Erste Vision
am 25. April 1946
Am Donnerstag, den 25. April 1946, nachmittags 3 Uhr, ging Herr Pfarrer Humpf
mit seiner Schwester Anna und Fräulein Bärbel Rueß (damals 22 Jahre) in den
Wald, um sich beide Orte anzuschauen. Auf dem Weg zum zweiten Platz führte sie
das Gespräch über die Platzfrage auch auf die Entstehungsgeschichte von
Wallfahrtsorten, wobei Maria den zu wählenden Platz jeweils durch ein Zeichen
kenntlich gemacht hatte. Herr Pfarrer Humpf sprach dabei den Wunsch aus, daß
auch ihnen ein Zeichen gegeben werde. Sie beteten dann gemeinsam in diesem
Anliegen den Rosenkranz und gingen unterdessen zum ersten Platz zurück, um hier
mit der Rodungsarbeit zu beginnen. Sie wollten hier an einem schön gewachsenen
Baum, der inmitten von dichtem Gestrüpp stand, ein Bildstöckchen anbringen, um
so einen Anfang für die Kapelle zu machen. Die drei hatten noch nicht lange mit
dem Roden begonnen, als Bärbel Rueß auf einmal sagte. "Es hat mich jemand
gerufen." Herr Pfarrer Humpf meinte, es sei vielleicht die kleine Schwester der
Bärbel. Aber es war niemand zusehen. Auf einmal lief Bärbel ins Gebüsch und rief
Herrn Pfarrer Humpf zu. "Kommen Sie doch und sehen Sie, was das für eine Frau
ist!" Herr Pfarrer Humpf lief hinzu, konnte aber niemand erblicken. Er fand
Bärbel im Gespräch mit jemand, den er nicht sehen konnte. Er hörte ihre Fragen:
"Wer sind Sie denn eigentlich?... Woher wissen Sie das?... Das verstehe ich
nicht." Herr Pfarrer Humpf und seine Schwester Anna begriffen allmählich den
Zusammenhang, daß Bärbel wohl eine Vision habe. Die Frau verschwand wieder und
Bärbel kehrte zu ihrer Arbeit zurück. Noch ein zweites und drittes Mal wurde sie
gerufen und redete mit der Erscheinung. Sie fragte wieder. "Wer sind Sie denn?
Woher wissen Sie denn das? Das verstehe ich nicht! Ja, das war vor 6 Jahren! So,
das war der 13. Mai 1940, ein Pfingstmontag. Woher wissen Sie das alles?" Dann
verschwand die Erscheinung. Bärbel war der festen Meinung, auch Herr Pfarrer
Humpf und seine Schwester hätten die Frau gesehen und alles gehört. Als die
beiden dies verneinten, war Bärbel ernstlich böse und sagte. "Ich werde doch
wissen, was ich gesehen habe. Ich habe doch meine gesunden Sinne." Sie war ganz
empört, weil beide behaupteten, nichts gesehen zu haben.
Als Herr Pfarrer Humpf Bärbel am anderen Tag fragte, was die Frau gesagt habe,
antwortete sie: "Es sind recht dunkle, unverständliche Sachen.
"Dort, wo das meiste Vertrauen ist und wo man die Menschen lehrt,
daß ich alles kann, werde ich den Frieden verbreiten. Dann, wenn alle Mesnchen
an meine Macht glauben, wird Friede sein.
Ich bin das Zeichen des lebendigen
Gottes. Ich drücke mein Zeichen meinen Kindern auf die Stirne. Der Stern wird
meine Zeichen verfolgen. Mein Zeichen aber wird den Stern besiegen."
Auf die Frage, wer sie denn sei, erhielt Bärbel die Antwort: "Wenn ich den
Schleier nicht hätte, würdest du mich kennen." Beim Weggehen sagte die Frau
noch:
"Der Friede Christi sei mit euch und mit allen, die hier beten."
Darauf sagte Herr Pfarrer Humpf zu Bärbel, daß dies das begehrte Zeichen sei.
