Was die religiösen Aspekte des Grabtuches von Turin betrifft, so möchte ich
fünf Hauptpunkte näher beleuchten:
1. Der Tod des Mannes des Grabtuches
2. Hinweise auf die Gottheit Christi auf dem Grabtuch von Turin
3. Hinweise auf die Auferstehung auf dem Grabtuch von Turin
4. Das Grabtuch von Turin und die anderen monotheistischen Religionen
5. Das Grabtuch als hervorragendes Mittel zur Neuevangelisierung.
1. Der Tod
des Mannes des Grabtuches von Turin
Wenn man den Ärzten Glauben schenken darf, so ist der Mann des Grabtuches
von Turin an einer Perikardtamponade gestorben. Bei einer solchen Todesart
stößt der Sterbende fast immer einen gellenden Schrei aus, sobald die Herzwand
zerreißt und sich das ganze Blut in den Herzbeutel ergießt. Ein solcher Schrei
ist bei den Synoptikern erwähnt. (Mk 15,37; Mt 27,50; Lk 23, 46). Aber schon
im Psalm 22 spielt der Psalmist auf ein krankes Herz an (Ps.22, vs 15.)
Wie Wasser bin ich hingeschüttet, und alle meine Gebeine haben sich
zertrennt; wie Wachs ist geworden mein Herz, es ist zerschmolzen inmitten
meiner Eingeweide. “
Christus ist also nicht eines langsamen, qualvollen Erstickungstodes
gestorben, wie ihn sonst die Gekreuzigten erleiden mussten, sondern ganz
überraschend – und bei vollem Bewusstsein- an einer Perikardtamponade, einer
Herzruptur.
Sogar Pontius Pilatus wunderte sich, dass er schon tot war (Mk 15,44).
Die Osterlämmer wurden um drei Uhr Nachmittag geschächtet und ihr Blut, das
während des Sterbens austrat, hatte Sühnefunktion. Von den Evangelien her
wissen wir, dass Jesus genau zu dem Zeitpunkt stirbt, in dem auch die
Osterlämmer geschlachtet werden. Er wird von Anfang an als das wahre Osterlamm
bezeichnet (Johannes 1,29 und 1,37) Nach seinem Tod wird auf Jesus als das
Osterlamm bei Petrus und Paulus hingewiesen. (1 Petrus 1,19 und Paulus 1
Korinther 5,7). Da er nun das wahre Osterlamm ist, so hat sein Herzblut, das
im Sterben in den Herzbeutel fließt, höchste Sühnefunktion. Jedoch wurde
dieses Sühneblut erst sichtbar, als das Herz mit einer Lanze durchbohrt wurde.
(Jo 19,34: „einer der Soldaten öffnete seine Seite mit einer Lanze und
sogleich floss Blut und Wasser heraus.“) Übrigens ist diese Todesart, die
Perikardtamponade, der Grund dafür, dass bei der Herzöffnung Blut und Serum
aus der Herzwunde fließen. Denn das im Herzbeutel angesammelte Blut
koaguliert, d.h. gerinnt nicht, sondern zersetzt sich in Blut und Serum.
Johannes berichtet daher als Augenzeuge, denn ein medizinischer Laie kann
solche Symptome nicht erfinden. Dieser reichliche Blutfluss, der aus dem
Herzen strömte, ist der Hauptbeweis, dass der Mann des Grabtuches, Jesus,
bereits am Kreuz gestorben war, denn sonst gäbe es keinen solchen
Blutaustritt. Dieses Faktum ist der Haupttodesbeweis gegen alle abstrusen
Hypothesen, dass Jesus die Kreuzigung überlebt hätte. (Übrigens auch das
blutige Lungenödemsgemisch, das auf dem Schweißtuch von Oviedo ersichtlich
ist, bestätigt den Tod Jesu, denn es ist mit jeglicher Atemtätigkeit
unvereinbar.) Wenn Jesus noch gelebt hätte, wie die beiden mit ihm
gekreuzigten Schächer, dann hätte ihm der „Exactor mortis“, der Soldat, der
für den geregelten Ablauf der Hinrichtung verantwortlich war, die Beine
zerschlagen. Aber am Grabtuch ist – so wie es in den Evangelien steht - (Jo
19, 33 „sie zerschlugen ihm daher die Beine nicht“) nichts davon zu sehen.
Die „transverberatio“, der Herzeinstich, war also nicht ein Gnadenstoß,
sondern der Beweis, dass der Gekreuzigte bereits tot war. Das Grabtuch
bestätigt daher in verblüffender Weise die historische Wahrheit der
Evangelien.
Diese überraschend schnelle und unvorhersehbare Todesart ist ebenso ein
Hinweis, dass der Mann des Grabtuches, Jesus, wahrhaft sowohl der „Gottesknecht“
(Is.52,13-53,12) als auch das „Lamm Gottes ist“, (Jo 1,29), denn im
Aramäischen werden beide Begriffe mit dem Wort „talia“ wiedergegeben,
wie es der hl. Vater in seinem Buch „Jesus von Nazareth“ betont hat.
