Ich danke euch, dass
ihr so zahlreich zu dieser letzten Generalaudienz meines Pontifikats
gekommen seid.
Ich danke euch von Herzen! Ich bin wirklich
gerührt! Ich sehe eine lebendige Kirche! Und ich denke, dass wir auch dem
Schöpfer danken sollten für das schöne Wetter, dass er uns an diesem
Wintertag schenkt.
Wie der Apostel
Paulus im Bibeltext, den wir soeben gehört haben, so fühle auch ich in
meinem Herzen das Bedürfnis, Gott zu danken, der seine Kirche führt und
wachsen lässt, der sein Wort aussät und dadurch den Glauben seines Volkes
stärkt.
“In diesem Augenblick weitet sich meine Seele…”
In diesem
Augenblick weitet sich meine Seele, um die über die ganze Welt verstreute
Kirche zu umgreifen; und ich danke Gott für all das, was ich in diesen
Jahren meines Amtes als Nachfolger Petri erfahren durfte: über den Glauben
in unseren Herrn Jesus Christus; über die Liebe, die wirklich durch den Leib
Christi strömt und ihn lebendig macht, und über die Hoffnung, die uns den
Blick auf das Leben in seiner höchsten Erfüllung, auf die himmlische Heimat
richten lässt.
Ich spüre, dass ich
alle in mein Gebet einschließen kann, in einer Gegenwart, die die Gegenwart
Gottes ist, in der ich alle Begegnungen, alle Reisen, alle Pastoralbesuche
vereinen kann. Ich vereine in meinem Gebet alles und alle, um sie dem HERRN
anzuvertrauen: damit wir in aller Weisheit und Einsicht, die der Geist
schenkt, den Willen des HERRN ganz erkennen und damit wir ein Leben führen,
das des HERRN und seiner Liebe würdig ist, indem wir Frucht bringen in jeder
Art von guten Werken (vgl. Kol 1,9-10).
In diesem
Augenblick erfüllt mich ein großes Vertrauen, denn ich weiß, wir alle
wissen, dass das Wort der Wahrheit des Evangeliums die Kraft der Kirche und
ihr Leben ist. Das Evangelium reinigt und erneuert, trägt Frucht, überall
dort, wo die Gemeinschaft der Gläubigen ihm zuhört, die Gnade Gottes in der
Wahrheit empfängt und in der Nächstenliebe lebt. Das ist meine Hoffnung,
meine Freude.
Als ich vor knapp
acht Jahren, am 19. April 2005, JA dazu gesagt habe, das Amt des Nachfolgers
Petri anzunehmen, erfüllte mich eine Gewissheit, die mich seitdem begleitet:
Die Gewissheit, dass die Kirche ihr Leben aus dem Wort Gottes schöpft.
“HERR, warum verlangst du das
von mir?”
Wie ich schon
mehrmals erzählt habe, hallten damals in meinem Herzen die Worte wider:
HERR, warum
verlangst du das von mir? Und was erwartest du von mir? Es ist eine schwere
Last, die du auf meine Schulter legst, doch wenn du es von mir verlangst,
werde ich meine Netze auf dein Wort hin auswerfen in der Gewissheit, dass du
mich führen wirst.
Acht Jahre später
kann ich sagen: Der HERR hat mich wahrlich geführt und ist mir immer nahe
gewesen; ich habe seine Nähe täglich spüren können. Diese Jahre waren ein
Stück Weg der Kirche, auf dem es Zeiten der Freude und des Lichts gegeben
hat, aber auch schwierige Momente.
Ich bin mir
vorgekommen wie Petrus mit den Jüngern im Boot auf dem See von Galiläa: Der
HERR hat uns viele sonnige Tage mit sanfter Brise geschenkt, Tage, an denen
der Fang reich war; es hat auch Tage gegeben, an denen das Wasser unruhig
und der Wind ungünstig waren und der HERR, wie so oft in der Geschichte der
Kirche, zu schlafen schien.
