Kehrt um!
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Es
gibt Worte, die kommen nicht gut an: Reue, Gewissenserforschung, Umkehr
und – ganz schlimm: Buße. Aus dem weltlichen Sprachschatz sind sie
weitgehend verschwunden, es sei denn, man erinnert die Kirche, wie
jetzt im Zusammenhang mit dem Mißbrauchsskandal, mit Schadenfreude an
ihre eigenen Spielregeln...
(V2000/2010)
I N H A L T
Einleitung
Es gibt Worte,
die kommen einfach nicht gut an: Reue, Gewissenserforschung, Umkehr und
– ganz schlimm: Buße. Aus dem weltlichen Sprachschatz sind sie
weitgehend verschwunden, es sei denn, man erinnert die Kirche, wie jetzt
im Zusammenhang mit dem Mißbrauchsskandal, mit Schadenfreude an ihre
eigenen Spielregeln. Die Kirche müsse Buße tun. Große international
agierende Rechtsanwaltskanzleien helfen mit lukrativen Prozessen nach,
daß sie wenigstens materiell büßt.
Aber zurück zu den schwer
verdaulichen, oben erwähnten Begriffen: Papst Benedikt XVI. ist in
letzter Zeit mehrfach auf sie zu sprechen gekommen, gerade im
Zusammenhang mit den Miß?brauchsfällen. Wir greifen dieses Anliegen auf,
denn Umkehr und Buße haben auch im kirchlichen Sprachschatz nicht
gerade hohen Kurswert. Es kommt nicht oft vor, daß wir in eindringlichen
Predigten ermahnt werden, unser Gewissen zu erforschen. Man hat ja
der Kirche lange genug vorgeworfen, sie unterdrücke die Menschen,
belade sie mit Schuldgefühlen. Damit müsse jetzt, im Zeitalter des
Fortschritts Schluß sein. Das Positive, die Freude am Glauben müsse im
Vordergrund stehen. Die Liebe Gottes zu den Menschen gelte es zu
verkündigen, Seine Barmherzigkeit! Und das stimmt fraglos. Das Reich
Gottes ist ja nahe, seit Gott in Jesus Christus Mensch geworden ist.
Dennoch müssen wir uns die Frage stellen: Wie antworten wir auf diese
Botschaft? Wie sehr prägt sie unser Leben? Leben wir aus der Nähe
Gottes? Das sind zu allen Zeiten notwendige Anfragen. Daher ist der
Appell „Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15), Jesu erster
Aufruf an Seine Zeitgenossen, auch heute an uns gerichtet. „Kehrt um!“
Diesen Appell wollen wir auf den folgenden Seiten von verschiedenen
Blickwinkeln her beleuchten.
C. Gaspari
Den geistigen Kosmos entgiften
Über die Notwendigkeit von Umkehr und Buße (Urs Keusch)
„Ich bin ok. –
Du bist ok.“ – ein oft gehörter Slogan. Kann man uns heutigen Menschen,
die sich eigentlich für ok. halten, den Gedanken von Umkehr und Buße
nahebringen? Eher schwer. Der folgende Beitrag versucht es dennoch.
Als Geschöpfe sind wir alle in einen Kosmos hineingestellt und
hineinvernetzt, in eine von Gott geschaffene natürliche Ordnung, das
Ökosystem, die Biosphäre. („In Ihm ist alles geschaffen im Himmel und
auf Erden, in Ihm hat alles Bestand“ [Kol 1,16f]). Nun erleben wir, wie
die „Sünden der Umweltverschmutzung“ der vergangenen 150 Jahre die ganze
Welt in eine katastrophale Situation gebracht haben: Verunreinigung der
Atemluft durch Abgase und Schadstoffe, Verschmutzung der Böden, Flüsse,
Meere, Ozeane (Chemikalien, Atommüll, Erdöl), Schädigung der
Lebensmittel und so weiter. Das führt weltweit zu immer häufiger
auftretenden negativen Folgen: zu schwer erklärbaren Er?krankungen
(Allergien, lähmende Müdigkeit, Krebs, Autoimmun-Erkrankungen, an denen
heute viele leiden und verzweifeln), zu Beeinträchtigungen der
Fruchtbarkeit, zum Aussterben von Pflanzen- und Tierarten… Und all das
wegen millionenfacher „schwerer und läßlicher Sünden“ gegen die Natur –
und wegen mangelnder Bereitschaft zur Umkehr. Wir sehen : Mit jeder
noch so läßlichen „Umweltsünde“ (un?nöti?ges Autofahren und Fliegen,
gedankenloses Einkaufen, benutzen von Treibhausgasen) tragen wir
persönlich zur Katastrophe bei. Übertragen wir das Bild auf die
moralische Welt, den geistigen Kosmos: Als Gottes Geschöpfe, als
geistige und moralische Wesen, als Glieder der einen Menschheit sind wir
in eine Welt, in einen geistigen Kosmos hineingestellt, der auf
Gerechtigkeit, Wahrheit, Liebe, Mitgefühl beruht. Das gilt besonders
auch für den „Organismus Kirche“: „Wir sind alle ein Leib“ (1 Kor 12).
Wenn ich nach dem biblischen Gesetz Gottes lebe: nach Seinen Weisungen,
nach der Liebe und Gerechtigkeit, nach der Führung meines Gewissens,
bin ich in Harmonie mit dieser heiligen und geistigen Ordnung, im
Einklang mit dem Willen Gottes. Wenn ich aber Sünden begehe, das heißt,
Dinge tue oder unterlasse, die gegen Got?tes Weisungen und mein tiefstes
Gewissen sind (etwa lüge, lieblos urteile, mein Geld nicht mit den
Armen teile, die geschlechtlichen Kräfte mißbrauche, in Film und PC in
unreinen Gewässern surfe, die Kirche im Stich lasse…), dann
verunreinige, ja vergifte ich damit nicht nur mich selbst, sondern den
ganzen geistigen Kosmos. Ich werde schuldig an Gott und Seiner
heiligen Ordnung und an Seiner ganzen heiligen Kirche. Und ich beziehe
damit die ganze Menschheit mit ein, analog zur Umweltverschmutzung.
Diese Sünden werden schließlich sichtbar auf den Gesichtern der
Menschen: in ihrer Depressivität und Hoffnungslosigkeit, im Erlöschen
des Lichtes in den Augen der jungen Menschen, im krankhaften Verlangen
vieler, sich selbst zu entwürdigen und oft auch sich zu töten. In
den Völkern offenbaren sich die Sünden in der Schwächung der
schöpferischen Kräfte, im Zerfall der Familien, in Kulturzerfall,
Nihilismus, Hedonismus, Entartung der Sitten... So hat jede Sünde, die
ich begehe, immer auch Auswirkungen auf das Gan?ze, den ganzen geistigen
Kosmos: ja, sie lebt darin als eine geistige, vergiftende Wirklichkeit
fort, analog zur Umweltvergiftung. Nun schenkt uns die
Barmherzigkeit Gottes die Möglichkeit, das Böse, das ich getan habe, das
als Gift hineinwirkt in den Leib der Kirche, ja in den geistigen,
moralischen Kosmos der ganzen Menschheit und da fortwirkt, durch echte
Umkehr und Buße zu tilgen und zu bereinigen. Das ist die gottgeschenkte
Therapie: die Entgiftungstherapie für den Leib der Kirche, für den Leib
der ganzen Menschheit. Und es ist die Therapie für meine eigene, durch
die Sünde krank gewordene Seele. Und wenn sie schon tot ist: zu ihrer
Auferstehung! „Also kehrt um, und tut Buße, damit eure Sünden getilgt
werden“ (Apg 3,19). n „Buße“ kommt vom deutschen „Bessern“. Buße zu
tun, heißt darum zuallererst, den entschiedenen Willen haben, mich zu
bessern (klare und feste Vorsätze!). Es heißt: „Radikale Neuausrichtung
des ganzen Lebens, Rückkehr, Umkehr zu Gott aus ganzem Herzen, Verzicht
auf Sünde, Abwendung vom Bösen, verbunden mit einer Abneigung gegen die
bösen Taten, die wir begangen haben“ (Katechismus 1431). Weil
dieser ganz entschiedene Wille bei vielen sakramentalen Beichten fehlt,
bleiben viele Menschen auf ihrem Weg stehen, machen keine wirklichen
Fortschritte in den Tugenden, der Erkenntnis Gottes. Sie wachsen nicht
hinein in die Fröhlichkeit und Freiheit des Heiligen Geistes, stagnieren
vielmehr in ihrem geistigen Wachstum, werden nicht selten träge,
unzufrieden mit sich selbst und mit der Welt. Dazu sagt der heilige Don
Bosco: „Was bei den Beichten oft ganz und gar fehlt, das sind die festen
Vorsätze... Das sind Beichten mit nur geringem oder gar keinem Wert“.
n Ich muß und darf für die Strafe, die ich für meine Sünde verdiene,
büßen (analog zum zivilen Leben, wenn ich schuldig geworden bin). Die
Buße wird mir der Beichtvater auferlegen. Leider wird darauf in vielen
Beichten zu wenig wert gelegt. Darum sollte sich jeder freiwillig eine
Buße auferlegen, die ihn etwas kostet und davon abhält, diese Sünde
wieder zu begehen. n Damit wären wir beim pädagogischen und
psychologischen Aspekt der Buße, der leider in diesem Zusammenhang immer
wieder zu kurz kommt: Jede Sünde, die ich begehe, hinterläßt eine
Schwächung meines Willens, so wie jede Zigarette, die ich rauche, mich
mehr schwächt, das Rauchen einmal aufzugeben. Also muß ich Gegengewichte
setzen, muß das negative Gefälle auf die andere Seite hin zum Kippen
bringen: Habe ich gelogen, suche ich bewußt Gelegenheiten auf, wo
es mir schwer fällt, die Wahrheit zu sagen. Das macht mich innerlich
stärker und selbstbewußter. Habe ich zu viel getrunken, verzichte ich
bewußt einige Wochen oder Monate auf jeden Tropfen Alkohol: Das macht
mich größer, auch in den Augen anderer. Habe ich mir einen schlechten
Film angesehen, verbiete ich mir für längere Zeit das Fernsehen oder
lasse es künftig ganz sein: Das gibt mir das stolze Bewußtsein als
Christ, Herr meiner selbst zu sein. „Wenn dich dein Auge zum Bösen
verführt, dann reiß es aus!“ Echte Buße wird immer weh tun, aber sie
ist ein österliches Geschenk an den Menschen, der sich aus tiefster
Seele nach innerer Erneuerung, nach Reinheit, nach Neuwerdung sehnt. Es
ist die Sehnsucht nach der verlorenen Königswürde, die uns Christus in
der Taufe geschenkt hat, die wir aber durch die Sünde verloren haben.