Man hat sich lange Zeit gefragt, ob ein junger Mann von ca.30 Jahren Opfer
einer Herzruptur werden könne. Heute weiß man, dass insbesondere junge
Sportler und Künstler nach einer hohen psychischen Stresssituation und einer
starken physischen Anstrengung einen solchen Tod erleiden können.
(Ratzinger, Josef, Benedikt XVI: Jesus von Nazareth, Freiburg, Herder, 2007
p.48). Der Arzt Luigi Malantrucco (Malantrucco, Alessandro, figlio di L. M. :
La doppia morte di Cristo, AAVV: Atti del Convegno sulla Santa Sindone,
Orvieto 2000) ist der Meinung, dass der psychische Stress am Ölberg und die
physische Schwächung durch das Blutschwitzen einen Myokardinfarkt
hervorgerufen hätten. Denn am Ölberg hat Jesus die Sünden der gesamten Welt
auf sich geladen, er hat innerlich gekämpft und gerungen, um den Willen des
Vaters zu erfüllen. Er sah vorher, wie viele sein Selbstopfer ablehnen würden,
er sah alle Profanierungen der hl. Eucharistie voraus, er sah voraus, was mit
seinem mystischen Leib, der Kirche, im Laufe der Jahrhunderte geschehen würde.
All das trug dazu bei, dass ihm das Herz brach.
Viele fragen sich, weshalb der Vater diesen grausamen und qualvollen Tod
gefordert hat.
Wir müssen aber in erster Linie bedenken, dass Christus sein Blut
freiwillig und aus Liebe zu uns vergossen hat. Dieser Tod war kein
Schicksalszwang, kein Zufall, kein Justizirrtum, sondern ein völlig
freiwilliges Sühneopfer Christi, das man allerdings nur im Lichte des Alten
Testamentes verstehen kann. Im Buch Levitikus, Kap. 17, 11 lesen wir, dass
Gott den Menschen das Blut als Mittel zur Sühne gegeben hat. Aus diesem
Grund wurden im Tempel Tieropfer dargebracht, insbesondere am großen
Versöhnungstag, dem Yom Kippur, um Gott mit seinem Volk einmal im Jahre
zu versöhnen und um die Vergebung der Sünden zu erbitten. Der heilige Paulus
spielt auf diesen alten Versöhnungsritus an, wenn er das freiwillige
Sühneopfer Christi mit dem Sühneopfer des Yom Kippur, des Versöhnungstages,
vergleicht. Bei dieser hochheiligen Handlung des Alten Testamentes besprengt
der Hohepriester die “kapporeth”, die Sühneplatte, mit dem Blut eines Stieres
und eines Ziegenbockes (Lev 16,14 -15). (Kippur und kapporeth haben übrigens
dieselbe etymologische Wurzel, kaphar, = wegwische, bedecken –so wie auch die
Wörter Sühne und Versöhnung dieselbe etymolog. Wurzel haben). Die “kapporeth”
war der goldene Deckel der Bundeslade, in der sich die zwei Gesetzestafeln
befanden, “das Zeugnis” bzw. der Dekalog. Im Römerbrief Kap. 3, 25 (und auch
im Hebräerbrief, Kap. 9) lesen wir, dass Christus für uns zur blutbefleckten “Sühneplatte”
geworden ist. Er ist also das Sühnopfer, das ein für alle Mal die blutigen
Opfer des Yom Kippur, des Alten Testaments, vollendet.
Der wertvolle Stoff des Grabtuches war übrigens der neuesten Forschung nach
von dem kunstvoll gewebten Linnen genommen, mit dem sich der Hohepriester am
Yom Kippurtag bekleidete. (Sadin shel buz). Demnach war Jesus wie ein Hoher
Priester am Yom Kippurtag bestattet worden. Ein Hoher Priester, der mit seinem
eigenen Blut unsere Sünden tilgt und einen neuen und ewigen Bund mit Gott
besiegelt hat:
So heißt es im Hebräerbrief 9, 13-14.
„Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren (..) die Unreinen, die
damit besprengt werden, so heiligt, das sie leiblich rein werden, wie viel
mehr wird das Blut Christi, der sich selbst kraft ewigen Geistes Gott als
makelloses Opfer dargebracht hat, unser Gewissen von toten Werken reinigen,
damit wir dem lebendigen Gott dienen“ .
Müssten wir da nicht - aus dieser Sicht heraus- den Augenblick der hl.
Wandlung in der hl. Messe neu überdenken, wo der Priester den Wein in das Blut
Christi verwandelt?
Führt es uns nicht in ein tiefes Staunen, dass das freiwillig am Kreuz
hingegebene Blut Raum und Zeit überbrückt, indem es durch die Macht des
Priesterwortes im hl. Messopfer gegenwärtig wird? (Wallner, P. Karl Josef
OCist: Sühne heute aktuell, Mödling, St. Gabriel, s.a.)