“Das Schiff der Kirche gehört nicht mir, sondern dem HERRN”
Aber immer habe ich
gewusst, dass der HERR mit im Boot ist, und immer habe ich gewusst, dass das
Schiff der Kirche nicht mir gehört, auch nicht uns gehört, sondern dem
HERRN, der es nie sinken lassen wird. ER ist es, der dieses Schiff lenkt,
natürlich auch mittels der Menschen, die er dazu auserwählt, denn so hat ER
es gewollt.
Das ist und war
schon immer eine Gewissheit, die durch nichts verdunkelt werden kann. Und
das ist der Grund, weshalb mein Herz heute voller Dankbarkeit gegenüber Gott
ist, der es seiner Kirche und auch mir persönlich nie an seinem Trost,
seinem Licht und seiner Liebe hat fehlen lassen.
Wir befinden uns im
“Jahr des Glaubens”, das ich eben deshalb gewollt habe, um unseren Glauben
an Gott in einer Zeit, die ihn immer mehr scheint an den Rand drängen zu
wollen, wieder zu stärken.
“Wir wollen uns wie Kinder
den Armen Gottes anvertrauen”
Ich möchte uns alle
auffordern, unser festes Vertrauen an Gott zu erneuern und uns wie Kinder
den Armen Gottes anzuvertrauen in der Gewissheit, dass diese Arme uns immer
stützen und es uns ermöglichen werden, jeden Tag unseren Weg zu gehen, auch
dann, wenn er schwierig wird.
Ich möchte, dass
jeder sich von jenem Gott geliebt weiß, der seinen Sohn für uns hingab und
uns seine grenzenlose Liebe gezeigt hat. Ich möchte, dass jeder die Freude
spürt, Christ zu sein.
Ein schönes Gebet,
das man jeden Morgen beten sollte, lautet: „Mein Gott, ich bete dich an,
und ich liebe dich aus ganzem Herzen. Ich danke dir, dass Du mich erschaffen
hast, dass ich Christ sein darf…“.
Ja, wir wollen
dankbar sein, dass wir die Gabe des Glaubens empfangen haben; sie ist die
größte aller Gaben, und niemand kann sie uns nehmen! Lasst uns dem HERRN
täglich dafür danken, im Gebet und durch ein konsequent christliches Leben.
Gott liebt uns; er erwartet aber auch, dass wir ihn lieben!
Aber nicht Gott
alleine will ich heute danken. Ein Papst ist nicht allein am Steuer des
Schiffleins Petri, auch wenn er die erste Verantwortung trägt. Ich habe mich
nie allein gefühlt mit der Freude und der Last des Petrusamtes; der HERR hat
mir viele Menschen zur Seite gestellt, die mir auf großherzige Weise und
voller Liebe zu Gott und zur Kirche geholfen haben und nahe waren.
Dazu zählt an
erster Stelle ihr, meine Herren Kardinäle, meine geliebten Brüder. Eure
Weisheit, euer Rat, eure Freundschaft waren immer kostbar für mich. Dasselbe
gilt für meine Mitarbeiter, angefangen bei meinem Staatssekretär, der mich
in diesen Jahren treu begleitet hat; das Staatssekretariat und die ganze
römische Kurie, wie auch für alle, die mit den unterschiedlichsten Aufgaben
für den Heiligen Stuhl arbeiten.
Zahlreich sind die
Gesichter, die nie öffentlich auftreten, die im Schatten wirken, aber gerade
in der Stille, in ihrer täglichen Hingabe, mit ihrem Glauben und ihrer Demut
eine sichere und feste Stütze für mich gewesen sind.
Ein besonderer
Gedanke geht an die Kirche von Rom, an meine Diözese! Auch meine Brüder im
Bischofs- und Priesteramt bleiben unvergessen, genau wie die geweihten
Menschen und das gesamte Volk Gottes:
“Ich trage euch mit dem Herzen eines Vaters im Gebet”
Bei den
Pastoralreisen, den vielen Begegnungen, den Audienzen, den Reisen konnte ich
die Liebe und die Zuneigung unzähliger Menschen spüren; und auch ich habe zu
allen und zu jedem einzelnen jene pastorale Liebe empfunden, die im Herzen
jedes Seelsorgers lebt, besonders im Herzen des römischen Bischofs, des
Nachfolgers Petri. Jeden Tag habe ich einen jeden von euch im Gebet
getragen, mit dem Herzen eines Vaters.