Könige sind wir, Könige werden wir sein, eine heilige Priesterschaft,
„wenn wir an der Zuversicht und an dem stolzen Bewußtsein festhalten,
das unsere Hoffnung uns verleiht“ (Hebr 3,6). (Siehe auch den Text von
Foerster auf dieser Seite) Es wäre noch vieles zu diesem Thema zu
sagen. Beten Sie, daß der Heilige Geist Sie lehre, an ihrem Ort in
rechter Weise Buße zu tun. Es ist alles ganz einfach, wenn wir als
Kinder vor Gott leben. Ich möchte Ihnen zwei schöne Texte mit auf den
Weg geben, der erste stammt von der deutschen Mystikerin Hl. Mechthild
von Hackeborn, der zweite von Juliana von Norwich. Zur heiligen
Mechtild sagt der Herr: „Solange der Sünder sündigt, fesselt er mich
gleichsam ausgespannt an das Kreuz. Sobald er aber durch Buße sich zu
mir bekehrt, löst er mich alsobald los; und ich, vom Kreuze gleichsam
abgelöst, falle mitsamt meiner Gnade und Erbarmung, mit meiner ganzen
Last auf ihn, wie ich einst auf Joseph, der mich vom Kreuz losband,
herabsank, und gebe mich gänzlich in seine Gewalt, so daß er mit mir
machen kann, was er will“. Und welche Buße Gott am meisten gefällt,
dazu findet sich ein schöner Text in den Schriften von Juliana von
Norwich: „Mir wurde ganz besonders erhaben und holdselig offenbart, daß
wir in Demut und Geduld jene Buße tragen und erdulden sollen, die Gott
selbst uns auferlegt, und dabei an Sein heiliges Leiden denken sollen…
Denn Er blickt uns milde an und sieht, daß unser ganzes Leben hier eine
Buße ist. Denn unsere natürliche Sehnsucht nach Ihm ist eine dauernde
Buße, die Er in uns schafft… Diese Sehnsucht will Er in uns sehen, denn
das ist unsere natürliche und größte Buße“.
Der Autor ist Pfarrer emeritus in Bad Ragaz/Schweiz.
Ohne Selbsterkenntnis kein Fortschritt
Aufbauend auf
rein weltlichen Beobachtungen und Überlegungen kommt der Pädagoge und
Philosoph, Friedrich Wilhelm Foerster, ein prominenter Kritiker des
Nationalsozialismus, zu der Einsicht, daß Umkehr und Buße von
entscheidender Bedeutung für die menschliche Entfaltung sind. Es gibt
eine Wiedergeburt, auch nach dem tiefsten Fall. Es gibt eine
Möglichkeit, Schuld und Irrtum wieder gut zu machen. Es gibt einen Weg
zu reinigender Sühne für jeden Menschen. Die Vorbedingung dazu aber ist
der Schrecken des Menschen vor sich selbst, die tiefinnere Demütigung,
das volle Eingeständnis der Schuld. Daraus entsteht von selbst das
elementare Bedürfnis nach Buße, das nicht etwa ein künstliches Produkt
religiöser Einwirkungen ist, sondern aus der tiefsten Erneuerungskraft
der menschlichen Natur stammt. Ohne Selbsterkenntnis, Reue und Buße gibt es keinen inneren Fortschritt des Menschen. Das
Entbehren, das Tun oder das Leiden, das der Mensch sich selber
auferlegt, um seinem alten Selbst die Macht eines neuen Willens zu
zeigen, das ist der einzige Weg für ihn, von sich selbst frei zu werden,
über sich selbst hinauszuwachsen – ohne das gibt es nichts als
Stagnation und innere Fäulnis. Es ist das Zeichen einer innerlich
unverdorbenen Seele, wenn ein Mensch noch das Verlangen und die Kraft
hat, seine Schuld durch unbarmherzige Selbsterkenntnis und
Selbstverurteilung gleichsam auszubrennen und durch selbstgewählte oder
willig angenommene Buße die Kraft des höheren Strebens in seiner Seele
zu stärken und zu befestigen. Wer dazu fähig ist, der bewahrt sich ewige
Jugend, der rettet sich vor jener seelischen Verkalkung, der so viele
Menschen aus Selbstzufriedenheit und Bequemlichkeit schon in jungen
Jahren verfallen. Es gibt fortschreitende und stillstehende, aktive
und passive Menschen: Nur wer sich selbst erkennen, wer sich demütigen,
wer bereuen und sühnen kann, der schreitet fort und erhebt sich dem
Leben gegenüber und sich selbst gegenüber aus dem passiven Stand in den
aktiven Stand.
Aus: „Lebensführung“ von Friedrich Wilhelm Foerster, Pädagoge (+1966 Kilchberg, Schweiz)
Psychotherapie: Ein Weg zur Umkehr?
Gewissenserforschung, Umkehr, Buße aus psychotherapeutischer Sicht
Die
Beichtstühle haben sich geleert, die Warteräume der Psychotherapeuten
gefüllt. Ist Psychotherapie also der zeit?gemäße Ersatz für das
Sündenbekenntnis? Gespräch über diesen Fragenkomplex mit einem
Psychotherapeuten.
Kann der Psychotherapeut etwas mit dem Begriff Umkehr anfangen? Univ. Doz. Raphael Bonelli:
Auf´s erste nicht, weil es diesen Begriff in der Psychotherapie
eigentlich nicht gibt. Der religiöse Begriff Umkehr besagt ja, daß man
einen Weg gegangen ist, der falsch war, daß man dies erkennt und jetzt
den Entschluß faßt, den richtigen Weg zu gehen. Das setzt also voraus,
daß es so etwas wie „richtig“ und „falsch“ gibt. Beides sind aber
Begriffe, die so in der klassischen Psychotherapie nicht vorkommen. Sie
beurteilt nach einem anderen Kriterium. Sie fragt: Tut dir etwas gut?
Oder nicht? Diese Fragestellung hat keinen transzendenten,
allgemeingültigen Bezugspunkt, sondern sie bezieht sich nur auf die
psychische Situation. Es geht der Psychotherapie in erster Linie um die
Befindlichkeit des Klienten.
Tun dem Menschen nicht nur Verhaltensweisen gut, die in sich richtig und gut sind? Bonelli:
Ja, doch, aber der Psychotherapeut weiß nicht, was richtig und gut ist.
Man kann in der Psychotherapie darauf kommen, daß jemandem etwas nicht
gutgetan hat und es daher angebracht erscheint, von nun an etwas anders
zu machen. Aber die moralische Beurteilung: „Das habe ich falsch
gemacht, es war eine Sünde und jetzt kehre ich zu dem zurück, wie es
wirklich gehört…“ – das gibt es genau genommen in der Psychotherapie
nicht. Das ist auch ihre größte Einschränkung.
Der Maßstab ist also rein subjektiv? Anders bei jedem einzelnen? Bonelli:
Richtig. Vom Konzept der Psychotherapie tut mir beispielsweise etwas
anderes gut als Ihnen. Deswegen darf der Psychotherapeut seinem Klienten
auch nicht sagen, was ihm guttut. Das wäre ein Übergriff. Der Klient
entdeckt mit Hilfe des Therapeuten selbst, was ihm guttut. Es gibt
allerdings einige Phänomene in der modernen Psychotherapie, die dem
Begriff der Umkehr nahekommen. So weiß man etwa, daß es in einem
Konflikt verschiedene Perspektiven gibt. Daher kann man einen erstarrten
Konflikt dadurch auflösen, daß man mit dem Betroffenen übt, die Sicht
anderer am Konflikt Beteiligten ins Auge zu fassen, also die Perspektive
zu wechseln. Etwa bei einem Ehekonflikt: Wie sieht das Ihre Frau, wie
sehen es Ihre Kinder? Bei dieser Übung relativiert sich dann die eigene
Position, die eigene verhedderte Denkweise. Da kommt man der Umkehr sehr
nahe. Denn bei der Umkehr im religiösen Sinn merke ich plötzlich in
einem Aha-Erlebnis, daß durch meine Handlung jemand anderer gelitten
hat, daß ich also etwas Böses getan habe, von dem ich mich abwenden und
für das ich um Vergebung bitten muß.
