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† Gott ist die Liebe - Er liebt dich †
Gott ist der beste und liebste Vater, immer bereit zu verzeihen, Er sehnt sich nach dir, wende dich an Ihn
nähere dich deinem Vater, der nichts als Liebe ist. Bei Ihm findest du wahren und echten Frieden, der alles Irdische überstrahlt
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Zur Synode 2014
vom 5. bis 19. Oktober
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Kürzlich
fand die Sonderbischofssynode in Rom über „Die pastoralen Herausforderungen
der Familie im Rahmen der Evangelisierung“ statt. Umfragen im Vorfeld nahmen
die Medien zum Anlass, wieder das beliebte „heiße Eisen“ der
„Wiederverheirateten Geschiedenen“ in die Auslage zu stellen. Der üblich Stil
in den Medien: Papst Franziskus werde grünes Licht geben, um auch diesem
Personenkreis den Empfang der Heiligen Eucharistie zu ermöglichen und so
endlich das tradierte Eheverständnis an die modernen Gegebenheiten anpassen...
(aus vision 2000)
I
N H A L T
Einleitung
Die Fixierung auf dieses Thema
verdrängt leider die anderen wichtigen, Ehe und Familie betreffenden Themen.
Auch fehlt den meisten Kommentatoren ein Mindestmaß an Wissen über die
Bedeutung der sakramentalen Ehe, die ja das tragende Fundament der Familie
ist. Dabei hat die Kirche, vor allem durch das Wirken des heiligen Papstes
Johannes Paul II., Großes über die Ehe gesagt, das Beste vielleicht, was
jemals über dieses Fundament jeglicher Gesellschaft, die Zukunft haben will,
geäußert worden ist.
Im Vorfeld der Synode wollen wir daher in dieser Ausgabe wieder einmal (siehe
auch VISION 6/12) versuchen zu zeigen, wie schön und erfüllend – wenn auch
herausfordernd – es ist, sein Eheleben nach den Wegweisungen der Kirche zu
gestalten. In einer Zeit allerdings, in der rundherum Sex und Konsum als Maß
aller Dinge gehandelt werden, ist es besonders notwendig, nicht nur tradierte
Werte hoch zu halten, sondern bewusst aus der Kraft des Ehesakraments zu leben
– nicht zuletzt als Ansporn für jene, die sich zwar nach Geborgenheit in der
Ehe sehnen, aber wegen des weitverbreiteten Scheiterns nicht wagen, sich auf
dieses Abenteuer einzulassen.
dich lieben alle
Tage
Die sakramentale Ehe:
ihrem Wesen nach unauflösbar
Welcher Widerspruch: Einerseits nach wie vor
das Wissen um den großen Wert der Familie für das persönliche Glück, auch
unter der Jugend, andererseits das viele Scheitern von Beziehungen und eine
weitverbreitete Resignation: Heute klappt das eben nicht mehr… Muss sich die
Kirche anpassen?
Wer auch nur einen kurzen Blick in die Statistik wirft, erkennt: Die Familie
scheint in voller Auflösung begriffen. Die Bereitschaft, eine Ehe zu
schließen ist seit den 70-er Jahren um 40% gesunken. Man schaue sich im
Verwandten- und Bekanntenkreis um: Rundherum lebt man in einer „Beziehung“
mit einem „Partner“. Ehe? – vielleicht später. Und was die
Scheidungshäufigkeit betrifft, fasst Der Standard die österreichischen
Ergebnisse für 2012 so zusammen: „Wer jetzt vor den Altar tritt, der hat ein
Risiko von 43,01 Prozent, dass der Bund fürs Leben noch vor dem Tode enden
wird.“ Es regiert also die Vorläufigkeit. Und diese ist kein gutes Umfeld
für Kinder. Daher auch eine nie dagewesene Unlust, Kinder zu bekommen. Sie
wird uns einen Rückgang der Bevölkerung um 30% von einer Generation zur
nächsten bescheren!
Fazit: Beziehungen klappen weitverbreitet nicht, das Modell der lebenslangen
Ehe scheint vielen nur mehr für eine Elite geeignet. Die Politik hat sich
dem angepasst und fördert den Trend zusätzlich noch. Single-Status,
Patchwork-Familien, alternative Partnerschaftsmodelle, Homo-„Ehe“ werden
aufgewertet. Klare Vorstellungen, was Familie überhaupt bedeutet, sind
passé. So liest man im SP-Grundsatzprogramm: „Wir verstehen unter Familie
jede Form des dauernden Zusammenlebens in partnerschaftlicher und
demokratischer Form, die den einzelnen Mitgliedern dieser Gemeinschaft
Solidarität, Anteilnahme und Schutz bietet.“ Und die Grünen erklären in
ihrem Parteiprogramm: „Wir Grüne verstehen als Familie Menschen, die sich
selbstbestimmt dazu entschlossen haben, eine gemeinsame Lebensplanung und
-gestaltung zu verfolgen.“ Komplette Verwirrung sogar bei Österreichs
Familienministerin (ÖVP): „Familie ist der Ort, an dem sich mehrere Menschen
zu Hause fühlen.“
Kehren wir daher zur eingangs gestellten Frage zurück: Muss die Kirche sich
diesen Fakten beugen? Bleibt ihr nichts anderes übrig, als ihre Lehre zu
„modernisieren“, an die gesellschaftliche Realität anzupassen? Die Antwort
lautet: nein! Das wäre eine Katastrophe. Sie ist ja das letzte Bollwerk, das
die Würde des Menschen verteidigt, ja sogar das vertritt, was sich die
meisten Menschen nach wie vor tief im Herzen wünschen: Geborgenheit in
verlässlichen Beziehungen.
Kürzlich habe ich mir wieder die Ergebnisse der jüngsten Shell-Jugendstudie
angeschaut. Sie basiert auf Umfragen in Deutschland im Jahr 2010. Junge
Menschen wurden unter anderem gefragt, wie sie über Familie denken. Das
Ergebnis? „Die Bedeutung der Familie für Jugendliche ist ein weiteres Mal
angestiegen. Mehr als drei Viertel der Jugendlichen (76 %) stellen für sich
fest, dass man eine Familie braucht, um wirklich glücklich leben zu können.“
Und: „Wieder zugenommen hat der Wunsch nach eigenen Kindern. 69 % der
Jugendlichen wünschen sich Nachwuchs…“ Das bestätigt, was die
Österreichische Jugend-Wertestudie 1990/2000 ergeben hatte. Damals lag
Familie mit 69% an zweiter Stelle (hinter „Freunden“), wenn die 16- bis
24-Jährigen danach gefragt wurden, welches für sie die wichtigsten
Lebensbereiche seien. Bei dieser Gelegenheit konnten sie auch äußern, welche
Haltungen ihrer Ansicht nach entscheidend für das Gelingen einer Ehe seien.
Platz 1: die Treue (84%), deutlich vor Sex (61%).
Darum sind ja bei Hochzeiten auch die meisten Gäste berührt, haben Tränen in
den Augen, bekommen einen verklärten Blick, wenn die Brautleute ihr
Eheversprechen ablegen: „Vor Gottes Angesicht nehme ich dich an als meine
Frau (als meinen Mann). Ich verspreche dir die Treue in guten und bösen
Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Ich will dich
lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens.“ Ja, diese Worte rühren
uns, weil sie unser aller tiefe Sehnsucht ansprechen: Von einem Menschen
ganz angenommen zu sein – „in guten wie in bösen Tagen“ eben, „bis der Tod
uns scheidet“.
Bei genauem Hinsehen erkennen wir also, dass die Katholische Kirche heute in
der Öffentlichkeit der einzige Anwalt jener Anliegen ist, die den Menschen
ins Herz geschrieben sind, deren Verwirklichung sie sich nur nicht zutrauen.
Das ist die große Herausforderung, vor der wir Christen stehen: Die
Sehnsucht der Menschen aufzugreifen, und ihnen Mut zu machen, sich auf den
Weg zu begeben, sie auch zu verwirklichen.
Gerade in einer Gesellschaft, die so auf Fortschritt, Veränderung, Mobilität
ausgerichtet ist, wie wir dies heute erleben, braucht der Mensch einen Ort
der Geborgenheit, eine Rückzugsmöglichkeit, ein Beziehungsgeflecht, in dem
man nicht Erfolge und Nützlichkeit nachweisen muss, um angenommen zu werden,
einen, der Heimat bietet, komme, was da wolle. Und dieser Ort ist die
christliche Familie. Dort lebt man in Beziehungen, die nicht in Frage
gestellt werden können, weil sie für das Leben eingegangen werden.
Das gilt zunächst für die Ehe. Es macht überhaupt nur Sinn von Ehe zu
sprechen, wenn man in ihr eine unauflösliche Beziehung sieht. Sobald sie
aufgelöst werden kann, wird sie zu einer Interessengemeinschaft, an der man
festhält, solange dies nützlich erscheint. Man unterwirft den Partner einem
Kalkül: Wiegt der Nutzen, den er mir bringt, schwerer als die Last, die er
für mich bedeutet?
Nein, sagt die Kirche, so geht das nicht. Eigentlich hast du doch den ganzen
Menschen angenommen, eigentlich im vollen Bewusstsein, dass er nicht
perfekt sondern ein schwacher, mit Fehlern und Sünden behafteter Mensch ist.