Ich wünsche mir,
dass mein Gruß und mein Dank alle erreiche: Das Herz eines Papstes weitet
sich, um die ganze Welt zu umfassen. Ich danke auch dem diplomatischen Korps
beim Heiligen Stuhl, der die große Familie der Nationen der Welt vertritt.
Dabei denke ich auch an alle, die für eine bessere Verständigung arbeiten,
und danke ihnen für ihren wichtigen Einsatz.
Zuletzt möchte ich
mich auch von Herzen bei den zahlreichen Menschen auf der ganzen Welt
bedanken, die mir in den vergangenen Wochen ein Zeichen ihrer
Aufmerksamkeit, ihrer Freundschaft und ihres Gebets haben zukommen lassen.
“Der Papst ist nie allein – und er gehört allen!”
Es stimmt, der
Papst ist nie allein; das habe ich in diesen Tagen noch einmal auf so tiefe
Weise erfahren, dass es mein Herz rührt. Der Papst gehört allen - und
zahlreiche Menschen fühlen sich ihm nah. Es stimmt, dass ich von den Großen
der Welt Briefe erhalte: von Staatsoberhäuptern, religiösen Würdenträgern,
Vertretern der Welt der Kultur und so weiter.
Aber ich erhalte
auch zahlreiche Briefe von einfachen Menschen, die mir einfach nur deshalb
schreiben, weil sie in ihren Herzen das Bedürfnis dazu spüren. Sie geben mir
einen Beweis ihrer Liebe, die daher kommt, dass wir mit Jesus Christus in
der Kirche vereint sind.
Diese Menschen
schreiben mir nicht so, wie man etwa an einen Fürsten schreiben würde oder
an einen Mächtigen, den man nicht kennt. Sie schreiben mir wie Brüder und
Schwestern, wie Söhne und Töchter, wie einem Familienangehörigen, den man
gern hat.
“Die Kirche ist keine Organisation, sie ist ein lebendiger Leib in
Christus”
Hier erfahren wir,
was die Kirche ist: keine Organisation, kein Verein, der religiöse oder
humanitäre Ziele verfolgt, sondern ein lebendiger Leib, eine Gemeinschaft
von Brüdern und Schwestern, die im Leib Christi vereint sind.
Die Kirche so zu
erleben, ihre Wahrheit und Liebe fast mit Händen fassen zu können, ist ein
Grund zu großer Freude, besonders in Zeiten, wo alle von ihrem Niedergang
sprechen. Heute sehen wir, wie lebendig die Kirche ist!
In den vergangenen
Monaten habe ich gespürt, wie meine Kräfte nachlassen, und ich habe Gott im
Gebet eindringlich gebeten, mich zu erleuchten und mir zu helfen, einen
Entschluss zu fassen, der das Beste, nicht für mich, sondern für das Wohl
der Kirche ist.
Ich habe mich für
diesen Schritt entschieden, im vollen Bewusstsein seines Ernstes und seiner
Neuartigkeit, doch in tiefem Frieden des Geistes. Die Kirche lieben bedeutet
auch den Mut besitzen, schwere Entscheidungen zu treffen, indem man immer
das Wohl der Kirche und nicht sich selbst vor Augen hat.
Erlaubt mir, in
Gedanken noch einmal zu jenem 19. April 2005 zurückzukehren. Von jenem
Augenblick an bin ich immer und für immer mit der Arbeit für den HERRN
beschäftigt gewesen. Immer: Wer das Amt des Nachfolgers Petri annimmt, hat
kein Privatleben mehr. Er gehört immer und ganz der Kirche, das heißt allen.
Seinem Leben wird sozusagen die Privatsphäre völlig entzogen.