Können Sie den Unterschied noch einmal klarstellen, was die psychotherapeutische und die religiöse „Umkehr“ unterscheidet? Bonelli:
Die Umkehr im Sinn der Psychotherapie ist die Erkenntnis: Das hat mir
nicht gutgetan. Das mach’ ich in Zukunft anders. Die religiöse Umkehr
ist die Einsicht: Ich habe gegen Gottes Gebote verstoßen, was ich getan
habe ist objektiv falsch. Ich habe anderen geschadet. Im Vertrauen
darauf, daß dies richtig und gut ist, unterwerfe ich mich den Geboten
Gottes.
Wenn es also keine objektiven Maßstäbe für gut gibt, kann die Psychotherapie dann etwas mit dem Begriff Schuld anfangen? Bonelli:
In der psychotherapeutischen Bewegung gibt es oft die Tendenz, die
Schuld für das Leiden bei den anderen zu suchen und nicht bei sich
selber. Bei Menschen, die lang in psychotherapeutischer Behandlung
waren, erlebt man oft, daß sie sich in den Gedanken eingepuppt haben:
Ich bin ein Opfer, die anderen haben mir Böses getan. Fragt man sie
dann: Kann es nicht sein, daß auch sie etwas falsch gemacht haben? – so
kann es zu einer echten Befreiung kommen. Denn die Opferrolle, aus der
man nicht herausfindet, erzeugt eine enorme Unfreiheit, denn niemand
kann seine Geschichte ändern. Wenn einer aber entdeckt, daß er auch
etwas zu seiner derzeitigen Notsituation beigetragen hat, erschließt er
einen Handlungsspielraum für eine Veränderung. Und das wirkt befreiend.
Ein konkreter Fall? Bonelli:
Ein Klient hatte 10 Jahre lang Therapien gemacht. Dann kam er zu mir,
sehen, ob ich eine „neue“ Idee habe. Nach zwei Stunden sage ich ihm, er
habe mir alle aufgezählt, die ihn traumatisiert haben, und frage ihn
dann: „Ich sehe sehr viel Unversöhnlichkeit in Ihrem Leben. Könnte es
nicht sein, daß Sie dadurch mitverantwortlich sind für Ihr Unglück?“ Das
war für ihn eine Offenbarung. Niemand hatte ihn das je gefragt. Es war
der Auslöser dafür, daß er einen ganz neuen Weg eingeschlagen hat, indem
er begonnen hat, anderen zu verzeihen. Als Psychotherapeut bin ich
allerdings nicht zuständig, die Menschen direkt zu Gott zu führen. In
der Psychotherapie geht es um die Selbsterkenntnis des Patienten. Aber
man kann Fragen stellen, die Aha-Erlebnisse auslösen und mitunter zu
einer Gotteserfahrung werden. Ist das nicht fast schon Gewissenserforschung? Bonelli:
Nicht in dem Sinn, wie es die Kirche anbietet. Wer zur Beichte geht,
tut dies auf dem Hintergrund des Wissens: Du wirst immer wieder
schuldig. Aber es gibt die Möglichkeit, dafür Verzeihung geschenkt zu
bekommen. Gäbe es keine Schuld, wäre die Beichte sinnlos. Das Bewußtsein
jedoch, daß man selber schuldig werden kann, ist in vielen Köpfen nicht
mehr vorhanden. Viele sind sehr sensibel dafür, daß man an ihnen
schuldig wurde. Daß auch sie schuldig werden können, sehen sie nicht.
Und damit verheddern sie sich in eine Art Gefangenschaft. Die
Verantwortung für eine Schuld auf sich zu nehmen, dann hingehen und sich
entschuldigen – das ist eine großartige Befreiung, die allerdings ohne
diese Einsicht nicht stattfinden kann. Für den psychisch gesunden
Menschen ist es von großer Bedeutung, zur Umkehr fähig zu sein. Jeder
geht notwendigerweise in Sackgassen. Der Egoismus, die Ichhaftigkeit,
ist eine typische Sackgasse. Der Psychotherapeut Fritz Künkel hat dies
als eine der Ursachen für die Neurose beschrieben. Wer immer nur um sich
kreist, kann den anderen und das Geschehen rund um sich nicht mehr
richtig sehen. Weil jeder Mensch von dieser Gefahr bedroht ist, besteht
fortgesetzt, auch psycho-dynamisch, die Notwendigkeit einer Korrektur. In solchen Fällen könnte Psychotherapie helfen? Bonelli:
Ja, sie kann dieses Phänomen ins Bewußtsein heben, würde es aber nicht
moralisch bewerten. Sie würde die ichhafte Weltsicht als ein Phänomen
beschreiben, das einem nicht guttut. Künkel stellt den ichhaften, dem
sachlichen Menschen gegenüber. Letzterer hat so viel Distanz von sich
selber, daß er zu selbstlosen Handlungen fähig ist. Künkel bringt das
Beispiel: Ein Mann führt eine alte Frau über die Straße. Der ichhafte
Mensch denkt dann: „Ich habe geholfen, hoffentlich wurde ich gesehen.
Was bin ich doch für ein guter Mensch…“ Der sachliche Mensch hingegen:
„Die alte Frau wäre nicht allein hinübergekommen. Gott sei Dank wurde
ihr geholfen.“ Und er beläßt es dabei. Daran wird deutlich: Gute
Handlungen, die ichhaft begangen werden, neurotisieren. Nun zum Begriffe Buße. Kann der Psychotherapeut damit etwas anfangen? Bonelli:
Psychodynamisch tut es dem Menschen einfach gut, wenn er, nachdem er
schwere Schuld auf sich geladen hat (nach einer Abtreibung, einer
schweren Verfehlung, ein arger Verrat), etwas zur Wiedergutmachung tun
kann. Es vermittelt das Gefühl, sich reingewaschen zu haben. In dieser
Haltung geht man ja auch zu dem, den man geschädigt hat, und bittet um
Vergebung. Das ist ja etwas sehr Schönes und eigentlich Normales.
Es erfordert aber Courage… Bonelli: Ja, denn man könnte ja ausweichen, wegschauen. Wer um Entschuldigung bittet, dem verzeiht eigentlich fast jeder.
Themenwechsel: Schuldgefühle. Gibt es da eine krankhafte Dimension? Bonelli:
Obwohl Schuld in der Psychotherapie negiert wurde, war dies bei
Schuldgefühlen nie der Fall. Zwischen beidem besteht allerdings ein
Zusammenhang. Es gibt meiner Ansicht nach pathologische und
physiologische Schuldgefühle. Erstere sind entweder übertrieben oder
bestehen überhaupt zu Unrecht. Die physiologischen hingegen sind die
richtige Reaktion eines gesunden Gewissens auf eine böse Tat. Allerdings
wurden in der Psychotherapie lange Zeit alle Schuldgefühle als
pathologisch eingestuft und damit Schuld negiert. In welcher Form tritt diese krankhafte Art von Schuldgefühlen auf? Bonelli:
Es gibt die Skrupel: Menschen kommen nicht davon weg, daß sie nicht
perfekt gehandelt haben. Und weiters: wenn jemand die Größe der Schuld
massiv übertreibt. Dann geschieht es, daß jemand beichtet und meint, es
sei ihm nicht vergeben. Wer nach einer Beichte noch einmal und noch
einmal dieselbe Sünde beichtet, dann spricht man von Skrupeln. Gute
Beichtväter merken das. Da kann dann eine Psychotherapie helfen.
Inwiefern? Bonelli:
Man kann aufarbeiten, welcher Mechanismus bewirkt, daß sich jemand so
an eine Schuld hängt. Meist steckt Perfektionismus dahinter: Man kann
sich den Mangel an Perfektion selbst nicht verzeihen. In der Beichte
geht es nämlich nicht darum, daß man sich selbst durchschaut, sondern
sie ist der Raum, in dem Gott die Sünden verzeiht. Daher ist
Psychotherapie manchmal eine gute Hilfe für die Gewissenserforschung. Manchmal
hilft es einem Menschen, seine Handlungsmotive zu untersuchen in einem
Raum, wo diese Motive nicht gleich moralisch beurteilt werden. Da kann
der Therapeut helfen. Das gilt besonders bei Perfektionisten. Sie
beurteilen sofort alles, halten aber keine schlechte Beurteilung aus.
Und weil dies der Fall ist, blenden sie manches einfach aus. Alle
anderen sehen, was falsch läuft, nur der Betroffene erkennt seine
Motivationen nicht, weil er sich ja daran klammert, nie etwas falsch zu
machen. Eine solche Konstellation kann man auflösen, indem man dem
Patienten die entsprechenden Fragen stellt. Und dann kann ihm klar
werden, was er lange verdrängt hat.
In welcher anderen Form kann der Umgang mit Schuld krankhaft sein? Bonelli:
Der Narzißt zum Beispiel ist überzeugt, nie etwas falsch zu machen. Er
kreist selbstverliebt um sich und ist begeistert von allem, was er sagt
und tut. In dieser Form des Selbstbetrugs leben wir mehr oder weniger
alle – nur der Narzißt im pathologischen Ausmaß. Gibt es unter Christen auch so etwas wie einen psychisch belastenden Leistungsstreß? Bonelli:
Unter religiösen Menschen findet man häufig einen Hang zum
Perfektionismus. Sie meinen, das Idealbild darstellen zu müssen.