Angesichts dieses Herztodes und dieses Sühnetodes, müsste man da nicht die
Herz Jesu-Verehrung, die in den letzten Jahren oft vernachlässigt oder sogar
belächelt wurde, wieder neu beleben? Müsste man nicht die Sühnemessen am
ersten Freitag, dem monatlichen Herz-Jesusfreitag und die Heilige Stunde am
Donnerstagabend sowie alle Gedenkfeiern, in denen wir das Pascha Mysterium
verehren, angesichts dieser letzten wissenschaftlichen Erkenntnisse in einem
neuen Licht betrachten?
2. Hinweise auf die
Gottheit Christi auf dem Grabtuch von Turin
Die meisten Wissenschafter vertreten heute nicht mehr die Hypothese eines
Kontaktabdruckes hinsichtlich der Entstehung des Grabtuches, sondern teilen
immer mehr die Ansicht, dass es zu einem unerklärbaren Energieschub aus dem
Leichnam gekommen sein muss. Umso mehr, als es auch an denjenigen Stellen des
Körpers ein Bild gibt, wo das Leichentuch sicher NICHT in Kontakt mit dem
Körper war.
G. Fanti hat 2002 eine verblüffende Entdeckung gemacht, nämlich, dass auf
der Rückseite des Tuches im Bereich des Gesichtes und der Hände ganz schwache
Abbildungen des Gesichtes und der Hände zu sehen sind. Es gibt also an diesen
Stellen jeweils an der Oberfläche des Tuches – vorne und hinten- ein Bild,
während das dazwischen liegende Mark der bildtragenden Fasern nicht verändert
ist. (Fanti, Giulio: La Sindone rinnovata, misteri e certezze, PEM,
Vigodarzere 2003).
D.h. auf der Vorder- und der Rückseite des Stoffes befindet sich
schattenhaft ein Bild, das das Gewebe NICHT wie die Blutspuren
durchdringt. Von insgesamt 200 Fasern eines Fadens weisen nur 2 oder höchstens
3 Fasern, die noch dazu nicht immer nebeneinander liegen, eine solche zarte
Verfärbung auf,
d.h. der äußerste Umfang der Faser, die äußerste Zellschicht, die
Epidermis, ist schwach verfärbt, gleichsam oxydiert, aber die Verfärbung geht
nie tiefer als 0,2 Mikrometer, (d.h. 2 Zehntausendstel eines Millimeters),
während das Mark der Faser nicht verändert ist.
Dieses Phänomen deutet auf eine kurze intensive Strahlung, besser noch auf
ein Aufblitzen des Körpers hin. Eine Art „Büschelentladung“, eine Corona
Discharge, wie es der Physiker Oswald Scheuermann als erster in verschiedenen
Versuchen entdeckt hat. Eine Büschelentladung kommt in freier Natur aber
nur bei Blitzentladungen vor (Oswald Scheuermann: Turiner Tuchbild
aufgestrahlt, Nachweisversuch VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008). Die
Kennzeichen der Corona Discharge sind zunächst Spitzenentladungen, die bei den
auf dem Tuch abgebildeten Gegenständen – wie Blumen, Pflanzen, eventuell
Münzen- ersichtlich sind, und zudem ein doppeltes Oberflächenphänomen
(doppelte Oberflächenverfärbung) wie es Giulio Fanti und Oswald Scheuermann in
verschiedenen Versuchen bekräftigt haben.
P. di Lazzaro hat in den letzten Jahren ebenfalls Versuche mit
Laserstrahlen unternommen. Er hat Leinen mit Lasern bestrahlt und eine
Oberflächenverfärbung ähnlich der auf dem Grabtuch erzielt. Um ein Bild mit
einer Prägefläche von 1,7 m2 wie auf dem Grabtuch zu erhalten, müsste man
-seiner Meinung nach- im Leichnam eine Energiequelle von 14.000 Lasern zur
Verfügung haben und eine Spannung von 60-100 Megavolt (60-100 Millionen
Volt!), wobei die Bildentstehung innerhalb einer Nanosekunde (Milliardstel
Sekunde) erfolgen müsste. Menschlich gesprochen ein Ding der Unmöglichkeit!!
Carlo Goldoni hat 2008 eine überraschende Entdeckung gemacht, nämlich,
das sich antikes Blut bei intensiver UV-Strahlung hellrot färbt. Es ist
äußerst interessant zu bemerken, dass das Blut des Grabtuches eine hellrote
Farbe aufweist, die getrockneten Blutflecken des Schweißtuches von Oviedo
hingegen ihren bräunlichen Charakter bewahrt haben. Sollte diese Tatsache
bereits ein Hinweis auf die Lage der Tücher bei der Bildentstehung sein?