“Der Papst fühlt sich
geborgen in der Umarmung der Gemeinschaft”
Ich habe dabei
erfahren, und ich erfahre es auch jetzt wieder, dass man sein Leben genau
dann empfängt, wenn man es seinen Brüdern schenkt. Ich sagte vorhin, dass
viele Menschen, die den HERRN lieben, auch den Nachfolger Petri lieben. Der
Papst hat wirklich unzählige Brüder und Schwestern, Söhne und Töchter in der
ganzen Welt; er fühlt sich geborgen in dieser Umarmung der Gemeinschaft,
eben weil er nicht mehr sich selbst gehört, sondern allen und weil alle ihm
gehören.
„Immer“ bedeutet
auch „für immer“ – es gibt keine Rückkehr zum Privatleben. Meine
Entscheidung, auf die aktive Ausübung meines Amtes zu verzichten, kann daran
nichts ändern. Ich ziehe mich nicht ins Privatleben zurück, kehre nicht zu
Reisen, Begegnungen, Konferenzen und ähnlichem zurück.
“Ich verlasse nicht das Kreuz, sondern bleibe beim HERRN”
Ich verlasse das
Kreuz nicht, sondern bleibe auf eine neue Weise beim gekreuzigten Herrn. Ich
trage nicht mehr das Amt und die Verantwortung der Führung der Kirche, aber
im Dienst und im Gebet bleibe ich sozusagen im Hof des heiligen Petrus.
Der heilige
Benedikt, dessen Namen ich als Papst trage, wird mir darin ein großes
Vorbild sein. Er hat uns den Weg zu einem Leben gewiesen, dass aktiv und
passiv ganz dem Werk Gottes gehört.
Ich danke euch
allen und jedem Einzelnen auch für den Respekt und das Verständnis, mit der
ihr diese so wichtige Entscheidung aufgenommen habt. Ich werde die Kirche
weiterhin in Gebet und Meditation begleiten, mit derselben Hingabe an den
HERRN und seine Braut, die ich bis heute jeden Tag zu bewahren versucht habe
und in der ich weiterhin vorhabe zu leben.
Ich bitte euch, vor
Gott meiner zu gedenken, und vor allem bitte ich euch auch, für die
Kardinäle zu beten, die vor einer so schwierigen Aufgabe stehen, und für den
neuen Nachfolger des Apostels Petrus: Möge der HERR ihn mit dem Licht und
der Kraft seines Geistes begleiten.
Wir bitten um die
mütterliche Fürsprache der Jungfrau Maria, der Mutter Gottes und der Kirche,
damit sie jeden von uns und die gesamte Kirche begleiten möge; ihr vertrauen
wir uns in tiefer Zuversicht an.
“GOTT leitet und stützt seine Kirche”
Liebe Freunde! Gott
leitet seine Kirche und stützt sie immer, gerade auch in den schwierigen
Augenblicken. Lasst uns diese Sicht des Glaubens nie verlieren; sie ist die
einzig richtige Vorstellung vom Gang der Kirche und der Welt.
In unserem Herzen,
im Herzen jedes Einzelnen von uns, möge immer die freudige Gewissheit leben,
dass der HERR uns beisteht, uns nicht verlässt, uns mit seiner Liebe umgibt.
Danke!
Nach dieser Ansprache grüßte der Papst
die deutschsprachigen Pilger in deutscher Sprache:
Ein herzliches „Vergelt’s
Gott“ sage ich allen Brüdern und Schwestern deutscher Sprache – euch,
liebe Freunde, die ihr zu dieser letzten Generalaudienz meines Pontifikats
gekommen seid, und allen zuhause. Und ich danke der Traunsteiner
Blaskapelle, dass sie uns die Bayernhymne so schön gespielt hat.
Der HERR trägt die
Kirche immer, ER leitet sie auch in schwierigen Zeiten. Diese Sicht dürfen
wir nie verlieren. Wir dürfen stets gewiss sein, der HERR ist uns nahe und
umfängt uns mit seiner Liebe. Im Gebet bleiben wir, liebe Freunde, einander
nahe, und im Gebet ist der HERR uns nahe. So grüße ich euch alle von ganzem
Herzen. Der HERR segne euch und die Kirche in unseren Landen.
2. Alle Tweets des Hl. Vaters
Ein Führer durch die kommenden Tage.