Lieben heißt eben, ihn anzunehmen, wie er nun einmal ist. Nur so entsteht
ein Raum zwischen euch, in dem ihr ganz aus euch heraus gehen könnt. Ihr
steht nicht mehr unter dem Zwang, fortwährend eure Schokoladenseite in die
Auslage stellen zu müssen. Nein, ihr könnt auch schwach sein, im Vertrauen,
dass der andere euch mitträgt und euch hilft, über die Begrenzung
hinauszuwachsen. So wird die Ehe ein Weg, auf dem die Partner einander zu
ihrer persönlichen Entfaltung verhelfen.
Ein Leben lang zueinander zu stehen, macht nicht nur das Leben wunderschön,
es ist auch der größte Dienst, den Eltern ihren Kindern erweisen können. Das
vermittelt diesen ohne große Worte die Erfahrung der Geborgenheit: Meine
Eltern stehen zueinander. Sicher, sie haben Konflikte, sind aber imstande,
sich auch wieder zu versöhnen. Und wenn meine Eltern miteinander durch dick
und dünn gehen, werden sie sich auch mir gegenüber so verhalten.
So vermitteln die Eltern dem Kind die Botschaft: Du bist geliebt, wir stehen
zu dir, wir nehmen dich an, so wie du bist: Es ist gut, dass es dich gibt.
Das ist der Humus, auf dem gesunde, ausgeglichene Persönlichkeiten gedeihen.
Dass heute so viele Menschen unter psychischer Belastung leiden, ist unter
anderem eine Folge der weitverbreiteten Ungeborgenheit nach gescheiterten
Beziehungen. Jeder Bruch erzeugt schwere Belastungen, vor allem bei den
Kindern. Man lese einschlägige Untersuchungen.
Noch einmal: Die Familie ist heute das letzte Refugium, in dem die
Beziehungen bedingungslos bestehen: die Ehe in „guten wie in bösen Tagen“,
die Eltern-Kind-Beziehung, die alle Beteiligten ein Leben lang – wenn auch
in unterschiedlichen Gestalten – aneinander bindet.
Das ist die Herausforderung, vor der wir Christen stehen: Dieses Leitbild in
unseren Familien, so gut es geht, zu verwirklichen, damit unsere Umwelt, die
so viel Scheitern erlebt, Mut fassen kann, ebenfalls diesen Weg zu
beschreiten. Dabei dürfen wir allerdings nicht verschweigen, dass wir es aus
eigener Kraft nicht schaffen, sondern dass Gott der eigentliche Garant für
den Bestand unserer Ehe ist.
So wird die sakramentale Ehe zum leuchtenden Zeichen der Liebe Gottes. Denn
in der unauflösbaren, fruchtbaren Einheit von Mann und Frau leuchtet, nach
einem Wort von Papst Johannes Paul II., das Geheimnis des Dreifaltigen
Gottes auf.
Die Kirche kann nicht anders als sich unzweideutig zur unauflösbaren Ehe,
diesem kostbaren Schatz, zu bekennen. Allerdings muss sie rasch dafür
sorgen, dass dieses Sakrament in unseren Ländern nicht weiterhin zu
Schleuderpreisen verhökert wird.
10 Gebote für die Ehe
1. Betet, betet, betet, persönlich und in der Familie.
2. Redet, redet, redet, über alles und vor allem auch über Euch.
3. Bittet immer wieder um Vergebung und vergebt einander.
4. Zeigt jeden Tag dem anderen, wie groß und wie wertvoll er ist
5. Versucht nicht, den anderen zu verändern.
6. Geht nie im Unfrieden schlafen. Gebt einander vorher ein Zeichen der
Versöhnung.
7. Habt Geduld miteinander, Geduld auch mit euch selbst.
8. Setzt der Liebe niemals Grenzen, nicht in der Familie und nicht in der
Gesellschaft.
9. Vergesst nie auf Zeichen der Zärtlichkeit.
10. Um sich an der Hand zu halten, ist man nie zu alt.
P. Luc Emmerich csj
Ein Weg in die
Freiheit
Eine treue Liebe beschränkt sich
nicht darauf, nicht untreu zu werden. Sie ist auch nicht nur eine Liebe, die
fortdauert, sondern eine, die wächst. Um einen anderen Ausdruck zu gebrauchen:
Es ist eine glaubwürdige Liebe. Dabei sei daran erinnert, dass das lateinische
Wort für Glauben „fides“ auch den Sinn von „Vertrauen“ und „Treue“ hat.
Die Treue beruht auf Vertrauen, und das Vertrauen ist die Frucht der Treue.
Was den Glauben anbelangt: Er ist eine Form des Vertrauens, ein absolutes
Vertrauen, eine Bereitschaft zur absoluten Hingabe. Das Gegenteil von Glauben
heißt Angst. Eine treue Liebe ist eine, die alle Ängste, die einen befallen
mögen, besiegt hat.
Und Gott weiß, wie zahlreich die Ängste heute sind, wenn es um das Thema Liebe
geht: die Angst, ausgenützt zu werden, die Angst, nicht geliebt zu sein, die
Angst, nicht lieben zu können, die Angst, verlassen zu werden, die Angst,
sexuell zu versagen, die Angst, sich nichts mehr zu sagen zu haben… „Habt
keine Angst!“: Dieses Wort Jesu auf dem von Wellen aufgewühlten See hat
ehestiftende Bedeutung für die Paare von heute.
Ich bin überzeugt, dass man den Männern und Frauen des 21. Jahrhunderts die
dauerhafte Liebe, ja, die endgültige Bindung als Lebensentwurf anbieten soll.
Alle Untersuchungen zeigen, dass damit ein tiefes Verlangen der nachwachsenden
Generation angesprochen wird. Ich sehe darin nicht ein „Ideal“ im Sinne eines
unerreichbaren Zieles. Ich meine vielmehr, dass es sich hier um ein
grundlegendes menschliches Gut handelt, um eine Wahrheit: die Wahrheit der
Liebe, die Wahrheit des Bundes. Und gleichzeitig eröffnet es eine Chance: die
unvergleichliche Chance, einen spirituellen Weg zu beschreiten – auch
außerhalb der religiösen Weihe.
Die vielen Herausforderungen, über sich hinaus wachsen zu müssen, macht die
Ehe zu einem Weg in die Freiheit. Wer das wahrhaft lebt, wird aus dem ersten
Gefängnis befreit: dem des eigenen Ego und des Egoismus. Mehr noch: Er begibt
sich auf den Weg zur Heiligkeit. Denn die Partner ermöglichen einander zu
lernen, wie man sich dem anderen schenkt und hingibt.
Freundschaft:
Säule, die die Ehe trägt
Über die vielen Gründe,
auch heute eine Ehe zu schließen
Wir haben heute bezüglich der Ehe eine paradoxe
Situation: Einerseits heiraten immer weniger Leute, die Ehe scheint als
Lebenskonzept nicht mehr attraktiv. Andererseits fordert man die Ehe für
alle. Stellt sich die Frage: Warum heiraten?
Darauf gibt es eine Fülle von Antworten: Weil eine offene „Ehe“ eine ist,
die nie geschlossen worden ist; weil Liebe sich in der Treue vollendet;
weil lebenslange Bindung nicht unfrei macht und einengt, sondern die
Möglichkeit zum Reifen bietet;
weil Reife zufrieden und glücklich macht und daher Stabilität schafft in
einer vergänglichen Welt;
weil die Ergänzung von Mann und Frau uns ganz werden lässt;
weil ein großes, nicht mehr revidierbares Ja den Menschen auf das Absolute
verweist, auf den Absoluten, auf Gott, der zu uns sein absolutes Ja spricht
– ohne Abstriche;
weil Kinder immer noch das größte und schönste Geschenk und der Auftrag mit
der größten, besten Zukunft sind;
weil die Ehe eine große Schule der Liebe ist, die sich im Dienen erhebt, in
der Treue erprobt und in der Vergebung vollendet;
weil das Sakrament der Ehe deine Liebe christusförmig macht;
weil das Projekt Familie dem ursprünglichen Plan Gottes entspricht, der uns
nach Seinem Bild geschaffen und die Spur der trinitarischen Gemeinschaft in
uns gelegt hat.
Unsere irdische Existenz ist vergleichbar mit einer Pilgerreise, die die
Form des Exodus annimmt. Wir sind unterwegs, noch nicht vollendet, noch
nicht angekommen. Wir stehen in einem großen Prozess der Menschwerdung: ein
Herausgehen aus sich selbst. Wir werden herausgeführt aus der Sklaverei des
eigenen, narzisstischen Ich. Um diese Herausforderung kommen wir nicht
herum. Ohne diesen Exodus ist keine Liebe möglich. Wer nicht über sich
selbst hinausgeht, kann nicht lieben.
Dieser Exodus hat zwei Eigenschaften, die für das menschliche Leben und für
eine gute Ehe notwendig sind. Das erste Merkmal ist das Abenteuer. Der
Exodus ist ein Abenteuer. Wir sehen das am Exodus der Israeliten: 40 Jahre
Abenteuer. Und auch wir können ohne Abenteuer nicht leben.
Und zweitens brauchen wir Intimität, innere Vertrautheit, verbunden sein mit
der Innerlichkeit eines anderen. Meine eigene Innerlichkeit muss Raum finden
können in der Innerlichkeit eines anderen. Es geht um eine Begegnung von
Herz zu Herz. Das geschieht schon in der Freundschaft, aber in einer
besonderen, ganzheitlichen Weise in der Ehe. Sie ist eine Freundschaft, die
den Eros einschließt, die leibliche Hingabe, die Lust, die Agape. Die Liebe
hat ja eine Vielfalt von Dimensionen, sehr viele Sprachen… Wir alle haben
großen Durst nach Intimität.