Johannes Torello hat das als neurotische Spiritualität bezeichnet. Wir
haben zwar alle Christus als Ideal vor Augen, müssen alle von Ihm
lernen, aber wir müssen damit leben, daß Er uns in jeder Hinsicht
überragt. Unsere Aufgabe ist es, uns auf Ihn zuzubewegen. Wenn einer
nicht aushält, daß er nicht vollkommen ist, daß er sündigt und daher
beichten gehen muß, dann ist er ein Perfektionist – und da kommen echte
Schwierigkeiten auf ihn zu. Da ist auch Stolz im Spiel. Ist die Psychotherapie heute ein Ersatz für Beichte und Umkehr? Bonelli:
Wir kommen aus einer Zeit, in der die Kirche den Menschen Bezugspunkte
zur Lebensgestaltung vermittelt hat. Heute leben viele Menschen ohne
solche Orientierung außer der Selbstverwirklichung. Das läßt sich am
besten an den Mann-Frau-Beziehungen illustrieren, wie ich an vielen
Klienten feststelle. Früher war klar: Man heiratet und bleibt einander
ein Leben lang treu. Ein klares Konzept, wenn auch schwierig im Leben
umzusetzen. Heute muß man sich fragen: Wie kann ich meine
Pachtwork-Family am besten leben und ist es ok, wenn ich eine
Außenbeziehung habe? Das sind komplizierte Lebenskonstellationen, auf
die man gar keine klare Antwort haben möchte. Aber wegen des Unbehagens,
das man empfindet, sucht man doch eine. Der vom Zeitgeist
getriebene Durchschnittsmensch – also der Spießer – ist eigentlich sehr
unfrei. Seine Bequemlichkeit, seine Denkmuster, seine Triebe, Wünsche
und ichhaften Vorstellungen schränken seinen Handlungsspielraum ein.
Wirklich frei ist nur der Heilige, weil Tugenden die persönliche
Freiheit erhöhen. Der Heilige hat auch kein Problem mit der
Selbsterkenntnis, gesündigt zu haben, ja ein großer Sünder zu sein, weil
er sich letztlich eben von Gott geliebt weiß und seine Vergebung
erfahren hat. Gottferne Menschen jedoch leben im Selbstbetrug und in der
Illusion, sie seien im Grunde ganz in Ordnung, sie brauchten eigentlich
keine Sündenvergebung. Univ. Doz. Raphael Bonelli ist Psychiater & Psychotherapeut in Wien. Das Gespräch mit ihm führte C. Gaspari.
(Papst Benedikt XVI.)
Die Buße ist
eine Gnade. Es gibt eine Tendenz in der Exegese, die sagt: Jesus hätte
in Galiläa eine Gnade ohne Bedingungen, eine absolut bedingungslose
Gnade verkündigt, somit auch ohne Buße, eine Gnade an sich, ohne
menschliche Vorbedingungen. Doch dies ist eine falsche
Interpretation der Gnade. Die Buße ist Gnade; es ist eine Gnade, daß wir
unsere Sünde anerkennen, es ist eine Gnade, daß wir anerkennen, der
Erneuerung, der Änderung, einer Umformung unseres Seins zu bedürfen.
Buße, die Möglichkeit, Buße zu tun, ist ein Geschenk der Gnade. Und
ich muß sagen, daß wir Christen auch in der letzten Zeit oft das Wort
Buße gemieden haben, es schien uns zu hart zu sein. Jetzt, unter den
Angriffen der Welt, die von unseren Sünden sprechen, sehen wir, daß die
Möglichkeit, Buße zu tun, Gnade ist. Und wir sehen, daß es notwendig
ist, Buße zu tun, das heißt anzuerkennen, was in unserem Leben falsch
ist, sich für die Vergebung zu öffnen, sich auf die Vergebung
vorzubereiten, sich verwandeln zu lassen. Der Schmerz der Buße, das
heißt der Reinigung, der Umformung, dieser Schmerz ist Gnade, da er
Erneuerung, Werk der göttlichen Barmherzigkeit ist.
Papst Benedikt XVI.
Aus der Predigt bei der Eucharistiefeier mit den Mitgliedern der Päpstlichen Bibelkommission am 15.4.2010
Askese gehört zum christlichen Leben
Auseinandersetzung mit der Frage: Welchen Sinn haben Bußübungen?
Bußübungen – gibt es das
heute überhaupt noch? Paßt das im 20. Jahrhundert noch ins christ?liche
Leben: Fasten, nächtliches Wachen, Verzichten? Im fol?genden Gedanken
dazu aus zwei Interviews zum Stellenwert von Buße im christlichen
Leben:Sich von Bindungen befreien
Was ist Askese? P. Antoine d’Augustin:
Zunächst einmal möchte ich in Erinnerung rufen, daß die erste und
wichtigste asketische Übung darin besteht, den Willen des Herrn zu
erfüllen! Also seine Standespflichten zu erfüllen: normal zu beten, den
Nächsten zu lieben, von seinem Glauben Zeugnis abzulegen, seine
Verantwortung in der Welt wahrzunehmen… Danach kann es vorkommen, daß
der Heilige Geist im Herzen des Menschen etwas Besonderes erweckt. Einen
Anruf zu noch größerer Hingabe in einer besonderen Form… Allerdings
sollte man sich nicht, weil uns eine besondere Form abstößt, davon
abhalten lassen, den Wert der Askese wiederzuentdecken.
Welchen Sinn hat sie? P. Antoine d’Augustin:
Wir haben alle Bindungen, die uns daran hindern, Gott und den Nächsten
zu lieben. Askese, das heißt, vom Heiligen Geist geleitet auf manche
Dinge zu verzichten, um sich von den Bindungen freizumachen. So kann man
etwa – Johannes Paul II. hat dies vorgeschlagen – auf Fernsehen oder
Internet verzichten, vor allem, wenn uns das vom Familien- oder
Gebetsleben abhält. Askese gehört einfach zu jedem christlichen Leben! Allerdings
muß sie angepaßt und den Gaben des Heiligen Geistes entsprechend geübt
werden. Daher würde es beispielsweise auch nicht viel Sinn machen,
systematisch von allen Christen zu verlangen, jede Woche zu fasten und
am Boden zu schlafen. Jede aktive Reinigungshandlung soll der
Unterscheidung durch einen anderen unterworfen werden. Das kann der
Ehepartner sein – wenn beide ein christliches Leben führen – oder
selbstverständlich ein Priester. Die große Gefahr bei der Askese ist,
daß sie zur Quelle des Stolzes wird. P.
Antoine d’Augustin Mitglied von „Notre Dame de Vie“, Religionsprofessor
und geistlicher Begleiter von Schulen des Gebets in Paris
Verzichten, um mehr lieben zu lernen
Verlangt der heilige Paulus nicht, daß man am eigenen Leib vollende, was am Leiden Christi noch fehlt? Benedicte Mathonat:
Sich am Leiden Christi zu beteiligen, bedeutet nicht, sich freiwillig
physisches Leiden zuzufügen. Vielmehr geht es darum, jene Leiden, die
das Leben uns beschert, anzunehmen und zu ertragen. Die moralischen und
christlichen Tugenden zu üben, macht nur Sinn und es verändert uns nur,
weil es sich um eine Entscheidung tief im Inneren handelt. Es geht nicht
darum, nach außen hin Außergewöhnliches zu tun. Selbst wenn von manchen
Mystikern ein engerer und sich stärker „physisch“ äußernde Teilnahme am
Leiden Christi verlangt wird, erinnert uns doch der Psalmist:
„Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer.“(…)
Dennoch hat Christus gelitten. Will aber der Christ Ihm nacheifern, muß er da nicht leiden? Mathonat:
Christus hat aber nicht das Leiden gesucht. Er hat alle Konsequenzen
Seiner Mission, uns zu retten, auf sich genommen, also die Liebe auch in
den äußersten Folgen der Sünde, des Leidens und des Todes, zu leben.
Insofern das Leiden eine reinigende Wirkung hat, bestand die Kirche
immer darauf zu betonen, daß nicht das Leiden, sondern die Liebe rettet.
(…)
Hat Christus nicht gesagt: „Wenn dich dein rechtes Auge zur Sünde verführt, dann reiß es aus…“? Mathonat:
Die Kirche hat diesen Befehl nie wörtlich interpretiert – sonst wären
wir alle blind –, sondern als kompromißlose Ablehnung all dessen, was
zur Sünde verleitet. Für den Christen ist die Entsagung Zeichen der
Liebe, die Fleisch annimmt. Man vermag nicht zu lieben, ohne das zu
verlassen, was uns an uns selbst bindet: unseren Komfort, unsere
Bequemlichkeit, unsere Zeit, gewisse egoistische Gewohnheiten… Das
ist mit gewissen, eher leidvollen Einschränkungen unserer
Empfindsamkeit, manchmal unserer körperlichen Bedürfnisse verbunden. Ein
Christ, der sich entwickeln will, wird nicht ohne Bußübungen auskommen.
Aber jeder Verzicht hat nur insofern Sinn, als er dazu dient Gott und
den Nächsten mehr zu lieben.
Benedicte Mathonat ist Professor für Psychologie an der „Faculté libre de philosophie comparée“ in Paris.
Wer hat euch gesagt, christliches Leben sei cool?
