Maria Magdalena ist
eine jener Heiligen, die ich vor allem früher sehr in Ehren hielt, aber auch
heute noch oft anrufe. Das kommt wohl daher, dass ich auch ein großer Sünder
war. Das bin ich immer noch, doch ich versuche zumindest die großen Laster zu
vermeiden, denn sonst kann man nicht den Weg mit Gott gehen.
Ich hatte damals eine Umkehr durchgemacht, die gerade in Maria Magdalena so klar
erkennbar ist: Von So auf so oder eine Kehrtwende um 180 Grad. Von der großen
Sünderin zur großen Liebenden (im reinen Sinne gesehen, wohlgemerkt!).
Maria Magdalena, Zeichen
der großen Barmherzigkeit Gottes
Maria Magdalena ist DAS Zeichen der
Barmherzigkeit Gottes. Wenn man ihr Leben auf deinem Diagramm (siehe unten)
darstellen würde, dann würde die Linie zuerst ganz unten verlaufen. Sie war
total dem Laster verfallen, jahrelang. Jegliche Hemmschwelle war verschwunden,
sie bekannte sich als Sünderin, sie hatte ihre Freude daran, als Objekt der
Begierde gesehen zu werden. Die Schrift spricht von einigen Dämonen, von denen
sie eingenommen war.
Gott will die Seele
retten
Menschlich gesehen war sie schon in
der Hölle. MENSCHLICH! Doch Gott hat andere Gedanken: Er will die Rettung
der Seele, jeder Seele, jede Seele sucht er zeit Lebens an sich zu ziehen.
So kommt es zur Begegnung mit Jesus.
Sie hört sein Wort. Sie wird am Beginn sicherlich über seine Worte gespottet und
gelacht haben, denn Jesus legte gern seine Predigten auf die anwesenden Zuhörer
aus und so muss es wohl gekommen sein, dass sie ein Wort, einen Satz oder eine
Predigt Jesu nicht mehr losgelassen hat.
Zeichen Gottes
So ist es oft in unserem Leben: Eine
Begegnung, ein Wort, ein Bild, immer wieder versucht Gott uns auf die rechte
Bahn zu manövrieren. Sind wir da schon, dann versucht er uns immer mehr an
sich zu ziehen. Immer aber hängt es davon ab, ob wir es zulassen (freie
Wille). Hier kommen auch Privatoffenbarungen ins Spiel, die nicht privat
sind und die heute so sehr abgelehnt werden, leider, oft aber Zeichen Gottes
sind durch die er zu uns spricht…
Die Saat des Wortes
geht auf
Uns so kam es, dass das Wort Jesu
Maria Magdalena nicht mehr losließ, dass sie über sich mehr und mehr nachdachte,
dass ihr erst wieder auffiel, wie sehr sie ihre Geschwister in Verruf brachte,
ihre Eltern betrübt usw. Das ist der Beginn der Bekehrung, des Gewissens, das
sich rührt, der Reue, der Tränen.
Wenn wir wieder das Diagramm (siehe unten) betrachten, dann zeigt jetzt die
Linie nach oben.
Sie lebt zwar ihr Leben weiter, aber die Saat des Wortes dringt mehr und mehr in
den Boden ihres Herzens ein, das SICH NICHT VERSCHLIESST!
Bekehrung, zur
radikalen Liebe zu Jesus
Schließlich rafft sie sich auf und
macht kehrt, sie kann nicht mehr, sie wirft alles hin und macht radikal kehrt.
Sie wird mehr und mehr von Jesu Wort ergriffen und setzt es radikal um.
Radikal deshalb, weil sie ja die weitbekannte Sünderin war, weil alle auf sie
zeigten, weil es viel Kraft und Mut bedeutete, sich in der Öffentlichkeit zu
zeigen, wo sie immer als Sünderin gelten wird.