Nach der neuesten Forschung lag das Schweißtuch von Oviedo nicht mehr
auf dem Haupt Jesu, sondern abseits. Vielleicht ist dadurch auch die
unterschiedliche Färbung der Blutflecken auf dem Grabtuch und dem Schweißtuch
von Oviedo erklärbar. Die Blutflecken des Grabtuches sind hellrot, weil sie
dem „Energieblitz“ unmittelbar ausgesetzt waren, die Blutflecken des
Schweißtuchen haben vermutlich eine bräunliche Farbe angenommen, weil sie von
diesem „Energieschub“ durch ihre entferntere Lage weit weniger getroffen
wurden.
Man muss sich also fragen, wieso eine solche Energie aus einem toten Körper
ausbrechen konnte? Eine derartige Energie hat man noch nie bei einem anderen
Menschen festgestellt, weder zu seinen Lebzeiten, noch nach seinem Tod.
(Rodante, Sebastiano:La scienza convalida la Sindone, errata la datazione
medievale, Massimo, Milano 1994, p.82)
Wer ist also dieser Mensch, der über dem Tod zu stehen scheint?
Aus den Evangelien wissen wir, dass Christus wegen seines Anspruches, Sohn
Gottes zu sein, zum Tode verurteilt wurde. Vor seinem Tod hat er uns folgende
Worte hinterlassen, in denen diese Souveränität zu Ausdruck kommt (Jo 10,
17-18):
„Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben gebe, auf dass ich es
wieder nehme. 18Niemand nimmt es von mir, sondern ich gebe es von mir selbst.
Ich habe Gewalt, es zu geben, und habe Gewalt, es wieder zu nehmen. Dieses
Gebot habe ich von meinem Vater empfangen.“
Das Grabtuch von Turin enthält klare Hinweise, dass Jesus das Leben wieder
„an sich genommen hat“, wie er es angekündigt hatte. Aber nicht im Sinne einer
Wiederbelebung eines Toten, sondern in einer neuen, verklärten Weise. Kein
Mensch ist fähig sich selbst das Leben zu geben, geschweige denn sich das
Leben nach dem Tod zurückzugeben. Wir können uns höchstens das Leben nehmen,
d.h. uns umbringen.
Daher enthält das Grabtuch klare Indizien, dass der in das Tuch
eingehüllte Mann wirklich der Gottmensch Jesus ist, denn er hat sich als „Herr
über Leben und Tod erwiesen.“
Vergessen wir nicht, dass das Doppelbild des Grabtuches ebenfalls ein
Hinweis auf die Gottheit Christi ist, denn, wenn diese intensive
Energieexplosion nicht aus dem Körper selbst, sondern von außen
gekommen wäre, dann hätten wir nicht diese beiden deutlich getrennten Bilder,
die gleiche Verfärbungs- und Helligkeitswerte aufweisen, wie verschiedene
Versuche ergeben haben. (Z. b. Giovanna de Liso hat verschiedene Gegenstände
im Piemont anlässlich eines Erdbebens einer Radonstrahlung augesetzt. Die
Bilder der Tuchober-und der Tuchunterseite sind in Helligkeit und Verfärbung
total verschieden. Es gibt also keine Helligkeitsidentität wie auf dem
Doppelbild des Grabtuches.)
3. Das Grabtuch von
Turin und die Auferstehung Christi
Einige Theologie- bzw. Religionsprofessoren verbreiten seit Jahrzehnten die
Meinung, dass die Auferstehung kein historisches Ereignis war, sondern dass
sie nur in der Phantasie der Apostel anzusiedeln sei. Sie vertreten die
Ansicht, dass der Leichnam im Grab verblieben sei, bzw. wiederholen das, was
die ersten Juden bereits nach der Auferstehung verlauten ließen, um das leere
Grab zu erklären, (Mt 28,13-15) nämlich dass der Leichnam gestohlen worden
sei.
Aber auch hier gibt uns das Grabtuch eine klare Antwort:
a) Wenn der Leichnam im Grab geblieben und verwest wäre, dann hätten wir
kein Grabtuch, denn es wäre gleichfalls verrottet. Wir hätten niemals ein
so intaktes Grabtuch, das keinerlei Anzeichen von Verwesung aufweist, noch
Spuren von Verwesungsflüssigkeit enthält, die bekanntlich die Zwischenräume
zwischen den Gewebefasern zementiert hätte.
Man kann außerdem weder um die Nasenlöcher noch um den Mund einen Hof von
Ammoniakgasen ausmachen.
Der Gesichtsausdruck ist von majestätischer Gelassenheit, er zeigt keine
konvulsiv verzerrten Gesichtszüge. Das ist wiederum ein Hinweis, dass dieser
Man nicht langsam erstickt ist, sondern eines plötzlichen Todes gestorben ist.
b) was die Hypothese des Grabraubes anbelangt, so kann man bei der
Überprüfung der Blutspuren ein verblüffendes Phänomen feststellen:
Sie sind überraschend klar auf dem Leinen abgebildet, und weisen keinerlei
verwischte Konturen auf.