Jetzt wisse er gewiß, daß hier die Kapelle stehen werde. Dann fragte er Bärbel,
wer wohl die Frau gewesen sei. Sie sagte, sie wisse es nicht. Es sei dieselbe
Frau, die sie schon im Jahre 1940 am 13. Mai auf dem Wege zum Wald getroffen
habe. Damals habe die Frau sie den sogenannten Immaculata-Rosenkranz gelehrt.
Als Bärbel fragte, was das für ein Rosenkranz sei, sagte sie: statt der
bekannten Rosenkranzgeheimnisse würden folgende Anrufungen gebetet:
Durch deine Unbefleckte Empfängnis rette unser Vaterland!
Durch deine Unbefleckte Empfängnis schütze unser Vaterland!
Durch deine Unbefleckte Empfängnis leite unser Vaterland!
Durch deine Unbefleckte Empfängnis heilige unser Vaterland!
Durch deine Unbefleckte Empfängnis regiere unser Vaterland!
Statt "Vaterland" könne man auch eine andere Meinung einfügen. Herr Pfarrer
Humpf sagte nun. "Diese Frau ist niemand anderer als die Muttergottes!"
Daraufhin war Bärbel ganz außer sich und wollte dies unter keinen Umständen
gelten lassen, weil sie sich einer solchen Auszeichnung ganz unwürdig erachtete.
Zweite Vision
am 25. Mai 1946
Am Morgen des 25. Mai wurde Bärbel vom Engel aufgefordert, an diesem Tag nach
Marienfried zu kommen. Der Engel kam öfters zu ihr, besonders am Morgen, und
betete mit ihr. Er sagte ihr auch die Anliegen, für die sie beten sollte. Er
nannte sich selbst den Engel der großen Gandenvermittlerin. Bärbel bat nach der
hl. Messe Anna, mitzukommen. Im Laufe des Vormittags aber sandte sie Anna ein
Brieflein des Inhalts, sie gehe nicht nach Marienfried, weil sie alles für eine
schlimme Täuschung halte. Daraufhin mahnte Herr Pfarrer Humpf sie eindringlich,
den Auftrag des Engels, dem sie bisher immer Folge geleistet habe, zu erfüllen.
Sie komme sonst mit sich selbst in unheilvollen Wiederspruch. Durch die ernsten
Mahnungen ihres Pfarrers ließ Bärbel sich endlich schweren Herzens dazu bewegen.
Nach fünf Uhr nachmittags gingen beide hinaus nach Marienfried. Sie schmückten
den Bildstock mit Blumen und beteten eine Zeitlang. Als Bärbels Vater dann mit
dem Auto vorbeikam, sagte sie zu Anna: "Komm, wir fahren heim." Anna wollte noch
länger beten, und so blieben sie. Auf einmal sah Bärbel neben dem Baum den
Engel, wie er mit dem Finger auf die rechte Seite hinüber zeigte. Hier sah
Bärbel wieder die geheimnisvolle Frau stehen. Die Frau war ganz weiß gekleidet,
hatte einen weißen Mantel an, ähnlich einem Umhang. Die Haare waren dunkel und
in der Mitte gescheitelt, die Augen auch dunkel. Es war so ein schönes Leuchten
in ihren Augen, in ihrem ganzen Gesicht, so eine Klarheit, Reinheit und Güte,
wie es Bärbel früher gar nicht so aufgefallen war. Es war auf jeden Fall etwas
an ihr, das Bärbel irgendwie anzog, das sie gleich gefangen nahm, und sie
glaubte zum erstenmal, die Mutter des Heilandes vor sich zu haben. Bärbel rief
aus: "Maria!" Die Erscheinung sagte:
"Ja, ich bin die große Gnadenvermittlerin. Wie die Welt nur durch
das Opfer des Sohnes beim Vater Erbarmen finden kann, so könnnt ihr nur durch
meine Fürbitte beim Sohne Erhörung finden. Christus ist deshalb so unbekannt,
weil ich nicht bekannt bin. Deshalb goß der Vate seine Zornesschale über die