Im allgemeinen hat der Mann eher den Hang, Abenteurer zu sein, während die
Frau stärker die Sehnsucht nach Intimität empfindet – obwohl beides für
beide wichtig ist. Und die Ehe ist so ein Abenteuer mit einer wunderbaren,
leib-seelischen, geistigen, emotionalen Intimität. Die ganze Dimension des
Menschen ist hier eingeschlossen. Das ist das Große an der Ehe: ganzheitlich
die Liebe auszudrücken.
Genau dasselbe gilt für unser Leben mit Gott. Unser Exodus ist ein Abenteuer
mit einer ganz großen Intimität mit Gott. Sie ist unser Lebensquell. Ohne
Intimität mit Gott können wir nicht überleben, da gehen wir ein wie eine
Pflanze ohne Wasser und ohne Licht.
Im Grunde genommen ist unsere große Sehnsucht nach Intimität das Zeichen für
unsere Sehnsucht nach Intimität mit dem Herrn. Das innere Gebet ist jener
Ort, wo wir diese innere Vertrautheit, diese Intimität mit Gott leben, von
Herz zu Herz. Und mit dem Herrn zu leben, ist wahrhaft ein großes Abenteuer.
Wer mit dem Herrn unterwegs ist, erlebt Abenteuer – einfach herrlich.
Wer die Bibel von Anfang bis zum Ende durchliest, wird feststellen, dass die
Beziehung Gottes zu Seinem Volk am häufigsten mit der Ehe verglichen wird.
Kein anderer Vergleich wird so oft gezogen. Weiters stellt man fest, dass
die Liebe mit der Beziehung von Mann und Frau, mit der Ehe, beginnt, denn
die Schöpfungsberichte fließen zusammen in den Moment, wo Adam die Eva
entdeckt. „Das endlich ist Fleisch von meinem Fleisch…“ Hier haben wir es
mit der ersten Liebeserklärung zu tun.
Und wie hört die Bibel auf? „Der Geist und die Braut sagen: komm! Und wer da
hört, der sage: Komm!“ Die Bibel hört mit der Hochzeit des Lammes auf. Die
ganze Bibel, von der Genesis bis zur Offenbarung, ist umrahmt vom Geheimnis
der Hochzeit, vom Geheimnis der Ehe, vom Geheimnis dieser
Beziehungsfähigkeit des Menschen: Und die menschliche Beziehungsfähigkeit
von Mann und Frau ist das Zeichen und das Werkzeug für jene große Beziehung,
die wir mit dem Schöpfer eingehen und die zur absoluten Vereinigung werden
wird. Sie wird unsere ewige Hochzeit sein, die Hochzeit des Lammes, des
gekreuzigten und auferstandenen Christus, eine Liebe, die ewig und
hingebungsvoll, die ohne Bedingung ist und die wir alle ersehnen.
Daher ist die Frage von Ehe, Sexualität, von Beziehung, Eros, Freundschaft
im Leben des Menschen eigentlich immer die zentrale Frage. Wir sind
geschaffen, um Intimität und ein Abenteuer zu leben.
Meiner Beobachtung nach ist das Wichtigste einer glücklichen, dauerhaften
Ehe ein gute Freundschaft. Sie ist das tragende Element. (…)
Freundschaft ist die vollkommenste Weise zu lieben, weil sie unserer
geistigen Natur und unserer Innerlichkeit am meisten entspricht. Die
Freundschaftsliebe ist vor allem eine geistige Liebe, jenseits von
Leidenschaft und Eros. Die Leidenschaft vermag nicht, über die eigenen
Interessen hinauszugehen. Man genießt den anderen für sich selbst. In der
geistigen Liebe wird der Freund um seiner selbst willen geliebt. Sie ist
Exodus und Ekstase, im Sinn des über sich selbst Hinausgehens, um auf den
anderen ausgerichtet zu sein. Die geistige Liebe enthält auch eine geistige
Kenntnis des anderen und macht nicht wie die Leidenschaft blind sondern
sehend. Sie öffnet die Augen für die Herzensqualitäten des anderen, für ein
affektives Erkennen, das allein in die Innerlichkeit des anderen
vorzudringen vermag.
Im strengen Sinn kennt man einen Menschen erst als Freund. Alle andere
Erkenntnis – sei sie noch so objektiv – bleibt äußerlich. Diese geistige
Liebe führt zu einer Erwählung des anderen, die sich durchaus der
Unvollkommenheit und Fehler des Freundes bewusst ist. Ein Freund wird im
Freund nie zuerst die Mängel und Schwächen sehen, sondern immer primär das
Gute in ihm. Diese innere Erwählung bringt die Sympathie zum Reifen und
macht die Freundschaft fest.
(…) Die Freundschaft ist jener Ort, wo der Mensch ganz er selber sein darf
und sich als solcher vertrauensvoll öffnet auf ein Du, im Geben und Nehmen.
Der Freund übersteigt uns, ist eben anders als wir und doch uns ähnlich. Es
macht Freude, den anderen zu entdecken, seine Geschichte, seine Fähigkeiten,
seine Reichtümer, sein Inneres. Freundschaft ist Eindringen in das Innere
des Menschseins, nicht mit der ungestümen Vehemenz des Eros, sondern mit der
lichten Kraft des Geistes und des Herzens.
Wahre Liebe ist
nun einmal treu
Ermutigung in Zeiten der
Beziehungskrisen
Treu sein, ein Leben lang – geht das heute
überhaupt noch? Rundherum so viele Beziehungen, die scheitern. Im folgenden
ermutigt die Autorin, Birgit Gams, zur Treue, die den Raum zum Wachsen der
Liebe öffnet.
Vor einiger Zeit waren wir zu einer Hochzeit eingeladen. Das war der Tag,
auf den das Paar so lange hingelebt hatte. Der Start in ein neues Leben zu
zweit. Braut und Bräutigam sind gute Freunde von uns. Sie strahlen vor
Glück. Wir, die Freunde, die Familie sind da, um mit ihnen zu feiern, sie zu
ermutigen. Der Priester fragt den Bräutigam: „Ich frage dich: Bist du
hierhergekommen, um nach reiflicher Überlegung und aus freiem Entschluss mit
deiner Braut den Bund der Ehe zu schließen?“ Dann kommt der Augenblick, auf
den alle gewartet haben. Das Brautpaar wendet sich einander zu: „Vor Gottes
Angesicht nehme ich dich an als meine Frau. Ich verspreche dir die Treue in
guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit bis dass der Tod uns
scheidet.“
Warum rühren uns diese Worte immer wieder an? Warum wecken sie diese
Sehnsucht in uns, die Sehnsucht nach Liebe, Intimität und Treue?
Wohl die meisten Menschen wünschen sich nichts sehnlicher, als in einer
erfüllten Beziehung und in einer glücklichen Familie zu leben. Dennoch
scheint es, dass immer weniger Paare den Mut finden, eine verbindliche
Beziehung einzugehen. Stattdessen zieht man zusammen und versucht es
miteinander. Die Folge ist: Man lebt in einer Art „Wartestand“ zusammen,
einer „Partnerschaft auf Probe“.
Häufig steht ein pragmatischer Grund am Beginn des gemeinsamen Lebens: eine
gemeinsame Wohnung ist billiger oder es kommt ein Kind. Doch meist fehlt der
feste innere Entschluss: Wir gehören für immer zusammen. Zwar wächst im Lauf
des Zusammenlebens die gegenseitige Bindung, doch keiner sagt, wie
verbindlich sie wirklich für ihn ist. Der Anfang und der Grund dieser
Bindung werden nicht benannt oder mit einem klaren Zeichen bekundet.
Unzählige Männer und Frauen verbringen so ihre besten Jahre damit, in einem
ungeklärten Zwischenzustand auszuharren.
Die Ehe, die ein Paar für ein ganzes Leben verbindet, scheint überholt zu
sein. Sie scheint im Widerspruch zu den Werten einer Gesellschaft zu stehen,
die auf Flexibilität und Selbstverwirklichung setzt. Doch widerspricht eine
lebenslange Bindung der Freiheit? Das Gegenteil ist der Fall. Es gehört
wesentlich zur Würde des Menschen, endgültige Entscheidungen treffen zu
können. Indem wir unseren Willen durch ein Versprechen binden, verwirklichen
wir erst unsere Freiheit. Wir nehmen unsere Zukunft in die Hand und zeigen,
dass wir Herr unserer selbst und frei von den Schwankungen der Gefühle und
den Launen des Schicksals sind.
In einer Ansprache weist Papst Franziskus darauf hin, dass die heutige
Kultur eine „Kultur des Provisorischen“ ist und er ermutigt junge Paare,
sich von diesem kulturellen Kontext nicht überwältigen zu lassen. Liebe kann
dauerhaft und treu sein. Sie muss es sogar sein, wenn sie eine wahrhafte und
authentische Liebe sein will. Daher sind die Unauflöslichkeit der Ehe und
die sexuelle Exklusivität der Eheleute keine unerträglichen Lasten, die den
Ehepartnern von Christus oder seiner Kirche aufgebürdet werden. Sie sind
vielmehr das Erfordernis der Liebe selbst.