Als die Gerichtsmediziner die sogenannte Fibrinolyse (d.h. die Erweichung
der Blutkrusten) untersuchten, haben sie festgestellt, dass diese Erweichung
zwar ca. 20 Stunden nach dem Todeseintritt stattgefunden hat, der Kontakt von
„Blut und Tuch“ aber in dem Augenblick unterbrochen wurde, als man die
präzisesten Blutabdrücke erhalten konnte, also ca. 36 bis 40 Stunden nach dem
Tod. Das Fehlen jeder Spur von verschmierten Rändern wäre unmöglich, wenn der
Leichnam aus dem Tuch genommen worden wäre, außerdem wäre das Gewebe des
Grabtuches beschädigt oder sogar zerrissen und die Lage der Tuchbahnen total
verändert gewesen.
Der Leichnam hingegen scheint aus dem Tuch verschwunden zu sein OHNE die
Blutkrusten und das Stoffgewebe beschädigt und ohne die Lage der Stoffbahnen
verändert zu haben.
Als Johannes am Ostermorgen die Stoffbahnen in derselben Lage sah, wie er
sie zuletzt am Freitag Abend gesehen hatte, jedoch ohne das Volumen des
Körpers, da heißt es, „er sah und glaubte“ (Joh 20, 3-8).
Für den Grabtuchforscher, Mathematiker und Informatiker Aaron Upinsky ist
dieses Phänomen ein klarer Hinweis auf die historische Echtheit der
Auferstehung, welche im Leichentuch verschlüsselt vorhanden ist. (Upinsky
Aaron- Arnaud : L’Énigme du Linceul ou la prophétie de l’an 2000, Paris,
Fayard 1998)
Natürlich kann die Wissenschaft die Auferstehung nicht mit herkömmlichen
Mitteln beweisen, da sie ja nicht nachvollziehbar ist, aber vom
wissenschaftlichen Standpunkt aus kann man sehr wohl die klaren
unverschmierten Konturen der Blutspuren feststellen, die ja nur möglich sind,
wenn der Körper auf übernatürliche Weise aus dem Tuch verschwunden ist, und
die so den Glauben an die Auferstehung untermauern. Dieses nicht verweste Blut
ist die Visitenkarte des Mannes des Grabtuches, wie es im Psalm 16 steht:
(16,9-10):
“ Darum freut sich mein Herz, es frohlockt meine Seele, und auch mein
Leib wird ruhen in Frieden. Denn nicht dem Totenreiche gibst du meine Seele
anheim, deinen Heiligen lässt du nicht schauen die Grube.“
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Wunden der Geißelung, der
Dornenkrone, des Kreuztragens und der Lanze sehr wohl gleichsam wie in einem
wissenschaftlichen Evangelium die Identität des Mannes des Grabtuches
enthüllen. Ja noch mehr: Denn sowohl dieses geheimnisvolle Verschwinden des
Leichnams aus dem Grabtuch ohne Zerbröseln oder Verschmieren der Blutkrusten
so wie das Körperbild selbst, dessen Entstehung für die Wissenschaft immer
noch ein Rätsel ist, konnten weder bei irgendeinem anderen Leichnam noch bei
irgendeinem anderen Religionsstifter festgestellt werden.
Daher kann man angesichts der Wunden des Mannes des Grabtuches mit an
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schließen, dass dieser niemand
anderer als Jesus von Nazareth sein kann, der historische Jesus, der
uns in den Evangelien beschrieben wird; aber man kann ebenso mit Upinsky und
anderen Wissenschaftern wie Oswald Scheuermann, Emanuela Marinelli, Giulio
Fanti u.a. daraus ableiten, dass der Mann des Grabtuches niemand anderer
als unser auferstandener Herr und Gott, Jesus Christus, sein muss.
Das Grabtuch ist daher „ein stummer aber zugleich beredter Zeuge“ der
Inkarnation und des Kerygmas unseres Glaubens, der christlichen
Glaubensverkündigung, ein einzigartiger Zeuge der Auferstehung von den Toten.
(Giovanni Paolo II, Presenza cristiana, 1998, p.27).
4. Das Grabtuch von
Turin und die anderen monotheistischen Religionen
Das Grabtuch von Turin ist gleichsam richtungsweisend, wenn man die anderen
monotheistischen Religionen näher betrachtet.
Islam
Der Islam hat eine sehr hohe Wertschätzung für Jesus, den sündenlosen
Propheten und seine heilige, ebenfalls sündenlose, jungfräuliche Mutter.
Jedoch lehnt der Islam sowohl die Kreuzigung als den Tod Jesu am Kreuz ab. Er
erkennt weder die historische Auferstehung, noch die Gottheit unseres Herrn
Jesus Christus an.