Völker aus, weil sie seinen Sohn verstoßen haben. Die Welt wurde meinem
Unbefleckten Herzen geweiht, aber die Weihe ist vielen zur furchtbaren
Verantwortung geworden. Ich verlange, daß die Welt die Weihe lebt. Habt
restloses Vertrauen auf mein Unbeflecktes Herz! Glaubt, daß ich beim Sohne alles
kann! Setzt an die Stelle eurer sündigen Herzen mein Unbeflecktes Herz, dann
werde ich es sein, die die Kraft Gottes anzieht, und die Liebe des Vaters wird
Christus neu in euch zur Vollendung bilden. Erfüllt meine Bitte, damit Christus
bald als Friedenskönig herrschen kann! Die Welt muß den Zornesbecher bis zur
Neige trinken wegen der unzähligen Sünden, wodurch sein Herz beleidigt wird. Der
Stern des Abgrundes wird wütender toben denn je und furchtbare Verwüstungen
anrichten, weil er weiß, daß seine Zeit kurz ist und weil er sieht, daß sich
schon viele um mein Zeichen geschart haben. Über diese hat er keine Macht, wenn
er auch den Leib vieler töten wird. Aber aus diesem für mich gebrachten Opfer
erwächst meine Macht, die restliche Schar zum Sieg für Christus zu führen.
Einige ließen sich mein Zeichen schon eindrücken, und es werden immer mehr
werden. Euch, meinen Kindern, will ich sagen: Vergeßt in den blutigsten Tagen
nicht, daß gerade dieses Kreuz eine Gnade ist und dankt dem Vater immer wieder
für diese Gnade!
Betet und opfert für die Sünder! Opfert euch selbst und euer Tun durch mich dem
Vater auf! Stellt euch restlos zu meiner Verfügung!
Betet den Rosenkranz! Betet
nicht so sehr um äußere Güter! Es geht heute um mehr. Erwartet auch keine
Zeichen und Wunder! Ich will im Verborgenen wirken als die große
Gnadenvermittlerin. Den Frieden der Herzen will ich euch vermitteln, wenn ihr
meine Bitten erfüllt. Nur auf diesem Frieden wrid sich der Friede der Völker
aufbauen können. Dann wird Christus als Friedenskönig über alle Völker
herrschen. Sorge, daß mein Wille kund wird. Ich werde dir die nötige Kraft
geben."
Bärbel wandte ein: Ich kann mir das nicht alles merken, weil ich ein schlechtes
Gedächtnis habe." Die Erscheinung erwiderte ihr, sie solle Vertrauen haben. Zur
rechten Zeit fände sie die rechten Worte wieder. Danach wurde Bärbel etwas
gesagt, wovon sie nicht sprechen dürfe. Die Erscheinung sagte, daß sie dies als
Geheimnis bewahren müssen: "Du weißt jetzt noch nichts damit
anzufangen. Hab Vertrauen, ich werde dich führen. Du wirst es einmal verstehen."
Zuletzt bekam sie noch den Auftrag, am Fest des hl. Abtes Wilhelm
wiederzukommen.
Hinsichtlich des erteilten Auftrages sagte die Erscheinung noch, daß der Teufel
nach außen solche Macht bekommen werde, daß alle, die nicht fest in ihr
gegründet seien, sich täuschen lassen, denn der Teufel wisse die Menschen zu
blenden, daß sich sogar die Besten täuschen lassen. Es werde eine Zeit kommen,
da werde sie ganz allein stehen und furchtbar verleumdet werden. Aber sie solle
alles auf das Vertrauen gründen. Überall, wo die Menschen nicht auf ihr
Unbeflecktes Herz vertrauten, habe der Teufel Macht. Wo aber die Menschen an die
Stelle ihrer sündigen Herzen ihr Unbeflecktes Herz setzten, habe der Teufel
keine Macht. Er werde aber ihre Kinder verfolgen. Sie würden verachtet werden,
aber er könne ihnen nichts anhaben.