Die Liebe Gottes ist treu – das ist eine Gewissheit, die sich durch die
ganze Heilige Schrift zieht. Jesus hat uns Seine Liebe und Treue dadurch
erwiesen, dass er am Kreuz all unsere Sünden auf sich genommen hat. Bevor Er
diese Welt verlässt, ruft Er uns noch einmal zu: „Seid gewiss: Ich bin bei
euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20)
Am Tag unserer Hochzeit erinnern wir uns an diese treue Liebe Gottes und
versprechen einander die Treue zu halten in guten und bösen Tagen, in
Gesundheit und Krankheit, in Armut und Reichtum, bis der Tod uns scheidet –
so wie Jesus es getan hat. Ein solches Versprechen abzulegen, ist kühn,
viele unserer Zeitgenossen halten es für tollkühn. Es scheint ihnen ein
Versprechen zu sein, das von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Wenn
wir dieses Versprechen, gestützt auf unsere eigenen Kräfte ablegen würden,
wäre es das auch!
Doch das ist die frohe Botschaft des Evangeliums: Gott schenkt Seinen
Gläubigen ein neues Herz, das sie befähigt, dem Bund, den Gott ihnen
anbietet, treu zu sein, und auf den sie eben gerade mit einem Versprechen
antworten: mit dem Taufversprechen bei allen Christen und dann mit dem
Eheversprechen oder den Ordensgelübden je nach der persönlichen Berufung.
Papst Franziskus sagt: „Eine Liebe zu versprechen, die für immer gilt, ist
möglich, wenn man einen Plan entdeckt, der größer ist als die eigenen Pläne,
der uns trägt und uns erlaubt, der geliebten Person die ganze Zukunft zu
schenken.“ Zum Leben gehört mehr als bloßes Dahinleben. Es gibt kaum
etwas, nach dem sich Menschen, vor allem junge Menschen, mehr sehnen, als
nach einer Mission, etwas, für das man leben möchte und möglicherweise auch
zu sterben bereit ist.
Bis vor wenigen Generationen war es ganz klar, dass diese Sehnsucht
natürlicherweise mit der Familie in Bezug stand. Indem man sich selbst als
Sohn oder Tochter wahrnimmt, schätzt man das Ur-Geschenk des Lebens. Indem
man mit Dankbarkeit auf das Geschenk des Lebens antwortet, das man umsonst
empfangen hat, wird man sich des Rufes bewusst, dieses Geschenk in Liebe
weiterzugeben: Ehemann und Ehefrau zu werden, die gemeinsam gerufen sind,
Vater und Mutter zu werden.
Vom 5. bis 19. Oktober findet in Rom die III. Außerordentliche
Generalversammlung der Bischofssynode statt, die von Papst Franziskus
einberufen wurde und die unter dem Leitwort steht: „Die pastoralen
Herausforderungen im Hinblick auf die Familie im Kontext der
Evangelisierung.“
Dieser Titel deutet zwei wesentliche Aspekte der Familie an. Die Familie als
Abbild der Liebe Gottes und Hauskirche braucht die pastorale Unterstützung
der Kirche, um ihre Berufung in ihrer ganzen Fülle leben zu können. Familie
ist somit immer Objekt der Evangelisation. Doch die Familie, die
entsprechend ihrer Berufung lebt, wird selbst zu einem Zeugnis der Liebe
Gottes. Sie wird zum Subjekt der Evangelisierung, denn sie bereitet den
Boden für die Annahme der Botschaft des Evangeliums. Wie können wir das
verstehen?
In der Familie öffnen wir uns für die Gegenwart Gottes. Denken wir nur an
den Augenblick der Geburt eines Kindes, die immer eine Offenbarung neuen
Lebens ist. Die Eltern wissen, dass sie die Urheber dieses Lebens sind und
ahnen doch, dass dieses Leben zu groß und kostbar ist, als dass sie allein
dafür verantwortlich sein könnten. Sie ahnen, dass dieses Kind im Tiefsten
sich selbst und Gott gehört.
Die Ehe und die Familie sind der Ort, an dem wir beginnen, uns mehr um den
anderen zu sorgen als um uns selbst, und auch das bedeutet, sich für die
göttliche Liebe zu öffnen. „Alle Männer und Frauen fürchten den Tod; aber
nur Mütter und Väter gehören zu denen, die den Tod eines anderen Menschen
mehr fürchten als ihren eigenen…“ Die hingebende Liebe eines Ehepaares, die
Liebe eines Vaters und einer Mutter werden so zu einem überzeugenden Zeugnis
der Liebe Gottes.
Papst Franziskus sagt daher: „Die frohe Botschaft der Familie ist ein sehr
wichtiger Teil der Evangelisierung, den die Christen allen durch ihr
Lebenszeugnis vermitteln können; und das tun sie bereits, das ist in den
säkularisierten Gesellschaften deutlich zu erkennen: die wirklich
christlichen Familien sind an der Treue, der Geduld, der Offenheit für das
Leben, der Achtung der alten Menschen zu erkennen… Das Geheimnis all dessen
ist die Gegenwart Jesu in der Familie.“
Was Frauen und
Männer besonders brauchen
Ich möchte mit dem schließen, was Frauen und Männer am
meisten brauchen: Da ist zunächst die Dankbarkeit. Besonders Frauen
brauchen, dass man ihnen dankt: für das Mittagessen, dass sie sich um die
Jüngste so lieb gekümmert, dass sie die Rechnungen bezahlt hat, die der Mann
vergessen hatte. Danke, dass du für mich da bist… Nehmt nichts
selbstverständlich, dankt für das Kleine wie für das Große, Tag für Tag!
Das Zweite, was Frauen brauchen, sind Komplimente. Es gibt immer etwas, was
besonders schön ist. Das gilt es zu entdecken und ins Licht zu stellen. Und
drittens braucht eine Frau, umsorgt zu werden. Schaut, wo sie eure Hilfe
braucht. Sie sucht danach, dass man ihr Sicherheit verleiht. Eine Frau will
spüren, dass sie nicht alleine ist. Und sie braucht euer aufmerksames
Zuhören. Lieber einmal zu oft als einmal zu wenig zugehört.
Und was braucht ein Mann? Vor allem drei Dinge: Wertschätzung, Liebe und
Respekt. Sehr oft aber begegnen ihm Raunzen, Kritik und bittere Vorwürfe.
Das ist jedenfalls meine Erfahrung aufgrund der Seelsorge. Das habe ich am
meisten gehört. Ein Mann braucht also Wertschätzung: Bezüglich der Frage, ob
er kompetent ist, weist der Mann eine große Zerbrechlichkeit und
Verwundbarkeit auf. Er fragt sich, ob er das, was er tut, gut tut. Bekommt
er da Anerkennung und Wertschätzung, hat er Frieden. Von dieser Erfahrung
zehrt ein Mann lange. Wer sich auf diese Weise als König anerkannt fühlt,
behandelt seine Frau als Prinzessin.
Ein Mann braucht Anerkennung, Wertschätzung und das Gefühl, respektiert zu
werden. Eine gewisse Bewunderung darf auch dabei sein. Und dann braucht er
Liebe, Zärtlichkeit, zärtliche Gesten, die Nähe seiner Frau, einen Kuss…
Geschieden &
wiederverheiratet
Wie soll sich die Kirche zur Frage der zivil
wiederverheirateten Geschiedenen verhalten? – ein auch in der Kirche heiß
umstrittenes Thema. Dazu äußerte sich kürzlich der bekannte deutsche
Philosph Robert Spaemann.
Die Scheidungsziffern in modernen
westlichen Gesellschaften sind katastrophal. Sie zeigen, dass die Ehe
aufgehört hat, als eine neue, gegenüber den Ehepartnern selbständige Entität
betrachtet zu werden, eine Entität, zu deren Auflösung jedenfalls der Wille
eines der beiden Ehepartner nicht genügt. Dass auch der Konsens beider nicht
genügt, und auch nicht der Wille einer Kirchenversammlung oder eines
Papstes, weil der Mensch nach den Worten Jesu nicht trennen kann, was Gott
verbunden hat – das ist katholische Lehre. Das christliche Verständnis des
richtigen Lebens beansprucht zwar, maßgebend für alle Menschen zu sein. Aber
schon die Jünger Jesu waren über die Worte ihres Meisters schockiert: Wer
mag denn dann noch heiraten?! Das bedeutet: Der christliche Way of Life
steht inzwischen dem in der Welt herrschenden entgegen. Die Kirche in den
westlichen Ländern wird nolens volens zu einer Gegengesellschaft, und ihre
Zukunft hängt nun vor allem davon ab, dass sie als Salz der Erde nicht schal
und von den Leuten zertreten wird.
Die Schönheit der Botschaft erschließt sich nur,
wenn sie nicht verwässert wird. Die Versuchung, sie zu verwässern, wird
heute begünstigt durch die beunruhigende Tatsache, dass die Scheidungsrate
unter Katholiken fast ebenso groß ist wie in säkularen Milieus. Da stimmt
offenbar etwas nicht. Es ist gegen alle Vernunft, zu glauben, dass alle
zivilrechtlich geschiedenen und wiederverheirateten Katholiken ihre
Überzeugung von der Unauflöslichkeit während ihrer Ehe fundamental in ihr
Gegenteil verkehrt haben. Vernünftig ist die Annahme, dass sie bereits bei
der Eheschließung gar nicht das klare Bewusstsein hatten, nun die Brücken
hinter sich für alle Zeit, das heißt bis zu ihrem Tod, abzubrechen, sodass
für sie eine zweite Heirat als Alternative gar nicht existierte.