Und das zeichnet genau Maria Magdalena
aus: Diese Hochherzigkeit, diese glühende, reine Liebe, die sich ohne
Rücksicht an das Herz Jesu flüchtet und der es egal ist, was die Menschen
denken. Früher war sie die schamlose öffentlich prahlende Sünderin, sie wurde
zur öffentlichen Bekennerin Christi, OHNE Menschenfurcht.
Davon können wir uns heute eine
Scheibe abschneiden denn viel zu viel wird heute aus dieser Menschenfurcht
heraus gehandelt, oft auch in versteckter Weise. Es fehlt oft an Liebe und Gottesfurcht.
Wenn wir jetzt das Diagramm (siehe
unten) betrachten, dann verläuft die Linie oben und zeigt auch weiterhin nach
oben. Ein Leben mit Gott ist immer ein Weg geistigen Wachstums, deshalb
zeigt der Weg, die Linie, IMMER nach oben. Kleine Rückfälle kann es schon geben.
Würde aber diese Linie waagrecht verlaufen, dann würde das heißen, dass wir uns
selbst genügen, dass wir glauben, alles zu wissen und zu verstehen und nicht
selten ist das dann der Beginn einer Kurve nach unten, einer Entfernung von
Gott.
Maria Magdalena
ließ Gott wirken
Maria Magdalena zeigt uns auf, wie
wichtig die Liebe zu Gott ist, nicht zu verwechseln mit der Eigenliebe oder
Liebe zu den Buchstaben, denen leider viele verfallen sind. Das ist nicht die
wahre Gottesliebe! Es heißt Gott mit ganzer Seele und all seinen Gedanken zu
lieben. Das ist ein LEBENSAUFTRAG. Wie viele lassen Gott ein Leben lang nie
richtig in sich ein, ihr Wille, ihr Leben stellen sie voran, ihr Leben kreist um
ihre eigenen Interessen, nicht um jene Gottes.
Viele Menschen gelangen somit NIE zu
einer richtigen Beziehung, zu einer Liebe zu Gott, selbst dann nicht, wenn sie
NIE in Todsünde fielen.
Maria Magdalena und
Martha
Magdalena ist einmal auch das Beispiel
dafür, wie eine Beziehung zu Gott sein sollte: Ihn klar an die 1. Stelle
setzen, Ihn lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele. Davon zeugt auch das
Wort Jesu an Martha: „du machst dir viele Sorgen, doch Maria hat das bessere
gewählt“. Martha war ein Leben lang die brave und gute Frau, sie schaut in ihrer
häuslichen Sorge mit Missgunst auf ihre Schwester nieder, die ihr nicht hilft
und nur Jesus zuhorcht. Maria aber weiß, dass sie „Ihren“ Jesus – für jeden von
uns sollte Jesus „unser“ Jesus sein – nicht immer bei sich haben kann, dass sie
Ihm nicht immer zuhören kann, DESHALB hört sie zu und stellt das den weltlichen
Dingen voran. Also ganz genau im Sinne des 1. Gebotes Gottes und nicht wie oben beschrieben, wo Gott eine untergeordnete Rolle spielt.
Wie der verlorene
Sohn
Hier sind auch Parallelen zum
verlorenen Sohn unverkennbar. Auch ein großer Sünder, trotzdem schließt ihn der
Vater in die Arme, er hat auf ihn gewartet, der verzeiht ihm nicht nur,
sondern er gibt ein Gastmahl der Freude für ihn. Und sein Bruder, der immer
brav dem Vater gehorchte, ärgert sich – was allzu menschlich ist – und versteht
diesen Aufmarsch nicht. Doch der Vater, Gott Vater, will damit seine Freude
über eine zurückgefundene Seele zum Ausdruck bringen und alle sollen sich
mitfreuen, „denn mein Sohn war verloren und ist wiedergefunden, er war tod und
lebt wieder“.
Der Bruder, ähnlich wie Martha, wird
dann wohl auch mitgefeiert haben, da er seinen Vater immer gedient hat und da
der Vater sich freute wird auch dieser schließlich schon auch deswegen sich
gefreut haben.
