themen:
Fatima
/ Maria /
Gott liebt dich
/
Garabandal
/
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