Und daran ist leider die katholische Kirche nicht
unschuldig. Die christliche Ehevorbereitung stellt heute den Brautleuten die
Konsequenz einer kirchlichen Trauung sehr oft nicht klar vor Augen. Sonst
würden nämlich viele Paare auf eine kirchliche Trauung verzichten. Für
andere dagegen wäre eine gute Ehevorbereitung Anstoß zu einer Bekehrung. Der
Gedanke ist faszinierend, dass die Verbindung eines Mannes mit einer Frau in
die Sterne geschrieben ist und niemand sie von dort herunterholen kann, „in
bösen Tagen so wenig wie in guten“. Dieses Bewusstsein ist eine wunderbare
und beglückende Kraftquelle, wenn es um die Bewältigung von Ehekrisen und um
die Wiederbelebung der alten Liebe geht.
Stattdessen wird innerhalb der Kirche, auch von
Kardinälen und Bischöfen, eine Alternative erwogen und empfohlen, die einer
Kapitulation vor dem säkularen Mainstream gleichkommt. Heilmittel des
Ehebruchs soll nämlich nicht mehr Reue, Verzicht und Vergebung sein, sondern
Zeit und Gewohnheit. Zeit und Gewohnheit soll ein ehebrecherisches
Konkubinat unter der Hand verwandeln in eine gottgefällige Beziehung, auf
die von der Kirche der Segen Gottes herabgerufen wird. Dann ist es natürlich
nur konsequent, auch homosexuelle Partnerschaften zu segnen.
Hier liegt aber ein tiefer Irrtum. Die Zeit ist
nicht schöpferisch. Sie stellt die Unschuld nicht wieder her. Die Zeit wirkt
vielmehr immer im Sinn der Entropiezunahme. Alle Ordnungen der Natur werden
der Entropie abgerungen und fallen ihr am Ende zum Opfer. Anaximander
schreibt: Woraus die Dinge entstehen, dahinein vergehen sie auch, nach der
Ordnung der Zeit. Schlimm ist es, wenn das Prinzip des Verfalls und des
Todes schöngeredet wird, und wenn das allmähliche Absterben des
Schuldbewusstseins verwechselt wird mit dem Schwinden der Schuld.
Schon Aristoteles lehrte, dass eine zur Gewohnheit
gewordene Sünde eine tiefere Depravation darstellt als ein einmaliger
Fehltritt, der noch von Gewissensbissen begleitet ist. Das gilt vor allem im
Fall des Ehebruchs, wenn durch ihn und durch seine Legalisierung neue
Strukturen entstanden sind, die ohne Schmerzen und Gewaltsamkeit meist nicht
wieder aufgelöst werden können. Thomas von Aquin spricht in solchen Fällen
von „perplexitas“, das heißt von Situationen, aus denen man sich nicht
befreien kann, ohne so oder so schuldig zu werden. So im Fall eines
einmaligen Ehebruchs: Soll der Ehebrecher seinem Ehepartner den Ehebruch
bekennen oder nicht? Wenn er bekennt, rettet er eventuell die Ehe und
zerstört nicht dauerhaft das Vertrauensverhältnis durch eine Lüge. Wenn er
die Wahrheit sagt, kann es aber auch sein, dass er die Ehe erst recht
gefährdet. Beichtväter raten deshalb wohl oft vom Geständnis ab. Thomas von
Aquin schreibt übrigens, dass man in eine solche perplexitas nicht
ohne eigene Schuld gerät, was er als Strafe Gottes für die anfängliche Sünde
betrachtet.
Mitchristen in solchen Situationen beistehen, ihnen
mit Empathie begegnen, sie der Solidarität der Gemeinde vergewissern, sind
Werke der Barmherzigkeit. Die Spendung der Eucharistie aber ohne Reue oder
ohne Beseitigung der irregulären Situation wäre eine Versündigung gegen das
Sakrament, die heute sehr häufig ist. Warum haben die Liturgiereformer
ausgerechnet sowohl am Gründonnerstag als auch an Fronleichnam aus dem Text
der Lesung aus dem Korintherbrief über die Eucharistie die Pointe dieser
ganzen Epistel gestrichen, in der vor dem „unwürdigen Empfang des Leibes
Christi“ gewarnt wird: „Wer unwürdig isst und trinkt, der isst und trinkt
sich das Gericht“? Wenn man sieht, wie Sonntag für Sonntag alle Messbesucher
zur Kommunion gehen, so fragt man sich, ob die katholischen Gemeinden nur
noch aus Heiligen bestehen?
Aber noch ein Letztes, das eigentlich das Erste sein
müsste: Die Kirche bekennt, dass sie im Umgang mit dem Kindesmissbrauch zu
wenig die Opfer im Blick hatte. Das geschieht hier wieder. Wer redet
eigentlich über die Opfer? Wer redet von der Frau mit vier Kindern, denen
Ehemann und Vater weggelaufen ist? Sie wäre vielleicht bereit, ihn wieder
aufzunehmen, und sei es aus Gründen der Versorgung. Aber er hat sich eine
neue Familie zugelegt und denkt gar nicht an Rückkehr. Inzwischen ist Zeit
vergangen. Der Ehebrecher möchte gern wieder zur Kommunion. Er ist bereit,
ein Schuldbekenntnis abzulegen, nicht aber den Preis zu zahlen: künftige
Enthaltsamkeit. Die verlassene Frau ist gezwungen, mit anzusehen, wie die
Kirche den neuen Bund akzeptiert und segnet. An die Stelle der Formel „bis
der Tod euch scheidet“ müsste die neue Formel treten, die im Ernst schon
vorgeschlagen wird: „bis die Liebe eines der beiden erkaltet“. Das Verlassen
des schuldlosen Partners wird noch zusätzlich von der Kirche abgesegnet. Die
Ersetzung der Eheschließung durch einen Segnungsgottesdienst ist
Augenwischerei und betrügt die Leute.
Geschieden und
wieder versöhnt
Geschichte einer wieder
gekitteten Ehe
Als ich erfuhr, dass mich mein Mann betrügt, habe ich
einen Priester aufgesucht,“ erzählt Dorothée im Rückblick auf ihre
Ehekrise. „Dieser hat mich zu einer Eheberaterin geschickt, die mir zur
Scheidung geraten hat. Noch am selben Nachmittag war ich beim Anwalt…
Rein menschlich gesehen, hatte die Ehe von Eric und Dorothée schlecht
begonnen: nämlich von den Eltern zum Heiraten gedrängt, damit das Baby, das
unterwegs war, nicht unehelich sei. Die beiden sind damals 18 und 20. Sie
lieben einander seit drei Jahren. Sie ist noch in der Schule, er arbeitslos.
Das Kind stirbt einen Monat vor der Hochzeit. Im August 1976 wird
geheiratet. Ohne Glanz. Die Eltern wollen keine Feierlichkeiten. „Wir haben
das wie eine Hochzeit zu Ausverkaufspreisen erlebt,“ erinnert sich Eric.
„Sie war verpatzt. Kaum Freunde, alles war irgendwie trist…“
Damit beginnen auch schon die Probleme. Dorothée arbeitet als Verkäuferin im
Geschäft der Eltern. Eric stürzt sich seinerseits in ein Studium, gibt aber
nach einem Jahr auf. „Verheiratet zu sein, macht es schwierig, abends zu
lernen.“ Er hat also keine Ausbildung. „Man hat mir kleine Jobs angeboten.“
Den Eltern missfällt das.
1978 und 1980 kommen zwei Mädchen zur Welt: Aurélie und Marie. Eric macht
ein Diplom als Turnlehrer. Ein guter Job wird ihm in der Hauptschule von
Arras angeboten, zusammen mit wichtigen pädagogischen Aufgaben. Dorothée
wiederum übernimmt die Leitung des neuen Geschäfts der Familie in der
Kleinstadt, in der sie leben, 80 Kilometer von Arras entfernt. Sie geht in
ihrem Job auf, verdient mehr als ihr Mann. „Für mich ist Eric in den
Hintergrund gerückt,“ gesteht sie. „Er arbeitete anderswo, verdiente wenig.
Das hat ihn in meinen Augen abgewertet.“
Dorothée wird eine richtige Geschäftsfrau. Bei ihr zählt die Rentabilität.
„Mir war nicht bewusst, dass Eric in seinem Job glücklich war. Ich habe
einfach nur wie eine Buchhalterin den Ertrag berechnet.“ Eric wird bedrängt
und wechselt in eine näher gelegene Schule. „Sie war kleiner,“ erzählt er,
„mit weniger Möglichkeiten. Langsam wurde ich depressiv.“ Zwischen beiden
öffnet sich ein Graben. Eric landet in den Armen einer Schülerin.
Die Ehe wird geschieden. Für Eric beginnt der Absturz. „Mein Verhältnis ist
bald aufgeflogen. Ich habe meinen Job verloren. Sechs Monate war ich
komplett am Boden, allein.“ Ein schwaches Licht am Ende des Tunnels: eine
Woche in Paray-le-Monial. Jugendfreunde, Michel und Patricia, beide sehr
gläubig, nehmen ihn mit. Dort ist er vom Glauben berührt: „Wieder daheim,
war ich überzeugt, ich würde Dorothée wiederfinden.“
Solche Gedanken sind ihr jedoch völlig fremd. „Nach unserer Scheidung habe
ich mein Herz ein für alle Mal verschlossen. Ich wurde zur Kämpferin.
Während meiner Scheidung haben mich alle für total stark gehalten.