Sure 4, v.156: “Sie sagten: Siehe wir haben den Messias Jesus, den Sohn der
Maria, den Gesandten Allahs, ermordet – doch ermordeten sie ihn nicht und
kreuzigten ihn nicht, sondern einen ihm ähnlichen ..“
Das Grabtuch von Turin hingegen bestätigt die historische Echtheit der
Evangelien, denn es beschreibt mit einer Fülle von Details die Passion
Christi, die der Islam als verfälscht hinstellt.
Dem Moslem, der mit dem Grabtuch konfrontiert wird, bietet sich die
Möglichkeit, sich intensiver mit der historischen Person Jesu und seinem
Pascha-Mysterium zu befassen.
Was das Judentum anbelangt, so fügt sich das Grabtuch voll und ganz in
den jüdisch-historischen Kontext. Es gestattet uns einen Blick auf das
Begräbnisritual, so wie es bis heute noch gebräuchlich ist.
Das Grabtuch enthüllt uns diese geheimnisvolle Person, die schon im
Alten Testament als Knecht Gottes aufscheint und die sich wie ein Lamm
hinopfern lässt. Das Grabtuch bestätigt den Mann des Grabtuches als den seit
Jahrhunderten angekündigten Messias.
z. Beispiel:
Verurteilung und Passion bei Jesaja :. 52, 13-14, 53, 7-8, 10-12
Die Geißelung bei Jesaja 50,6
Sacharja 9,9; 12,10 kündigt schon sowohl den Ort der Passion,
Jerusalem, als auch den Lanzenstich an “Sie werden auf den schauen, den sie
durchbohrt haben.”
In den Psalmen wird Folgendes vorhergesagt:
die bittere Gottverlassenheit, die völlige Nacktheit, der quälende Durst,
der mit Essig gelöscht wird, und es wird auf die Kreuzigung angespielt. (Ps
22,2 , 69,22 ;Ps 22,15-19; Ps 22,1 ), Jesaja 53,5
Aber der Mann des Grabtuches ist auch das geschlachtete Lamm der
Apokalypse, (5,12) das „würdig ist, Macht und Reichtum und Weisheit und
Kraft und Ehre und Herrlichkeit und Lobpreis“ zu empfangen.
Für die Juden zur Zeit Jesus und des frühen Christentums verweist das
Grabtuch vor allem auf das Zeichen des Jona (Mt 16,; Mt 12,38-424).
Wie Jonas nämlich nicht im Inneren des Fisches blieb, sondern von diesem
nach drei Tagen wieder ausgespieen wurde, so konnte das Grab den Herrn nicht
festhalten: er ist auferstanden. Die Spuren, die er dabei im Grabtuch
hinterließ, stellen somit das „Zeichen des Jona“ dar.
Das moderne rabbinische Judentum hält sowohl am seit apostolischer
Zeit behaupteten Grabraub (Mt 28,11-15) als auch an der Leugnung der
Auferstehung Christi fest und anerkennt also Jesus nicht als den verheißenen
Messias. Gerade hier kann das Grabtuch mit all seinen Informationen zu einem
hilfreichen Zugang zu Jesus von Nazareth werden. Es enthält nämlich mit seinem
Doppelbild (Vorder- und Rückenansicht des Mannes des Grabtuches) auch
einen wichtigen Hinweis auf die jüdische Mystik.
Im jüdischen Denken nimmt die Zahl Zwei eine Schlüsselstellung ein.
So wird im „Buch der Schöpfung“ erwähnt, (Sepher Jesirah, berühmter Teil aus
dem „Sohar“. Das Buch Sohar ist das rätselhafteste und zugleich das wichtigste
Buch der Weisheit der Kabbala. Dieses Buch ist Ende des XIII. Jahrhunderts in
Spanien aufgetaucht und wird neben der Bibel und dem „Talmud“ als Autorität
angesehen).
Buch der Schöpfung in: Wilhelm Kurt: Jüdischer Glaube, Eine Auswahl aus zwei
Jahrtausenden, Verlag Schibli-Doppler, Basel s.a. p. 228)
dass die Zahl Zwei Hauch vom Hauch bedeutet, aber auch, dass sie den
Menschen symbolisiert, dass sie daran erinnert, dass für eine Aussage bei
Gericht zwei Zeugen nötig sind, um die Wahrheit zu bestätigen. Schließlich
spielt die Zahl Zwei an den Bund Gottes mit seinem Volk an, den er am Berg
Sinai mit den zwei Gesetzestafeln geschlossen hat.
Und nicht nur das auf dem Grabtuch befindliche Blut Christi, sondern
auch das Doppelbildnis der Sindone erinnern an den Neuen Bund Gottes
mit dem Menschen, sowie es die Wandlungsworte Jesu ausdrücken: „Das ist der
Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für Euch und für viele
vergossen wird zur Vergebung der Sünden“.
Dieser ausgeblutete Leichnam des Grabtuches ist das makellose,
geschlachtete Opfer des Neuen Bundes, der “talia”, (auch hier ist eine
zweifache Bedeutung zu vermerken, nämlich Gottesknecht und Gotteslamm). Der
Neue Bund also, der durch Gottes Erbarmen schon den Propheten verheißen (cf.