Die gelebte Barmherzigkeit erfordert ein Training (P. Alain Bandelier)
Meine kleine Schwester raunzte, wenn man sie frisierte; meine
Großmutter sagte dann: „Schönheit muß leiden!“ Ja, man muß zum Leiden
bereit sein, wenn man ein etwas schwieriges Ziel erreichen will. Man muß
Kälte ertragen, wenn man einen Achttausender ersteigen will, und Staub
schlucken, wenn man am Rennen Paris-Dakar teilnimmt. Man muß
stundenlange, langweilige Übungen absolvieren, wenn man ein tolles
öffentliches Konzert gestalten will. Und wenn man einem Kind das Leben
schenkt, wird man um zwei Uhr nachts aufstehen müssen, weil es Hunger
hat, das Kleine! Ein mittelmäßiges Glück braucht keinen solchen Aufwand.
Aber es versäumt die höchsten Freuden. Ja, meine Freunde! Wer hat
euch denn gesagt, daß christliches Leben cool sei und daß man auf einem
fliegenden Teppich in den Himmel gelangt? Dein Herr hat die Welt auf dem
harten Holz des Kreuzes gerettet, und du verzupfst dich, kaum daß das
Evangelium dich etwas zu kosten beginnt? Gott mit ganzem Herzen zu
suchen, Ihn anzubeten, Ihm zu dienen, das ist wunderbar! Aber es ist
nicht einfach. Seinen Nächsten zu lieben, mit dem Armen zu teilen, etwas
in der unvollkommenen Welt zu ändern, Freude zu schenken, all das ist
herrlich! Aber es ist nicht einfach. Auch das spirituelle Leben,
anders gesagt: die wahre gelebte Barmherzigkeit, erfordert ein Training.
Der heilige Ignatius nennt das spirituelle Exerzitien. In die
Großzügigkeit, das Durchhaltevermögen, die Freiheit muß man sich
einüben. „Der Weg der Vollkommenheit führt über das Kreuz. Es gibt keine
Heiligkeit ohne Verzicht und ohne geistigen Kampf.“ Also ohne eine
gewisse Askese, die sich in der einen oder anderen Form des freiwilligen
Verzichts äußert, in einer „Kasteiung“, um in der traditionellen
Sprache zu bleiben. Das ist der Widerhall von Jesu Wort: Wer mein Jünger
sein will, der verleugne sich selbst… Es sei sofort hinzugefügt, daß
die besten Bußübungen jene sind, die man nicht selbst wählt und die man
im Frieden, ja mit Freude annimmt. Aber darauf bereitet man sich eben
mit Bußübungen vor. Ihre Form mag sich von einer Kultur und Epoche zur
anderen ändern, sich ändern je nach persönlichem Anruf. Aber ganz darauf
verzichten darf man nicht. Übrigens sollten wir an jedem Freitag,
insbesondere in der Fastenzeit, einen echten Verzicht leisten, und am
Aschermittwoch und Karfreitag ist Fasten Pflicht.
P. Alain Bandelier
Dieser Text und die beiden Interviews sind „Famille Chrétienne“ 1675 vom Feb. 2010 entnommen.
Es war eine schöne Auferstehung!
Der Völkermord in Ruanda und die Wunden (P. Ubald Rugirangoga)
Der
Völkermord in Ruanda hat tiefe, kaum heilbare Wunden gerissen. Um sie zu
heilen, hat P. Ubald seiner Pfarre eine Zeit der Buße und Umkehr
angeboten: Allein in meiner Pfarre leben mehr als 1.000 Leute, die
jemanden ermordet haben. Der Genozid war ja ein unvorstellbarer
Wahnsinn! Diesen Menschen habe ich gesagt: Ihr müßt aufhören zu
kommunizieren. Ich schlage Euch vor, einen siebenmonatigen Weg der Buße
und der Erneuerung mit mir zu gehen. Etwa 40 Personen sind meinem Aufruf
gefolgt, sich auf diesen Weg konkreter Buße zu begeben. Ich war da sehr
anspruchsvoll, habe viel über Vergebung gepredigt. In diesen Katechese
habe ich ihnen dann auch gesagt, sie müßten, bevor sie wieder die
Kommunion empfangen dürften, zu den Familien der Ermordeten gehen und
sie um Verzeihung bitten: „Ihr habt zwar im Gefängnis um Vergebung
gebeten, aber wenn Eure Bitte ernstgemeint war, dann müßt Ihr jetzt zu
den Familien der Opfer gehen und die Witwen und Waisen um Vergebung
bitten.“ Das war natürlich schwierig, sehr schwierig sogar. Aber sie
sind zu den Witwen gegangen, haben diesen geholfen, die Häuser
wiederaufzubauen, sind in die Spitäler zu den kranken Kindern gegangen –
kurzum, zu den Opfern selbst. Daraufhin sind auch diese zu mir
gekommen, um mir als Pfarrer zu sagen: „Dieser Mann kann wieder die
Heilige Kommunion empfangen. Zwischen uns ist jetzt alles in Ordnung. Er
hat mich um Verzeihung gebeten – und ich habe ihm verzeihen können. Ich
fürchte mich nicht mehr vor ihm.“ Daraufhin haben wir eines Tages
eine Art Gerichtssitzung veranstaltet. Die um Vergebung gebeten hatten,
kamen mit jenen zusammen, die Vergebung gewährt hatten. Auch deren
Familien waren da. Auch sie hatten ja gelitten: die Großeltern, die
Geschwister… Bei dieser Gelegenheit haben wir versucht herauszufinden,
ob wirklich Vergebung stattgefunden hatte. Bei fünf Personen mußten wir
die Ernsthaftigkeit des Bemühens leider bezweifeln. Man muß bedenken: Da
handelt es sich ja nicht um die Sanierung von Lappalien. Wir wollten
erkennen, ob greifbare Handlungen in Richtung Versöhnung gesetzt worden
waren: Was hatte der Täter getan, um die Opfer zu bewegen, ihnen zu
vergeben? Da gab es dann Aussagen wie: „Ich fürchte mich nicht mehr vor
ihm.“ „Meine Kinder spielen jetzt mit seinen Kindern.“ Diese Greueltaten
hatten sich ja zwischen Menschen, die in unmittelbarer Nachbarschaft
lebten, abgespielt. Danach haben wir ein großes Fest veranstaltet.
Die Familienmitglieder der Opfer legten den Mördern die Hände auf und
beteten für sie. Und die ganze Gemeinde war auf den Knien und betete für
die Mörder. Ich habe alle mit Weihwasser besprengt. Es war eine wahre
Auferstehung!
P. Ubald Rugirangoga
Erkenne dich selbst Christen bedürfen einer „zweiten“ Bekehrung (Von Gabriele Kuby)
„Was uns von
Gott trennt, ist weniger die Sünde als der Wunsch, sie zu
rechtfertigen“, schreibt der kolumbianische Philosoph Nicolás Dávila.
Mit der Frage des Umgangs mit den eigenen Sünden und der Notwendigkeit
der Selbsterkenntnis setzt sich Gabriele Kuby in ihrem neuen Buch
Selbsterkenntnis – der Weg zum Herzen Jesu auseinander. Im folgenden
Kernsätze daraus. Wer wünscht sich nicht eine bessere Welt? Damit
„die Welt“ besser wird, müssen sich Menschen ändern, müssen einzelne
Menschen umkehren und sich neu an der Wahrheit und der Liebe ausrichten.
Wir leben in dem Bewußtsein, daß es andere sind, die für das Böse in
der Welt verantwortlich sind. Sie und ich würden es bestimmt besser
machen, wenn wir nur die Macht dazu hätten. Wirklich? Vom Bösen in
der eigenen Person nichts wissen zu wollen, ist ein Urtrieb des
Menschen, der in Gläubigen ebenso virulent ist wie in Atheisten. Wir
wollen gut sein und wir wollen gut dastehen, vor uns selbst, vor den
Mitmenschen, vor Gott. Noch jede diabolische Ideologie wurde und wird
mit „Werten“ gerechtfertigt. Vielleicht spiegelt sich in dem Streben,
das Böse mit dem Schein des Guten zu verhüllen, ein Abglanz der Existenz
Gottes. Die Zeitgeist-Christen wollen die Kirche vom schmalen auf
den breiten Weg führen durch Widerstand gegen das Lehramt, Anpassung der
christlichen Sexualmoral an deren faktische Auflösung bis hin zum
kirchlichen Segen für die „Homoehe“, Akzeptanz des alltäglichen
Massenmords an ungeborenen Kindern. Sie ecken nicht an, sie sind
getragen vom Mainstream, von den Medien, von den meisten ihrer
Zeitgenossen und bestärken sich beständig darin, daß sie mündige,
mutige, moderne Christen seien, berufen, die mittelalterlichen Zöpfe der
Kirche abzuschneiden. All dies wird mit „Liebe“ gerechtfertigt, aber
Liebe, die nicht in der Wahrheit wurzelt, ist keine Liebe. Wird die
Liebe aus der Wahrheit entwurzelt, wird sie zu einem Ohrenschmeichler,
der den Weg zur Liebe Jesu verbaut (vgl. 2 Tim 4,1-5). Eine andere
Strategie im Umgang mit dem Bösen besteht darin, von sich und anderen zu
fordern, alle Gesetze und Gebote akribisch einzuhalten, wodurch man
gleichzeitig zum Gefangenen und zum Wächter seiner selbst wird. Zur Zeit
Jesu kannte man 613 Vorschriften, die ein gläubiger Jude einzuhalten
hatte. Keiner war dazu fähig. Je schärfer der Wächter und Ankläger im
Inneren, umso schärfer auch nach außen. Wie ein roter Faden zieht es
sich durchs Evangelium, daß es um die Liebe zu Gott und den Nächsten
geht und nicht um die Einhaltung von Vorschriften um ihrer selbst
willen. Beiden Seiten ist gemeinsam, daß sie den Weg der
Selbsterkenntnis nicht gehen. Selbsterkenntnis ist eine Fähigkeit des
Menschen, die kein anderes Geschöpf besitzt. Wir können geistig aus uns
heraustreten und in den Spiegel schauen, den wir uns selbst vorhalten.