Tatsächlich aber war ich todunglücklich. Tief im Inneren liebte ich Eric
immer noch. Aber ich hatte Angst, weil das Leben mit ihm unerträglich
geworden war.“
Eric findet mehr und mehr zum Glauben. Er gibt die Hoffnung nicht auf, seine
Familie wiederaufzubauen – aber mit der Hilfe Gottes: „Ich liebte Dorothée
immer noch, wollte aber nichts übers Knie brechen.“ Er zieht zurück in ihre
Gegend, ohne großes Aufsehen, sieht Dorothée erst drei Monate später.
„Damals hat er mir viel von Gott erzählt. Langsam hat mich Eric bekehrt.“
Von Versöhnung ist jedoch keine Rede.
Seit seiner Rückkehr nimmt Eric an einer Gebetsgruppe teil. Ein Beichtvater
begleitet ihn. „Das hat mir geholfen, mein Unrecht zu erkennen.“
Anlässlich einer Geschäftsreise bittet Dorothée Eric, sie zu begleiten. Der
Mann, den sie treffen wollte, erzählt zufällig von Einkehrtagen für Paare.
„Eric hat den Prospekt eingesteckt und wir beschlossen hinzufahren.“
„Für mich,“ gesteht Dorothée, „war das dort eine kalte Dusche. Wir haben
Vorträge über Mann und Frau gehört, einfache Wahrheiten, die wir nie zuvor
gehört hatten. Ich begriff: Jesus ist mein Retter, Er kann auch meine Ehe
retten. Mit Seiner Hilfe könnten wir wieder zusammenfinden.“ Sie versöhnen
sich während der Einkehr, bitten einander um Vergebung. Dorothée erkennt,
was sie falsch gemacht hat: „Und dabei hatte ich stets gedacht, nur er sei
schuld. Jetzt wurde mir klar, dass er aus seelischer Not gehandelt hatte und
nicht so sehr mit dem Willen, uns zu verlassen.“
Nach ihrer Rückkehr ziehen sie wieder zusammen. Ihr Umfeld bleibt skeptisch.
„Uns wurde klar, es sei besser,“ erklärt Eric, „die Gegend zu verlassen, um
unsere Ehe zu retten. In der Kleinstadt lastete die Erinnerung an unsere
Vergangenheit zu schwer auf uns.“ Dorothée wiederum begreift, dass sie sich
mehr auf Eric als auf ihre Familie verlassen soll: „Wir wollten wieder von
Null aus beginnen, um etwas zu zweit aufzubauen.“
Ihr beruflicher Neustart im Süden schlägt fehl. Das Geschäft geht nicht, sie
müssen es schließen. „Wir merkten, der Herr nimmt uns alles.“ 1992 stehen
sie mittellos da, müssen Nahrungsmittelhilfe für die Kinder in Anspruch
nehmen, vor allem weil sich ein drittes Mädchen, Frucht ihrer Versöhnung,
eingestellt hatte. „Ganz schlimme Zeiten,“ erzählt Dorothée, „aber nie zuvor
haben wir so viel miteinander gebetet, oft zwei Stunden täglich. Was unsere
Versöhnung anbelangt, daran wurde nie gerüttelt.“
Am 13. Juni 1992 heiraten sie wieder auf dem Gemeindeamt. Eine neue
Betätigung für Eric steht in Aussicht. Das Schlimmste haben sie hinter sich,
auch die Kinder. „Für sie ist unsere Versöhnung das größte Geschenk. Alles
andere zählt kaum,“ stellt Dorothée fest. Und Eric ergänzt: „Ohne Gott wäre
unsere Ehe nicht wieder aufgelebt. Wir durften die Kraft des Ehesakraments
erfahren.“
Zivil
wiederverheiratet: Was dann?
Versuch einer
verständlichen und liebevollen Hilfestellung
Eigentlich wissen die meisten Gläubigen, dass
die Wiederverheiratung nach einer Scheidung aus der Sicht der Kirche – also
aus unser aller Sicht und nicht nur aus der des Papstes und des Erzbischofs
– unmöglich ist. Dennoch scheinen sich viele mit dem Zustand gut zu
arrangieren.
Seien wir ehrlich: Ist es nicht nur eine Minderheit unter den
Praktizierenden, die sich als Betroffene vom Kommunizieren abhalten lässt?
Und was die Hirten anbelangt: Sind es nicht nur wenige, die sich trauen,
betroffene Personen zu ermahnen, statt so zu tun, als merkten sie nichts?
Klar, man muss die Menschen respektieren; sicher, man muss Mitleid mit den
„vom Leben Verletzten“ haben – vor allem wenn ihr Herz verletzt worden ist.
Letztendlich aber haben weder Gedankenlosigkeit noch Feigheit jemals irgend
jemanden geheilt.
Bei der Behandlung dieses Themas geht es aber auch um die peinlich genauen
Gläubigen, die sich im Gegensatz dazu in einer solchen Situation der
Verzweiflung ergeben: Sie sehen keinen Ausweg, meinen, damit sei das Leben
als Christ zu Ende, und Gott liebe sie nicht mehr.
Mit beiden Gruppen wollen wir das christliche Leben wiederentdecken und zwar
als das, was es ist: ein Weg der Umkehr, den Jesus all jenen erschlossen
hat, die sich – weil sie sich als Sünder erleben – nicht mit ihren Sünden
abfinden, eben weil die Sünde unglücklich macht und Gott genau das nicht
will. Die Umkehr ist übrigens nicht allein den Wiederverheirateten
vorbehalten: Sie ist ein Angebot an alle, wie weit sie im christlichen Leben
schon gekommen sein mögen.
Wenn wir jetzt über eheliche Konstellationen sprechen, die dem Evangelium
widersprechen, so gilt es zunächst demütig einzugestehen, dass wir das Thema
als Sünder unter Sündern abhandeln.
Zunächst sei daran erinnert, dass die Kirche sich außerstande sieht, die
Unauflöslichkeit der Ehe in irgendeiner Form abzuschwächen, weil sie darin
einen Anspruch sieht, den Gott selbst erhoben hat. Sie besteht darauf, ihn
mit Gewissheit empfangen zu haben. Man landet daher zwangsläufig in einer
Sackgasse, wenn man die Diskussion über die Scheidung in der Katholischen
Kirche auf der Ebene menschlicher Vorschriften abhandelt.
Allerdings ist die Kirche auch von der Überzeugung getragen, dass Gott
niemals etwas Unmögliches fordert. Mehr noch: dass Gott nie etwas von uns
verlangt, was uns nicht glücklich machen würde. Wenn Er uns daher die
Unauflöslichkeit offenbart hat, so nur, weil Er uns auch die Mittel gibt,
sie – in Fülle – zu leben. Jenen helfen, die in einer dem Willen Gottes
nicht entsprechenden ehelichen Situation leben, heißt also, ihnen
beizustehen, diesen Willen besser zu begreifen und anzunehmen. Ihn zu
umgehen, wäre gleichbedeutend damit, sich dem wahren Glück zu verschließen.
Das bessere Verständnis setzt eine bessere Erklärung voraus: Oft fehlt
einfach die Kenntnis von der christlichen Sicht auf die Ehe und deren
Stimmigkeit. Obwohl die Ehe einen solchen Stellenwert im Leben hat, muss man
zugeben: Im allgemeinen wird man recht ungenügend auf sie vorbereitet. Es
wird nicht viele Getaufte geben, die imstande wären, auch nur fünf Minuten
lang darzulegen, wozu sie sich mit ihrem schicksalhaften Ja verpflichtet
haben!
Wie auch immer, ob es nun darum geht, eine Ehe zu schließen oder eine zu
retten, wir müssen uns endlich die Zeit nehmen und entsprechende Mittel
einsetzen, um klarzustellen, was die Ehe überhaupt ist.
Nach dieser grundsätzlichen Klarstellung gilt es, die Situationen zu
unterscheiden.
Zunächst einmal: Die Trennung der Gatten ist in den Augen der Kirche noch
keine ordnungswidrige Situation, ob sie nun durch zivilrechtliche Scheidung
zustande kommt oder nicht. So schmerzlich dies auch sein mag, die Trennung
kann ein letzter Ausweg sein, um dem anderen treu zu bleiben, wenn das
Zusammenleben wesentliche Güter der Ehe gefährden würde: z. B. die
Sicherheit der Kinder oder ein Mindestmaß an persönlichem Gleichgewicht, auf
das zu verzichten von niemandem verlangt wird.
Weiters ist manchmal die Frage zu stellen, ob die gefährdete Ehe überhaupt
eine echte Ehe ist. Menschliche Handlungen müssen aus freien Stücken
erfolgen, also bewusst und gewollt. Um diese Freiheit zu schützen, hat die
Kirche das Jawort der Brautleute an Bedingungen geknüpft: ein Mindestalter,
das Fehlen von Zwang, das Wissen über die wesentlichen Merkmale der Ehe.
Besteht ein begründeter Zweifel über die psychische Fähigkeit eines der
Gatten zum Zeitpunkt der Heirat oder über dessen Reife, seine
Aufrichtigkeit, sollte man nicht zögern, die Gültigkeit einer Ehe überprüfen
zu lassen. Im Gegensatz zu einem weitverbreiteten Klischee ist dies kein
Privileg der Prinzessinnen von Monaco!
Die Trennung der Gatten stellt deren Treue nicht notwendigerweise infrage.