Wenn es stimmt, dass der Papst seinen Entschluss in den Tagen um den 17.12.
gefasst hat,
bekommen die Tweets einen ganz neuen Charakter.....
Sie könnten unser Gebet in den kommenden Tagen inspirieren.
12.12.12 Liebe Freunde! Gerne verbinde ich mich mit euch über Twitter. Danke
für die netten Antworten. Von Herzen segne ich euch!
12.12.12
Wie können wir das Jahr des Glaubens in unserem Alltag besser leben?
Sprich mit Jesus im Gebet. Hör Jesus zu, der im Evangelium zu dir spricht.
Finde Jesus in den Notleidenden.
12.12.12
Wie können wir den Glauben an Christus in einer Welt ohne Hoffnung leben?
Wer glaubt, ist bestimmt nicht allein. Gott ist der sichere Fels. Auf ihm
können wir das Leben aufbauen. Seine Liebe bleibt immer treu.
12.12.12
Habt ihr eine Idee, wie wir trotz allem Trubel in Arbeit, Familie und Welt
treuer im Gebet sein können?Mach alles, was du tust, für den Herrn. Bitte
ihn, dass er dir hilft in jeder Lebenslage. Denk daran, er ist immer bei
dir.
19.12.12
Im Glauben jedes Menschen gibt es Licht, manchmal auch Schatten. Lass dich
von Gottes Wort leiten, wenn du immer im Licht gehen willst.
19.12.12
Freudig hört Maria, dass sie die Mutter von Jesus, dem Sohn Gottes, werden
soll. Die Einheit mit Gott schenkt die wahre Freude
21.12.12
Wenn du Gott leugnest, leugnest du die Würde des Menschen. Wer Gott
verteidigt, verteidigt den Menschen
21,12,12
Wir haben die Wahrheit nicht, aber sie hat uns. Christus, der die Wahrheit
ist, nimmt uns bei der Hand.
21.12.12
Am Ende des Jahres beten wir, dass die Kirche trotz ihrer Grenzen immer mehr
als Ort erkennbar wird, wo Christus wohnt
24.12.12
An welche Weihnachtsbräuche in der Familie aus der Zeit Ihrer Kindheit
erinnern Sie sich noch? Besonders freute ich mich über die Krippe, die wir
daheim aufbauten. Wir schmückten sie mit Moos und fügten jedes Jahr Figuren
hinzu.
01.01.13
Gott, der Herr, segne und beschütze euch in diesem neuen Jahr
02.01.13
Wenn wir uns ganz Gott anvertrauen, ändert sich alles. Wir sind Kinder eines
liebenden Vaters, der uns nie verlässt
06.01.13
Die Weisen aus dem Osten folgten dem Stern und kamen zu Jesus, dem großen
Licht, das die ganze Menschheit erleuchtet.
07.01.13
Betet mit mir für Syrien, dass dort der konstruktive Dialog an die Stelle
der schrecklichen Gewalt tritt.
07.01.13
Die Menschen in Nigeria haben einen besonderen Platz in meinem Herzen; viele
von ihnen wurden in den letzten Monaten Opfer sinnloser Gewalt.
07.01.13
Wenn wir das Recht des Einzelnen und der Institutionen auf
Gewissensvorbehalt verteidigen, fördern wir Freiheit und Respekt für alle.
09.01.13
Dem Beispiel Christi folgen heißt, sich ganz den Mitmenschen zu verschenken.
Alles andere ist nicht genug.
13.01.13
Das Jahr des Glaubens lädt uns ein, das Geschenk der Liebe Gottes neu zu
entdecken und wie schön es ist, als Kinder Gottes zu leben.
13.01.13
Was geschieht bei der Taufe? Wir werden für immer mit Jesus verbunden und zu
einem neuen Leben wiedergeboren
16.01.13
Wenn wir unsere Mitmenschen lieben, werden wir in jedem Armen und Kranken,
in jedem, der ein Leid trägt, Christus entdecken
20.01.13
Was will Gott, dass wir für die Einheit der Christen tun? Treu beten, recht
handeln, anderen in Güte begegnen und deinen Weg mit Gott gehen.