Dabei Objektivität zu gewinnen, ist schwer, zu leicht wird der Spiegel
durch Wünsche, Leidenschaften, Anpassungsdruck, Sünden,
Selbstrechtfertigung verzerrt. Aber Gott kann den Menschen immer und
unter allen Umständen so berühren, daß er plötzlich erfährt: Es gibt
Gott. Er kennt mich. Er schaut mich an mit einem liebenden Blick, so wie
ich bin. In diesem Licht wird plötzlich der Blick in die Tiefe frei.
Der Name dieser Erfahrung ist Bekehrung. Diese Phase der ersten
Bekehrung hat viel Ähnlichkeit mit dem machtvollen Einbruch einer großen
Liebe ins menschliche Leben. Es ist ja eine große Liebe, nur mit dem
Unterschied, daß der Bräutigam Jesus Christus ist, der nicht mit den
Sinnen umarmt werden kann, sondern nur im Geist. Was ist die
Hoffnung, was die Illusion nach der ersten Bekehrung? Im Geiste sieht
man eine Treppe der Heiligkeit vor sich, die nach oben führt. Seht,
Jesus macht aus mir einen neuen Menschen! – bis zu dem Augenblick, an
dem ich mich über einen anderen heftig ärgere und mir ein böses Wort
entfährt. Nach und nach werde ich mir schmerzhaft bewußt, daß der
alte Adam keineswegs gestorben ist, sondern fast unbeeinträchtigt von
meiner Bekehrung weiter am Ruder ist. Wie reagiere ich darauf? So wie
früher? Genau hier ist die Weichenstellung, ob wir wirklich Christen
werden. Hier beginnt die zweite Bekehrung und diese dauert ein Leben
lang, ist immer wieder neu zu vollziehen. Nur der eigene Stolz türmt
sich vor uns auf, Gott selbst sichert uns seine barmherzige Vergebung
immer wieder zu. Es wäre so einfach, wenn wir nur glauben könnten, was
Johannes schreibt: Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und
gerecht; er vergibt unsere Sünden und reinigt uns von allem Unrecht (1
Joh 1,9). Wenn wir diesen Weg gehen, dann begeben wir uns auf eine
Treppe, die nach unten führt. Es ist der Weg in die Wahrheit der eigenen
Existenz. Es ist der einzige Weg zu Gott. Daran werden wir erkennen,
daß wir aus der Wahrheit sind, und werden unser Herz in seiner Gegenwart
beruhigen. Denn wenn das Herz uns auch verurteilt – Gott ist größer als
unser Herz, und er weiß alles (1 Joh 3,19-20). Hier, in der Tiefe,
wenn wir die Treppe hinabgestiegen sind, hier unten in der Armseligkeit
unserer menschlichen Existenz begegnen wir dem Herrn am Kreuz. Dort
vernehmen wir: Ich habe hier auf dich gewartet. Sieh, ich habe deine
Sünden auf mich genommen, ich habe deine Schuld bezahlt. Hier unten wird
wahr, was wir so oft gehört haben und doch nicht glauben konnten: Gott
ist die Liebe und er liebt mich, so wie ich bin. Selbsterkenntnis – der Weg zum Herzen Jesu. Von Gabriele Kuby. Fe-Medien,Verlag, 48 Seiten, gebunden, 5 Euro
Die Kirche durch Leiden ins 3. Jahrtausend führen
(Johannes Paul II.)
Ich möchte heute durch die Vermittlung Mariens meine Dankbarkeit
ausdrücken für das Geschenk des Leidens, das neuerlich mit dem
Marienmonat Mai in Verbindung stand. Ich möchte für dieses Geschenk Dank
sagen. Ich habe begriffen, daß es sich um eine notwendige Gabe handelt.
Der Papst mußte in die Gemelli-Klinik, mußte vier Sonntage lang von
diesem Fenster abwesend sein, mußte leiden: in diesem Jahr ebenso wie
vor 13 Jahren. Ich habe all das meditiert, über all das von neuem
während meines Krankenhausaufenthaltes nachgedacht. Und wiederum ist mir
die große Persönlichkeit des Kardinals Wyszynski, des Primas von Polen
vor Augen gestanden. Er hat mir zu Beginn meines Pontifikats gesagt:
„Wenn Dich der Herr gerufen hat, mußt Du die Kirche ins 3. Jahrtausend
führen.“ Das hat mir damals Kardinal Wyszynski gesagt. Und ich habe
verstanden, daß ich die Kirche Christi in dieses 3. Jahrtausend mittels
des Gebets, mittels ver?schiedener Initiativen hineinführen sollte.
Allerdings habe ich eingesehen, daß dies nicht genügen würde: Es war
notwendig, sie durch das Leiden hineinzuführen: mit dem Attentat vor 13
Jahren und mit diesem neuerlichen Opfer. Warum jetzt? Warum heuer? Warum
in diesem Jahr der Familie? Eben, weil die Familie bedroht ist, weil
sie angegriffen wird. Der Papst muß angegriffen werden, muß Leiden
ertragen, damit jede Familie und die ganze Welt erkennen, daß es
gewissermaßen ein höheres Evangelium gibt: das Evangelium des Leidens,
mit dem die Zukunft vorbereitet werden muß, das 3. Jahrtausend der
Familie, jeder Familie und aller Familien.
Johannes Paul II.
Auszug aus der Ansprache beim Angelus am 29. Mai 1994
Der befreienden Liebe Gottes begegnen
Gespräch über die erneuernde Kraft der Beichte (P. Bernhard Vosicky OCist)
Zur Kommunion gehen viele,
zur Beichte wenige. Es gibt Pfarren, die meinen, man könne Kindern keine
Beichte vor der Erstkommunion zumuten. Bußandachten ersetzen die
Einzelbeichte. Was läuft da falsch? Gespräch mit einem gesuchten,
erfahrenen Beichtvater:
Warum wird heute im allgemeinen so wenig gebeichtet? P. Bernhard Vosicky OCist:
Ich beginne vielleicht humorvoll: Vor Jahren war ich in Annaberg, einem
nationalen Heiligtum in Schlesien. Dorthin kommen im Juli viele Leute
beichten: junge, alte, Polizisten, Soldaten, Priester stehen vor den
Beichtstühlen Schlange. Einer der dortigen Franziskaner zeigt dann auf
diese Leute und sagt: „In Polen sündigt man noch, also gehen die Leute
beichten. Bei euch sündigt man offenbar nicht mehr.“ Da ist das Problem:
Die Leute bei uns sündigen zwar auch, gehen aber nicht beichten, weil
sie die Sünde nicht erkennen. Man hat sich daran gewöhnt, die Sünde als
Kavaliersdelikt anzusehen oder sie einfach zu verdrängen. Schlechtes
Gewissen hat man zwar, aber dann verdrängt man es auch wieder leicht.
Und je mehr man abstumpft, umso schwieriger wird es. Mangelndes
Sündenbewußtsein ist unser Problem.
Wie erkennt man die Sünde? P. Vosicky:
Das Wesen der Sünde ist ein eklatanter Bruch mit Gott, ein bewußtes,
freiwilliges Verstoßen gegen ein Gebot Gottes. Aber wer kennt schon die
Gebote Gottes? Etwa das dritte: Du sollst den Tag des Herrn heiligen?
Der Sonntag war immer mit der Feier der Eucharistie verbunden, um dem
Auferstandenen zu begegnen, damit Er uns in Sein Leben, Sterben und
Auferstehen hineinzieht. Viele Menschen gehen diese Lebens- und
Schicksalsgemeinschaft mit Christus nicht mehr ein. Sie sehen es nicht
mehr als Sünde an, nicht in die Messe zu gehen, haben sich vom Du
Christi distanziert. Dieses Abstandnehmen läßt auch die Sün?de nicht
mehr erkennen. Sie besteht ja darin, Christus nicht als Sohn des
lebendigen Gottes, als den Retter zu erkennen.
Es gibt aber auch viele, die regelmäßig sonntags in die Kirche gehen, aber so gut wie nie zur Beichte: Was läuft da falsch? P. Vosicky:
Auch hier fehlt das Sündenbewußtsein. Jesus sagt in der Bergpredigt:
„Selig, die ein reines Herz haben, sie werden Gott schauen.“ Auf diese
Reinheit der Gesinnung legen viele heute nicht mehr so viel Gewicht. Sie
meinen, Gott sei ohnehin barmherzig. In Seiner Güte werde er ein Auge
zudrücken, meine Sünden und Schwächen nicht so tragisch nehmen. Daher
fassen sie etwa Sätze wie: „Wenn einer eine Frau nur lüstern anschaut,
hat er in seinem Herzen Ehebruch begangen…“ als Zumutung auf. Wie kann
Jesus so etwas sagen! Oder ein anderes Wort: „Wenn einer seine Frau
entläßt und eine andere heiratet, begeht er Ehebruch…“ – da heißt es
dann, das könne man heute nicht mehr sagen. Manche Forderungen, die
ausdrücklich in der Heiligen Schrift als ureigenstes Wort Jesu verankert
sind, werden als Zumutungen angesehen. Das sei nicht zeitgemäß. Da ist
der Bruch: Man kennt Christus nicht und Seine moralischen Auffassungen.