Jer 31,31 ss; Ez 36,25-28;) und mit dem Blut Jesu geschlossen wurde.
So wie es Maria in ihrem Lobgesang, dem Magnificat besingt: (LK
1,54-55)
„Er hat sich seines Knechtes Israel angenommen, eingedenk seiner
Barmherzigkeit, wie er den Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen
auf ewig.“
oder wie es Zacharias bei der Geburt seines Sohnes ausspricht: (Lk
1, 70 -72):
Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels!
Denn Er hat Sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen.
Er hat uns einen starken Retter erweckt
im Hause Seines Knechtes David.
So hat Er verheißen von alters her
durch den Mund Seiner heiligen Propheten.
Er hat uns errettet vor unseren Feinden
und aus der Hand aller, die uns hassen.
Er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet und an Seinen
heiligen Bund gedacht, an den Eid, den Er unserem Vater Abraham
geschworen hat.“
5. Das Grabtuch als
wertvolles Mittel zur Neuevangelisierung
Vom Magnifikat wendet sich der Blick zur Madonna, denn auch sie hat uns ein
Bild hinterlassen, das nicht von Menschenhand gemacht ist, in anderen Worten
ein „acheiropoieton“. Es handelt sich um das Bild der Madonna von
Guadalupe.
Zur Wintersonnenwende 1531, in einem Augenblick größter kollektiver
Depression der Azteken, erweist sich Maria als die Mutter Gottes und als
vollkommene Jungfrau (als Immaculata) die den Azteken die wahre Sonne, den
wahren Gott, Jesus Christus bringt. Indem sie ihr Bild auf der Tilma, dem
Mantel des Sehers Juan Diego hinterlässt, verwendet Maria Elemente der
zerstörten aztekischen Kultur. Sie zeigt den Azteken, dass Christus, den sie
in ihrem Schoß trägt, und der durch die Flor solar (vierblättrige Blume)
auf ihrem Leib versinnbildlicht ist, der einzige und wahre Gott ist. (Flor
solar heißt übrigens wörtlich übersetzt zu Deutsch Sonnenblume, auf Aztekisch
Nahui Ollin und hat über 80 verschiedene symbolische Bedeutungen). Dieses
Bild, das für die Azteken eine Art Kodex bedeutete, machte auf diese einen
solchen Eindruck, dass sie sofort die an sie gerichtete Botschaft verstanden.
Papst Johannes Paul II nannte Maria wegen dieser himmlischen
Pädagogik „Stern der Evangelisation.“ Dank dieses wunderbaren Bildes
bekehrten sich 8-9 Millionen Azteken in kürzester Zeit zum Christentum. Es
läutete die Geburtsstunde des mexikanischen Volkes ein, denn nach diesem
außergewöhnlichen Ereignis verschmolzen die beiden Todfeinde, Azteken und
Spanier, zu einem einzigen Volk.
Wer weiß, wie viele Menschen sich zum Christentum bekehren könnten, wenn das
Grabtuch von Turin eines Tages als wahres Leichentuch Christi von der Kirche
anerkannt würde. Vielleicht würde diese Anerkennung eine ähnliche Wirkung
wie das Bild der Madonna von Guadalupe hervorrufen?
Heute leben wir in einer Kultur der Bilder. Daher ist auch das Grabtuch von
Turin ein wertvolles Hilfsmittel bei der Neuevangelisierung, bzw. beim
interreligiösen Dialog.
Warum?
Weil sich heute die Worte Nathans, des Weisen, von Gotthold Ephraim
Lessing zu verwirklichen scheinen, nämlich dass alle Religionen, speziell
die drei monotheistischen Religionen, austauschbare Wege zu Gott seien bzw.
dass sich selbst Kirchenmitglieder gar nicht mehr sicher sind, welches die
wahre Gottesverehrung sei.
Hier zeigt aber das Grabtuch von Turin klar auf, dass die Evangelien nicht
verfälscht worden sind, und dass die in ihnen überlieferten Ereignisse echten
historischen Wert besitzen.
Die Sindone kann also mithelfen, dass einer, der Gott sucht, den
wahren Glauben findet, bzw. dass einer, der schon das Geschenk des
Glaubens besitzt, noch tiefer in die Kontemplation geführt wird und
eine immer innigere Christusbeziehung erfährt.
Die katholische Kirche zwingt uns die Verehrung des Grabtuches nicht auf.
Aber wenn es echt ist, dann erhellt es auf einzigartige Weise die
christologischen Dogmen.
Bild und Blut der Sindone zeigen uns gleichsam den konkreten
Beweis der unendlichen, göttlichen Liebe des Vaters, wie es bei Johannes 3,16
steht:
„So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn für
uns hingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das
ewige Leben haben“ ...