Zeichen der großen
Barmherzigkeit Gottes
Maria Magdalena ist ein großes Zeichen
der Barmherzigkeit Gottes! Jede Seele hat Zeit Lebens die Möglichkeit, durch die
Barmherzigkeit Gottes zum Ewigen Lebens zu gelangen. Daraus folgt auch, dass wir
KEINEN Menschen verurteilen dürfen, denn Gott verurteilt nicht. Erst nach dem
letzten Atemzug hat auch der größte Sünder, wenn er alle Rufe zur Umkehr
ignoriert hat, seine Chance vertan. Im Grunde verurteilt er sich selber.
Deshalb dürfen wir Menschen NIE urteilen, nie verurteilen, auch nicht
Menschen anderer Religionen. Wir dürfen nicht zum Beispiel auf eine Frau zeigen,
von der wir wissen, dass sie abgetrieben hat. Die Tat ist abscheulich, aber Gott
wird auch ihr Wege zur Reue und Umkehr zeigen und oft sind andere Menschen viel
mitschuldig!
Das Lebensdiagramm
Im Diagramm die blaue Lebenslinie der
Maria Magdalena: Anfangs tief unten im geistigen Tod, dann das Wort Jesu
und die steigende Liebe und radikale Entwicklung ihrer Spiritualität,
Liebe.
In Gegenüberstellung dazu das Leben eines Durschnittschristen, das oft weder
kalt noch warm gibt, es geht mehr oder weniger geradlinig dahin, Beziehung zu
Gott oder das Streben nach Heiligkeit ist das NICHT!
Hier überflügelt Maria Magdalena wohl sehr viele Menschen!
Die Kurve zeigt auch nach der Bekehrung nach oben, der Weg mit
Gott ist ein STÄNDIGES Wachsen!
Die Zeit der großen
Barmherzigkeit Gottes
So wie sich damals die Barmherzigkeit
Gottes für Maria Magdalena auftat, so steht sie heute allen Menschen offen, denn
dies ist die Zeit der großen Barmherzigkeit Gottes. Papst Johannes Paul II hat
das Fest der Barmherzigkeit Gottes eingesetzt. Wir sollen daraus schöpfen.
Lassen wir uns nicht täuschen durch falsche Vorstellungen und Irrtümer, die
heute in so vielen Köpfen eingedrungen sind.
In dieser sehr
ernsten Zeit, voll Sünden und Auflehnung gegen Gott und der Leugnung Gottes,
offenbart sich vorerst noch einmal die große Barmherzigkeit Gottes. Nehmen wir
sie an, suchen wir sie, beten wir dafür, für uns und alle Menschen.
Hl. Maria Magdalena, bitte für uns.
Gebet:
Wir bitten
Dich, lieber Vater, um die Gnade der Umkehr, der Hinwendung all unserer Gedanken
auf Dich. Lass uns wachsen im Glauben in der Hoffung und in der Liebe zu Dir.
Wir bitten Dich auch um Heilung, Heilung unserer Lebensgeschichte, die
oft so fern von Dir war.
Heile uns, lieber Vater, damit wir Dir begegnen können:
Heile unsere Vergangenheit, heile das, was uns belastet und
hindert, Dich zu lieben, uns Dir ganz hinzugeben. Heile die Wunden die durch
unsere Schuld an uns und anderen entstanden sind.
Heile auch das, was andere uns zugefügt haben.
Hilf uns zu vergeben, wahrhaft vergeben und genau diese Menschen wahrhaft zu
lieben und Dir zu empfehlen.
Vater, Du bist gut, immer gut, Du liebst mich,
Du
willst
mich heilen,
und heilst mich! Aber auf Deine Weise! Dein Wille geschehe,
danke für Deine Liebe zu mir, zu uns Menschen.
Wir bitten
auch auf die Fürsprache der Hl. Maria Magdalena um Hinführung zu einer großen
und selbstlosen Liebe zu Dir.
Amen.
Weiterführende
Themen:
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