23.01.13
Viele falsche Idole tauchen heute auf. Wenn wir echte Christen sein wollen,
brauchen wir keine Furcht haben, gegen den Strom zu schwimmen.
27.01.13
Sonntag – Was bedeutet der Tag des Herrn für uns? Es ist ein Tag der Ruhe,
ein Tag für die Familie, vor allem aber ist es ein Tag für Gott.
30.01.13
Jeder Mensch ist von Gott, dem Vater, geliebt. Niemand fühle sich vergessen;
sein Name ist eingeschrieben in das liebende Herz des Herrn.
02.02.13
Meine Gedanken gehen heute zu allen Menschen geweihten Lebens: Mögen sie
Christus stets treu in Armut, Keuschheit und Gehorsam nachfolge
03.02.13
Wie die Jungfrau Maria wollen wir das Wort Jesu in unserem Herzen aufnehmen
und bewahren und ihn so als Herrn unseres Lebens anerkennen.
06.02.13
Alles ist Gabe Gottes. Nur wenn wir diese lebenswichtige Beziehung zum
Schöpfer anerkennen, finden wir Freiheit und Friede
10.02.13
Wir dürfen der Kraft der Barmherzigkeit Gottes vertrauen. Wir sind alle
Sünder, doch seine Gnade verwandelt uns und macht uns neu
13.02.13
In der Fastenzeit, die wir nun beginnen, erneuern wir unseren Vorsatz zur
Umkehr und wollen Gott mehr Raum geben.
17.02.13
Die Fastenzeit bietet eine gute Gelegenheit, den Glauben an Gott als
Grundlage unseres Lebens und des Lebens der Kirche neu zu entdecken.
24.02.13
In diesen besonderen Tagen bitte ich euch, für mich und für die Kirche zu
beten und wie immer der Vorsehung Gottes zu vertrauen.
27.02.13
Mein Wunsch ist es, dass ein jeder von uns die Freude spürt, Christ zu sein
und von Gott geliebt zu sein, der uns seinen Sohn geschenkt hat.
28.02.13
„Danke für eure Liebe und Unterstützung. Ich wünsche, dass ihr immer Freude
dabei erfahrt, Christus in die Mitte eures Lebens zu stellen.“
3. Letzte Ansprache an die
Kardinäle
Verehrte und liebe Brüder!
Mit großer Freude empfange ich euch und grüsse einen jeden von euch
herzlichst. Ich danke Kardinal Angelo Sodano, der es wie immer verstanden
hat, sich zum Sprecher der Empfindungen des ganzen Kollegiums zu machen: Cor
ad cor loquitur. Danke von ganzem Herzen, Eminenz. Und ich möchte - den
Bezug auf die Erfahrung der Emmausjünger aufnehmend - sagen, dass es auch
für mich eine Freude gewesen ist, mit euch in diesen Jahren im Licht der
Gegenwart des auferstandenen Herrn zu gehen.
Wie ich bereits gestern vor den Tausenden von Gläubigen gesagt habe, die
den Petersplatz füllten, sind mir in meinem Dienst eure Nähe und euer Rat
von großer Hilfe gewesen. In diesen acht Jahren haben wir auf dem Weg der
Kirche mit Glauben wunderschöne Momente strahlenden Lichts zusammen mit
Augenblicken erlebt, in denen einige Wolken den Himmel verfinsterten. Wir
haben versucht, Christus und seiner Kirche mit tiefer und völliger Liebe zu
dienen, die die Seele unseres Dienstes ist. Wir haben Hoffnung geschenkt,
jene Hoffnung, die von Christus kommt, der allein den Weg erhellen kann.
Zusammen dürfen wir dem Herrn danken, der uns in der Gemeinschaft wachsen
lassen hat, und zusammen dürfen wir ihn bitten, euch zu helfen, noch mehr
in dieser tiefen Einheit zu wachsen, so dass das Kardinalskollegium wie ein
Orchester ist, wo die Unterschiede - Ausdruck der universalen Kirche - immer
zu einer höheren und einträchtigen Harmonie gelangen.