Als Bestätigung für die Wirklichkeit der Erscheinungen ließ die Erscheinung
Bärbel auf den Kellerberg (auf dem Weg von Pfaffenhofenn ach Beuren zu gehen:
"dort ist ein Mann in größter Not, dem sollst du helfen. Schicke ihn hierher,
hier wird ihm geholfen werden. Es soll das Zeichen für dich sein, daß du keiner
Täuschung unterliegst." Bärbel hatte sich am Morgen lange geweigert,
hinauszugehen, weil ihr der Gedanke gekommen war, das Ganze könne eine
furchtbare Täuschung sein. Bezüglich dieses angstvollen Zweifels am Morgen,
sagte die Erscheinung zu ihr: "Schau, heute morgen habe ich dich ganz allein
gelassen, da war meine Gnade nicht bei dir. Es wird noch oft so sein. Ich
brauche Opfer. Die größten Gnaden müssen durch solche Leiden erkauft weden."
Zuerst hatte die Erscheinung eine ähnliche Gestalt wie am 25. April und behielt
dieses einfache Aussehen bei, während sie redete. Nach dem Gespräch faltete sie
die Hände. Nun fing der Engel, der dabeistand, an zu beten. Bärbel konnte sich
nicht alle Anrufungen merken. Einige davon lauteten: "Wirke als Mutter der
Gnaden. Wirke als dreimal wunderbare Mutter dreimal wunderbare Gnaden... du Weg
zum Frieden... du vertrauenswürdige Mutter... Rettung der Christneneit... du
große - du getreue - du aller Gnadenvermittlerin!" Bärbel antwortete immer:
"Bitt' für uns!"
Bei diesem Gebet des Engels wurde die Erscheinung unbeschreiblich schön, ganz
licht und hell. Sie breitete die Hände aus. Das Licht, das zuerst nur in ihrem
Gesicht zu sehen war, ergriff nun die ganze Gestalt. Einen ganz eigenen Glanz
hatten die Augen. Über ihrem Haupte waren dreifach übereinander Strahlen, wie
ein dreifache Krone. Als der Engel sein Gebet beendet hatte, sprach er zu Bärbel
und Anna: "Kniet euch nieder." Darauf erhob die Muttergotes ihre Hand zum Segen,
den sie nach Art des Priesters gab mit den Worten. "Ich vermittle euch den
Frieden Christi im Namen des Vasers und des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Als sie den Segen gab, wurde sie durchsichtig wie Kristall und noch heller als
ein Strahl. Bäbel war von dem Glanz so geblendet, daß sie wegschauen mußte. Als
sie weider aufschaute, war die Erscheinung verschwunden. Anna konnte von der
Erscheinung weder etwas sehen noch hören. Sie hatte nur die Fragen von Bärbel
bei der Unterredung vernommen.
Darauf ging Bärbel an die von der Erscheinung bezeichnete Stelle und fand einen
Menchen, der seiner Sprache nach ein Pole zu sein schien. Er sah ganz verstört
aus und verbarg etwas unter seinem Gewand: Bärbel fragte ihn, wohin er gehe. Er
antwortete: "In den Wald." Bärbel: "Was verbirgst du unter deinem Gewand?" Er:
"Nichts!" Bärbel: "Du hast einen Strick!" Er: "Es ist so schwer, kannst du mir
helfen?" Bärbel: "Ich kann dir nicht helfen, aber ich führe dich an einen Ort,
wo dir geholfen wird." Sie führte ihn nach Marienfried. Er äußerte sich: "Ich
weiß gar nicht, was mit mir los ist, daß ich mich auf einmal so beeinflussen
lasse." Er blieb dann allein bei dem Bildstöckchen. Am Abend fanden Mädchen, die
zum Bildstöckchen kamen dort einen Srick hängen. Er hatte dort Hilfe gefunden.