Dennoch sei betont: Eine so schwierige Situation verlangt von denen, die
sich in ihr befinden, einen klaren Blick auf das Wesen der Ehe: Sie ist
primär eine geistige und erst dann eine sichtbare Realität. Sie besteht ja
in Gott, der sie begründet hat, fort. Das heißt: Diese manchmal
unvermeidbare Trennung wird sich nur dann positiv auswirken, wenn sie im
tiefen Glauben an den, der uns liebt und uns liebesfähig macht, gelebt wird
– auch jenseits sichtbarer Zeichen der Liebe.
Offen gesagt: Ist das nicht letztlich die Wahrheit jeder Liebe, ob sie nun
zu gelingen scheint oder nicht?
Das bedeutet auch: Diesen schwer getroffenen Brüdern und Schwestern
gegenüber ist unser geschwisterliches Entgegenkommen besonders gefordert.
Wie kommen wir der verlassenen Familienmutter, welche die Last der Erziehung
ihrer Kinder allein zu tragen hat, zu Hilfe? Welchen Platz räumen wir jenen,
die keine Familie mehr haben, in unserem Leben ein? Wie verhalten wir uns zu
Kindern ohne Eltern, denen nichts als der Fernseher bleibt, wenn sie aus der
Schule heimkommen?
Nehmen wir nun aber an, dass es um eine gültige Ehe geht und dass einer der
Gatten (oder beide) nach der Trennung in einer (durch zivile Trauung
besiegelt oder auch nicht, für die Kirche ist das egal) neuen Beziehung
lebt. In diesem Fall wird die Treue zum Evangelium verlassen, die Situation
ist irregulär.
Zunächst sei festgehalten: Beide Partner der neuen Verbindung sind von der
Regelwidrigkeit der neuen Verbindung betroffen. War einer der beiden bisher
unverheiratet, ist er dennoch für die neue Situation und deren Folgen
mitverantwortlich. Um welche Folgen handelt es sich?
Auf der persönlichen Ebene muss der Gläubige sich klar und unzweideutig
seiner Lage bewusst sein: Er stellt sich außerhalb des Willens Gottes. Somit
gibt es für ihn nur einen christlichen Weg, nämlich zur Normalität
zurückzukehren unter Benützung der üblichen Mittel: Buße und Umkehr.
Auf der sichtbaren Ebene dessen, was die Kirche gutheißen kann oder nicht,
ist sie außerstande, einem Gläubigen, der im offenen Widerspruch zum
Evangelium lebt, ein Sakrament zu spenden. Genau das ist aber im Fall des
Zusammenlebens nach einer Scheidung der Fall, solange nicht Buße und
Versöhnung stattgefunden haben. Da geht es einfach um die Kohärenz zwischen
verkündetem und gelebtem Glauben. Wie sollte man das Sakrament der Buße
feiern für Gläubige, die entschlossen sind, in einer dem Evangelium
widersprechenden Situation zu verbleiben?
Mildern wir nun diese scheinbare Strenge durch folgende wichtige Bemerkung
ab. Ein Sakrament nicht zu spenden, bedeutet nicht, jemanden der
Niederträchtigkeit zu zeihen. Festzustellen, dass eine Situation objektiv
gesetzeswidrig ist, heißt nicht, ein Urteil über die mehr oder weniger große
Schuld des Betroffenen zu fällen. Er mag diese Situation, in der er nun
gefangen ist, womöglich gar nicht so recht erkannt und gewollt haben.
Im Angesicht Gottes wird die tatsächliche Verantwortung am Grad des
Festhaltens des Sünders an seinem Vergehen bemessen. Klarerweise besteht
zwischen dem vollen Bewusstsein und dem festen Willen, Böses zu tun, und der
weitgehenden Unbewusstheit, wenn jemand einfach tut, was alle machen, eine
Abstufung. Jeder hat so – trotz allem – die Möglichkeit auf dem durch die
Taufe eröffneten Weg voranzukommen.
Oft wird einem entgegengehalten, dass größere Schuld, etwa gegen die
Gerechtigkeit, nicht von den Sakramenten ausschließt. Von außen gesehen, mag
das so scheinen. Dann liegt aber Missbrauch vor. Denn es gibt keine Rückkehr
zum sakramentalen Leben nach einer schweren Sünde ohne vorhergehende Buße
und Versöhnung.
An dieser Stelle sei angemerkt, dass eine außereheliche Beziehung meist
erkennbarer und längerwährend ist als eine Ungerechtigkeit oder eine Lüge.
Das zwingt die Kirche dazu, in diesem speziellen Fall die allgemeine
Regelung hervorzuheben. Das ist jedoch keineswegs Ausdruck einer besonderen
Feindseligkeit gegenüber den Geschiedenen.
So mancher, der das liest, wird nun erklären, seine erste Ehe sei sicher
nicht gültig gewesen. Aber die Kirche werde die Ungültigkeit nie feststellen
können, weil die Fakten zu weit zurückliegen oder weil der Gatte sie nicht
eingestehen würde…
Muss man auch in diesem Fall auf die Sakramente verzichten? Selbst wenn man
ehrlich überzeugt ist, dass die neue Verbindung alle Merkmalle einer wahren
Ehe aufweist? Wenn ihr nur die Nichtigkeitserklärung der Kirche fehlt?
Um darauf zu antworten, sollte man klarstellen, was ein Sakrament ist. Es
ist das sichtbare Zeichen der unsichtbaren Gnade, die Gott uns in bestimmten
Situation schenkt: das ewige Leben in der Taufe, die Vergebung bei der
Beichte… Es gibt viele Umstände, in denen man Gnade ohne äußere Zeichen
empfängt. Wer also zurecht glaubt, in einer regulären Ehe zu leben, aber
nicht die Möglichkeit hat, dies von der Kirche klarstellen zu lassen, darf
wissen: Er ist, so wie er lebt, in Gottes Gnade. Er kann damit rechnen, in
den Genuss aller Sakramente, die er eigentlich empfangen dürfte, zu kommen.
Was seine äußeren Handlungen aber anbelangt, ist die Kirche verpflichtet,
sich an das zu halten, was sie sieht. Daher kann sie die Sakramente nicht
feiern. Das heißt aber nicht, dass Gott dem Seine Gnade vorenthält, der
außerstande ist, deren Zeichen zu empfangen.
(…) Wer also vom sichtbaren Empfang der Sakramente ausgeschlossen ist,
sollte keinesfalls auf deren geistigen Empfang verzichten. In diesem
Grenzfall, wo es sich nur um eine scheinbar irreguläre Situation handelt,
möge sich der betroffene Gläubige in derselben Situation fühlen wie andere –
Kranke und Verfolgte beispielsweise –, die daran gehindert sind, ihren
Glauben zu feiern. Sie alle sind im Herzen der Kirche.
Wie aber kommen die wirklich in der Situation der Irregularität leben, aus
dieser Lage heraus? Wer in einer Beziehung lebt, die den Bruch einer
gültigen Ehe darstellt, muss klar das Ziel anpeilen: den normalen Zustand
wiederherzustellen und daher Schluss damit zu machen, wie ein Ehepaar zu
leben mit jemandem, der es nicht wirklich ist.
Das wird einigen Lesern sehr hart vorkommen! Sie mögen noch einmal lesen,
was weiter oben gesagt worden ist, bevor sie uns vorwerfen, wir hätten kein
Verständnis! Noch einmal: Es ist die Liebe, die Christus retten will, selbst
wenn sie krank ist – ja gerade dann.
Selbst wenn jemand die Zielvorstellung, wie „Bruder und Schwester“ zu leben,
verwirklicht hat, hat er gegenüber der christlichen Gemeinschaft weiterhin
eine Verpflichtung: Jenen, die nichts davon wissen können, dass keine
Irregularität mehr vorliegt, keinen Anstoß zu geben. Die Betreffenden werden
daher darauf achten, dass sie die Sakramente so empfangen, dass niemand in
ihrer Umgebung auf die Idee kommen könnte, sich in der kirchlichen Praxis
getäuscht zu haben. Konkret bedeutet das: kein Empfang dort, wo ihre
scheinbar irreguläre Situation öffentlich bekannt ist und es indiskret wäre,
die notwendigen Erklärungen zu geben. Es gibt genügend viele Kirchen im
Land, wo man diesen Eindruck vermeiden kann. (…)
Nicht überrascht darf man sein, wenn es nach einem ersten heroischen
Entschluss zu einem Umfaller kommt, vielleicht auch zu weiteren: Was da
geschieht, ist eigentlich nur das, was im normalen Leben eines Christen
sonst auch passiert. Wundern wir uns also nicht, aber resignieren wir auch
nicht. Die eigentliche Katastrophe wäre es, würde man auf das Voranschreiten
verzichten.
Auch möge der betroffene Gläubige sich nicht auf die Frage der Sakramente,
die er noch nicht empfangen darf, fixieren, sondern aus jenen leben, die er
bereits empfangen hat: aus der Taufe, der Firmung und – der Ehe, die ja
lebendig bleibt in dem Kampf, den er führt, um sie jenseits des äußeren
Anscheins am Leben zu erhalten.
Man kommt nie
an ein Ende
Es reicht nicht zu sagen, dass es
Geschlechtsunterschiede zwischen Mann und Frau gibt. Der Begriff des
Unterschieds reicht da nicht, weil es ja Unterschiede zwischen allen
Menschen gibt.
Der Geschlechtsunterschied ist aber nicht ein Unterschied wie die anderen,
nicht wie etwa der Unterschied im Charakter, im Temperament oder in der
Kultur. Er ist Kennzeichen einer tiefer liegenden Andersartigkeit.