Ich möchte euch einen einfachen Gedanken hinterlassen, der mir sehr am
Herzen liegt: einen Gedanken über die Kirche, die für uns alle - so
können wir sagen - den Sinn und die Leidenschaft des Lebens bildet. Ich
lasse mir von einem Ausdruck Romano Guardinis helfen, der gerade in dem Jahr
verfasst wurde, in dem die Väter des II. Vatikanischen Konzils die
Konstitution 'Lumen gentium' approbierten, in seinem letzten Buch, mit einer
persönlichen Widmung auch an mich; deshalb sind mir die Worte dieses Buches
besonders teuer. Guardini sagt; die Kirche 'ist keine am Tisch ausgedachte
und konstruierte Institution, ... sondern eine lebendige Wirklichkeit... Sie
lebt entlang des Laufs der Zeit, im Werden, wie jedes Lebewesen, und
verwandelt sich... Und dennoch bleibt sie in ihrem Wesen immer dieselbe, und
ihr Herz ist Christus'.
Das war, wie mir scheint, unsere Erfahrung gestern auf dem Petersplatz: zu
sehen, dass die Kirche ein lebendiger, vom Heiligen Geist beseelter Leib ist
und wirklich aus der Kraft Gottes lebt. Sie ist in der Welt, aber nicht von
der Welt: sie gehört Gott, Christus, dem Geist. Wir haben es gestern
gesehen. Deshalb ist auch ein weiteres Wort Guardinis wahr und vielsagend:
'Die Kirche erwacht in den Seelen'. Die Kirche lebt, wächst und erwacht in
den Seelen, die - wie die Jungfrau Maria - das Wort Gottes aufnehmen und es
durch das Werk des Heiligen Geistes verstehen; sie bringen Gott ihr Fleisch
dar und werden gerade in ihrer Armut und Demut fähig, Christus heute in der
Welt hervorzubringen. Durch die Kirche bleibt das Geheimnis der
Menschwerdung für immer. Christus geht weiter durch die Zeiten und durch
alle Orte.
Bleiben wir, liebe Brüder, in diesem Geheimnis vereint: im Gebet, besonders
in der täglichen Eucharistie, und so dienen wir der Kirche und der ganzen
Menschheit. Das ist unsere Freude, die uns niemand nehmen kann.
Bevor ich mich von euch persönlich verabschiede, möchte ich euch sagen,
dass ich euch besonders in den kommenden Tagen im Gebet nahe sein werde,
damit ihr dem Wirken des Heiligen Geistes bei der Wahl des neuen Papstes
fügsam seid. Der Herr zeige euch, was sein Wille ist. Und unter euch, unter
dem Kardinalskollegium, ist auch ein künftiger Papst, dem ich bereits heute
meine unbedingte Ehrerbietung und meinen unbedingten Gehorsam verspreche.
Hierzu erteile ich euch mit Zuneigung und Dankbarkeit den Apostolischen
Segen.
4. Der
letzte Gruß
„Ich
danke Euch. Liebe Freunde, ich bin glücklich, hier mit Euch zu sein, umgeben
von der Schönheit der Schöpfung und von Eurer Zuneigung, die mir sehr gut
tut.
Ihr wisst, dass
dieser Tag heute für mich anders ist als die vorangegangenen Tage: Ich bin
nicht mehr der Papst der katholischen Kirche - bis 20 Uhr werde ich es
noch sein, aber danach nicht mehr.
Ich bin einfach
noch ein Pilger, der die letzte Etappe seiner Pilgerreise auf dieser Erde
beginnt.
Ich möchte aber
noch mit meinem Herzen, mit meiner Liebe, mit meinem Gebet, mit meinem
Nachdenken, mit all meinen inneren Kräften für das öffentliche Wohl, für das
Wohl der Kirche und der Menschheit arbeiten.
Und ich fühle mich
sehr unterstützt durch eure Zuneigung.
Gehen wir voran mit
dem HERRN, für das Wohl der Kirche und der Welt.
Danke, ich erteile
Euch jetzt von ganzem Herzen meinen Segen:
Gott der
HERR segne Euch, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Danke, gute Nacht,
danke Euch allen.”