Schönstatt-Heiligtum Marienfried,
Inneres der Kapelle
Dritte Vision
am 25. Juni 1946
Wie die Erscheinung am 25. Mai verlangt hatte, begaben sich Bärbel, Herr
Pfarrer Humpf und seine Schwester Anna am Feste des hl. Abtes Wilhelm abends um
halb sechs Uhr nach Marienfried. Unterwegs beteten sie den Rosenkranz. Anna
schmückte das Bildstöckchen. Nachdem sie eine zeitlang gebetet hatten, wollte
Bärbel, wie das vorige Mal, auf einmal wieder heimgehen. Anna sagte deshalb zu
ihr, es eile doch nicht so. Gleich darauf sah Bärbel die Erscheinung und rief
aus: "Maria, wie bist du schön!" Darauf begann die Frau zu reden:
"Ich bin die große Gnadenvermittlerin. Der Vater will, daß die Welt
diese Stellung seiner Dienerin anerkennt. Die Menschen müssen glauben, daß ich
als dauernde Braut des Heiligen Geistes die getreue Vermittlerin aller Gnaden
bin. Mein Zeichen ist im Erscheinen. So will es Gott. Nur meine Kinder erkennen
es, weil es sich im Verborgenen zeigt, und geben dem Ewigen deswegen die Ehre.
Meine Macht kann ich der großen Welt heute noch nicht offenbaren. ich muß mich
mit meinen Kindern zurückziehen. Im Verborgenen will ich Wunder an den Seelen
wirken, bis die Zahl der Opfer voll ist. An euch liegt es, die Tage der
Dunkelheit abzukürzen. Euer Beten und Opfern wird das Bild des Tieres
zertrümmern. Dann kann ich mich aller Welt offenbaren zur Ehre des Allmächtigen.
Wählt euch mein Zeichen, damit der Dreieinige bald von allen angebetet und
geehrt werde. Betet und opfert durch mich! Betet immer! Betet den Rosenkranz!
Erbittet euch alles durch mein Unbeflecktes Herz beim Vater! Wenn es zu seiner
Ehre gereicht, wird er es euch geben. Betet den Immaculata-Rosenkranz, den
gnadenreichen rRsenkranz, wie ich ihn dir gezeigt habe. Erfleht in ihm nicht
vergängliche Werte, sondern erbittet Gnaden für einzelne Seelen, für eure
Gemeinschaften, für die Völker, damit alle das göttliche Herz lieben und ehren.
Haltet den mir geweihten Samstag so, wie ich es gewünscht habe. Die Apostel und
Priester sollen sich mir alle besonders weihen, damti die großen Opfer, die der
Unerforschliche gerade von ihnen fordert, zunehmen an Heiligkeit und Wert, wenn
sie in meine Hände gelegt werden.
Bringt mir viele Opfer! Macht euer Gebet zum Opfer! Seid uneigennützig! Es geht
heute nur darum, daß dem Ewigen Ehre und Sühne werde. Wenn ihr euch restlos
dafür einsetzt, will ich für alles andere sorgen. Meinen Kindern will ich Kreuze
aufladen, schwere und tief wie das Meer, weil ich sie in meinem geopferten Sohn
liebe. Ich bitte euch, seid bereit zum Kreuztragen, damit bald Friede werde.
Wählt euch mein Zeichen, damit dem Dreieinigen bald die Ehre wird!
Ich fordere, daß die Menschen meine Wünsche bald erfüllen, weil dies der Wille
des himmlischen Vaters ist und weil es zu seiner größren Ehre und Herrlichkeit
heute und allezeit notwendig ist. Ein schreckensvolles Wehe verkündet der Vater
denen, die sich seinem Willen nicht unterwerfen wollen!"
Die Erscheinung gab Barbara den Auftrag, diese Botschaft bekannt zu machen. Sie
sagte, daß dies ihre Botschaft an die Welt sei, und daß man die Menschen davon
unterrichte müsse: "Ich will, daß es die Menschen so erfahren, wie
ich es gesagt habe, Wort für Wort. Du kannst es dir merken."