Meinen nicht viele: Läßliche Sünden – das schon. Aber bewußt gegen Christus – das nicht! P. Vosicky:
Das Sündenbewußtsein muß eben wachsen. Wie das geschieht? Indem ich
bete und intensiv die Heilige Schrift lese. Sobald ich bete, fließt der
Heilige Geist in mein Herz ein. Er ist es, der uns der Sünde überführt.
Er läßt uns erkennen, daß unser Herz nicht rein ist: Du denkst nicht,
was Gott denkt. Du entsprichst nicht dem Willen Gottes… Und dann die
Schriftlesung: Je mehr einer die Schrift kennt, umso besser kennt er
Christus. Wer die Schrift nicht kennt, erkennt auch die Sünde nicht. Und
wer nicht betet, läßt den Heiligen Geist nicht einfließen.
Mangelt es nicht auch an einer ansprechenden Beichthinführung durch die Kirche? P. Vosicky:
Ganz sicher. Wenn mir jemand sagt, er wisse nicht, was er beichten soll
(uns das sind recht viele), drücke ich ihm einen Gewissensspiegel in
die Hand: er solle ihn, vor allem die 10 Gebote, 10 Minuten lang auf
sich wirken lassen. Dann kommt es oft zur Reaktion: „Das habe ich ja
alles als Sünde!“ Andere sagen, das sei zu plakativ. Ihnen gebe ich die
Heilige Schrift, die Stelle 1Kor 13 über die Liebe: sie trägt alles,
duldet alles, hört niemals auf… Da kann man sich die Frage stellen: Bin
ich so, daß ich alles ertrage? Mich nicht aufblähe? Gut erkennt man sich
auch anhand der Bergpredigt: Richtet nicht, segnet, die euch
verfluchen, betet für die, die euch Böses antun, entferne den Balken aus
deinem Auge… Oder: Über jedes unnütze Wort, müßt ihr Rechenschaft
ablegen – gilt übrigens auch für Journalisten, Priester. Wer sein Leben
damit konfrontiert, wird in der Beichte etwas zu sagen haben.
Was kennzeichnet eine gute Beichte? P. Vosicky:
Viele glauben, sie müßten viele Sünden möglichst genau aufzählen – und
dann sei die Sache erledigt. Das wichtigste bei der Beichte ist die
Reue. Es kann einer wunderbar Sünden aufzählen, bereut sie aber nicht.
Beispiel: Ein Ehemann, 30 Jahre verheiratet, hat eine andere Frau
kennengelernt, große spirituelle Affinität – und dann „ergibt sich halt
manchmal eine sexuelle Beziehung. Aber was soll ich da bereuen, wo die
Partnerschaft spirituell so gut ist?“ Daß die Person spirituell ist, daß
man sie gern hat, das ist keine Sünde. Wohl aber der Ehebruch! Der
Bruch des Versprechens, lebenslänglich treu zu bleiben. Das gilt es zu
bereuen.
Muß man zur Reue eine tiefe Gefühlsbewegung empfinden? P. Vosicky:
Die Reue ist das demütige und zerknirschte Herz: Ich erkenne meine
Armseligkeit und Schwäche – wie der verlorene Sohn, der sagt: „Ich habe
gesündigt und bin nicht mehr wert, Dein Sohn zu sein.“ Ich erkenne an,
daß das, was mich mit Gott und den Mitmenschen verbindet, in Brüche
gegangen ist.
Also nicht unbedingt eine Gefühlsaufwallung? P. Vosicky:
Es kann durchaus Reuetränen geben. Bei Jugendlichen erlebe ich das
oft:?echte Tränen, weil es ihnen leid tut: Ich habe die Liebe Gott und
den Menschen gegenüber verletzt – durch eine eklatante Lüge, eine
Verleumdung. Es tut mir leid, daß ich andere schlecht gemacht habe. Ich
schäme mich. Aber entscheidend ist das nicht. Entscheidend ist: Ich will
nicht mehr sündigen.
Reue und Vorsatz also eng verknüpft? P. Vosicky:
Ja. Je bewußter ich diesen Willensakt setze, umso besser. Die beste
Form der Reue ist es, einen festen Glaubensakt zu setzen: Nichts soll
künftig zwischen Christus und mir stehen. Man kann das auch konkret tun:
ein Kreuz in die Hand nehmen, sich vor das Bild des barmherzigen Jesus
stellen: Jesus, ich vertraue auf Dich. Ich glaube, daß Du mich wirklich
erfüllen und glücklich machen kannst. Alles andere, dem ich vorher den
Vorzug gegeben habe, war keine Erfüllung. Das ist die Reue: Das nicht
Erfüllende beichten und sich zu dem Erfüllenden bekennen. Beichte ist
also ein Bekenntnis: einerseits der Sünden, andererseits zu Christus,
dem einzigen Erlöse, weil ich mich selber nicht aus der Sünde
herauskatapultieren kann.
Wie steht es mit der Buße? P. Vosicky:
Ich gebe gern Tatbußen auf. Bei Ordensleute etwa: den Kuß des Altares
und des Evangelienbuches bewußt zu vollziehen und nicht als Ritual. Du
küßt den Mund des Herrn. Tatbuße wäre auch: Personen, mit denen ich
Probleme habe, nicht zu meiden, sondern sie bewußt zu segnen (nicht mit
der Hand, wohl aber mit dem Herzen, den Augen). Wünsche dieser Person
noch mehr Gnaden, als Du erhalten hast. So wird eine Abneigung
überwunden. Die Wirkung ist oft frappierend: Beziehungen ändern sich.
Als Tatbußen, etwa auch vor dem Kreuz aussprechen: Im Namen Jesu
verzeihe ich diesem oder jenem – und zwar 7 x 70mal. Oder: Eine Person
um Vergebung bitten, eventuell auch nur im Angesicht Gottes. Umkehr ist
nicht nur Sache eines Augenblicks, sie ist ein Prozeß.
Gehen Menschen dann von der Beichte befreit weg? P. Vosicky:
Sehr oft höre ich: „Jetzt ist viel von mir abgefallen.“ Das passiert
oft bei schweren Tatsünden: Abtreibung, schweren Lieblosigkeiten, Haß,
Selbsthaß… In letzterem Fall fordere ich Leute auf: Sagen Sie: „Ich mag
mich wieder.“ Dann lachen sie, merken aber, wie dabei etwas von ihnen
abfällt. Jesus hat gefragt: Willst Du geheilt werden? Daher auch die
Frage: Glaubst Du, daß Gott Dir vergeben hat? Manche tun sich damit
schwer. Wo es aber gelingt, kann es zu einem freudigen Aufschrei kommen.
Es kann passieren, daß man umarmt wird. Braucht die Kirche zu ihrer Erneuerung eine Belebung des Bußsakraments? P.
Vosicky: Unbedingt. Es ist der einzige Weg. Die Barrieren, die in der
Kirche zwischen uns bestehen, sind sündhaft. Sie müssen wir vor Gott
bringen. Was uns trennt, ist immer die Sünde: der Egoismus, die
Arroganz, die Eigenwilligkeit. Und was uns verbindet ist der Heilige
Geist.
Wie kann man die Attraktivität dieses Sakraments fördern? P. Vosicky:
Die Menschen würden vermehrt zur Beichte kommen, wenn sie sehen, daß
viele Möglichkeiten angeboten – und auch genutzt werden. Wir sehen das
hier in Heiligenkreuz bei Jugendvigilien, zu denen 200 bis 300 junge
Leute kommen. Da sind mehrere Beichtstühle besetzt, mit den Namen der
Patres, die Beichte hören. Es ist gut zu wissen, mit wem man spricht,
obwohl man im Bewußtsein beichten soll, daß ich mich dort eigentlich an
Christus wende. Er verzeiht, Er erlöst, Er kennt Dich durch und durch.
Wo es viel Angebot gibt, zieht das die Menschen an. Sieht man, daß
andere beichten, kommt man auf die Idee, daß man selbst auch gehen
könnte. Konkret etwa bei einer Hauptschulbeichte: Während die Schüler
sich auf die Beichte vorbereiten, sehen sie wie zuerst die drei
Beichtväter beichten, dann beichten der Direktor, ein gläubiger Mann,
und der Religionslehrer (wichtig!). Auf diese Weise kommt es dazu, daß
dann alle Schüler bechten gehen. Die Beispielswirkung läßt sich auch in
Medjugorje beobachten. Also: anziehende Angebote erhöhen.
Wie erlebt der Priester das Beichtehören? P. Vosicky:
Als eines der schönsten Dinge, die es gibt. Ich habe den schönsten
Beruf. Andere haben große irdische Macht, aber die Seele des Menschen
mit Gott verbinden, das darf nur der Priester – und das ist wohl das
Größte. Und diese Vollmacht trage ich immer mit mir herum. Wohin ich
auch komme: Es fliegen die Tauben zu. Überall erlebe ich, daß Leute mich
fragen: Darf ich beichten? Darf ich mich zur Beichte anmelden? Wenn man
in dieser Bereitschaft lebt, sprechen einen die Leute an.
Mit P. Dr. Bernhard Vosicky OCist, Professor für Liturgiewissenschaft an der Päpstlichen Hochschule in Heiligenkreuz, sprach CG.
Durch alle Zeiten ertönt der Ruf: Kehrt um!