Die Frau weist zum Mann nicht nur Geschlechtsunterschiede auf, sie ist das
andere Geschlecht. Sie ist das Gegenüber, das Geschlecht, das ich nicht
habe, das ich nicht bin.
Es handelt sich also um einen Unterschied mit dem Merkmal der
Andersartigkeit. Zum Umgang mit ihr führt ein langer, äußerst schwieriger
Weg, der übrigens nie an ein Ende kommt.
Daher hat die Ehe auch die Bestimmung, ein Leben lang zu dauern. Das
Wunderbare am Bund der Ehe ist ja gerade, dass die größte Intimität in der
größten Andersartigkeit vermittelt wird: Hier bekommt der Begriff „Bund“
seinen tiefsten Sinn.
Wenn du nicht
nur benutzt werden willst…
Die Leute sagen: „Es ist in Ordnung, mit jemandem zu
schlafen, wenn du ihn oder sie wirklich liebst.“ Darauf sage ich: „Da gebe
ich dir vollkommen Recht. Aber was bedeutet es, jemanden wirklich zu lieben?
Jemanden wirklich zu lieben, bedeutet, sich aus freiem Willen gänzlich
hinzugeben; treu und fruchtbar zu lieben. Wenn du deinen Partner auf diese
Weise liebst, dann solltest du einen Priester aufsuchen. Es wird Zeit zu
heiraten!“
Wenn die Leute dann sagen: ,Woah, nein! Das ist nicht wirklich, was ich… ich
meine...“, ist meine Antwort: „Dann verwechsle nicht dein Verlangen nach
Vergnügen mit Liebe.“
Denn wenn wir unsere Mitmenschen nur als Mittel zu unserem Vergnügen sehen,
lieben wir sie nicht. Wir benutzen sie. Und wenn wir ehrlich mit uns selber
sind, wissen wir, wir sind nicht dafür da, benutzt zu werden.
Wir sind gedacht, geliebt zu werden! Wenn du wirklich geliebt und nicht
benutzt werden willst, dann warte auf jemanden, der bereit ist, sein Leben
für dich hinzugeben, frei, ohne Einschränkung, treu und fruchtbar. Und diese
bindende Hingabe ist eben die Ehe.
Ich gehe einen
Weg des Gehorsams
Seit vielen Jahren lebe ich ein Leben in der Mitte der
Kirche, mit täglichem Besuch der Heiligen Messe, eucharistischer Anbetung,
aber im Gehorsam zu den Weisungen der Kirche ohne den Empfang der Heiligen
Kommunion. Christus hat im Gehorsam die Welt erlöst, so glaube ich, dass
auch dieser mein Gehorsam eine Kommunion sein kann mit meinem Herrn.
Ich verstehe die ganze ständig wiederkehrende Forderung nicht und empfinde
darin Engführung und Akte des Kleinglaubens. Christus hat viele Wege, sich
mit einem Menschen zu vereinen, und ich muss diesen Weg nicht vorschreiben,
geschweige denn dafür Wege eines Ungehorsams einschlagen. Wir viele sind ein
Leib und wenn die Glaubensgeschwister den Herrn empfangen, kommt die Gnade
auch zu mir – davon bin ich fest überzeugt. Nehmen wir das zu wenig ernst?
Vom heiligen Nikolaus von der Flüe, einem Heiligen, der gerade auch ein
großer Fürsprecher für wiederverheiratete Geschiedene sein kann, wird
erzählt, er sei durch die Priesterkommunion so genährt worden, dass er
selbst den Herrn oft „nur“ in geistiger Weise empfangen hat. Dieser Weg ist
durchaus anspruchsvoll, ein Weg des Glaubensaktes, ein Weg auch des Opfers,
aber gerade dadurch auch ein Weg mitten hinein in das Christusgeheimnis.
Den Schmerz, den ein solcher Verzicht durchaus auch kostet, opfere ich auf
für meine vier Söhne, auch für die Heilige Kirche und darf hier glücklich
große Früchte dankbar miterleben. Dieser Weg führt, so darf ich es erfahren,
in einen tiefen Herzensfrieden, mit solchem Leben darf ich Zeugnis ablegen
für die Heiligkeit der Ehe, für die Heiligkeit des Bundes Christi mit der
Kirche. Heute bin ich dem Priester tief dankbar, der mir diesen Weg
gewiesen hat.
Oft wird im Zusammenhang mit der Situation wiederverheirateter, geschiedener
Christen das Wort Barmherzigkeit bemüht. Eine Barmherzigkeit ohne Wahrheit
wäre aber Täuschung. Ich glaube, dass der Weg auch für andere
Glaubensgeschwister eine froh machende Alternative in sich birgt.
Die Ehe: Eine
Berufung
Denn was ist die Ehe? Eine richtige Berufung, genauso
wie es das Priesteramt und das Ordensleben sind. Zwei Christen, die
heiraten, haben in ihrer Liebesgeschichte den Ruf des Herrn erkannt; die
Berufung, aus zwei Menschen, einem Mann und einer Frau, ein Fleisch, ein
Leben werden zu lassen.
Und das Sakrament der Ehe umhüllt diese Liebe mit der Gnade Gottes,
verankert sie in Gott selbst. Dieses Geschenk, die Gewissheit dieses Rufes
ist ein sicherer Ausgangspunkt, man braucht sich vor nichts zu fürchten;
gemeinsam kann man alles bewältigen!
Sich bemühen,
einander groß zu sehen
Wenn Ihr auf eure 32 Ehejahre zurückschaut, was
hat Euch in schwierigen Situationen Halt gegeben? Wie habt Ihr es
geschafft, an Herausforderungen zu wachsen und nicht zu zerbrechen?
Josef: Durch all die Jahre hat uns unsere grundsätzliche
Einstellung geholfen, dass wir daran glauben, Gott habe uns einander
zugedacht. Wir glauben an Gott und Seine Hilfe und dass mit Ihm alles
möglich ist. Auch die Treue war uns immer ein großer Wert – so war
davonzurennen, zumindest für mich, nie ein Gedanke, auch nicht in
schwierigen Momenten. Wenn wir uns nicht so nahe fühlen oder das Gespräch
zwischen uns nicht so gut läuft, wissen wir beide: Wir müssen uns wieder
darum bemühen, wieder neu einen Konsens suchen. Das Gespräch gilt es, immer
aufrecht zu halten.
Anna: Auch das Bemühen, einander groß zu sehen – wie wir in
Schönstatt sagen – hilft uns, einander mit Achtung und Ehrfurcht zu
begegnen. Man muss sich nicht immer an den Fehlern oder Ticks des anderen
reiben. Der Blick auf das Gute und Positive stärkt unsere Beziehung. Auch in
meinem Partner ist Christus da und in unserem Sakrament ganz besonders.
Nicht immer schaffen wir es, uns so zu sehen, aber das Wissen darum, hilft
trotzdem. Auch dann, wenn wir uns gerade gegenseitig auf den Mond schießen
könnten...
Angenommen, ein junges Paar, das heiraten möchte, fragt Euch nach
Eurem wichtigsten Tipp für ein gelungenes Eheleben: Was würdet Ihr
antworten?
Josef: Das Erste ist sicher: Im Gespräch bleiben.
Miteinander reden und reden können und das auch immer wieder üben – das ist
die Grundlage.
Anna:Und es gilt so zu reden, dass der andere nicht
verletzt ist. Das ist die Kunst, die Worte behutsam zu wählen, aber
trotzdem zu sagen, was Sache ist.
Josef: Das Zweite ist der Glaube. Gott ist mit uns, auf
Seine Hilfe und Führung dürfen wir vertrauen und darauf aufbauen. Auch wenn
es Durststrecken und schlechte Zeiten gibt, und die gibt es in jeder Ehe, es
kommen wieder andere Zeiten.
Anna:„Gott ist Vater, Gott ist gut, gut ist alles, was er
tut." – Dieser Satz von P. Kentenich gefällt uns sehr. Und: „Die Mutter wird
sorgen“, diese Pickerl haben wir auf die Autos unserer Kinder geklebt. Ganz
wichtig ist auch die Dankbarkeit und sich über das Schöne zu freuen. Es gibt
überall schöne Dinge, es ist wichtig, die auch zu sehen und wahrzunehmen.
Das kann man auch trainieren.
Herr,
unser Gott,
wir
haben uns einander anvertraut.
Wir
wollen zusammenleben.
Wir
wirken aufeinander
mit
unseren Eigenarten und
Begabungen,
mit dem,
was gesagt wird,
und dem,
was unausgesprochen bleibt.
Herr, es
ist nicht immer leicht,
wenn ein
Tag wie der andere ist,
wenn
Verstehen mühsam wird
und
Freude rar.
Aber,
Herr,
lass uns
hoffen auf neue Anfänge,
auf
Einsichten, die weiterführen.
Herr,
schenke jedem von uns Geduld,
auf den
anderen zu warten,
und
Kraft, auszuhalten, was das Leben
schwer
macht.
Lass uns
vertrauen auf Worte,
die
Missverstehen ausräumen
und
zusammen führen,
die
Vergebung erbitten und gewähren.
Herr,
lass uns vertrauen auf
Zuneigung, die sich erneuert,
und
leben von der Hoffnung,
die sich
auf morgen freut.
Was wir
hoffen und erwarten, ist
mehr als
Menschen zustande bringen.
Sei du
allezeit Wegbegleiter
und lass
das, was wir heute anfangen,
gelingen.
.
Amen.
Weiterführende Themen:
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