Bärbel fragte, wie man das machen solle. Die Erscheinung erwiderte, man soll den
Menschen sagen, daß sie eine neue Botschaft an die Welt habe. Äußere Umstände
und Einzelheiten müßten nicht gesagt werden. Es gehe nur darum, daß die Menschen
ihren Willen erfahren, der der Wille des Vaters sei. Die Geister würden sich an
dieser Botschaft scheiden. Eine große Schar werde daran Anstoß nehmen. Eine
kleine Schar aber werde sie richtig verstehen und auswerten. Diese werde darin
ihren Willen erkennen und sich freuen. Diese Schar habe ihre Stellung in der
heutigen Zeit erkannt und ihr viel Freude gemacht. In vielen Ländern habe diese
Schar ihre Vertreter und diese würden mitsorgen, daß ihre Botschaft verbreitet
werde. Viele aus dieser Schar hätten ihre verborgenen Wunder schon sehen dürfen.
Sie hätten erkannt, daß sie die "Wunderbare Mutter" sei und gäben ihr unter
diesem titel die Ehre.
Dann folge ein läneres Zwiegespräch zwischen der Erscheinung und Bärbel, die
allerlei Fragen stellte, die Herr Pfarrer Humpf und Anna ihr aufgegeben hatten.
Sie bat die Erscheinung um ein äußeres Zeiczen, damit die Menschen ihrer
Botschaft Glauben schenken. Da erwiderte sie, daß sie erst dann Zeichen geben
werde, wenn die Menschen ihren Willen erfüllen. Dann werde sie größere Wunder
wirken denn je, und zwar Wunder an den Seelen. Sie habe schon so viele Zeichen
gegeben und so oft zur Welt gesprochen, aber die Menschen hätten es nicht ernst
genommen. Wegen der äußeren Zeichen seien große Massen gekommen, denen es aber
nicht um das Wesentliche ging. Wir stünden vor einer Zeit, in der alle jene irre
würden, die nur der sichtbaren Wunder wegen an sie glauben. Äußere Zeichen
würden vielen nur zur größeren Verantwortung gereichen, da sie nicht die
Folgerungen daraus ziehen würden.
Bärbel fragte dann, ob hier eine Kapelle gebaut werden solle. Die Erscheinung
erwiderte. "Ich habe euren Wunsch erfüllt, haltet ihr euer Versprechen!"
Danach fragte Bärbel, welches Bild man für die Kapelle nehmen solle. Sie wies
auf das MTA-Bild nebenan (Dreimal Wunderbare Mutter) und sagte, man solle das
Bild der Dreimal Wunderbaren Mutter nehmen, weil sich auch hier eine Schar
gesammelt hätte, die unter diesem Bild schon viel gebetet und geopfert habe. Sie
habe diese Opfer angenommen und sie wolle, daß noch viele unter dieses Bild
geführt würden und als ihr geweihte Opfer ihr die Macht gäben, das Reich des
Friedenskönigs zu schaffen. Wenn diese Schar anfange, ihren Willen zu erfüllen,
dann werde sie von hier aus die ersten und größten Wunder wirken, immer dort, wo
die Menschen zuerst ihre Botschaft anerkennen und befolgen. Die Wunder würden
aber nur ihren Kindern sichtbar sein, weil sie sich im Verborgenen zeigen.
Die Erscheinung forderte Bärbel zum Beten auf:
"Meine Kinder müssen den Ewigen mehr loben und preisen und ihm
danken. Dafür hat er sie ja erschaffen: Zu seiner Ehre!"
Für die Sünder solle viel gebetet werden. Deshalb sollen sich ihr viele zur
Verfügung stellen, damit sie ihre Aufträge zum Beten geben könne. Er seien viele
Seelen, die nur auf das Gebet ihrer Kinder warten. Sie sagte auch, daß man nach
jedem Rosenkranz die Anrufungen: "Du große, du getreue, du aller
Gnaden Vermittlerin" beten solle.