Zusammenfassend darf man in Hinblick auf das Grabtuch und seine Bedeutung für
unsere Zeit Folgendes sagen:
Das Grabtuch von Turin scheint für unsere wissenschaftsgläubige Zeit
aufbewahrt worden zu sein. Denn die Entschlüsselung der im Tuch verborgenen
Informationen fällt in eine Epoche, die in ihrer antichristlichen Haltung das
religiöse Pantheon bzw. den Religionssynkretismus, d.h. die Verschmelzung der
Religionen propagiert. Unsere Zeit ist wesentlich durch die Ablehnung der
Wahrheit, der christlichen Dogmen, durch einen zersetzenden Skeptizismus
charakterisiert.
Wenn nun aber alle Religionen, (insbesondere die monotheistischen
Religionen) denselben Stellenwert haben, wie es bereits Gotthold Ephraim
Lessing im Drama „Nathan der Weise“ postuliert, wo bleibt die Wahrheit, die
Einzigartigkeit, die Besonderheit des Sühn-und Erlösungsopfers Christi, der
von sich selbst gesagt hat, dass er die WAHRHEIT in Person ist ? (Joh 14,6)
Es gibt viele, die meinen, dass Gott- wenn es ihn überhaupt gibt- NICHT in
die Geschichte eingreifen und sich NICHT mit einer menschlichen Natur
verbinden kann. Gott bleibt für sie höchstens hinter einer unzugänglichen
Mauer des Schweigens, der Teilnahmslosigkeit verborgen. Viele sind überzeugt,
dass der menschliche Geist der alleinige Bezugspunkt und die menschliche
Vernunft das Maß aller Dinge ist, zumindest seit der Epoche des Humanismus. An
vielen Universitäten und Institutionen wird an der Allmacht Gottes gerüttelt.
Es gehört gleichsam zum guten Ton, an Gottes Wundern zu zweifeln, sie zu „demythifizieren“,
ja sogar sie lächerlich zu machen.
Insbesondere das Wunder der Auferstehung wird von etlichen Gelehrten
bezweifelt bzw. sogar geleugnet. Die Auferstehung wird auf eine Erzählung
spiritueller Erfahrung reduziert.
Aber der unbekannte, oben erwähnte Energieschub aus dem toten Körper, der
zur Bildentstehung auf dem Grabtuch geführt hat, ist ein Hinwies, dass dieser
Mann kein gewöhnlicher Sterblicher ist, wie Sebastiano Rodante meint:
„Paranormale Phänomene, z.B. bei Gurus, gibt es nur zu deren Lebzeiten,
noch nie hat in der Geschichte ein Toter gestrahlt…!“
Ist es nicht Leugnung der Einzigartigkeit und Gottheit Christi, wenn unter dem
Deckmantel eines friedensschaffenden, allumfassenden Weltethos diese
Einzigartigkeit Christi und seiner Erlösungstat verschwiegen bzw. relativiert
wird? Man möchte einen so genannten „Frieden aller Religionen“, ein Weltethos
gleichsam auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner OHNE Dogmen und ohne
restriktive, „unzumutbare“ Moral schaffen, bzw. eine „zeitgemäße“ Ethik
errichten, die ohne außermenschliche und außerweltliche Werte auskommt.
Unser hl. Vater, Benedikt XVI gibt uns aber diesbezüglich im päpstlichen
Dokument der Glaubenskongregation „Dominus Jesus“ vom 6. August 2000 klare
Richtlinien:
„Mit dem Kommen Jesu Christi, des Retters, hat Gott die Kirche für das Heil
aller Menschen eingesetzt (vgl. Apg 17,30-31). Diese Glaubenswahrheit..
schließt … jene Mentalität des Indifferentismus aus, die durchdrungen ist von
einem religiösen Relativismus, der zur Annahme führt, dass eine Religion
gleich viel gilt wie die andere“…
Daher muss die Kirche unablässig verkündigen, dass Christus „der Weg, die
Wahrheit und das Leben (Joh 14,6) (ist), in dem die Menschen die Fülle des
religiösen Lebens finden, in dem Gott alles mit sich versöhnt hat.“ Die
Wahrheit, die Christus ist, erscheint nötig als universale Autorität… die
Universalität und die Endgültigkeit der Offenbarung Gottes ist nur im
christlichen Glauben vorhanden. Die Kirche ist daher zur Evangelisierung der
Völker konstitutiv verpflichtet (Nr. 22)
Gerade für diese Zeit spiritueller Hungersnot hat uns die Göttliche Vorsehung
das Grabtuch von Turin und auch das Schweißtuch von Oviedo aufbewahrt. In der
gegenwärtigen antichristlichen Gesinnung können uns beide Tücher eine Stärkung
unseres Glaubens, ein Zeichen des Sieges unseres Erlösers und eine kostbare
Hilfe sein, um die Liebe zu unserem Herrn Jesus Christius in uns und in
anderen neu zu entzünden.