Kirche Weitental

†  Gott ist die Liebe - Er liebt dich  †
 Gott ist der beste und liebste Vater, immer bereit zu verzeihen, Er sehnt sich nach dir, wende dich an Ihn
nähere dich deinem Vater, der nichts als Liebe ist. Bei Ihm findest du wahren und echten Frieden, der alles Irdische überstrahlt

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Brigitta von Schweden (3)

 

Zweites Buch

 

Unterweisung der Braut durch den Sohn wider den Teufel, und Antwort des Sohnes an die Braut, wie er die Bösen nicht eher hinnimmt, als bis sie in Sünde kommen, und wie den Getauften, welche vor den Jahren des Verstandes sterben, das Himmelreich gegeben wird.

Brigitta von Schweden

 

Auszug:

Der Sohn redete zur Braut und sprach: Wenn der Teufel dich versucht, so sage ihm folgendes Dreierlei: Gottes Worte können durchaus nur wahr sein. Zweitens: Gott ist nichts unmöglich. Drittens: Auch du Teufel selbst wirst mir nicht solche Inbrunst der Liebe einflößen können, wie mir Gott einflößt. Ferner redete der Herr zur Braut und sprach: Ich sehe den Menschen auf dreierlei Weise. Erstlich, den Leib auswendig, wie derselbe beschaffen ist. Zweitens, das Gewissen inwendig, wohin es sich richtet und wie? Drittens, was sein Herz begehrt. Denn wie ein Vogel, welcher einen Fisch im Meere erblickt, auch zugleich die Tiefe erwägt und das Ungewitter in Anschlag bringt, so kenne und betrachte ich die Wege Aller und gebe Acht, was einem Jeden gebührt, weil ich ein schärferes Gesicht und eine tiefere Aufmerksamkeit habe, um wissen zu können, welche Bewandtniß es mit dem Menschen hat, als er selber sich zu erkennen vermag. Darum, weil ich Alles also sehe und weiß, kannst du mich fragen, weßhalb ich nicht die Bösen hinwegnehme, bevor sie in der Sünde Tiefe gerathen. Hierauf antworte ich, der ich fragte, dir personlich: Ich bin der Schöpfer aller Dinge und Alles ist in meiner Voraussicht, ich weiß und sehe Alles, was geschehen ist und geschehen wird. Obgleich ich aber Alles kenne und weiß, so thue ich doch eben so wenig wider die natürliche Beschaffenheit des Leibes, als wider diejenige der Seele. Denn jeder Mensch besteht nach der natürlichen Einrichtung seines Leibes, welche in meiner Voraussehung ist und von Ewigkeit her war. Wenn aber Einer ein kürzeres, ein Andrer ein längeres Leben hat, so ist das eine Folge der größern Stärke oder Schwäche der Natur und der besondern Beschaffenheit des Leibes. Wenn aber der Eine blind, der Andre lahm oder mit einem andern Fehler behaftet ist, so ist das nicht in Folge meiner Voraussicht, weil ich Alles auf die Art vorausweiß, daß Niemand davon ärger wird, oder irgend Jemanden meine Voraussicht schadet. Es geschieht Jenes nicht nach dem Laufe oder Stillstande der Elemente, sondern vermöge verborgener Gerechtigkeit, Unordnung und Erhaltung der Natur; denn die Sünde und Unordnung der Natur führen vielfache Mißgestaltung der Glieder herbei.

Brigitta von Schweden - Zweites Buch

 

 
 

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