Als die Erscheinung zu sprechen aufhörte, war plötzlich eine große Schar um sie
her. Sie hatten lange weiße Kleider an, knieten auf der Erde und verneigten sich
tief. Sie beteten ein Preisgebet zur allerheiligsten Dreifaltigkeit. Zuerst
beteten sie ein Preisgebet zum Vater. Als das Gebet zu Ende war, forderte der
Engel Bärbel auf, es nachzubeten. Sie betete es nach. Nach dem Amen sprachder
Engel: "Du große Gnadenvermittlerin." Bärbel antwortete: "Bitt für uns!" Dann
folgte ein Lobpreis auf den Sohn. Bärbel betete wieder nach. Auf die Anrufung:
"Du getreue Gnadenvermittlerin", antwortete Bärbel wieder: "Bitt für uns!" In
gleicher Weise folgte ein Lobpreis auf den Heiligen Geist mit der Anrufung: "du
aller Gnaden Vermittlerin", worauf Bärbel antwortete. "Bitt für uns!" Während
Herr Pfarrer Humpf und seine Schwester bei der Zwiesprache Bärbels mit der
Erscheinung nichts vernahmen, sondern nur gewahrten, wie sie die Lippen bewegte,
hörten sie Bärbel das pPeisgebet zur allerheiligsten Dreifaltigkeit deutlich und
in fließendem Rhythmus sprechen. Es lautete:
1. Heil dir, ewiger Herrscher, lebendiger Gott, allzeit Gewesener,
furchtbarer und gerechter Richter, immer gütiger und barmherziger Vater! Dir
werde neu und allezeit Anbetung, Lobpreis, Ehre und Herrlichkeit durch deine
sonnengehüllte Tochter, unsere wunderbare Mutter!
2. Heil dir, geopferter Gottmensch, blutendes Lamm, König des Friedens, Baum des
Lebens, du unser Haupt. Tor zum Herzen des Vaters, ewig aus dem Lebenden
Geborener, in Ewigkeit mit dem Seienden herrschend! Dir werde neu und allezeit
Macht und Herrlichkeit und Größe und Anbetung und Sühne und Preis durch deine
makellose Gebärerin, unsere wunderbare Mutter!
3. Heil dir, Geist des Ewigen, allzeit Heiligkeit Strömender, seit Ewigkeit
wirkend in Gott! Du Feuerflut vom Vater zum Sohn, du brausender Sturm, der du
wehest Kraft und Licht und Glut in die Glieder des ewigen Leibes, du ewiger
Liebesbrand, gestaltender Gottesgeist in den Lebenden, du roter Feuerstrom vom
Immerlebenden zu den Sterblichen! Dir werde neu und in alle Ewigkeit Macht und
Herrlichkeit und Schönheit durch deine sternengekrönte Braut, unsere wunderbare
Mutter!
Dann wurde Bärbel aufgefordert, mit der Erscheinung den Immaculata-Rosenkranz zu
beten. Die Erscheinung sagte immer "Amen" und betete das "Ehre sei..." ganz
allein. Dabei verneigte sie sich tief, ebenso die Gestalten. Dasselbe geschah
beim Namen Jesu. Nach dem Rosenkranz gab die Erscheinung den Segen wie im Mai.
Sie breitete die Hände zum Segen aus. Dabei sprach sie zur allerheiligsten
Dreifaltigkeit ein Gebet, das sich Bärbel nicht wörtlich merken konnte. Sie
betete für die Kirche, daß diese ihre Stellung anerkennen und den Willen des
Vaters achten möge. Sie bat den Dreienigen Gott, daß er die Kirche durch sie
Segen und den Frieden vermitteln möge.
Die Erscheinung war von Anfang an viel schöner und verklärter als im Mai. Sie
war so gut und freudlich. In ihrem Gesicht lag etwas wie ein großer Schmerz. Sie
klagte darüber, daß ihre Kindrer sie verlassen und daß sie sie deswegen nicht
zum Heiland führen könne. Das sei für sie ein großer Schmerz. Als die Schar zu
beten anfing, wurde die Erscheinung noch viel schöner, ganz klar und licht. Die
dreifache Strahlenkrone über ihrem Haupte war so hell und groß, daß sie den
ganzen Himmel bedeckte. Als sie den Segen gab, streckte sie die Hände aus wie
der Priester vor der hl. Wandlung. Dabei sah Bärbel von ihren Händen lauter
Strahlen ausgehen, die durch die Gestalten hindurchgingen und auch durch sie
selbst und nach oben weiter zum Himmel. Die Strahlen gingen dann auch von ihrem
ganzen Körper aus und durchdrangen alles, was ringsum war, wie ein Sonnenstrahl
durchs Fenster leuchtet. Die Erscheinung war ganz hell und durchsichtig
geworden. Sie wa so unbeschreiblich schön und rein. Bärbel hatte alles um sich
herum vergessen. Sie wußte nur das eine, daß dies die Mutter des Heilandes war.