Gedanken zu den Begriffen Reform und Umkehr (Christof Gaspari)
Fast täglich bekommt man es zu hören: Eine Reform der Kirche sei
unumgänglich. Verharre sie wei?ter in der Erstarrung, werde sie bald auf
den harten Kern Ewig-Gestriger zusammenschrumpfen. Viele Medien
verkünden diese Botschaft, auch innerkirchlich mehrt sich die Kritik. Da
war etwa in einem Wiener Pfarrblatt der Aufruf einer
„Pfarrer-Initiative“ abgedruckt. 300 Priester sollen ihr angehören. Mit
harschen Worten werden Strukturänderungen in der Kirche eingemahnt:
kollegiale Führungsstrukturen, Gewaltenteilung, Transparenz,
„Rechenschaft der Amts- und Vollmachtsträger gegenüber dem Kirchenvolk“…
Die „absolutistische Führungsstruktur“ könne die Zukunftsfragen nicht
lösen, die Kirchenlehre sei zu reformieren nach den „Maßstäben des
Evangeliums“. Ähnlicher Ton in einem burgenländischen Pfarrblatt.
Auch hier wieder der Ruf nach Reform: Aufhebung des Pflichtzölibats,
Frauenordination, „Lösungen für Geschiedene und Wiederverheiratete mit
der Möglichkeit der Segnung einer zweiten Partnerschaft, freie und
offene Kirche…“ Wir hätten in der Katholischen Kirche dringend einen
Martin Luther nötig, eine überfällige Reformation stellte ein
steirischer Pfarrer nach dem Treffen von mehr als 550 Pfarrgemeinderäten
aus ganz Österreich mit den Bischöfen im Mai fest. Gut, reden wir
also über Reform. Das Wort hat heute Hochkonjunktur: Struktur-, Steuer-,
Strafrechtsreform – um nur einige zu nennen – stehen auf dem Programm.
Alles wird laufend reformiert. An die zeitbedingten Gegebenheiten
angepaßt. Man muß nur einmal die immer dicker werdenden Sammlungen der
jährlich beschlossenen Gesetze sehen, um das Maß der Regulationswut
unserer Gesellschaft zu erkennen. Total unüberblickbar. Längst hat
sich das Wort Reform von seinem ursprünglichen Sinngehalt entfernt. Von
seinem Wortstamm her bedeutet es nämlich: Wiederherstellung,
Zurückbildung. Im heutigen politischen Sprachgebrauch jedoch bezeichnet
es, wie man bei „Wikipedia“ nachlesen kann „ eine größere, planvolle und
gewaltlose Umgestaltung bestehender Verhältnisse und Systeme.“ Halten
wir an dieser Stelle fest: Es geht um einen gezielten Vorgang, der das
Umfeld des Menschen – die „Verhältnisse und Systeme“ – umgestaltet. Was
das Ziel der Umgestaltung anbelangt, so steht hinter den Reformen ein
diffuser Fortschrittsbegriff: materielle Wohlstandsmehrung, Förderung
der Gesundheit, Befreiung von naturgegebenen und sozialen Zwängen… Ein
rein diesseitiges Konzept. Gegenstand der Reformen ist das Umfeld
des Menschen, der Aufbau leistungsfähiger, gesellschaftlicher Systeme,
die unseren Wohlstand gewährleisten sollen. Darüberhinaus aber zielen
die Reformen auch auf die Denkmuster der Menschen, damit diese sich
systemkonform verhalten. Was ist nun geschehen? Dieses Denken hat
auch Eingang in die Kirche gefunden. Kirchenreform ist zum Renner
geworden. „Ecclesia semper reformanda“ (die Kirche müsse fortgesetzt
verändert und erneuert werden) ist ein Schlagwort, das fast schon den
Charakter eines Dogmas angenommen hat. Viele meinen, dieser Satz sei die
zentrale Botschaft des 2. Vatikanischen Konzils. Stimmt aber nicht: Das
Schlagwort selbst wurde erst Mitte des 20. Jahrhunderts geprägt und vom
Theologen Hans Küng populär gemacht. Viele verstehen darunter eine
Reform, die sich zum Ziel setzt, die Lehre der Kirche an jenen Stellen
zu ändern, wo sie im Widerspruch zu den etablierten „modernen“
Vorstellungen stehen. Vieles sei nicht mehr zeitgemäß, etwa das strenge
Bestehen auf der Unauflöslichkeit der Ehe. Weil nun in der Kirche so
häufig nach Reform gerufen wird, suche ich in der Heiligen Schrift nach
diesem Stichwort. Ergebnis: kein einziger Treffer. Einige Male kommt das
Wort in den Kommentaren zum Schrifttext vor. Reform also durchaus kein
zentrales Anliegen. Ist auch kein Wunder: Gott geht es ja nicht primär
um das irdische Wohlbefinden des Menschen – auch wenn dieses ja
erstrebenswert ist –, sondern um dessen ewiges Heil. Und dieses ist
nicht von den äußeren Lebensumständen abhängig, sondern vom Maß der
Liebe, die das Leben eines Menschen prägt. Daher ändert sich das
Bild auch sofort, wenn man nach dem Wort „Umkehr“ fahndet. Es kommt 55
Mal in der Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift vor und der Appell
„Kehrt um!“ ergeht 38 Mal. Das Thema Umkehr zieht sich durch das Alte
wie das Neue Testament. Es ist eine zentrale Botschaft, ein
wiederkehrender Aufruf Gottes. Und worum geht es bei dieser Umkehr?
Um die Wiederherstellung der immer wieder gefährdeten und gebrochenen
Liebesbeziehung zu Gott. Sie geschieht durch einen persönlichen Akt. Der
Vorgang findet in meinem Inneren statt. Ich öffne mich neu für die
Liebe Gottes. Diese
wieder eingegangene Liebesbeziehung zu Gott hat wesentlich auch mit den
Geboten zu tun. Man kann sie nicht auf der rein emotionalen Ebene
angesiedelt sehen. Jesus stellt das eindeutig klar: „Wer meine Gebote
hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird
von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich
ihm offenbaren.“ (Joh 14,21) Dabei geht es um Seine Gebote! Sie
gelten für alle Zeiten, sind die Richtschnur für ein erfülltes Leben.
Sie unterliegen keinen Moden, können nicht beliebig abgeändert werden.
Jesus warnt ausdrücklich vor solcher Versuchung: „Wer auch nur eines von
den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der
wird im Himmelreich der Kleinste sein.“ (Mt 5,19) Nicht die Gebote
haben sich nach den Möglichkeiten des Menschen zu richten, sondern den
Menschen sind die Gebote als Perspektiven für ein geglücktes Leben vor
Augen gestellt, damit sie stets wieder neu ihren eigenen Kurs
korrigieren können. Das ist der Weg der Erneuerung, der auch heute
aus der Krise herausführen wird. Die persönliche Umkehr ist der
Schlüssel gerade auch für eine gesellschaftliche Erneuerung. Sie beginnt
im Herzen des einzelnen, beschränkt sich aber nicht auf eine
persönliche Frömmigkeitsübung. Die Nähe zu Gott bewirkt eine soziale
Dynamik: Denn jeder, der umkehrt, wirkt selbstverständlich reformierend
auf die Kirche. Auch andere Menschen erkennen nun, daß ein Leben mit
Gott die Antwort auf die eigenen Probleme darstellt und Auswege aus
Sackgassen aufzeigt. Jede Umkehr hat eine größere Nähe Gottes zur Folge,
die wiederum auf die Umgebung ausstrahlt. Dort kann sie zu weiterer
Umkehr Anlaß geben, die sich wie eine Kettenreaktion ausbreiten kann.
Das ist etwas ganz anderes als der kämpferische Ruf nach Gewaltenteilung
und kollegialen Führungsstrukturen. Das klingt jedenfalls nach Kampf um
Einfluß und Macht. Das Neuwerden des einzelnen im Heiligen Geist
scheint da nicht vorrangiges Anliegen zu sein. Genau um dieses
Neuwerden aus dem Heiligen Geist geht es aber. Was als franziskanische
Reform im 12. Jahrhundert bezeichnet wird, beschreibt einen solchen
Ansteckungsprozeß mit tiefgreifenden Folgen für die Erneuerung der
Kirche. Sie setzt aber beim einzelnen an, beim Menschen, der seinen
Irrweg erkennt und sich für die barmherzige Liebe Gottes öffnet.
C. Gaspari
Kehrt um!
Kehrt um zu ihm, Israels Söhne, zu ihm, von dem ihr euch so weit entfernt habt. (Jes 31,6) Kehrt um, ihr abtrünnigen Söhne, ich will eure Abtrünnigkeit heilen. (Jer 3,22) Ich
habe doch kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muß - Spruch Gottes,
des Herrn. Kehrt um, damit ihr am Leben bleibt. (Ez 18,32) Zerreißt
eure Herzen, nicht eure Kleider, und kehrt um zum Herrn, eurem Gott!
Denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Güte und es
reut ihn, daß er das Unheil verhängt hat. (Joel 2,13) Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. (Mt 3,2) Petrus
antwortete ihnen: Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen
Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die
Gabe des Heiligen Geistes empfangen. (Apg 2,38)
Weiterführende Themen:
Familie unter Beschuss
/ Fürchtet euch nicht / Kinder sind ein Segen
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ist die Liebe - Hinweise
» Leben
mit Gott
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Hilfen fürs Leben
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»
Jeder Atemzug sei Anbetung!
"Gott liebt dich.
Er ist die Liebe. Rede es dir vor, schreibe es auf, singe davon,
dann wird dein Herz von der Liebe Gottes überflutet und du LEBST".
Zähler und Statistik
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