Sie strahlte einen Glanz aus, der ungleich heller war als der Glanz der Sonne.
Bärbel war wie geblendet, so daß sie ihre Augen abwendete. Und dann war auch
schon die Erscheinung und mit ihr alles Helle und Schöne verschwunden.
Von den Visionen und den sie begleitenden Reden sahen und hröten Herr Pfarrer
Humpf und seine Schwester Anna nichts, nicht einmal die Fragen von Bärbel. Sie
hörten nur das Engelsgebet an die allerheiligste Dreifaltigkeit, das Herr
Pfarrer Humpf mitstenographierte. Sonst sahen sie nur, wie Bärbel ihre Lippen
bewegte.
Die Pfarrei Pfaffenhofen hat ihr Kriegsgelübde erfüllt. Sie durfte in den
Kriegsnöten den Schutz Mariens erfahren und erbaute ihr zum Dank die
versprochene Kapelle in Marienfried. Sie wurde im Mai 1947 eingeweiht. Das
Gnadnebild von Marienfried ist das Bild der "Dreimal Wunderbaren Mutter von
Schönstatt".
Möge von diesem Marienheiligtum von Marienfried aus die Königin des Friedens
ihren Kindern den Frieden Christi vemitteln.
Transkription des Immaculata-Verlags der als
Manuskript gedruckten Broschüre mit folgender vorangestellter
Erklärung:
Die folgende Darstellung der Muttergotteserscheinungen in Marienfried,
Pfarrei Pfaffenhofen bei Neu-Ulm, entspricht genau den früheren Berichten des
dortigen Ortsgeistlichen und der Seherin Barbara Rueß an den Hochw. Herrn
Bischof von Agusburg.
Diese Veröffentlichung geschieht von privater Seite aus, völlig unabhängig vom
Pfarramt Pfaffenhofen. Die Verantwortung dafür liegt bei einer Peson, die sich
im Gewissen verflichtet fühlt, mitzuwirken, daß der Auftrag der Muttergottes,
ihre Botschaft an die Welt zu verbreiten, erfüllt werde. Sie will dabei dem
endültigen Urteil der heiligen Kirche, dem sie sich vollständig unterwirft, in
keiner Weise vorgreifen.
1. Heil dir, ewiger Herrscher,
lebendiger Gott, allzeit Gewesener, furchtbarer und gerechter Richter, immer
gütiger und barmherziger Vater! Dir werde neu und allezeit Anbetung,
Lobpreis, Ehre und Herrlichkeit durch deine sonnengehüllte Tochter, unsere
wunderbare Mutter!
2. Heil dir, geopferter Gottmensch, blutendes Lamm, König des Friedens, Baum
des Lebens, du unser Haupt. Tor zum Herzen des Vaters, ewig aus dem Lebenden
Geborener, in Ewigkeit mit dem Seienden herrschend! Dir werde neu und
allezeit Macht und Herrlichkeit und Größe und Anbetung und Sühne und Preis
durch deine makellose Gebärerin, unsere wunderbare Mutter!
3. Heil dir, Geist des Ewigen, allzeit Heiligkeit Strömender, seit Ewigkeit
wirkend in Gott! Du Feuerflut vom Vater zum Sohn, du brausender Sturm, der
du wehest Kraft und Licht und Glut in die Glieder des ewigen Leibes, du
ewiger Liebesbrand, gestaltender Gottesgeist in den Lebenden, du roter
Feuerstrom vom Immerlebenden zu den Sterblichen! Dir werde neu und in alle
Ewigkeit Macht und Herrlichkeit und Schönheit durch deine sternengekrönte
Braut, unsere wunderbare Mutter!
Weiterführende
Themen:
Medjugorje
/ Garabandal
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